DE4033473A1 - Verfahren und anordnung zum messen der leckrate einer gleitringdichtung - Google Patents
Verfahren und anordnung zum messen der leckrate einer gleitringdichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen der Leckrate einer
Gleitringdichtung mit zwei Dichtringen oder Dichtscheiben, die zwischen
einem rotierenden Maschinenteil und einem feststehenden Maschinen
teil (z. B. zwischen einer Welle und einem Gehäuse) angeordnet
ist und einen fluidführenden Druckraum gegen Atmosphäre abdichtet,
wobei über den Dichtspalt der Gleitringdichtung ein Leckfluidstrom
austritt, der die Leckrate bestimmt. Die Erfindung betrifft fernerhin
eine Anordnung für die Durchführung eines solchen Verfahrens.
Der Begriff Gleitringdichtung umfaßt insbesondere axiale Gleitring
dichtungen und in diesem Rahmen auch gasgestützte. Das Fluid,
aus dem der Leckfluidstrom abfließt, kann eine Flüssigkeit oder
auch ein Gas sein. Leckrate bezeichnet den in der Zeiteinheit ab
fließenden Leckfluidstrom, der volumenmäßig oder massenmäßig be
stimmt ist. Es versteht sich, daß die Leckrate möglichst klein sein
soll und zumeist auch kontrolliert wird.
Im Rahmen der bekannten Maßnahmen, von denen die Erfindung
ausgeht, wird zur Bestimmung der Leckrate der Leckfluidstrom aufge
fangen. Die Leckrate wird durch wägende Maßnahmen bestimmt. Die
so gewonnenen Meßergebnisse sind ungenau und in erheblichem Maße
trägheitsbelastet. Das Auflösungsvermögen ist klein. Zeitlich kurze
Schwankungen der Leckrate sind nicht ermittelbar.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zum Messen der Leckrate einer Gleitringdichtung anzugeben,
mit dem die Leckrate des Leckfluidstromes wesentlich genauer und
vergleichsweise trägheitsarm gemessen werden kann, und zwar mit
sehr hohem Auflösungsvermögen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Leckfluid
strom im gasförmigen Zustand in eine den Atmosphärendruck auf
weisende Mischkammer eingeführt wird, in der der gasförmige Zustand
des Leckfluidstromes aufrechterhalten wird, daß in die Mischkammer
außerdem ein mit dem gasförmigen Leckfluid mischbarer Inertgasmen
genstrom eingeführt und mit dem gasförmigen Leckfluidstrom gemischt
wird, und daß in der Mischkammer und/oder in einer nachgeschalte
ten Meßkammer die Konzentration des Leckfluids in der Mischung
bzw. in einem Mischungsmengenstrom gemessen und daraus die Leck
rate ermittelt wird. - Ist das Fluid, aus dem der Leckfluidstrom
abfließt, ein Gas, beispielsweise Erdgas, so sind besondere Maß
nahmen nicht erforderlich, um den Leckfluidstrom im gasförmigen
Zustand in die Mischkammer einzuführen. Ist das Fluid, aus dem
der Leckfluidstrom abfließt, eine Flüssigkeit, so muß aus dieser
der gasförmige Zustand durch Verdampfen erzeugt werden. Dazu
lehrt die Erfindung, daß bei der Messung der Leckrate einer Flüssig
keit der gasförmige Zustand im Bereich der Gleitringdichtung, erzeugt
wird. Der gasförmige Zustand kann durch die Reibungswärme in
der Gleitringdichtung erzeugt werden. Die Scherbeanspruchungen,
die der Film des Leckfluidstromes im Dichtspalt erfährt, tragen
dazu bei. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den gasförmigen
Zustand durch eine entsprechende Beheizung im Bereich der Gleitring
dichtung oder daran angeschlossen zu erzeugen.
Im Rahmen der Erfindung kann die Leckrate mit sehr großer Genauig
keit gemessen werden, weil erfindungsgemäß alle modernen Methoden
und Apparate für die Konzentrationsmessung in Gasen eingesetzt
werden können, auch solche, die gleichsam mit ppm-Genauigkeit
arbeiten. Diese modernen Einrichtungen zeichnen sich auch durch
geringe Trägheit und hohes Auflösungsvermögen aus. Im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Auflösungsvermögen prak
tisch nur durch die insoweit bekannte Meßapparatur bzw. das inso
weit bekannte Meßverfahren für die Konzentrationsmessung bestimmt.
