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Walzenscheider mit Führung des Gutes durch den Feldspalt. Die Erfindung
betrifft magnetische Walzenscheider, bei denen (las Gut durch den Feldspalt geführt
wird und die Walze zugleich als Austragkörper für das angezogene magnetische Gut
dient. Walzenscheider dieser Art wurden bisher mit gewickeltem und ungewickeltem
walzenförmigen Austragkörper gebaut. Die Scheider der ersteren Art haben die Nachteile,
daß der Walzenwicklung Stroin durch Schleifkontakte zugeführt werden mußte, wobei
der sich an die Kontakte ansetzende Staub oder auch Nässe des öfteren Betriebsstörungen
hervorriefen. Außerdem bedingte das 'Unterbringen der Wicklung auf der Walze einen
größeren Durchmesser der Walzenpole, was zur Folge hatte, daß die Walzen sehr schwer
ausfielen und daher viel Betriebskraft erforderten und in der Herstellung teuer
waren. Diese Walzenschei(ier haben sich daher infolge dieser Nachteile trotz ihrer
Einfachheit in der Praxis nicht eingeführt. Überdies konnte nur ein Teil der Walzenlänge
für die Scheidung ausgenutzt werden.
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Die Walzenscheider mit ungewickelter Walze wur(len bisher so gebaut,
daß die Austragwalze zwischen zwei -Magnetpolen gelagert wurde und die Kraftlinien
von Pol zu Pol die Walze senkrecht zur Achse durchsetzten. Bei diesen Scheidern
sind also an jeder Scheidestelle zwei Magnetfelder vorhanden, ein wirksames, durch
das das Gut hindurchgeführt wird, und ein unwirksames, das erforderlich ist. uni
die Wicklung auf dem Anker zu vermeiden. Das unwirksame :Magnetfeld erhöht den Stromverbrauch
ganz wesentlich und die Anordnung des Gegenpols verteuert die -Maschine beträchtlich.
Ferner macht sich der Übelstand bemerkbar, (laß stark magnetische Teilchen des Gutes,
wie Eisenteilchen usw., nicht abfallen, sondern -ins dein wirksamen Felde in (las
unwirksame Feld mit herumgeführt werden, wo sie sich im Feldspalt festsetzen, (la
dieser, um den Stromverbrauch so gering wie möglich zu halten, möglichst schmal
sein muß. Diese stark magnetischen Teilchen schleifen . die Riffeln des Walzenpols
und den Gegenpol sehr rasch ab. Die Al)ntitzung der Riffeln des Walzenpols verschlechtert
aber die Scheidung, weil die Kraftlinienkonzentration in den Riffeln nachläßt, und
erfordert erli;iliten Stroanverbrauch.
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Die Erfindung hat nun den Zweck, die vorerwähnten Nachteile zu beseitigen
und die Scheideleistung der Walzenscheider der obengenannten Bauart bedeutend zu
verbessern. Die F-rfiniltitig besteht darin, (laß einseitig zur Längsachse einer
austragenden Ankerwalze ein feststehendes Magnetsystem finit zwei oder mehreren
Polen liegt, wobei die Kraftlinien den Anker in der Achsrichtung durchsetzen. Hierdurch
sollen folgende Vorteile gegenüber den bekannten Walzenschei-(lern erzielt werden.
Erstens können die Walzen im Durchmesser klein und daher leicht gehalten werden.
Zweitens ist der Kraftverbrauch und drittens sind auch die Herstellungskosten geringer.
Viertens arbeiten die Scheider betriebssicherer. Fünftens sind die neuen Scheider
bei der Arbeit übersichtlicher. Sechstens kann, wenn der Abstand zwischen den nebeneinanderliegenden
Gegenpolkanten gering gehalten wird, die Walze in ihrer ganzen Länge für die Scheidung
ausgenutzt werden. Diesen Abstand nebeneinanderliegender Polkanten kann man dadurch
überbrücken, (laß man die Walze in an sich bekannter Weise zahnt oder mit Eindrehungen
versieht. Das Magnetsystem kann z. B. durch einen Zentralpol in der Längsmitte der
Walze und je einen Seitenpol gebildet sein. Die Wicklung kann dann als Einzelspule
uni den mittleren Pol gelegt werden. Man kann bei einem solchen Scheider auf der
ganzen Walzenlänge Gut aufgeben, gegebenenfalls mehrere Gutssorten nebeneinander.
In letzterem Falle kann inan die Walzeneindrehungen an den einzelnen Schneideabschnitten
verschieden groß machen.
