DE4038178C2 - Verfahren zur Unwuchtmessung einer beladenen Wäschetrommel beim Schleudervorgang einer Waschmaschine - Google Patents
Verfahren zur Unwuchtmessung einer beladenen Wäschetrommel beim Schleudervorgang einer WaschmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unwuchtmessung
einer beladenen Wäschetrommel beim Schleudervorgang ei
ner Waschmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein solches Verfahren ist aus der Druckschrift DE
34 16 639 A1 bekannt. Dort wird das Schleudern durch
einen Sanftanlauf eingeleitet, um anschließend das eigentliche
Schleudern mit der eingestellten Schleuderdrehzahl
durchführen zu können, wobei mit einer Start-
Drehzahl, die der Waschgangsdrehzahl entspricht, begonnen
wird und mit einer bestimmten End-Drehzahl (Anliegedrehzahl)
endet. Dieser Vorgang dient der gleichmäßigen
Wäscheverteilung in der Wäschetrommel der Waschmaschine.
Das bekannte Verfahren hat die genaue Erfassung
von Unwuchtzuständen während des Schleuderbetriebes zum
Ziel, da die durch ungleichmäßig verteiltes Wäschegut
hervorgerufene Unwucht sich in unerwünschten starken
mechanischen Resonanzen an der Waschmaschine äußern
kann, wodurch auch starke mechanische Belastungen in
den Lagern der sich drehenden Teile auftreten können.
Bei diesem bekannten Verfahren wird während der Anlaufphase
durch mehrmaliges Messen die Schwankung der
Drehzahl gemessen, um hieraus einen Unwuchtmeßwert abzuleiten,
der einem Mikrocomputer zugeführt wird. Anschließend
an die Anlaufphase wird die Wäschetrommel auf
eine vorgegebene Drehzahl beschleunigt und die Zeitdauer
bis zum Erreichen dieser vorgegebenen Drehzahl
ebenfalls in dem Mikrocomputer gespeichert. Der Mikrocomputer
bestimmt aus dem Unwuchtmeßwert und dem Zeitmeßwert
im Vergleich mit einer empirisch ermittelten
und im Mikrocomputer abgelegten Referenzwerttabelle den
weiteren Verlauf des Schleuderprogramms. So kann bei
geringer Unwucht sofort weiter auf die Endschleuderdrehzahl
hochgefahren werden, bei einem mittleren Unwuchtwert
nur eine reduzierte Drehzahl angefahren werden
oder es wird bei einem unzulässigen Unwuchtwert in
eine neue Verteilungsphase zurückgeschaltet und der
Schleuderhochlauf von neuem gestartet.
Ein weiteres Verfahren zur Unwuchtbestimmung ist aus
der Druckschrift DE 38 12 330 A1 bekannt, bei dem ebenfalls
vor dem eigentlichen Schleudergang eine Anlaufphase
vorgenommen wird. Zur Bestimmung der Größe der
Unwucht werden mittels eines Tachogenerators für eine
vorab bestimmte Anzahl von Tachoperioden, in einer sog.
Meßperiode, die Tacho-Istwert-Frequenzschwankungen gemessen,
gemittelt und mit einem bekannten Tacho-Sollwert-
Frequenzbetrag verglichen. Eine Meßperiode besteht
aus mehreren Meßphasen, wobei eine Meßphase exakt einer
Wäschetrommelumdrehung entspricht.
Bei einem anderen bekannten Verfahren gemäß der Druckschrift
DE 39 11 124 A1 wird zur Verringerung der Wäscheunwucht
während des Schleuderns nicht nur ein einziger
Sanftanlauf durchgeführt, sondern die Wäschestücke
werden in mehreren Sanftanläufen bei unterschiedlichen
Reduzierungs-Drehzahlen optimal in der
Wäschetrommel zur Erzielung einer minimalen Unwucht verteilt.
Die Reduzierungs-Drehzahlen sind hierbei so gewählt,
daß Wäschestücke, welche sich innerhalb des halben
bis dreiviertelten Wäschetrommeldurchmessers befinden,
sich wiederum lösen und in mehreren aufeinanderfolgenden
Sanftanläufen immer gleichmäßiger verteilt
werden. Die Reduzierungs-Drehzahlen werden von Sanftanlauf
zu Sanftanlauf immer weiter gesteigert und deren
Drehzahlanstiegsgeschwindigkeit bis zu einer konstanten
Sanftanlauf-Enddrehzahl immer mehr vermindert.
