DE4038866A1 - Verfahren zum tiefziehen von blechformteilen - Google Patents
Verfahren zum tiefziehen von blechformteilenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D22/00—Shaping without cutting, by stamping, spinning, or deep-drawing
- B21D22/20—Deep-drawing
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- B21D24/10—Devices controlling or operating blank holders independently, or in conjunction with dies
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Tiefziehen von
Blechformteilen, insbesondere von dünnwandigen Dosenkörpern,
wobei während des Umformvorganges die Niederhalterkraft
automatisch variiert wird.
Aus DD-PS 23 30 036 ist bekannt, daß die Niederhalterkraft bei
der Herstellung von in zwei Zügen tiefgezogenen
Blechformteilen, vor allem aus Werkstoffen mit relativ großer
Anisotropie, variiert wird.
Dabei wird die Niederhalterkraft von Beginn des zweiten Zuges
an progressiv fortlaufend reduziert. Mit Eintritt des
Ziehteilrandes zwischen die Niederhalterflächen des Werkzeuges
und damit der Bildung eines Ziehteilflansches durch die
Niederhalterkraft wird eine Faltenbildung gerade noch
unterdrückt. Danach wird die Niederhalterkraft beim weiteren
Tiefziehen entsprechend der Verkleinerung der Flächen des
Ziehteilflansches weiter verringert und vor dem Ende des
zweiten Zuges völlig aufgehoben.
Die Variation der Niederhalterkraft erfolgt durch die im
Werkzeug angebrachten Entlastungsbolzen und Entlastungsfedern.
Von Nachteil dabei ist, daß die Variation der
Niederhalterkraft starr und ohne Beachtung des tatsächlichen
Werkstoffverhaltens erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Tiefziehen von Blechformteilen, insbesondere von dünnwandigen
Dosenkörpern, zu schaffen, wobei während des Umformvorganges
die Niederhalterkraft infolge des Überschreitens einer
zulässigen Faltenbildung erster Ordnung variiert werden soll.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zu
Beginn der Umformung die Niederhalterkraft kleiner als die
Summe der Kraftkomponenten, resultierend aus den tangentialen
Druckspannungen, im Ziehteilflansch voreingestellt ist.
Bei Überschreitung der daraus resultierenden Faltenbildung
erster Ordnung über einen zulässigen Wert wird die
Niederhalterkraft größer als die Summe der
Kraftkomponenten, resultierend aus den tangentialen
Druckspannungen, im Ziehteilflansch eingestellt.
Nachdem die vorgenannten Falten infolge der erhöhten
Niederhalterkraft auf ein definiertes Maß herabgedrückt sind,
wird die Niederhalterkraft auf die zu Beginn der Umformung
voreingestellte Niederhalterkraft reduziert.
Dieser Regelvorgang wiederholt sich während des
Tiefziehvorganges fortlaufend und pulsierend mit hoher
Dynamik.
Die Erkennung von Faltenbildungen erfolgt beispielsweise durch
Sensoren, welche eine Abstandsänderung zwischen Niederhalter
und Tiefziehring erfassen. Eine elektronische Auswerteeinheit
übernimmt die Auswertung der Signale und die Regelung der
Niederhalterkraft entsprechend des Abstandes zwischen
Niederhalter und Tiefziehring und somit entsprechend der
Faltenbildung.
Mit dieser erfinderischen Lösung ist es erstmals möglich, den
Tiefziehvorgang stets in Abhängigkeit der tatsächlich
auftretenden und zulässigen Faltenbildungen automatisch zu
optimieren.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1: Schematische Darstellung eines Werkzeuges zum
Tiefziehen eines dosenförmigen Blechteiles mit
integrierten Lichtwellenleitern zur Abstandsmessung
und Regelung der Niederhalterkraft
Fig. 2: Schematische Darstellung eines Augenblicksformabschnittes
zwischen Niederhalter, Blechzuschnitt und
Tiefziehring im Flansch, vor Beginn der Umformung
Fig. 3: Schematische Darstellung eines Augenblicksformabschnittes
zwischen Niederhalter, Blechzuschnitt und
Tiefziehring im Flansch, während des Umformprozesses
mit noch zulässiger Faltenbildung
Fig. 4: Schematische Darstellung eines Augenblicksformabschnittes
zwischen Niederhalter, Blechzuschnitt und
Tiefziehring im Flansch, während des Umformprozesses
mit unzulässiger Faltenbildung
Fig. 5: Schematische Darstellung eines Augenblicksformabschnittes
zwischen Niederhalter, Blechzuschnitt und
Tiefziehring im Flansch, während des Umformprozesses
mit zulässiger Faltenbildung durch erhöhte
Niederhalterkraft
Fig. 6: Darstellung der Summe der Kraftkomponente Fs,
resultierend aus den tangentialen Druckspannungen σD
und der Niederhalterkraft FN in Abhängigkeit der
Zeit t (Pressenhub)
Fig. 7: In den Lichtwellenleiter eingekoppelter Strahlungsfluß
Φ in Abhängigkeit des Abstanndes a zwischen
Tiefziehring und Niederhalter
Das in Fig. 1 dargestellte Werkzeug zum Tiefziehen eines
dosenförmigen Blechteiles besteht aus dem Tiefziehstempel 1,
dem Tiefziehring 2, dem mit Lichtwellenleitern 4 bestückten
Niederhalter 3 und dem optischen System 5. Außerhalb des
Werkzeuges sind eine Strahlungsquelle 6, der
optoelektronische Empfangswandler 7, der Kleincomputer 8, der
Y-Koppler 10, der Hydraulikzylinder 11, der Druckstromerzeuger
12, der Ölbehälter 13 und des Proportionaldruckbegrenzungsventil
14 angeordnet.
