DE19748366C2 - Verfahren zur Wäscheunwucht-Messung bei Waschmaschinen - Google Patents

Verfahren zur Wäscheunwucht-Messung bei Waschmaschinen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wäscheunwucht-Messung bei Waschmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruch 1.
Das Entwässern der gewaschenen Wäsche erfolgt in Trommel­ waschmaschinen mechanisch durch Schleudern. Die Waschtrommel dreht sich dabei mit hoher Geschwindigkeit. Durch die Flieh­ kraft wird die Wäsche gegen die gelochte Waschtrommelwand ge­ drückt und das Wasser herausgeschleudert. Die Waschtrommeldreh­ zahlen beim Schleudern liegen in der Regel zwischen 500 U/min bis etwa 1600 U/min und darüber. Der ruhige Lauf der Waschtrom­ mel hängt nun zum wesentlichen Teil davon ab, daß die Wäsche gleichmäßig in der Trommel verteilt ist. Um nun eine gute Wä­ scheverteilung zu erreichen, ist es bekannt, den Schleudervor­ gang mit einer sogenannten Sanftanlaufphase zu beginnen. Zu diesem Zweck wird der Antriebsmotor der Waschtrommel über eine elektronische Einrichtung entsprechend gesteuert. Die elektro­ nisch gesteuerte Sanftanlaufphase läuft nach einer Sanftanlauf­ funktion mit konstanter Drehzahländerung ab. Diese Sanftanlauf­ funktion ist auf eine durchschnittliche Wäschecharge und Wä­ schemenge von 5 Kg abgestimmt, so daß die Sanftanlaufphase bei jeder beliebigen Wäschetrommel-Beladung nach der fest vorgege­ benen Waschtrommel-Drehzahlerhöhung mit konstanter Drehzahlän­ derung abläuft.
Bekannt ist ein Verfahren zur Wäscheunwucht-Messung, das soge­ nannte "dynamische" Meßverfahren, welches die Unwucht zwar nur annähernd, jedoch sehr rasch ermittelt. Die Wäsche wird während einer Trommelbeschleunigung, einer sogenannten Verteil- oder Sanftanlaufphase verteilt und die Unwucht kurz vor dem Ende der Sanftanlaufphase innerhalb zweier ganz bestimmter Wäschtrommel- Drehzahlen (zwischen einer unteren und einer oberen Unwucht- Meßdrehzahl) ermittelt. Beide Unwucht-Meßdrehzahlen liegen mit genügendem Abstand innerhalb der kritischen, daß heißt der Re­ sonanzdrehzahl der Waschmaschine und oberhalb der sog. Wäsche­ anlegedrehzahl (in der Praxis beträgt bei handelsüblichen Gerä­ ten die untere Unwucht-Meßdrehzahl 70 U/min und die obere Un­ wucht-Meßdrehzahl 90 U/min).
Eine andere Art der Unwuchtermittlung ist aus der EP 0 071 308 B1 bekannt. Es handelt sich hierbei um das sog. "stationäre" Meßverfahren, welches relativ zeitaufwendig, jedoch sehr genau ist. Bei diesem Stand der Technik liefert ein Tachogenerator ein Wechselspannungsausgangssignal, welches der Motor- und damit der Trommelgeschwindigkeit proportional ist. Mit Hilfe einer elektronischen Steuerungseinrichtung wird vor dem eigent­ lichen Schleuderhochlauf der Trommelmotor zunächst verhältnis­ mäßig langsam innerhalb eines sog. Verteilungsgeschwindigkeits- Zwischenbereichs auf eine vorgegebene Geschwindigkeit be­ schleunigt, wobei sich die an der Trommelwandung anliegende Wä­ sche verteilt. Diese vorgegebenen Geschwindigkeit wird an­ schließend während einer vorgegebenen Zeitspanne konstant ge­ halten und die Wäscheunwucht ermittelt. Ist die Wäsche un­ gleichmäßig, d. h. unwuchtig verteilt, wird die Trommel auf Waschgeschwindigkeit reduziert und innerhalb eines erneuten Ge­ schwindigkeits-Zwischenbereichs nochmals verteilt. Bei immer noch vorhandener Unwucht wird die Trommel angehalten und alle Wäschestücke umgeschichtet, wiederum auf Waschgeschwindigkeit und anschließend auf Zwischengeschwindigkeit beschleunigt. Als Unwuchtkriterium dient hier eine Drehzahlabweichung von mehr als 5% des Sollwertes. Diese relativ zeitaufwendige Unwuchtbe­ stimmung erfolgt hierbei immer, egal ob bereits nach einer er­ sten Wäscheverteilung schon auf die Schleuder-Solldrehzahl hochgefahren werden kann oder ob weitere Verteilphasen erfor­ derlich sind.
Schließlich ist aus der DE 40 38 178 A1 ein Verfahren zur Wä­ scheunwucht-Messung bei Waschmaschinen zum Waschen und Schleu­ dern von Wäsche in einer umlaufenden Waschtrommel bekannt, bei der aus laufenden Drehzahlmessungen am Ende einer Sanftanlauf­ phase eine relative Unwucht und nach vorbestimmtem Nachlaufen eine Trägheitsgröße ermittelt werden, um über die Ermittlung und den Vergleich absoluter Unwuchtwerte Parameter für die Pha­ se nach dem Sanftanlauf bereitzustellen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Wäscheunwucht-Messung anzu­ geben, durch welches eine sich in der Waschtrommel aufbauende bzw. bildende Unwucht rechtzeitig erkannt wird, so daß so früh wie möglich entsprechende Gegenmaßnahmen zur Beseitigung dieser Unwucht eingeleitet werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird deshalb vor­ geschlagen, aus diesen Unwuchtmessungen laufend Parameter für den weiteren Steuerungsablauf der Sanftanlaufphase abzuleiten.
Zweckmäßig ist es dabei, in der Sanftanlaufphase bei einer Waschtrommeldrehzahl von etwa 30 U/min mit den Unwuchtmessungen zu beginnen (Anspruch 2).
Eine weitere Ausgestaltung ist dem Anspruch 3 zu entnehmen. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Wäscheunwucht-Messung zeich­ net sich dadurch aus, daß durchlaufend die aktuelle Unwuchtbil­ dung in der Waschtrommel erfaßt und damit berücksichtigt wird. Dadurch wird die Phase des Waschtrommel-Sanftanlaufes mit Ein­ leitung des Schleudervorganges nicht starr sondern unabhängig von den vorgegebenen Parametern gesteuert. Es findet somit ein aktiver Regelungsprozess während der Sanftanlaufphase statt, da die Unwucht schon während der Entstehungsphase erkannt und so­ fort entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen, d. h. entsprechen­ de Steuerungsmaßnahmen eingeleitet werden. Durch einen solchen aktiven Regelungsprozeß wird während der Sanftanlaufphase die Unwucht deutlich verringert, wodurch die Lager- und Bauteilbe­ lastung von Anfang an herabgesetzt und der Geräuschpegel nied­ rig gehalten wird. Desweiteren wird dadurch auch die erreichba­ re Restfeuchte des Schleudergutes günstig beeinflußt.
Im Arbeitsdiagramm ist das Verfahren zur Wäscheunwucht-Messung dargestellt. Dabei ist mit 1 der zeitliche Ablauf der fortlau­ fenden Unwucht-Messung beginnend ab einer Waschtrommeldrehzahl von 30 U/min (Startdrehzahl) bezeichnet, während mit 2 das Er­ gebnis der Unwucht-Messung gekennzeichnet ist. Ist keine Un­ wucht vorhanden, wird die Waschtrommel auf die vorgewählte Schleuderenddrehzahl hochgefahren. Der Sanftanlauf 3 oder der Regelalgorithmus wird bei einer Waschtrommel-Drehzahl von grö­ ßer 30 U/min bis maximal unterhalb der ersten Resonanzdrehzahl beendet.