Schließlich wird in der Druckschrift DE 37 26 061 A1
ebenfalls ein Verfahren zur Reduzierung der Wäscheunwucht
in Waschmaschinen beschrieben, bei dem unter Verwendung
eines mikrocomputergesteuerten, digitalen Drehzahlreglers
für einen Antriebsmotor mit Tachogenerator
vor dem eigentlichen Schleudern eine Waschgutverteilphase
erfolgt, bei der eine Wäscheunwuchtmessung über
die Drehzahl-Istwertschwankungen des Antriebsmotors
vorgenommen wird. Im Anschluß an die Waschgutverteilphase
wird während einer bestimmten Schleuderzeit mit
einer bestimmten Schleuderdrehzahl, die unterhalb des
Schleuder-Solldrehzahlwertes liegt oder in etwa dem
Schleuder-Solldrehzahlwert entspricht, das Waschgut in
einer ersten Feuchtigkeitsentzugphase geschleudert, so
daß gleichzeitig das Gewicht der Wäschebeladung sowie
deren Unwucht vermindert und eine genauere Ermittlung
der Wäscheunwucht ermöglicht wird. Erst bei Unterschreitung
einer vorgegebenen minimalen Unwuchtgrenze
wird mit dem Schleuder-Solldrehzahlwert hochgeschleudert.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
ein verbessertes Verfahren zur Unwuchtmessung der eingangs
genannten Art anzugeben, das sich durch zwei Meßperioden
auszeichnet, wobei in einer ersten die relative
Unwucht und in der sich daran anschließenden zweiten
Meßperiode die Trägheit gemessen wird.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspru
ches 1 gelöst.
Stellt sich während des die erste Meßperiode darstellenden
Sanftanlaufes aufgrund einer ungleichmäßigen
Wäschegutverteilung eine Unwucht ein, ändert sich in
Abhängigkeit der Lage der Unwucht die Drehzahl so, daß
sie abnimmt, wenn das die Unwucht auslösende Wäschegut
gerade vom tiefsten zum höchsten Punkt bewegt wird und
umgekehrt zunimmt, wenn das der Unwucht entsprechende
Wäschegut vom höchsten zum tiefsten Punkt bewegt wird.
Da die Drehzahl während einer Umdrehung der Wäschetrommel
mehrmals gemessen wird, lassen sich erfindungsgemäß
die Beträge der festgestellten Drehzahldifferenzen zu
einem Maß für die relative Unwucht einer speziellen Beladung
der Wäschetrommel aufsummieren. Mit zunehmender
Unwucht wird auch diese Summe der Beträge der Drahzahldifferenzen
zunehmen.
Die zweite Meßperiode schließt sich an den Sanftanlauf
an, indem die Ansteuerung des Waschmaschinenmotors aus
gesetzt wird, so daß die Wäschetrommel auslaufen kann.
Die Zeitdauer bis zum Erreichen einer vorbestimmten
Drehzahl hängt von der Trägheit der Wäschetrommel ab und
stellt somit einen Meßwert für die relative Trägheit
dar. Je größer die Trägheit der Wäschetrommel ist, desto
größer wird die Zeitdauer sein, bis die Drehzahl auf
die vorbestimmte Drehzahl abgenommen hat. Zusätzlich
wird noch ein für jedes Waschmaschinenmotor-Wäschetrommelsystem spezifischer
Faktor ermittelt. Aus beiden Größen, nämlich dem
Meßwert für die relative Trägheit und dem spezifischen
Faktor, berechnet der Mikroprozessor einen Meßwert für
die absolute Trägheit. Hieraus und mittels dem Meßwert
für die relative Unwucht wird mittels des Mikroprozessors
ein Wert für die absolute Einzelunwucht, also
individuell für jede Beladung der Wäschetrommel gebildet.
