DE4035647C2 - Backmittel zur Verbesserung der Backeigenschaften von gärunterbrochenen, eingefrosteten Hefeteigen - Google Patents
Backmittel zur Verbesserung der Backeigenschaften von gärunterbrochenen, eingefrosteten HefeteigenInfo
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- A21D—TREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
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Description
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Backmittel zur
Verbesserung der Gashaltefähigkeit in gärunterbrochenen
und tiefgefrorenen hefegetriebenen Teigen und eine Ver
besserung des Backvolumens der daraus hergestellten Back
waren durch den Zusatz von saurem Calciumdiphosphat.
Der Zusatz von Calciumverbindungen der Phosphorsäure zu
Mehlen ist bekannt. Die Calciumphosphate verbessern die
Mehleigenschaften sowie die Backeigenschaften der daraus
hergestellten frischen Teige.
In der Schrift DE-AS 10 46 534 wird ein Verfahren zur Mehlverbesserung der Weizen
mehltypen 550 und 1050 mit 0,15 bis 0,5% Calciumhydroxylapatit beschrieben. Danach
erzielte man eine Volumenzunahme von ca. 8% bei den nach üblicher Weise gebackenen
Broten.
Die DE PS 11 16 162 beschreibt die Anwendung von Hydroxalapatit als Trägerstoff zur
Überführung von öligem Lecithin bzw. wachsartigen Mono-Diglyceriden in Pulverform.
In dieser Form wurde ein Mehlverbesserungsmittel mit besonders guter Wirkung erhalten.
In der Zeitschrift "Brotgetreide und Brot" 1943, NEUMANN-PELSCHENKE, S. 532-536,
wird die Volumensteigerung von Brot im herkömmlichen Backverfahren durch Ca-Ortho
phosphate, insbesondere durch Monocalciumphosphat, beschrieben.
Die Verwendung von Monocalciumphosphat (Ca-Biphosphat) zur Volumensteigerung bei der
Brotherstellung beschreibt auch der DE-Prospekt der Chemischen Fabrik Budenheim vom
30.7.31 "Calcium-Biphosphat".
Die Verwendung von sauren Calcium- bzw. Magnesium-Pyrophosphaten zur Erhöhung der
Backfähigkeit von Mehlen im herkömmlichen Verfahren der Backwarenbereitung wird in der
DE-PS 928 581 beschrieben.
Bei diesen nach konventionellen Verfahren hergestellten Backwaren werden die frisch
bereiteten Teige mit Hefe, Sauerteig oder eine Kombination von beiden unter Zusatz
weiterer backverbessernder Zutaten auf Gare gestellt und danach sofort gebacken.
Im Gegensatz dazu werden die Teige heute zum großen Teil
vor der Gare, nach teilweiser oder voller Gare für einige
Tage auf Temperaturen bis zu minus 3°C gekühlt und somit
gärverzögert. Man erreicht mit diesem Verfahren eine be
grenzte Haltbarkeitsverlängerung der Teige.
Mit einer Tiefkühlung der Teige auf deutlich tiefere Tem
peraturen als minus 3°C erfolgt eine Einstellung der fer
mentativen Vorgänge von Hefe und anderen Mikroorganismen.
Es kommt zu einer Gärunterbrechung.
Insbesondere bei hefegetriebenen Teigen führt die Gär
verzögerung durch Kühlung und besonders die Gärunter
brechung durch Tiefkühlung und Langzeitlagerung über
Wochen und Monate zur Schwächung der Hefetriebkraft
und des Gashaltevermögens der Teige. Die Gashaltefähig
keit gefrosteter hefegetriebener Teige nimmt im Verlauf
der Lagerung deutlich ab.
Die Ursache dieser Veränderung ist auf eine Schwächung
der Kleberproteine des Weizens, insbesondere des Glutens,
zurückzuführen. Damit ist ein erheblicher Volumenverlust
und ein deutlicher Qualitätsabfall der daraus hergestell
ten Backwaren verbunden. Derartige Backwaren zeigen
Mängel in der Bräunung der Kruste, der Lockerung der
Krume und der Kaufähigkeit.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß insbesondere saueres Calcium
diphosphat die ungünstigen Einflüsse auf die Teig- und
Backeigenschaften gärunterbrochener, eingefrosteter hefe
getriebener Teige eliminiert, wenn das saure Calcium
diphosphat auf das jeweilig verwendete Mehl, berechnet
in Mengen von 0,01 bis 1,0 Gew.-%, eingesetzt wird.