Es besteht im übrigen stets die Möglichkeit, den Inertgasmengenstrom
megenmäßig zu steuern und zu regeln und dadurch der Charakteri
stik der Meßeinrichtung anzupassen sowie die Meßgenauigkeit zu
optimieren. Um die Trägheit extrem klein zu halten und insoweit
auch das Auflösungsvermögen positiv zu beeinflussen, lehrt die
Erfindung, daß mit einer Meßapparatur mit elektronischem Ausgang
gearbeitet wird und die Meßergebnisse einem Rechner zugeführt sowie
durch eine zumindest einmalige mathematische Differenzierung, vor
zugsweise durch eine zweimalige mathematische Differenzierung, einer
Trägheitskorrektur unterworfen werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Anordnung für die Durch
führung des beschriebenen Verfahrens. Diese Anordnung ist dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Meßvorrichtungsgehäuse aufweist, welches
einerseits an das Dichtungsgehäuse der Gleitringdichtung anbaubar
ist und andererseits mit einem Konzentrationsmeßkopf für die Messung
der Konzentration des Leckfluids ausgerüstet ist, daß das Meßvor
richtungsgehäuse eine Mischkammer aufweist, in das der Leckfluid
strom einmündet, und daß an das Meßvorrichtungsgehäuse eine Ein
richtung zur geregelten oder gesteuerten Einführung eines Inertgas
mengenstromes in die Mischkammer angeschlossen ist. Im Rahmen
der Erfindung liegt es, zumindest die Mischkammer mit einer Behei
zungseinrichtung zu versehen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus
führungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Axialschnitt durch Maschinenteile mit einer Gleit
ringdichtung und zugeordneten Bauteilen sowie mit Anord
nung für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach
Fig. 1.
In der Fig. 1 erkennt man zunächst eine Welle 1 auf die ein
Flügelrad 2 aufgesetzt ist. Im Bereich des Hohlwellenstumpfes 3
des Flügelrades 2 ist eine Gleitringdichtung 4 angeordnet, die den
Druckraum 5 gegen die Atmosphäre im Raum 6 abdichtet. Man erkennt
im übrigen das Dichtungsgehäuse 7. Die Anordnung für die Durch
führung des beschriebenen Verfahrens weist ein Meßvorrichtungs
gehäuse 8 auf, welches einerseits an das Dichtungsgehäuse 7 der
Gleitringdichtung 4 angebaut ist und andererseits einen Konzen
trationsmeßkopf 9 für die Messung der Konzentration des Leckfluids
aufweist. Das Meßvorrichtungsgehäuse 8 besitzt die Mischkammer
10. In die Mischkammer 10 mündet der durch Pfeil 11 angedeutete
Leckfluidstrom ein. An das Meßvorrichtungsgehäuse 8 ist eine Ein
richtung 12 zur geregelten und/oder gesteuerten Einführung des
durch Pfeil 13 angedeuteten Inertgasstromes in die Mischkammer
10 angeschlossen. Zumindest die Mischkammer 10 kann mit einer
Beheizungseinrichtung versehen sein. Jedenfalls ist erreichbar, daß
der Leckfluidstrom, im gasförmigen Zustand in die den Atmos
phärendruck aufweisende Mischkammer 10 eingeführt wird. In dieser
wird der gasförmige Zustand des Leckfluidstromes aufrechterhalten.
In die Mischkammer 10 ist außerdem der mit dem gasförmigen Leck
fluid mischbare Inertgasstrom eingeführt. Er wird in der Misch
kammer 10 mit dem gasförmigen Leckfluidstrom gemischt. In der
Mischkammer 10 erfolgt die Konzentrationsmessung des Leckfluids.
Das kann gleichsam in einem vorgegebenen Takt erfolgen, wobei
der Inertgasstrom für eine bestimmte Zeitspanne zugeführt und
danach die Konzentrationsmessung durchgeführt wird. Die Konzen
trationsmessung kann jedoch auch in einem Mischungsmengenstrom
kontinuierlich oder getaktet kontinuierlich erfolgen, weil sich inso
weit in der Mischkammer 10 ein Fließgleichgewicht einstellt. - Ange
deutet wurde ein Regelkreis 14 für die mengenmäßige Regelung des
Inertgasmengenstromes, dem ein Rechner 15 zugeordnet ist.