Um einen genaueren Meßwert für die relative Trägheit zu
erhalten, wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens die Summe der Beträge
der Drehzahldifferenzen um die Änderung der Drehzahl
beim Sanftanlauf der Wäschetrommel sowie um die Eigenun
wucht der leeren Waschtrommel durch einen ersten Kor
rekturfaktor korrigiert.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Er
findung wird während der ersten Meßperiode die Drehzahl
in Abhängigkeit des Drehwinkels der Waschtrommel gemessen.
Insbesondere wird dies in vorteilhafter Weise so
durchgeführt, daß die Meßpunkte äquidistant über den
Drehwinkel von 360° verteilt sind.
Um die Meßgenauigkeit für die relative Trägheit zu ver
bessern, also die Zeitdauer für das Auslaufen der Wä
schetrommel, erfolgt bei einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung die Unterbrechung der An
steuerung des Waschmaschinenmotors nach Erreichen der Abbruchbedin
gung des Sanftanlaufes erst zu einem Zeitpunkt, bei dem
das die Unwucht darstellende Waschgut der beladenen
Wäschetrommel eine vorbestimmte Stelle erreicht hat.
Insbesondere kann dies dann sein, wenn die Unwuchtmasse
den tiefsten Punkt erreicht. Auch kann der Abschalt
zeitpunkt so gewählt werden, daß bei entsprechender
Stellung der Wäschetrommel die Unwuchtmasse am höchsten
Punkt liegt.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Er
findung wird der ermittelte Wert für die absolute
Einzelunwucht mit in einer Tabelle des Mikroprozessors
abgelegten Unwuchtwerten verglichen, wobei in Abhängig
keit von diesem Vergleichsergebnis die weitere Regelung
der Drehzahl erfolgt.
Hierdurch können für die weitere Drehzahlregelung meh
rere Alternativen vorgesehen werden. Beispielsweise
kann bei einem zu hohen Unwuchtswerts nochmals der
Sanftanlauf durchgeführt werden oder bei einem niedri
gen Unwuchtswert die Drehzahl sofort bis auf die vorbe
stimmte Schleuderdrehzahl erhöht werden.
Ferner kann bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbil
dung der Erfindung für die Drehzahlregelung ein PI-Ver
halten vorgesehen werden. Hierbei wird die Stellgröße,
die zum ersten Zeitpunkt zur Abbruchbedingung für den
Sanftanlauf geführt hat, im Mikroprozessor gespeichert,
wobei nach der Auslaufphase die erneute Ansteuerung des Waschmaschinenmotors
mit einem Übertragungsbeiwert von Null für den
proportionalen Anteil der PI-Regelung erfolgt und der
dritte Zeitpunkt dadurch definiert ist, daß die Stell
größe einen Bruchteil der gespeicherten Stellgröße er
reicht. Zur Bestimmung eines Meßwertes für die Trägheit
der beladenen Wäschetrommel mittels des Mikroprozessors
wird ein für jedes Waschmaschinenmotor-Wäschetrommelsysem spezifischer
Faktor ermittelt sowie von der Zeitdifferenz aus dem
ersten und dritten Zeitpunkt ein Korrekturwert abgezogen,
der der Zeitdauer für das Hochlaufen des Motors
mit leerer Trommel nach der Auslaufphase bis zum dritten
Zeitpunkt und der Eigenträgheit der leeren Waschtrommel
entspricht. Hierdurch wird in vorteilhafter
Weise erreicht, daß der Meßoffset die Auflösung der
Messung (1 Byte) nicht verringert.
Weiterhin kann bei einer anderen vorteilhaften Weiter
bildung der Erfindung die Abbruchbedingung für den
Sanftanlauf durch eine End-Drehzahl gegeben sein. Dar
über hinaus kann bei einer weiteren Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens für den Sanftanlauf eine
bestimmte Zeitdauer vorgegeben werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Er
findung erfolgt das Hochregeln der Drehzahl während des
Sanftanlaufes dadurch, daß die Soll-Drehzahl stufen
weise erhöht wird.
Schließlich wird bei einer weiteren bevorzugten Weiter
bildung der Erfindung die Drehzahl mittels eines Tacho
generators ermittelt.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand
eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit den
Zeichnungen dargestellt und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein t-n-Diagramm zur Erläuterung der Messung
der relativen Unwucht,
Fig. 2 ein t-n-Diagramm zur Erläuterung der Messung
der relativen Trägheit,
Fig. 3 den Programmablauf zur Bestimmung der absolu
ten Einzelunwucht und
Fig. 4 den Programmablauf zur Bestimmung der relati
ven Unwucht.