Claims (3)

1. Verfahren zur Wäscheunwucht-Messung bei Waschmaschinen zum Waschen und Schleudern von Wäsche in einer umlaufenden Wasch­ trommel, bei der während einer elektronisch gesteuerten Sanftanlaufphase die Wäsche vorentwässert und am Innenmantel der Waschtrommel verteilt wird und bei günstig verteilter Wä­ sche nach der Sanftanlaufphase der Schleuderhochlauf beginnt, wobei während der Sanftanlaufphase kontinuierlich Unwuchtmes­ sungen durchgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß aus diesen Unwuchtmessungen laufend Parameter für den weiteren Steuerungsablauf der Sanftanlaufphase abgeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Waschtrommel-Drehzahl von etwa 30 U/min mit den Unwucht­ messungen begonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Waschtrommel-Drehzahl von größer 30 U/min bis maximal unterhalb der ersten Resonanzdrehzahl der Regelalgorithmus oder der Sanftanlauf beendet wird.
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DE102008055090A1 (de) * 2008-12-22 2010-06-24 BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Verfahren zum Ermitteln einer statischen und einer dynamischen Unwucht, entsprechende Vorrichtung und Haushaltsgerät mit einer solchen Vorrichtung

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DE4038178A1 (de) * 1990-11-30 1992-06-04 Telefunken Electronic Gmbh Verfahren zur unwuchtmessung

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