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Verfahren und Vorrichtung zum kreuzweisen Umschnüren von Postpaketen
u. dgl. mit einem 1Vletallband. . Bei der Herstellung der aus dünnem NZetallband
bestehenden Paketverschnürungen bedient man sich eines Wenderinges, welcher an Stelle
der bei Bindfadenverschnürungen an einem Ende der Schnur gebildeten Durchzugschlaufe
an lein einen Enrle des metallenen Verschnürungsbandes befestigt wird und durch
welchen das Band beim Übergang von der einen auf die dazu quergerichtete zweite
Verschnürung unter Umwendung und Änderung seiner Richtung um 9o° hindurchgeht. Der
aus gestanztem Blech oder stärkerem
Draht bestehende Wendering stellt
sich verhältnismäßig teuer und außerdem nötigt er zu einer gesonderten Befestigung
der beiden freien Bandenden, wodurch die glatte Abdeckung der eine gewisse '\"erletztingsgefahr
mit sich bringenden freien Bandenden erschwert wird.
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Nach vorliegender Erfindung werden solche Metallbandverschnürungen
ohne Benutzung eines Wenderinges in der Weise hergestellt, daß an der beide Umgänge
der Verschnürung verbindenden Kreuzungsstelle die Enden der beiden Umgänge unter
Wendung und Abbiegung von je 9o° unmittelbar durcheinandergezogen «-erden.
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Dies wird dadurch ermöglicht, daß .das Umschnürtingsband zunächst
an der den Übergang zwischen den beiden rechtwinklig zu einander verlaufenden Verschnürungsumgängen
bildenden Stelle unter rechtwinkligem Abbiegen gewendet wird, wonach zunächst das
eine von dieser Wendestelle ablaufende Bandende unter Bildung des einen Umganges
um das Paket und den zu diesem Umgang rechtwinkligen Schenkel der Wendewinkelstelle
unter Anspannung herumgeführt wird. Hiernach kann man, ohne das erste Ende festzuhalten,
die zweite Umschnürttng herstellen und nach Herumführen um den anderen Schenkel
des Wendewinkels ebenso anspannen. Die beiden freien Bandenden, welche durch das
scharfe Herumbiegen um die beiden Schenkel des Wendewinkels sicher und unnachgiebig
unter Aufrechterhaltung ihrer Spannung festgehalten werden, kann man leicht durch
nochmaliges Herumwickeln um die Wendewinkelstelle sichern und durch eine, als Plombe
wirkende Blechhülle o. dgl. ohne Verletzungsgefahr einbinden, weil hierbei die Bindestelle
klein ausfällt und die freien Bandenden an dieser unmittelbar übereinanderliegen.
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Vorzugsweise bedient man sich zur Herstellung derartiger Verschnürungen
einer Haltevorrichtung, welche das im rechten Winkel gewendete Metallband beiderseits
der Wendestelle festhält, ohne das Herumlegen der beiden Verschnürungsgänge, sowie
das Durchziehen der freien Bandenden beiderseits der Wendestelle zu verhindern.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist in Abb. i der erste Herstellungsschritt
einer derartigen Verschnürung bei einem in Oberansieht dargestellten Paket, sowie
das erwähnte Stützwerkzeug erläutert.
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Abb. 2 stellt dieses Stütz-,verkzeug allein in einer gegen die Einspannstelle
des Wendewinkels gerichteten Ansicht dar.
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Abb. 3 erläutert die Art des Festlegens der freien Enden der beiden
Umgänge an dem Wendewinkel in Oberansicht.
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Abb. 4 zeigt in einer ähnlichen Ansicht den durch wiederholtes Umwickeln
der freien Bandenden gebildeten fertigen Verbindungsknoten.
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Abb.5 zeigt eine Oberansicht desselben Knotens nach Anbringen einer
Abdeckplombe an der Verbindungsstelle.
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Abb. 6 stellt einen Schnitt nach Linie 6-6 der Abb. 5 dar.
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A.bb. 7 zeigt eine andere Ausführungsform für die Befestigung :der
freien Bandenden. Das zur Herstellung .der Verschnürung des Paketes dienende, beispielsweise
aus flachgewalztem Draht mit umgelegten Rändern hergestellte Metallband 3 wird,
nachdem es entweder bis zur Bildung eines Umganges in ausreicbender Länge von einem
Winkel im Sinne des Pfeiles 2 abgezogen ist oder nachdem das Metallband in mit etwas
Überschuß für .die ganze Verschnürung ausreichender Länge vom I Vorratswickel abgeschnitten
ist, an der für den Übergang aus einem Umgang in den andern in Betracht kommenden
Stelle bei .l nach einer um einen halben rechten Winkel von der Längsrichtung des
Bandes abweichenden Linie flach umgebogen, wobei das Band einerseits gewendet und
andererseits aus ihm ein rechtterWinkel gebildet wird.