Vor Beginn des Tiefziehprozesses ist die Niederhalterkraft FN
kleiner als die zu erwartende Summe der Kraftkomponenten Fs,
resultierend aus den tangentialen Druckspannungen σD, im
Ziehteilflansch des Blechzuschnittes 15 voreingestellt. Der
Abstand a zwischen dem Niederhalter 3 und dem Tiefziehring 2
entspricht dabei der Blechdicke s des Blechzuschnittes 15
(Fig. 2).
Zu Beginn des Tiefziehprozesses kommt es, da FN<Fs zu
Faltenbildungen erster Ordnung (Fig. 3), der Abstand a ergibt
sich zu: a=s+Δa.
Mit fortschreitendem Tiefziehprozeß vergrößert sich der
Abstand a auf Grund des weiteren Faltenwachstums stetig. Mit
dem Überschreiten eines maximal zulässigen Abstandes azul und
somit einer maximal zulässigen Faltenbildung wird vom
Kleincomputer 8 ein Prozeßsteuersignal 9 ausgegeben (Fig. 4).
Dieses führt zur Beeinflussung des Hydraulikaggregates 11 . . . 14
und somit zur Erhöhung der Niederhalterkraft FN auf FN<Fs.
Nach Reduzierung der Faltenbildungen auf einen zulässigen Wert
a=<azul, wird vom Kleincomputer 8 erneut ein
Prozeßsteuersignal 9 ausgegeben und vom Hydraulikaggregat
11 . . . 14 die Niederhalterkraft auf FN<Fs reduziert (Fig. 5).
Dieser Regelvorgang wiederholt sich während des
Tiefziehprozesses fortlaufend pulsierend mit hoher Dynamik.
In Fig. 6 ist der Verlauf der Summe der Kraftkomponenten Fs
resultierend aus den tangentialen Druckspannungen σD und der
Niederhalterkraft FN in Abhängigkeit von der Zeit t
(Pressenhub) dargestellt. Dabei ist im:
Abschnitt I: a=s bzw. a<azul (vergl. Fig. 2, Fig. 3)
Abschnitt II: a<azul (vergl. Fig. 4)
Abschnitt III: a<=azul→a<azul
Abschnitt IV: a=s bzw. a<azul (vergl. Fig. 5).
Abschnitt II: a<azul (vergl. Fig. 4)
Abschnitt III: a<=azul→a<azul
Abschnitt IV: a=s bzw. a<azul (vergl. Fig. 5).
Die Erfassung des Abstandes a und somit die Erfassung von
Faltenbildungen erfolgt im Ausführungsbeispiel durch den im
Niederhalter 3 angeordneten Lichtwellenleiter 4 (Fig. 1). Die
von der Strahlungsquelle 6, z. B. einer Infrarotemitterdiode,
über den Y-Koppler 10 in den Lichtwellenleiter 4 eingekoppelte
Strahlung wird vom Tiefziehring 2 entsprechend des Abstandes a
diffus reflektiert, in den Lichtwellenleiter zurückgekoppelt
und über den Y-Koppler einem optoelektronischen
Empfangswandler 7 zugeführt. Das vom optoelektronischen
Empfangswandler 7 erzeugte elektrische Signal wird im
Kleincomputer 8 weiterverarbeitet. Bei Über- oder
Unterschreiten einer softwareseitig festgelegten
Komparatorschwelle wird ein Prozeßsteuersignal 9 an das
Hydraulikaggregat 11 . . . 14 ausgegeben.
In Fig. 7 ist der Verlauf des in den Lichtwellenleiter
zurückgekoppelten optischen Strahlungsflusses Φ in
Abhängigkeit des Abstandes a dargestellt.
Neben Lichtwellenleitern können auch andere, z. B. induktive
oder kapazitive Sensoren zur Abstandsmessung Anwendung
finden.
Claims (1)
- Verfahren zum Tiefziehen von Blechformteilen, insbesondere von dünnwandigen Dosenkörpern, wobei während des Umformvorganges die Niederhalterkraft variiert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß- - zu Beginn der Umformung die Niederhalterkraft kleiner als die Summe der Kraftkomponenten, resultierend aus den tangentialen Druckspannungen, im Ziehteilflansch voreingestellt ist,
- - bei Überschreitung der daraus resultierenden Faltenbildung erster Ordnung über einen zulässigen Wert die Niederhalterkraft größer als die Summe der Kraftkomponenten, resultierend aus den tangentialen Druckspannungen, im Ziehteilflansch eingestellt wird,
- - nachdem die vorgenannten Falten auf ein definiertes Maß herabgerückt sind, die Niederhalterkraft auf die zu Beginn der Umformung voreingestellte Niederhalterkraft reduziert wird und
- - sich dieser Regelvorgang während des Tiefziehvorganges fortlaufend und mit hoher Dynamik pulsierend wiederholt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD33523789A DD289723A5 (de) | 1989-12-05 | 1989-12-05 | Verfahren zum tiefziehen von blechformteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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CN114345721A (zh) * | 2021-11-29 | 2022-04-15 | 上海工程技术大学 | 一种v形零件引脚扩缩整形装置 |
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-
1989
- 1989-12-05 DD DD33523789A patent/DD289723A5/de not_active IP Right Cessation
-
1990
- 1990-12-01 DE DE19904038866 patent/DE4038866A1/de not_active Withdrawn
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