-
Bauverfahren für Bogen aus bewehrtem Beton. Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Bauverfahren für Bogen aus bewehrtem Beton, und zwar ohne Anwendung
von Lehrgerüsten, und ist für sehr bedeutende Spannweiten geeignet.
-
Es ist bereits für die Herstellung von Brücken vorgeschlagen worden,
rohrförmige Einheiten zu verwenden, welche mit bewehrtem Beton in einer einzigen
Arbeitsstufe ausgefüllt werden. Es ist andererseits bekannt, Holzschalungen an Seilen
aufzuhängen.
-
Bei dem Bauverfahren gemäß vorliegender Erfindung werden die Einheiten
aus Mantelrohren gebildet, welche jedoch zum Unterschied von dem Bekannten in mehreren
Arbeitsstufen in aufeinanderfolgenden, ringförmigen, gleichachsigen Schichten jeweils
nach Abbinden der vorangehenden, nunmehr tragend gewordenen Schicht ausgefüllt werden,
so daß die benötigten Ausmaße des Seiltragwerks wesentlich vermindert werden können.
Andererseits wird es dadurch möglich, bis jetzt nicht erreichbare Spannweiten ausführen
zu können. Besondere Gewlöbeverschalungen sind überflüssig, da die Mantelrohre unmittelbar
an Tragseilen angehängt werden.
-
Die Zeichnungen veranschaulichen das Verfahren in mehreren Ausführungsbeispielen.
Abb. i zeigt die Gesamtansicht des Bogens während des Baues.
-
Abb.2 zeigt einen teilweisen Längsschnitt durch das Mantelrohr.
-
Abb. 3 ist ein solcher durch eine andere Ausführungsform . Abb. 4.
zeigt den Querschnitt des Bogens. Abb. 5, 6 und 7 zeigen die Vorderansicht, die
Draufsicht und den Schnitt gemäß Linie XII-XII der Abb. 5 einer anderen Ausführungsform
für große Spannweiten.
-
Nachdem die Widerlager und Pfeiler der Brücke fertiggestellt worden
sind, wird das metallische Mantelrohr A in Gestalt eines Bogens in bekannter Weise
ausgebaut, mit seinen Enden verankert und durch ein für eine bestimmte Belastung
ausgebildetes Seiltragwerk aufgehängt. Das Mantelrohr A besteht aus einer Reihe
von bequem zu handhabenden Rohrstücken i (Abb. 2, 3). Als Länge der Mittellinie
der Rohrstücke wird eine Länge a (Abb. i) genommen, welche gleich ist der Länge
b zwischen den den Bogen mit der zu stützenden Brückenbahn verbindenden Pfosten.
Jedes Rohrstück i besitzt an beiden Enden einen Innenflansch a oder einen Außenflansch
3, welche mit einem Spannring 4. bzw. 5 zusammenwirken, wobei der Spannring fest
oder abnehmbar sein kann. Die Rohrstücke sind mit Offnungen () bzw. 7 versehen,
welche zum nachträglichen Einführen von Standpfosten S, 31 ängepfosten 9 oder Querstreben
io dienen.
-
In der Nähe der Enden eines jeden Rohrstückes i sind mit Ösen versehene
Ringe il aufgespannt, an welchen die Hängeseile 13 sowie die Windverspannungsseile
14 befestigt sind. Die Rohrstücke i werden in ihre Arbeitslage von den Stampfern
aus allmählich und symmetrisch aneinandergefügt. Bei der Brücke gemäß Abb. i werden
die ersten Rohrstücke bei c
in den Widerlagern d eingespannt, während
die folgenden Rohrstücke durch Kabel 15 an dem Hauptkabel 16 angehängt werden; jedes
Rohrstück wird auf das vorangegangene unter Zwischenschaltung eines nachgiebigen
Bleiringes angeschraubt bzw. angenietet. Bevor das Rohrstück von dem Kabel 15 freigegeben
wird, wird es mit einem Stützkabel 17 verbunden, welches an einem am `@'iderlager
errichteten Turmgerüst P in den Stellen e, f, g angreift, wobei diese Befestigungsstellen
e, f, g im Maße des Fortschreitens des Bauwerkes allmählich erhöht werden. Das Windverspannungskabel
1:I wird an den Rohrstücken entsprechend dem Fortschreiten des Baues befestigt.
