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Auffangvorrichtunq für die Typenhebel von Schreibmaschinen. Die Erfindung
betrifft eine Auffangvorrichtung oder einen Amboß für die Typenhebel von Schreibmaschinen,
der so ausgebildet ist, daß einerseits das metallische Geräusch, welches bei Verwendung
eines starren :Metallanschlages entsteht, auf ein :.Mindestmaß verringert wird,
anderseits aber diejenigen Vorteile erhalten bleiben, welche ein solcher relativ
fester Anschlag gegenüber den bekannten federnden Auffangvorrichtungen bietet, bei
denen durch
die Federung die Schärfe und genaue Regelungsmöglichkeit
des Typenanschlages leidet. Zu diesem Zwecke kennzeichnet sich die Auffangvorrichtung
gemäß der Erfindung dadurch, daß sie aus einem hohlen Rohr von im wesentlichen rundem
Ouerschnitt besteht, das sich aus zwei mehrfach gewickelten federnden Einzeldrähten
zusammensetzt, von denen der eine Wickeldraht innerhalb des anderen liegt. Die beiden
Wickeldrähte sind vorteilhaft in entgegengesetzter Gangrichtung gewickelt, und das
Ganze ist in eine Nut des Typensegmentes so eingebettet, daß der Wickeldraht aus
einem Vorderschlitz etwas über die Segmentfläche hervortritt. Zwar ist es bereits
bekannt, als Prellanschlag eine Schiene zu verwenden, die unter Zwischenlage von
schalldämpfenden Unterlagen an ihren Enden am Typensegment befestigt ist, um das
Geräusch beim Auftreffen der Typenhebel zu verringern.
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Demgegenüber ist bei dem Amroß gemäß der Erfindung die Schalldämpfung
nicht dadurch erreicht, daß eine starre Schiene an den Endpunktien auf schalldämpfendemMaterial
aufliegt, sondern die Schiene selbst ist durch eine neue, schalldämpfend wirkende
Form des Prellanschlages oder Ambosses selbst ersetzt, der über seine ganze Länge,
auf einer Auflage ruhend, eingebettet ist, aber dadurch, daß er aus ineinanderliegendem
Wickeldraht besteht, eine ohne Beeinträchtigung der Schärfe des Abdruckes der Typen
sehr erhebliche Minderung des Anschlaggeräusches bewirkt.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform.
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Abb. i ist eine von vorn gesehene Teilansicht des Typensegmentes mit
dem elastischen Amboß gemäß der Erfindung.
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Abb. -> ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie i-i der Abb. i
in der Pfeilrichtung gesehen ie vergrößertem Maßstabe und veranschaulicht die Wirkungsweise
an einem gegen den elastischen Amboß treffenden Typenhebel.
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Abb. 3 ist eine Teilansicht des äußeren Wickeldrahtes in vergrößertem
Maßstabe, Abb..l eine ebensolche des Kernstückes. Abb. g ist eine teilweise geschnittene
Ansicht des vollständigen Wickeldrahtes, während Abb.6 eine vereinfachte abgeänderte
Ausführungsform zeigt.
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Die Abb. i zeigt als Beispiel das Typensegment einer Remington-Schreibmaschine
Kr. io, in welcher der elastische Amboß gemäß der Erfindung angebracht ist. Dieses
Segment i ist bogenförmig und senkrecht am Anzeigegestell mittels Schrauben i,'
unterhalb und etwas vor der Druckwalze 2 (Abb. 2) befestigt. Dieses Segment hat
eine Anzahl radialer Schlitze 3, in denen die Typenhebel :I geführt werden, von
denen jeder am Ende mit einem Block ,9 versehen ist, der eine obere und untere Type
trägt, die gegen die Papierwalze 2 anzuschlagen sind. Der Typenhebelsatz ist um
einen bogenförmigen Scharnierdraht 6 drehbar, der am Segment i gehalten wird, durch
die Schlitze 3 hindurchgeht und an der Rückseite des Segmentes in einer bogenförmigen
laut -eingebettet ist. Die Typenhebel werden in üblicher Weise durch den Gestängezug
von den Tastenhebeln aus nach oben und rückwärts um ihren Drehpunkt gegen die Papierwalze
angeschlagen. Kurz vor dem Auftreffen gegen die Papierwalze tritt der Typenhebel
bei 7 in eine Führung 8, die mittels Schrauben 9 vorn am Segment befestigt ist.
Jederseits von der Führung 8 sind aufwärtsragende Finger io mit Halteplatten ii
zur Aufnahme von Schrauben 12 vorgesehen, die zur Führung gewisser Teile des nicht
dargestellten Führungs-und Zeileneinstellmechanismus dienen. Dieser Teil der Maschine
ist als zum Verständnis der l?rfindung notwendig beschrieben.
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Die Auffangvorrichtung für die Typenhebel wird gebildet durch einen
elastischen Wickeldraht, der in der dargestellten vorteilhaften Ausführungsform
aus einem äußeren Wickeldraht 13 und einem inneren Kern 1q. von kleinerem Durchmesser
besteht. Beide Spiralen werden vorteilhaft aus Klavierdraht oder entsprechendem
federnden Draht von genügender Elastizität gemacht, um einer Deformation durch die
ständigen Anschläge der Typenhebel zu widerstehen. Beide Drahtkabel sind mehrfach
gewunden, d. h. jeder besteht nicht aus einem Einzeldraht, sondern ist aus einer
Anzahl Einzeldrähte zusammengesetzt, die gleichzeitig Seite an Seite gewickelt werden.
