DE404871C

DE404871C - Anordnung zum selbsttaetigen Schutz von Gleichstromanlagen mittels Transformatoren

Info

Publication number: DE404871C
Application number: DES60658D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Ernst Kloss
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1919-06-28
Filing date: 1919-06-28
Publication date: 1924-10-25

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 25, OKTOBER 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

-M 404871 - ' KLASSE 21 d. GRUPPE

(S 60658 VIIIj'aid})

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Juni 1919 ab.

Bei Gleichstromanlagen ergibt sich häufig die Aufgabe, Stromstöße, wie sie bei plötzlichen Belastungsänder.ungen oder Kurzschlüssen entstehen und leicht zu Beschädigungen im Netz führen, durch geeignete Vorrichtun-" gen auszugleichen und unschädlich zu machen. Hierzu kann ein Transformator verwendet werden, dessen Primärwicklung vom Hauptstrom durchflossen wird und in dessen Sekun dar wicklung bei plötzlichen Änderungen des Hauptstromes eine Spannung induziert wird, welche den zum Ausgleich erforderlichen Strom liefert. Dieser Strom kann z. B. auf die Erregung eines Gleichstromgenerators wirken und durch Feldschwächung die Wirkung des Stromstoßes ausgleichen. Der induzierte Strom kann aber auch auf irgendwelche anderen Vorrichtungen wirken,wie z.B. Strom- oder Spannungsrelais u. dgl., um beliebige Vorgänge im Gleichstromnetz zu steuern.

Der die Primärwicklung des Transformators durchfließende Hauptstrom erzeugt unter Umständen bereits eine so hohe Feldsättigung, daß bei auftretenden Stromstößen die Rückwirkung auf die Sekundärwicklung nur sehr geringfügig ist und die vom Induktionsstrom gesteuerten Hilfseinrichtungen ihren Zweck nicht erfüllen.

Der Erfindung gemäß ist daher am Transformator eine Einrichtung getroffen, welche dazu bestimmt ist, die Sättigung so weit herabzud'rücken, daß sich die transformatorischen Vorgänge im aufsteigenden Ast der Sättigungskurve unterhalb des Knies abspielen.

Ein Ausführungsbeispiel der Anordnung gemäß der Erfindung ist in der Abb. 1 dargestellt. Der Transformator α besitzt außer der Primärwicklung b noch eine zweite Primärwicklung c in Gegenschaltung. Parallel zu der Wicklung c ist ein Stromverbraucher d geringen induktiven Widerstandes geschaltet. Bei normalem Betrieb heben sich die Wirkungen der gegeneinander geschalteten Primärwicklungen & und c auf. Bei plötzlichen Belastungsänderungen dagegen, wie sie z. B. durch Kurzschlüsse hervorgerufen werden, fließt der Strom hauptsächlich durch den Stromverbraucher d geringen induktiven Widerstandes und nur zum kleineren Teil durch die Wicklung c hohen Widerstandes, so daß die Wicklung b in ihrer Wirkung überwiegt.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Ernst Kloss in Falkenhagen bei Spandau.

In der Sekundärwicklung e wird dabei ein Strom erzeugt, welcher zum Regeln der Vorgänge im Gleichstromnetz dient.

Es sind noch weitere Schaltungen möglich; z. B. ist es nicht unbedingt erforderlich, die Wicklung c in Reihe mit der Wicklung b zu legen. Sie kann auch .gemäß Abb. 2 von der Spannung gespeist werden, denn bei einem Kurzschluß wird die Spannung zur Speisung

ίο der Wicklunge klein sein, während der volle Kurzschlußstrom die Wicklung b durchfließt. Auch hierdurch wird erreicht, daß der Transformator durch 'den stark veränderlichen Kurzschlußstrom voll erregt wird.

Die Anordnung hat den Vorteil, daß die Sättigung des Transformatoreisens bei normalem Stromdurchgang so niedrig gehalten wird, daß plötzliche .Stromänderungen irgendwelcher Art unverzüglich entsprechende Wirkungen im sekundären Stromkreise hervorrufen, welche den Stromstoß ausgleichen oder sonst irgendwelche gewünschte Wirkungen auslösen.
Die induzierten Ströme können z. B. auch dazu dienen, durch Erregung einer Wendefeldwicklung die Kommutierung zu verbessern oder eine Kompensationswicklung zu speisen, um Feldverzerrungen zu vermeiden.

Claims

Patent-Ansprüche: 3<>

ι. Anordnung zum selbsttätigen Schutz von Gleichstromanlagen mittels Transformatoren, deren Primärwicklung vom Hauptstrom durchflossen wird und in deren Sekundärwicklung bei plötzlichen Änderungen des Hauptstromes Spannungen induziert werden, die auf besondere zur Sicherung der Anlage dienende Hilfseinrichtungen wirken, dadurch gekennzeichnet, daß von den auf dem Transformator in Gegenschaltung angeordneten zwei Primärwicklungen die eine so geschaltet ist, daß sie auf plötzliche Änderungen des Hauptstromes nicht oder nur unwesentlich anspricht.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Transformator zwei Primärwicklungen in Gegenschaltung angeordnet sind, wobei neben der einen ein .Stromverbraucher geringen induktiven Widerstandes liegt.

3. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Primärwicklung im Hauptstromkreis und die zweite in Parallelschaltung am Netz liegt.

Abb. i.

Abb. 2.

a :
: c ——
.— : e , -—-