Dadurch werden der Stand und die Gare, die Backeigen
schaften, das Backvolumen und die Farbe gärunterbrochener,
eingefrosteter Hefeteige in einer unvorhergesehenen Weise
günstig beeinflußt. Saures Calciumdiphosphat verbessert
insbesondere die Teig- und Backeigenschaften gärunter
brochener, eingefrosteter Hefeteige aus kleberschwachen
Mehlen. Es bewirkt eine geringere Neigung der Teiglinge
zur Verkrustung und eine Aufhellung der Krumenfarbe der
Gebäcke.
Unabhängig von der erfindungsgemäßen Wirkung des sauren
Calciumdiphosphates können andere Calciumorthophosphate,
insbesondere saures Monocalciumphosphat, den Teigen
zugesetzt werden, die die rasche Funktion der Säure
lieferung und der Hefenährstoffe erfüllen.
Weiterhin wird durch die anderen Calciumphosphate die
kolloidale Teigbeschaffenheit durch Einstellung eines
günstigen pH-Bereiches zwischen 5,1 und 5,6 stabilisiert,
der vorteilhaft für die Erzielung standfester Teige ist.
Die anderen Calciumphosphate wirken gleichzeitig als
Hefenährstoff und beschleunigen durch rasche Freigabe
leicht resorbierbarer Mineralstoffe des Mehles die
Entwicklung und das Wachstum von Hefe.
Die günstige Wirkung der Zumischung der erfindungsgemäßen
sauren Calciumdiphosphate wird anhand der folgenden Bei
spiele demonstiert.
Die Teige werden in einem Spiralkneter mit 8 min Knetzeit
bei ca. 22 bis 24°C hergestellt. Nach 10 min Teigruhe
bei einer Raumtemperatur von ca. 23°C werden an einer
Rundwirkmaschine Teiglinge geformt. Die Entspannungszeit
der Teiglinge beträgt 10 min bei ca. 23°C Raumtemperatur.
Die so hergestellten Teiglinge werden in zwei Fraktionen
aufgeteilt. Die erste Fraktion wird direkt nach der kon
ventionellen Methode verbacken. Die zweite Fraktion der
Teiglinge wird einer Kältebehandlung unterzogen und
tiefgekühlt gelagert. Dazu werden sie zu je 10 Stück auf
Blechen bei minus 25°C eingefrostet. Nach ca. 60 min
ist eine Kerntemperatur von minus 10°C erreicht, so daß
ein Verpacken in Folienbeutel und ein weiteres Frosten
bei minus 15 bis 20°C vorgenommen werden kann. Nach der
Gefrierlagerung werden die Teiglinge ca. 90 min bei
22 bis 25°C Raumtemperatur auf offenen Blechen aufge
taut und 60 min bei 32°C und 75 bis 80% relativer
Luftfeuchtigkeit vorgegart. Die Backzeit bei 230°C
Ofentemperatur beträgt 18 min.
Die vorteilhafte Wirkung der Zumischung der erfindungs
gemäßen Calciumdiphosphate wird anhand der erhaltenen
Volumen aus 10 gebackenen Rundstücken der drei Beispiele
dargestellt. Es wurden Backvolumen von 10 Rundstücken
aus frischem Teig und aus Teiglingen, die 10 Wochen
bei minus 20°C gelagert wurden, nach der Methode
von Doose und Neumann bestimmt.
Es wird eine einfache Basisrezeptur für Rundstücke ohne
Zusatz des erfindungsgemäßen sauren Calciumdiphosphates
angewendet:
Weizenmehl Type 500 (übliches Handelsmehl) | 1000 g |
Hefe (frisch) | 50 g |
Salz | 20 g |
Wasser | 600 g |
In Beispiel 2 wird zusätzlich zu der Rezeptur in Beispiel 1
das erfindungsgemäße saure Calciumdiphosphat hinzugefügt:
Weizenmehl Type 550 (übliches Handelsmehl) | 1000 g |
Hefe (frisch) | 50 g |
Salz | 20 g |
Wasser | 600 g |
Saures Calciumdiphosphat | 3 g |
Der einfachen Basisrezeptur gemäß Beispiel 1 wurden zu
sätzlich zu dem erfindungsgemäßen sauren Calciumdiphosphat
noch andere Calciumphosphate zugefügt:
Weizenmehl Type 550 (übliches Handelsmehl) | 1000 g |
Hefe (frisch) | 50 g |
Salz | 20 g |
Wasser | 600 g |
Saures Calciumdiphosphat | 1,50 g |
Saures Monocalciumphosphat | 0,50 g |
Dicalciumphosphat | 0,25 g |
Tricalciumphosphat | 0,25 g |
Die Ergebnisse aus den drei Beispielen, die sich aus dem
Volumen des Backgutes herleiten, sind in der folgenden
Tabelle zusammengefaßt. Die sich daraus ergebenden pro
zentualen Veränderungen sind auf Teiglinge gemäß Beispiel 1,
die ohne Zusatz von saurem Calciumdiphosphat direkt ver
backen wurden, bezogen.