Beide Wickelkabel sind in entgegengesetzter Richtung gewunden. Das Ergebnis dieser
Mehrfachwindung hinsichtlich der Eigenschaften der gewickelten Drahtkabel ist aus
den Abb. 3 und 4. ersichtlich, welche Teile des äußeren Wickeldrahtes 13 und des
inneren Kernes 14. zeigen. Zur Klarstellung sind die 3 Einzeldrähte des äußeren
Wickeldrahtes 13 mit a, b, e, d und e bezeichnet. In Abb.3 rechts
beginnend erscheinen diese Drähte Seite an Seite immer fünf in gleicher Folge. Ebenso
ist in Abb. 4. die Innenspirale aus fünf Einzeldrähten a', b', c', d' und
e' zusammengesetzt. Von links beginnend sind diese Einzeldrähte wiederum Seite an
Seite in der gleichen Folge gewickelt.
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Das Ergebnis dieser Mehrfachwicklung ist, daß die Ganghöhe bzw. Steigung
des Gewindes genügt, um Sicherheit zu haben, daß jeder Typenhebel, der gegen diesen
elastischen Amboß auftrifft, die Achsrichtung der Drähte kreuzt, also nicht zwischen
zwei Drähte treffen und hängen bleiben kann. Dieser elastische Amboß aus Wickeldraht
wird konzentrisch zu der Krümmung des Scharnierdrahtes 6 gebogen, und zwar gegen
sein Bestreben, die gerade Lage, in der er gewickelt ist, wieder einzunehmen. Der
innere
Kern 1q beseitigt hier die Schwierigkeiten, die sonst bei diesem Biegen aus der
geraden Richtung in den Bogen auftreten würden, insbesondere die Gefahr der Verzerrung
oder des Zusammenknickens. Das Ineinanderliegen der Außenwicklung 13 und der Kernwicklung
14 geht aus Abb. 5 hervor. Aus dieser Abbildung und aus Abb. 2 ist ersichtlich,
daß der elastische Amboß im Querschnitt rund und bei i4-1 hohl ist. Die runde Form
gestattet nach Abnahme der Spirale eine Teildrehung derselben, um die Stelle der
Oberfläche, gegen welche die Typenhebel schlagen, ständig zu ändern, wodurch der
Abnutzung vorgebeugt und die Lebensdauer des elastischen Ambosses erhöht wird.
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Der elastische Amboß 13, 14 ist in dem Segment in einer bogenförmigen
Nut oder U nterschneidung 15 eingebettet. Die Nut 15 ist schwalbenschwanzförmig
im Querschnitt und auf der Vorderseite des Segmentes konzentrisch mit der Nut für
den Scharnierdraht 6 eingeschnitten. Sie ist so geformt und bemessen, daß die Vorderkante
des Ambosses etwas über die Segmentfläche hervorragt, wie aus Abb.2 ersichtlich.
Eine Klemmplatte 16 mit Winkelflansch 17 ist oberhalb des Ambosses an dem Segment
befestigt, vorteilhaft mittels der Schrauben 12, indem die Platte 16 zwischen der
Vorderfläche des Segmentes und der Rückseite der Platten ii für die Führungsfinger
io eingeklemmt ist. Der Winkelflansch 17 der Halteplatte legt sich gegen den oberen
Teil des Wickeldrahtambosses und hält diesen in seinem Sitz 15 fest, hierbei die
Vorderkante freilassend, die aus der Nut über die Vorderfläche des Segmentes hervorragt.
Der Vorderschlitz ist naturgemäß so schmal, daß der Wickeldraht nicht herausschnellen
kann. In Abb. 2 ist der untere Teil der Zentrierungsführung 8 abgebrochen dargestellt,
um die Schrauben 12 deutlich sichtbar zu machen, mittels deren die Platte 16 festgeklemmt
wird.
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In gewissen Fällen kann die Kernwicklung überflüssig sein und wegfallen,
so daß der elastische Amboß nur aus einem einzigen entsprechend dem äußeren Wickeldraht
13 gewickelten Draht besteht. Wie schon gesagt, ist aber für ein besseres und genaueres
Biegen und Anbringen des elastischen Ambosses vorteilhaft eine doppelte Drahtwicklung
zu benutzen. In Abb.6 ist eine vereinfachte Ausführungsform dargestellt, bei welcher
der elastische Amboß aus einer einfachen Drahtwicklung i8 besteht, die aus einem
Einzeldraht statt aus mehreren wie bei den Abb. i bis 5 gewickelt wird. Wie aus
Abb.6 ersichtlich, ist die Steigung bzw. die Ganghöhe einer solchen einzelnen Drahtwicklung
geringer, so daß in diesem Falle die Typenhebel unter Umständen, weil sie nahezu
parallel mit der Drahtachse auftreffen, hängenbleiben können. Aus diesem Grunde
ist diese Ausführungsform nicht so gut, während bei der anderen, aus einer Anzahl
Einzeldrähte bestehenden, die Steigung der Windungen so weit vergrößert wird, daß
ein H ängenbleiben der Typenhebel mit Sicherheit verhindert wird.
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Das Zurückspringen des Typenhebels nach dem Anschlag wird durch die
Gegenfederung des elastischen Ambosses beschleunigt, mit anderen Worten, dieser
elastische Amboß ist genügend elastisch, um dem Typenhebel ein gedämpftes Anhalten
im Gegensatz zum starren Anhalten beim starren Anschlag zu gewähren, wodurch das
Geräusch wesentlich vermindert wird, und weiter ergibt sich der Vorteil, daß der
Typenhebel rascher und wirksamer in seine Regelstellung zurückspringt. Mit Rücksicht
auf die elastische Nachgiebigkeit des Ambosses ist es erwünscht, den Zeitpunkt der
Berührung des Typenhebels mit dem Amboß so einzustellen, daß das Auftreffen etwas
eher erfolgt als bei der Anwendung eines starren Ambosses.