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Die Erfindung kann noch weiterhin mit großem Vorteil ausgebaut werden,
wenn
zwecks Zonenbildung zwei oder mehr Ankerwalzen in Richtung
der Gutszuführung in wagerechter oder annähernd wagerechter Ebene hintereinander
angeordnet «-erden, um nach Belieben ein- oder mehrmals ma-rietisches Gut repetieren,
sowie auch Rückstände der ersten Scheidestelle oder -stellen nachscheiden zu können.
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Man kann dann für zwei oder mehrere der Ankerwalzen ein gemeinsames
llagnetsy stein finit Zentralpolen vorsehen. Bei Anordnung mehrerer solcher Walzen
hintereinander kann inan die Eindrehungen an den Walzen verschieden groß machen,
um die niagnetisclie Anziehungskraft mehrerer hintereinanderfolgeiieler Walzen zu
differenzieren.
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Das Gut kann auf der Gutsführungsvorrichtung (z. B. auf einer Schüttelrinne
oder eirein endlosen Bande) durch den Feldspalt geleitet werden. Diesem Fördermittel
gibt inan vorteilhaft eine wagerechte oder schwach geneigte Labe und kann sie auch
in ihrer Lage verstellbar machen oder die ganze Scheideanlage schwenkbar anordnen.
'Man kann auch die Gutsgeschwindigkeit beliebig regeln, was besonders für eine nasse
Scheic1ung von schwachmagnetischem Gilt von großer Bedeutung ist.
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Die Walze und auch die Pole können in Ilölienriclittuig verstellbar
Beinacht werden, uni die Felder oder die Zonen regeln zu können. Wenn man mehrere
Gutssorten nebeneinander scheidet, kann inan die Znführun,#svorrichtung- teilen
und die Schütte.lgeschwindigkeit sowie gegebenenfalls auch die Lage jedes Teiles
für sich regeln. Man kann den Boden der Zuführungsvorrichtung glatt. machen oder
auch im Querschnitt wellenförmig. Das letztere koinint z. B. in Frage, wenn die
Walzen mit ,Eindrehungen @ ersehen sind; inan kann dann die Wellenform cler Teilung
der Eindrehungen anpassen. Bei Anordnung von mehreren Walzen ist die Einrichtung
eines gemeinsamen Magnetgestells für zwei oder mehr Walzen finit Zentralpolen für.die
Zonenbildung besonders vorteilhaft. -.Man kann aber auch jede Walze durch einen
eigenen Stromkreis speisen.
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Die Ankerwalze oder -.walzen kann man zwecks leichterer Abnahme des
magnetischen Gutes finit einem dünnen Mantel umgeben, cler sich entweder mitdrelit
oder feststeht. lni letzteren Falle wandert das Gut unter (lein 1?influß der sich
drehenden Ankerwalze. auf (lein feststehenden 'Mantel.
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Wenn man bei mehreren Walzen (las magnetische Gut ein- oder mehrmals
repetiert, so kann man das repetierte Gut entweder hinter der letzten Walze oder
zwischendurch ableiten. Ebenso kann (las von der ersten Walze nicht angezogene magnetische
Gut unter allen Walzen oder unter einzelnen zwecks Nachscheidung hindurchgeführt
werden.
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Bei Scheidung von mehreren Gtitssorten nebeneinander kann man diese
Repetition und Nachscheichnig für jede Guts- oder Kornsorte einzeln regeln und beliebig
am Ende oder an Zwischenstellen magnetisches Gut und Rückstände unabhängig voneinander
abführen.
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In der Zeichnung sind beispielsweise einige Ausführungsformen des
I?rfindungsge,-,enstandes veranschaulicht, und zwar nur Mehrfach-Walzenscheider.
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Abb. i und 2 zeigen einen Walzenscheider mit drei Walzen, und zwar
Abb. i im Querschnitt durch die Walze nach der Linie A-T der Abb. 2, letztere einen
mittleren Längsschnitt durch eine Scheidestelle nach der Linie C-D der Abb. i. Die
Walze selbst ist in Seitenansicht veranschaulicht.
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Abb. 3 zeigt ini größeren Maßstab einen Längsschnitt durch einen Teil
der Scheidefläche finit besonderer Ausführung der Oberfläche, tvobei die Walzenoberfläche
mit Eindrehungen versehen ist.
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Abb. .f bis 6 zeigen einen Walzenscheider finit zwei `Falzen, und
zwar Abb. 4 einen in der 'Mitte zwischen den beiden `Falzen parallel zu ihren Achsen
geführten Schnitt nach der Linie E-F der Abb. 5 und 6, Abb. 5 einen Querschnitt
nach der Linie G-H der Abb. 4. und 6, Abb. 6 eine Aufsicht auf die Pole, wobei die
Walze und die Gutszuführung abgenoinnnen gedacht sind.