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Der so hergestellte Wendewinkel wird während der Bildung der beiden
Verschnürungen vorzugsweise mittels einer Vorrichtung festgehalten, die aus einer
Stützplatte 9 besteht, welche in der Mitte einen senkrecht aufragenden Handgriff
io trägt und zu dessen Seite mit einem Ausschnitt i i, sowie zwei durch Umlegen
von aus diesem Ausschnitt herausgestanzten Blechteilen gebildeten flachen Haltenuten
12 versehen ist, die rechtwinklig zueinander stehen und durch deren äußere Enden
man die Schenkel des Wendewinkels beiderseits der Wendestelle in diese Nutea einschieben
kann.
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Hiernach wird zunächst das eine der beiden von der Wendestelle d.
ablaufenden Band-` enden beispielsweise unter Bildung des Querumgangen 5 hergestellt,
das freie Bandende unter dem zu diesem Querumgang senkrecht stehenden Schenkel des
Wendewinkels dicht neben der Wendestelle hindurchgezogen, angespannt und durch scharfes
Rückwärtsbiegen in der Ebene des Querumganges oder, wie dargestellt, in einem spitzen
Winkel unnachgiebig dazu festgelegt. Während dieses Umganges wird der Wendewinkel
in den Haltenuten 12 der Stützplatte g unverrückbar festgehalten, weil der quer
ablaufende Schenkel durch diese Anspannung in die entsprechende Nut hineingezogen
wird. Nach dein Zurückbiegen des Querumganges 5 bei 6 kann man dessen Ende loslassen
und nunmehr den Längsumgang? in genau entsprechenderWeise herstellen, wobei das
freie Ende des L ängs-
Umganges um die einen Teil des Querumganges
bildende Stelle des Wendewinkels herumgespannt und ebenso durch scharfes Abbiegen
festgelegt wird.
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Nachdem der eine -Umgang der Kreuzverschnürung hergestellt ist, kann
man, wenn das Band unmittelbar vom Haspel abgezogen wird, den zweiten, dazu rechtwinkligen
Umgang mit Vorteil in der Weise herstellen, daß man, ohne vorher das Band vom llaspel
abzuschneiden, das Paket auf dein Packtisch parallel zur Ebene des herzustellenden
Umhanges so herumwälzt, daß das dabei vom Haspel abgezogene Band sich einmal um
das Paket herumlegt. Um hierbei ohne Behinderung des Wälzens durch den vorstehenden
Handgriff io der Haltevorrichtung diese in ihrer Arbeitsstellung, so wie sie durch
den ersten Umgang am Paket festgehalten wird, belassen zu können, ist dieser Handgriff:
io an der Stützplatte mittels einer Scharniergabel 13, und zwar vorzugsweise nur
nach einer Richtung hin umlegbar, wobei die Umlegerichtung zweckmäßig so gewählt
ist, daß sie mit keiner für .die Anspannung der beiden Umgänge erforderlichen Stützrichtungen
zusammenfällt.
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Die beiden freien Bandenden werden zweckmäßig, wie aus Abb. d. ersichtlich,
ein oder mehrmals in schräger Richtung um die Wendewinkelstelle herumgewickelt,
wobei sie einen flachen Knoten bilden. Um die äußersten Enden des Bandes unlösbar
und vor Verletzungen geschützt abzudecken, kann man sich einer Bindeplombe 14 bedienen,
die aus einem flachen, an beiden Enden zugespitzten Blechstück besteht, deren spitze
Enden vorzugsweise unter Benutzung einer geeigneten Biegezange beiderseits und einwärts
gegeneinander so umgebogen werden, daß die Spitzen des Blechstückes sich, wie aus-Abb.
6 ersichtlich, zwischen die verschiedenen. übereinanderliegenden Blechbandlagen
praktisch unlösbar einschieben.
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Statt der Bildung eines Wickelknotens nach Abb.4 bis 6 kann man die
beiden freien Enden des Längs- und Querumganges auch dadurch befestigen und sichern,
daß man sie wechselweise rechtwinklig von der Abbiegestelle 7 und 8 über die zulaufenden
Enden des Quer-oder Längsumganges selbst bringt und unter Anwendung einer der bekannten
Lochvernietungszangen durch gemeinsames Herausstanzen und Abbiegen -von Vernietungszungen
15 praktisch unlösbar verbindet. Die Herstellung der Verbindung ist auch ohne die
Anwendung der oben beschriebenen Haltevorrichtung möglich. Man niuß dann hierbei
während der ersten Verschnürung und bis zum Anspannen des zweiten Verschnürungsurnganges
den zum ersten Umgang rechtwinkligen Schenkel des Wendewickels mit den Fingern so
stützen, daß ein Abbiegen durch :die etwas einseitige Anspannungskraft des ersten
Umganges nicht eintreten kann.