Das Einbauen der Rohrstücke wird so bis zum Schlusse des Bogens A fortgesetzt. Die
in einigen der Rohrstücke vorgesehenen Öffnungen 6, 7 ermöglichen die Ausführung
der Arbeit im Innern des Rohres. Die Öffnungen 6, 7 besitzen Flansche zur nachträglichen
Befestigung der Pfosten 8, g.
-
Nachdem die das Gewölbe bildenden Bogen zusammengefügt worden sind,
wird die Mittellinie der Bogen A ausgerichtet und jedes Rohrstück i in die Lage
gebracht, welche sie der Berechnung gemäß vor der Belastung einnehmen soll, so daß
diese Mittellinie nach der Vollendung des Bauwerkes die vorbestimmte Richtung erhält.
Zu diesem Zweck werden einerseits die Verbindungsbolzen ig der Rohrstücke i mehr
oder weniger angezogen bzw. gelockert, was die Bleiringe P ohne Lockerung der Rohrstücke
i zulassen, und anderseits werden die Spannseile 17 entsprechend angezogen,
zu welchem Zwecke die Verbindungsstelle dieser Seile 17 mit ihrer Verankerung bei
e, f und g einstellbar ist.
-
Die so aneinandergefügten, ausgerichteten Rohrstücke i werden alsdann
mittels autogener Schweißung endgültig verbunden.
-
Das Ausfüllen des metallenen 'Mantelrohres A erfolgt in folgender
Art. Die Bewehrungseisen sowie das Innere, aus undichtem Beton hergestellte Schalungsrohr
20, welches aus zusammenfügbaren Rohrstücken bestehen kann, werden durch die vorhandenen
Öffnungen 6 und 7 in das Mantelrohr A eingeführt. Da es sich um Bauwerke von beträchtlichen
Ausmessungen handelt, so ist genügender Raum vorhanden, um das Betreten des Mantelinnern
durch die Arbeiter zu ermöglichen. Es können so im Innern des Mantels die Bewehrungseisen
und die undichten Betonrohrstücke 2o zusammengefügt werden. Es wird nunmehr zum
Betonieren deersten Schicht zwischen Metallmantel und Einlegrohr 2o geschritten,
was mittels des bekann ten Betonspritzverfahrens unter Anwendung von Preßluft bewerkstelligt
wird; hierbei kann das ausgestampfte überschüssige Wasser durch das undichte Betonrohr
dringen.
-
Mittels eines weiteren, als Schalung dienenden undichten Einlegerohres
wird nach Abbinden der zuvor hergestellten Ringschicht die nächste Ringschicht betoniert
und das Mantelrohr A so schließlich vollständig ausgefüllt. Es kann aber auch in
der Mitte ein Hohlraum freigelassen werden.
-
Bei Bauwerken größter Spannweite kann der Bogen gemäß Abb. 5 bis 7
ausgebildet werden. An den Ecken des erforderlichen Querschnittes (Abb.7) werden
vier zylindrische auszubetonierende Rohre 111l, 11t2, 1143, 11t4 angeordnet
und dieselben durch zu ihren Achsen senkrechte Streben n1, n2, n3, n4 und durch
schrägverlaufende Streben o1, o2, o3, o4 verbunden. Auf diese Weise ist der Bogen
in einzelne für sich tragfähige Bogen aufgelöst. Die Zwischenräume zwischen den
einzelnen Streben werden dann in Verschalungswandungen ausbetoniert und so die ausbetonierten
Rohre 11a1, 11t2, 11t3, 11t4 miteinander verbunden. Dieser OOuerschnitt wird dann
stufenweise mit Betonschalen zu einem vollen Querschnitt ausgefüllt.
-
Die Ausführung großer Spannweiten ist insofern möglich, als die sonst
erforderlichen Gerüste durch ein verhältnismäßig kleines Seiltragwerk ersetzt sind,
welches nur den Rohrmantel und die erste Schicht zu tragen hat. Die Aufstellung
der Mantelrohre kann auch mit der Gründung der Widerlager und der Pfeiler und deren
Ausbau erfolgen. Die metallischen i@Iantelrohre lassen sich erforderlichenfalls
auch beseitigen, um für weitere Arbeiten wieder verwendet zu werden.