Das Verfahren zur Bestimmung der Einzelunwucht für eine
beladene Wäschetrommel einer Waschmaschine gemäß den Fig. 1
bis 4 benötigt lediglich einen Drehzahlgeber,
der beispielsweise als Tachogenerator ausgeführt ist,
wobei zusätzliche Sensoren nicht erforderlich sind. In
einer ersten Meßperiode wird zuerst die relative Unwucht
und in einer daran anschließenden zweiten Meßperiode
die relative Trägheit der Waschtrommel gemessen.
Bevor das eigentliche Schleudern des Waschgutes er
folgt, wird zwecks besserer Wäscheverteilung in der
Wäschetrommel eine Sanftanlaufphase vorgeschaltet, indem
die Drehzahl beginnend mit einer Start-Drehzahl nstart
bis zu einer End-Drehzahl nende hochgeregelt wird.
Hierbei verteilt sich in der Wäschetrommel das Waschgut
nicht völlig gleichmäßig am Trommelrand. Hieraus ergibt
sich eine Unwucht, die sich darin äußert, daß sich die Wäsche
trommeldrehzahl verlangsamt, wenn die der Unwucht ent
sprechende Wäschelast von der Wäschetrommel vom niedrigsten
bis zum höchsten Punkt hochtransportiert werden muß,
während sich die Drehzahl der Wäschetrommel genau dann er
höht, wenn sich die Wäschetrommel mit der der Unwucht ent
sprechenden Wäschelast nach unten bewegt. Diese Dreh
zahländerungen werden also von der durch die Unwucht
bedingten Laständerungen bewirkt. Infolgedessen pendelt
die Ist-Drehzahl nist ständig um die Soll-Drehzahl
nsoll. Wird dabei gleichzeitig die Soll-Drehzahl nsoll
kontinuierlich vergrößert, dann schwingt die Ist-Dreh
zahl nist um diese rampenförmige Kurve, wie es in Fig.
1 dargestellt ist. Dabei nimmt die Ist-Drehzahl
kurve einen annähernd sinusförmigen Verlauf an.
Der Sanftanlauf beginnt gemäß Fig. 2 mit einer Start-
Drehzahl nstart und endet bei einer End-Drehzahl nende,
wobei während dieses Sanftanlaufes das Waschgut fest an
der Wäschetrommel anliegen muß. Während dieses Sanftanlaufes
wird nun zehnmal pro Wäschetrommelumdrehung die Ist-Drehzahl
nist gemessen. In Fig. 1 sind diese auf der Ist-Dreh
zahlkurve liegenden Meßpunkte mit den Bezugszeichen P1
bis P10 bezeichnet. Die Drehzahl wird also immer dann
gemessen, wenn sich die Wäschetrommel um 36° gedreht
hat. Die gemessene Ist-Drehzahl wird dann mit der zuvor
gemessenen Ist-Drehzahl zur Bildung der Differenz ver
glichen. Dies wird für die gesamte Dauer des Sanftan
laufes durchgeführt. Die Summe der Beträge der Dreh
zahldifferenzen ndif bilden einen Meßwert Urel für die rela
tive Unwucht.
Die Fig. 3 zeigt einen Programmablauf zur Unwuchtmes
sung. Nach dem Start wird die Soll-Drehzahl nsoll auf
die Start-Drehzahl nstart gesetzt. Ebenso werden die
Übertragungsbeiwerte Kp und Ki für den P- bzw. I-Anteil
der PI-Drehzahlregelung gesetzt. Nun beginnt der Sanft
anlauf, wobei die Soll-Drehzahl nsoll stufenweise um
eine Drehzahl nΔ erhöht wird. Gleichzeitig läuft das
Programm zur Messung der relativen Unwucht Urel gemäß
Fig. 4 ab. Hiernach wird nach dem Start die Wäschetrom
mel um 36° gedreht, um dann die Ist-Drehzahl nist zu
messen. Anschließend wird die Differenz aus der gemes
senen Ist-Drehzahl nist und der zuvor gemessenen Ist-
Drehzahl nalt berechnet. Ferner wird die Drehzahl galt
auf die Ist-Drehzahl nist gesetzt und schließlich die
Summe Urel aus den Beträgen dieser Drehzahldifferenzen
ndif gebildet. Dieses Unterprogramm wird so lange gemäß
Fig. 3 durchgeführt, bis die End-Drehzahl nende des
Sanftanlaufes erreicht ist. Die dann gebildete Summe
ist ein Wert für die relative Unwucht Urel.