Claims (8)
1. Verfahren zum Messen der Leckrate einer Gleitringdichtung mit
zwei Dichtringen oder Dichtscheiben, die zwischen einem rotierenden
Maschinenteil und einem feststehenden Maschinenteil (z. B. zwischen
einer Welle und einem Gehäuse) angeordnet ist und einen fluid
führenden Druckraum gegen Atmosphäre abdichtet, wobei über den
Dichtspalt der Gleitringdichtung ein Leckfluidstrom austritt, der
die Leckrate bestimmt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Leckfluidstrom im gasförmigen Zustand in eine den Atmosphärendruck aufweisende Mischkammer eingeführt wird, in der der gasförmige Zustand des Leckfluidstromes aufrechterhalten wird,
daß in die Mischkammer außerdem ein mit dem gasförmigen Leckfluid mischbarer Inertgasmengenstrom eingeführt und mit dem gasförmigen Leckfluidstrom gemischt wird, und
daß in der Mischkammer und/oder in einer nachgeschalteten Meßkammer die Konzentration des Leckfluids in der Mischung bzw. in einem Mischungsmengenstrom gemessen und daraus die Leckrate ermittelt wird.
daß der Leckfluidstrom im gasförmigen Zustand in eine den Atmosphärendruck aufweisende Mischkammer eingeführt wird, in der der gasförmige Zustand des Leckfluidstromes aufrechterhalten wird,
daß in die Mischkammer außerdem ein mit dem gasförmigen Leckfluid mischbarer Inertgasmengenstrom eingeführt und mit dem gasförmigen Leckfluidstrom gemischt wird, und
daß in der Mischkammer und/oder in einer nachgeschalteten Meßkammer die Konzentration des Leckfluids in der Mischung bzw. in einem Mischungsmengenstrom gemessen und daraus die Leckrate ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Messung der Leckrate einer Flüssigkeit der gasförmige Zustand
im Bereich der Gleitringdichtung, z. B. im Dichtspalt, erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
gasförmige Zustand durch die Reibungswärme in der Gleitringdichtung
erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
gasförmige Zustand durch Beheizung erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Inertgasmengenstrom mengenmäßig gesteuert oder
geregelt und dadurch die Meßgenauigkeit optimiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit einer Meßapparatur mit elektronischem Ausgang
gearbeitet wird und die Meßergebnisse einem Rechner zugeführt sowie
durch eine zumindest einmalige mathematische Differenzierung, vor
zugsweise durch eine zweimalige mathematische Differenzierung, einer
Trägheitskorrektur unterworfen werden.
7. Anordnung für die Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Meß
vorrichtungsgehäuse (8) aufweist, welches einerseits an das Dich
tungsgehäuse (7) der Gleitringdichtung (4) anbaubar ist und anderer
seits mit einem Konzentrationsmeßkopf (9) für die Messung der
Konzentration des Leckfluids ausgerüstet ist, daß das Meßvorrich
tungsgehäuse (8) eine Mischkammer (10) aufweist, in das der Leck
fluidstrom einmündet, und daß an das Meßvorrichtungsgehäuse (8)
eine Einrichtung (12) zur geregelten oder gesteuerten Einführung
eines Inertgasmengenstromes in die Mischkammer (10) angeschlossen
ist.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die Mischkammer (10) mit einer Beheizungseinrichtung
versehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033473 DE4033473A1 (de) | 1990-10-20 | 1990-10-20 | Verfahren und anordnung zum messen der leckrate einer gleitringdichtung |
DE9017889U DE9017889U1 (de) | 1990-10-20 | 1990-10-20 | Anordnung zum Messen der Leckrate einer Gleitringdichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904033473 DE4033473A1 (de) | 1990-10-20 | 1990-10-20 | Verfahren und anordnung zum messen der leckrate einer gleitringdichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4033473A1 true DE4033473A1 (de) | 1992-04-23 |
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ID=6416760
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904033473 Ceased DE4033473A1 (de) | 1990-10-20 | 1990-10-20 | Verfahren und anordnung zum messen der leckrate einer gleitringdichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4033473A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19651073A1 (de) * | 1996-12-09 | 1998-06-10 | Asea Brown Boveri | Verfahren zur Ermittlung von Lecks im geschlossenen oder halboffenen Kühlsystem einer Gasturbine |
DE19652514A1 (de) * | 1996-12-17 | 1998-06-18 | Schmidt Traub Henner Prof Dr I | Meßverfahren zur kontinuierlichen Ermittlung der Emissionen an Flanschverbindungen |
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-
1990
- 1990-10-20 DE DE19904033473 patent/DE4033473A1/de not_active Ceased
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US9316318B2 (en) | 2011-03-14 | 2016-04-19 | Aktiebolaget Skf | Sensorized sealing system |
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