Die in den Beispielen 2 und 3 gegenüber Beispiel 1 er
haltenen besseren Backvolumen bei Rundstücken aus frischem
Teig, insbesondere die aus gefrosteten Teigen, demon
strieren eindeutig den günstigen Einfluß der erfindungs
gemäßen Calciumphosphate auf die Gashaltefähigkeit der
Teige.
Weiterhin wird ein besserer Stand der Teiglinge aus
Beispiel 2 und Beispiel 3 gefunden, sowie eine bessere
Lockerung und Kaufähigkeit und eine hellere Krumenfarbe
der gebackenen Rundstücke.
Die Teiglinge neigen während der Tiefkühllagerung im
Vergleich zu Beipiel 1 weniger zur Verkrustung.
Claims (5)
1. Verwendung von saurem Calciumdiphosphat in Mengen von 0,01 Gew.-% bis 1,0 Gew.-%,
auf das jeweilig verwendete Mehl berechnet, zur Verbesserung der Gashaltefähigkeit in
gärunterbrochenen und tiefgefrorenen hefegetriebenen Teigen und der Verbesserung des
Backvolumens der daraus hergestellten Backwaren.
2. Verwendung von saurem Calciumdiphosphat nach Anspruch 1, in Mengen von 0,05
Gew.-% bis 1,0 Gew.-%, auf das jeweilig verwendete Mehl berechnet.
3. Verwendung von saurem Calciumdiphosphat nach den Ansprüchen 1 und 2 in Verbindung
mit anderen Ca-Phosphaten.
4. Verwendung von saurem Calciumdiphosphat nach den Ansprüchen 1 bis 3, in Verbindung
mit Monocalcium-orthophosphat, Dicalcium-orthophosphat, Tricalcium-orthophosphat,
Hydroxyl-Apatit und Dicalciumdiphosphat, allein oder deren Gemischen.
5. Verwendung von saurem Calciumdiphosphat nach den Ansprüchen 1 bis 4, im
Mischungsverhältnis von saurem Calciumdiphosphat zu der Summe der anderen
Calciumphosphate in einer Breite von 100 : 0 bis 50 : 50 Gewichtseinheiten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035647 DE4035647C2 (de) | 1990-11-09 | 1990-11-09 | Backmittel zur Verbesserung der Backeigenschaften von gärunterbrochenen, eingefrosteten Hefeteigen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035647 DE4035647C2 (de) | 1990-11-09 | 1990-11-09 | Backmittel zur Verbesserung der Backeigenschaften von gärunterbrochenen, eingefrosteten Hefeteigen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4035647A1 DE4035647A1 (de) | 1992-05-14 |
DE4035647C2 true DE4035647C2 (de) | 1999-09-09 |
Family
ID=6417939
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904035647 Expired - Lifetime DE4035647C2 (de) | 1990-11-09 | 1990-11-09 | Backmittel zur Verbesserung der Backeigenschaften von gärunterbrochenen, eingefrosteten Hefeteigen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4035647C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE928581C (de) * | 1950-07-18 | 1955-06-06 | Chem Fab Budenheim A G | Verfahren zur Erhoehung der Backfaehigkeit von Mehl |
DE1046534B (de) * | 1957-01-15 | 1958-12-18 | Chem Fab Budenheim Ag | Verfahren zur Mehlverbesserung |
-
1990
- 1990-11-09 DE DE19904035647 patent/DE4035647C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
DE-Prospekt Chemische Fabrik Budenheim, 30.7.31, Calzium-Biphosphat * |
DE-Z: NEUMANN-PELSCHENKE: Brotgetreide und Brot, 1943, S.532-536 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4035647A1 (de) | 1992-05-14 |
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