Gemäß Fig. 2 wird die End-Drehzahl des Sanftanlaufes
im Zeitpunkt t1 erreicht. Es kann auch eine andere Ab
bruchbedingung für den Sanftanlauf vorgesehen werden,
beispielsweise kann der Sanftanlauf nach einer bestimm
ten Zeitdauer abgebrochen werden, wobei dann in Abhän
gigkeit von der Beladung der Wäschetrommel verschiedene
End-Drehzahlen nende erreichbar sind.
In der nun nach dem Zeitpunkt t1 folgenden Meßperiode
wird die relative Trägheitsmessung durchgeführt. Gemäß
Fig. 3 werden nach dem Erreichen der End-Drehzahl
nende die Ansteuerdaten (Stellgröße yalt) des Motors
gespeichert. Gleichzeitig wird die Soll-Drehzahl um den
Betrag einer Drehzahl nslow verringert, siehe Fig. 2.
Zusätzlich werden der P-Anteil des PI-Reglers auf einen
minimalen und der I-Anteil des PI-Reglers auf einen ma
ximalen Wert eingestellt.
Ist die Ist-Drehzahl nist zu groß, läuft die Wäschetrom
mel in Abhängigkeit ihrer Trägheit so lange aus, bis
sie die den um den Betrag der Drehzahl nslow verringerte Soll-
Drehzahl unterschreitet. Dies erfolgt gemäß Fig. 2 zum
Zeitpunkt t2. Nun beginnt wieder die Ansteuerung des Waschmaschinen-
Motors, wobei jedoch der Übertragungsbeiwert Kp für den
proportionalen Anteil auf Null gesetzt ist und der
Übertragungsbeiwert Ki für den integralen Teil maximal
ist. Die Ansteuerung erfolgt bis zu einem Zeitpunkt t3,
bei dem die Stellgröße y einen Bruchteil, beispiels
weise ein Viertel der gespeicherten Stellgröße yalt er
reicht hat, siehe hierzu Fig. 2 und Fig. 3. Die Zeitdifferenz
Trel zwischen dem Zeitpunkt t1 und dem Zeitpunkt
t3 stellt einen Wert für die relative Trägheit dar.
Die Meßgenauigkeit für die Zeitdifferenz Trel kann noch er
höht werden, wenn die Ansteuerung des Waschmaschinenmotors nicht zum
Zeitpunkt t1 erfolgt, sondern zu einem späteren Zeit
punkt t1′, bei dem die Unwucht der beladenen Wäsche
trommel eine vorbestimmte Stelle erreicht hat und bis
dahin der Waschmaschinenmotor mit einer konstanten Drehzahl weiter
läuft. Beispielsweise kann die Abschaltung des Waschmaschinenmotors
dann erfolgen, wenn die Unwucht der Wäschetrommel am
tiefsten Punkt oder am höchsten Punkt liegt.
Da nur der Inhalt der Wäschetrommel, nicht aber das Eigenge
wicht der Wäschetrommel einen Wert für die Wäsche-Trägheit lie
fert, muß von der relativen Trägheit Trel ein Kor
rekturwert Ft subtrahiert werden, der der Zeitdauer für
das Hochlaufen der leeren Wäschetrommel und deren Eigenträg
heit entspricht, vergleiche hierzu Fig. 2. Gemäß dem
Programmablauf nach Fig. 3 wird diese Differenz Trel-Ft
mit einem Faktor C multipliziert, der meßtechnisch
für jedes Waschmaschinenmotor-Wäschetrommelsystem neu ermittelt werden muß,
da dieser Faktor C trägheitsabhängig ist. Dieser Fak
tor C stellt nämlich den funktionalen Zusammenhang zwi
schen der Einzelunwucht und der Grundlast dar, wobei er
bei meßtechnischer Ermittlung in Tabellenform vorliegt.