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Abb. ; und 8 zeigen einen Walzenscheider mit drei Walzen und geteilter
Gutsförderung. Greift inan in dein llehrfach-Walzenscheider nach Abb. i eine Walze
mit ihrem Magnetsystem heraus (s. Abb. 2), so hat man den einfachsten Fall der Erfindung.
Einseitig zur Längsaclase der Walze i ist ein niehrpoliäes Magnetsystem 2 angeordnet.
E5 besteht aus dein Zentralpol 3, der in der Längsmitte der Ankerwalze liegt, und
den Seitenpolen 4, 5 unter deren Enden. Um den Mittelpol liegt die Spule 6. Die
benachbarten Polkanten liegen nahe beieinander, uin die Walze in ihrer ganzen Länge
zur Scheidung nutzbar zu machen. Die Abstände zwischen den nebeneinanderliegenden
Polkanten werden durch Verzahnung der Walze (s. Abb. i ) oder Eindrehungen 7 der
Walze (s. Abb. 3 ) überbrückt. Die Kraftlinien laufen vom Mittelpol 3 längs durch
die Walze nach den Seitenpolen .I und 5. Die Walzen i sind bei (lein veranschaulichten
Beispiel je mit einem dünnen feststehenden :-Mantel 8 umgeben. Auf die bewegliche
Rinne 9 wird (las Gut beispielsweise als Trübe aufgegeben. Ordnet
inan
mehrere Walzen hintereinander an, so kann man (las magnetische Gut repetieren und
das an der ersten Walze nicht angezogene Gut nachschei(len.
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Gemäß dein veranschaulichten Ausführungsbeispiel ergibt sich dann
folgende Arbeits- und Wirkungsweise: Das an den Mantel der ersten Walze allgezogene
magnetische Gut wandert unter (lein Einfluß der sich drehenden Walze an dein Mantel
empor und wird voll diesem bei i o abgenommen oder abgeleitet oller abgebraust.
Es wird dann über die Schurre i i, auf .der das Gut durch Zugabe von Wasser gelockert
werden kann, zur Repetition an die zweite Walze gebracht. An deren Mantel 8 wandert
das magnetische Gut wieder empor und gelangt über die Schurre 12 all die dritte
Walze. Nach nochmaliger Repetition an dieser Stelle wird es über die Schurre 13
abgeführt. Das voll der ersten Walze nicht allgezogene Gut kann zur wiederholten
Scheidung unter der zweiten und auch unter der dritten Walze hindurchgeführt werden.
Gemäß der veranschaulichten Ausfiihrungsforin wird es gleich hinter der ersten Walze
bei i-. abgeleitet. Der Rückstand von der Repetitioil des magnetischen Gutes an
der zweiten Walze kann entweder ebenfalls gesondert abgeführt werden oder, wie veranschaulicht,
zur nochmaligen Scheidung unter der dritten Walze hindurchgeführt werden. Schließlich
wird der Endrückstand bei 15 abgeführt. Alle Magnetwalzen können zur besseren Einwirkung
auf das all dein feststellenden Mantel angezogene magnetische Gut, wie in Ahb. t
angedeutet, gezahnt sein. Jede Walze kann mittels einer Stellvorrichtung 16 (Abb.
2) in verschiedene Höhenlagen eingestellt werden. Die ganze Anlage kann um die Achse
17 geneigt und mittels der Stellvorrichtung 18 in verschiedene Lagen eingestellt
werden. Die Wicklung kann, wie veranschaulicht, bis an die Poloberfläche durchgeführt
werden.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. q. his 6 sind nur zwei Walzen f
vorgesehen. Jeder von ihnen stehen ebenfalls drei möglichst dicht zusammengelegte
Teilpole 3, .4, 5 gegenüber. Die Magnetsysteme. beider Ankerwalzen besitzen eine
gemeinsame Zentralspule ig. Es entstellen so sechs Pole, bei denen die Polarität
der vier außen liegenden untereinander gleich und derjenigen der beiden innen liegenden
Pole entgegengesetzt ist. Der Kraftlinienverlauf ist für jede der beiden Ankerwalzen
gleich dem der vorher beschriebenen Ausführungsform. Wie Ahb. 5 zeigt, wird beispielsweise
das an die erste Walze angezogene magnetische Gut bei 2o .gesondert abgeführt. Der
Rückstand der ersten Scheidestelle wird all der zweiten erneut geschieden. Der Endrückstand
wird bei 21, das an der -zweiten Scheidestelle angezogene magnetische Gut bei 22
abgeführt. Man kann natürlich auch hier eine Nachscheidung des magnetischen Gutes
vorsehen.
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Bei den Ausführungsformen nach Abb. 7 und 8 ist die Fördervorrichtung
geteilt; die drei Teile 23, 24, 25 werden einzeln bewegt. Es können verschiedene
Guts- oder Kornsorten nebeneinander verarbeitet werden.