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Selbsttätige Kranwaage. Die bisher bekannten Kranwaagen weisen verschiedene
Mängel auf, die ihre Einführung in die Praxis hindern.
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Fast alle `'Waagen haben den Fehler, daß das Wiegen eire gewisse Zeit
in Anspruch nimmt und der Verladebetrieb zu diesem Zweck unterbrochen «erden muß.
Außerdem erfordern diese Art Waagen eine Person, die nur für die Bedienung und Wartung
der Waage erforderlich ist.
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Der Einbau einiger dieser Waagen erfordert einen kostspüeligen und
langwierigen Umbau des Krans.
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Alle Waagen müssen außerdem äußerst vorsichtig behandelt werden und
dürfen nur sehr vorsichtig be- und entlastet werden, eine p Ttzliche Belastung durch
ruckweises Anlieben der Last oder eine plötzliche Entlastung etwa durch Seilbruch
oder Versagen der Bremse setzt unweigerlich jede der bekannten Waagen außer Betrieb.
Außerdem hat die @ orsichtige Be- und Entlastung dieser Waage einen großen Zeitverlust
zur Folge.
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1?iuige Waagen bedingen ferner zu ihrer Tätigkeit eire Veränderung
des Seilzuges, wodurch die Betriebssicherheit, da es sich durchweg um große Gewichte
handelt, nicht unerheblich beeinträchtigt wird.
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Demgegenüber unterscheidet sich der Gegenstand der vorliegenden Erfindung
dadurch, claß auf die Beseitigung der oben angeführten 1Utängel in erster Linie
Rücksicht genommen «-orden ist. Die Waage arbeitet selbsttätig, bedarf keinerlei
Bedienung oder Wartung, die Verladearbeit des Kranes wird durch das Wiegen nicht
unterbrochen. Die Gewichtsanzeige erfolgt selbsttätig sofort nach Belastung des
Kranes und dauert an bis zur Entlastung des Kranes, gleichgültig, ob die Last ruht
oder in Bewegung .ist. Plötzliche starke Gewichtsschwankungen (etwa durch Seilbruch
oder Versagen der XIaschine erfolgte Entlastung) sind ohne Einfluß auf die Waage,
da diese selbsttätig jeden Stoß auffängt. Der Einbau benötigt keinerlei Umbau des
Kranes und ist in wenigen Stunden ohne Vorbereitungen zu bewerkstelligen.
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Der ursprüngliche Seilzug wird nicht verändert.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der
vorliegenden
Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Waage
einzeln und Abb. 2 die Waage im Auslegerkopf des Kranes eingebaut.
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Die Grundplatte 17 muß so gelagert werden, daß die Zugstange 4. mit
der Federspannstange 8 eine gerade Linie bildet. Dann steht der Trommelhebel 3 auf
einer Höhe von annähernd 6o', gemessen von einer durch die :litte des Bolzens f
in der Auslegerrichtung gedachten geraden Linie; das. Ende des Hubseiles dl, welches
bisher am Auslegerkopf befestigt war, wird einmal um die Übertragertrommel i in
die vorgesehene Rille gelegt und mittels des Keiles 2 befestigt.
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Die Wirkungsweise der Waage ist folgende: Bei Belastung der Unterflasche
c verteilt sich der Zug der Last zu gleichen Teilen auf das Hubseil d und d'. Der
die Hälfte der Belastung betragende Zug des Seiles d' hat das Bestreben, die Übertragertrommel
i in der Richtung des gezeichneten Pfeiles zu drehen. Diese Drehbewegung der Trommel
i wird durch die "Zugstange 4. und den Kreuzkopf 6, welcher in der Gleithahn 7 läuft,
in einen geraden Zug verwandelt, welchen die am Kreuzkopf 6 angeschlossene Federspannstange
8 auf die Feder 12 überträgt, welche. ;e# nach StÜrke des ausgeübten Zuges gespannt
wird. In dem mit Glyzerin gefüllten Bremszylinder 13 ist auf der Federspannstange
8 der Kolben 14 befestigt. In die Zylinderwand ist die Rille 18, welche sich nach
Beiden Zylinderenden zu verengt, eingearbeitet. Bei dem nach Maßgabe der Belastung
durch den Seilzug erfolgten Spannen oder Entspannen der Feder 12 preßt der Kolben
14 die Glyzerinfüllung zusammen. Da die Rille 18 ein nur langsames Abfließen der
gepreßten Füllung auf die andere Kolbenseite gestattet, ist ein langsames und gleichmäßiges
Spannen und Entspannen der Feder 12 und folgedessen das Auffangen der plötzlichsten
Beiastungsänderungen gesichert, D,ie Spannung der Feder 12 kann durch eine Schraube
9 reguliert werden, Die Bewegung der Federspannstange 8 wird durch eine schwache
Zugstange zu denn unten aen Ausleger angebrachten Gewichtsanzeiger weitE.rgeleitet
und gemessen. Da der Trommelhebel 3 doppelt so lang ist, wie die Entfernung vcm
Angriffspunkt des Seiles d' auf der Trommel i bis zur Oberfläche des Bolzens f beträgt,
wird nur ein Viertel der wirklichen Belastung auf die Feder 12 übertragen. Hierdurch
wird eine bedeutende Entlastung der Waage erreicht. Da der Hub des Trommelliebels
3 von 6o bis i2o' nur 3o' beiderseäts des Scheitelpunktes beträgt und die Zugrichtung
des Kreuzkopfes in der gleichen Höhe liegt, wird der Seilzug in jeder Trommelhebelstellung
gleichmäßig auf die Feder 12 übertragen und folgedessen die Gewichtsanzeige äußerst
genau. Da der Seilzug bei d' immer gleich äst, gleich viel, ob die Last gehoben,
gesenkt wird oder ruht, wird die Feder 12 immer in derselben Spannung gehalten;
hierdurch erfolgt eine ständige Ge-
wichtsanzeige bis zur Entlastung des Kranes.
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Durch einen nicht gezoichneten Riegel am Ausleger kann der Trommelhebel
3 in Ruhelage bei entspannter Feder festgehalten werden, falls nicht gewogen werden
soll.
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Bei Kranen mit unv erstellbarein Ausleger wird die >;'bertragertrommel
i zweckmäßig durch einen im rechten Winkel gebogenen ungleichariiiigen Hel;el ersetzt,
cla hier der \ e igungswinkeldes Auslegers zum Krane immer derselbe ist und dadurch
die 1;lbertragertrommel überflüssig wird. Bei dieser Anordnung wirkt das Hubseilende
d' am kurzen und die Zugstange d. am langen Hebelaren.