Er kann jedoch auch als mathematische Funktion darge
stellt werden. Das Ergebnis dieser Multiplikation
C·(Trel-Ft) stellt einen Wert für die absolute Träg
heit dar. Der letzte Programmschritt nach Fig. 3 ent
hält die Berechnung der absoluten Einzelunwucht Uabs.
Hierzu muß der Wert für die relative Unwucht Urel um
einen ersten Korrekturfaktor Fu korrigiert werden. Dieser Korrekturfaktor Fu be
rücksichtigt die Änderung der Soll-Drehzahl während des
Sanftanlaufes von der Start-Drehzahl nstart bis zur
End-Drehzahl nende. Ferner berücksichtigt dieser Korrekturfaktor
Fu auch die Eigenunwucht einer leeren Wäschetrommel. Um einen Wert
für die absolute Unwucht zu erhalten, wird die mit
dem Korrekturfaktor Fu korrigierte relative Unwucht mit der ab
soluten Trägheit Tabs multipliziert.
Dieser Wert für die absolute Einzelunwucht Uabs wird mit
in einer Tabelle des Mikroprozessors abgelegten Un
wuchtwerten verglichen und in Abhängigkeit von diesem
Vergleichsergebnis wird dann die weitere Regelung der
Drehzahl vorgenommen. Wird beispielsweise nur eine ge
ringe Einzelunwucht festgestellt, d. h. also, daß eine
günstige Wäscheverteilung vorliegt, erfolgt wie es in
Fig. 2 dargestellt ist ein Schleuderhochlauf zur
Schleuderdrehzahl nschl. Bei einer hohen Einzelunwucht,
also bei ungünstiger Wäscheverteilung, wird dagegen das
Schleudern unterbrochen, die Wäsche neu verteilt und
vor Schleuderbeginn die Sanftanlaufphase nochmals
durchgeführt.
Mit dem beschriebenen Verfahren zur Unwuchtmes
sung kann ein elektronisches Unwuchtkontrollsystem auf
gebaut werden, das jeden Schleudervorgang überwacht,
eine gleichmäßige Verteilung der Wäsche vor Schleuder
beginn gewährleistet, eine Schonung der Trommellager
sichert sowie einen besonders leisen Lauf garantiert.
Claims (16)
1. Verfahren zur Unwuchtmessung einer beladenen Wäsche
trommel beim Schleudervorgang einer Waschmaschine mit
einer Drehzahlregelung und einem Mikroprozessor, wobei
- a) der Schleudervorgang mit einem Sanftanlauf einge leitet wird, indem die Drehzahl beginnend mit ei ner Start-Drehzahl bis zum Erreichen einer Ab bruchbedingung hochgeregelt wird,
- b) während des Sanftanlaufes mehrmals die Ist-Dreh zahl pro Umdrehung der Wäschetrommel zur Bestimmung der Schwankungen der Drehzahl gemessen und aus diesen Schwankungen ein Meßwert für die relative Unwucht abgeleitet wird,
- c) nach Beendigung des Sanftanlaufs ein Meßwert für die Trägheit der beladenen Wäschetrommel aus dem zeitlichen Drehzahlverhalten bei einer gezielten Beeinflussung der Ansteuerung des Waschmaschinen motors bestimmt wird,
- d) die Steuerung des Schleuderprozesses aufgrund der Meßwerte mit Hilfe des Mikroprozessors erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- e) zur Bestimmung der relativen Unwucht die Differenzen von jeweils zwei aufein anderfolgenden Werten der Istdrehzahl und die Summe dieser Differenzen gebildet worden, wobei diese Summe einen Meßwert für die relative Unwucht dar stellt,
- f) mit dem Erreichen der Abbruchbedingung für den Sanftanlauf zu einem ersten Zeitpunkt (t1) die Ansteuerung des Waschmaschinenmotors unterbro chen wird,
- g) die Ansteuerung des Waschmaschinenmo tors wieder aufgenommen wird, wenn zu einem zweiten Zeitpunkt (t2) die Wä schetrommel durch Auslaufen eine vorgegebene Aus laufdrehzahl (na) erreicht,
- h) zur Bestimmung des Meßwertes für die Trägheit der beladenen Wäschetrommel mittels des Mikroprozessors ein für jedes Waschmaschinen-Wäschetrommelsystem spezifi scher Faktor (C) sowie die Zeitdifferenz (Trel) aus dem ersten Zeitpunkt (t1) und einem dritten Zeitpunkt (t3) ermittelt wird, wobei im dritten Zeit punkt (t3), der nach dem zweiten Zeitpunkt (t2) auftritt, die Stellgröße (ya) als Ansteuerung für den Waschmaschinenmotor einen vorgegebenen Wert erreicht hat und
- i) aus dem Meßwert für die Trägheit der beladenen Wä schetrommel und dem Meßwert für deren relative Unwucht mittels des Mikroprozessors ein Wert für die absolute Einzelunwucht gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßwert für die relative Unwucht um die Ände
rung der Drehzahl beim Sanftanlauf der Wäschetrommel so
wie um die Eigenunwucht der leeren Wäschetrommel durch
einen ersten Korrekturfaktor (Fu) korrigiert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ist-Drehzahl in Abhängigkeit
des Drehwinkels der Wäschetrommel gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßpunkte äquidistant über den Drehwinkel von
360° verteilt sind.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschaltung der An
steuerung des Waschmaschinenmotors nach Erreichen der Abbruchbedin
gung des Sanftanlaufes zu einem weiteren ersten Zeit
punkt (t1′) erfolgt, bei dem die Unwucht der beladenen
Wäschetrommel eine vorbestimmte Stelle erreicht hat.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschaltung der Ansteuerung genau dann erfolgt,
wenn die Wäschetrommel eine Stellung erreicht, bei der
die Unwucht am tiefsten Punkt liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschaltung der Ansteuerung genau dann erfolgt,
wenn die Wäschetrommel eine Stellung erreicht, bei der
die Unwucht am höchsten Punkt liegt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wert für die absolute
Einzelunwucht mit in einer Tabelle des Mikroprozessors
abgelegten Unwuchtwerten verglichen wird und daß in Ab
hängigkeit von diesem Vergleichsergebnis die weitere
Regelung der Drehzahl erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Drehzahl ein
PI-Verhalten aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellgröße (ya) die zum ersten Zeitpunkt (t1) oder
zum weiteren ersten Zeitpunkt (t1′) zur Abbruchbe
dingung für den Sanftanlauf geführt hat, im Mikropro
zessor gespeichert wird, daß nach der Auslaufphase die
erneute Ansteuerung des Waschmaschinenmotors mit einem Übertragungs
beiwert (Kp) von Null für den proportionalen Anteil der
PI-Regelung erfolgt und daß der dritte Zeitpunkt (t3)
dadurch definiert ist, daß die Stellgröße (yn) einen
Bruchteil der gespeicherten Stellgröße (ya) erreicht
hat.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Korrektur des Meßwertes für die Trägheit der
beladenen Wäschetrommel von der Zeitdifferenz aus dem
ersten und dritten Zeitpunkt (t1, t3) oder aus dem wei
teren ersten und dritten Zeitpunkt (t1′, t3′) ein Kor
rekturwert (Ft) abgezogen, der der Zeitdauer für
das Hochlaufen des Motors mit leerer Wäschetrommel nach
der Auslaufphase bis zum dritten Zeitpunkt (t3) und der
Eigenträgheit der leeren Wäschetrommel entspricht.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abbruchbedingung für
den Sanftanlauf durch eine End-Drehzahl (nende) gegeben
ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Abbruchbedingung für den
Sanftanlauf durch eine bestimmte Zeitdauer des Sanftan
laufes gegeben ist.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hochregeln der Drehzahl
während der Sanftanlaufphase dadurch erfolgt, daß die
Soll-Drehzahl stufenweise erhöht wird.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ist-Drehzahl mittels
eines Tachogenerators ermittelt wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4038178A DE4038178C2 (de) | 1990-11-30 | 1990-11-30 | Verfahren zur Unwuchtmessung einer beladenen Wäschetrommel beim Schleudervorgang einer Waschmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
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