DE4033031A1 - Raeumliches abroll-streckbiegeverfahren in zusammenhang mit einer dornbiegestation - Google Patents
Raeumliches abroll-streckbiegeverfahren in zusammenhang mit einer dornbiegestationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein räumliches Abrollstreckbiegeverfahren in
Zusammenhang mit einer Dornbiegestation und die Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens, wobei das zu biegende Profil zunächst an
beiden Enden eingespannt und einer Vorspannung unterworfen wird und im
weiteren das Profil gebogen wird und hierbei im Umformbereich mindestens
eine Profilrolle einer Profilrollstation an das Profil angepreßt und
dreidimensional nachgeführt wird.
Stand der Technik ist also ein oben angegebenes Verfahren zum räumlichen
Abroll-Streckbiegen. Wenn man mit einem derartigen Verfahren Hohlprofil
oder Profile mit hinterschnittenen Hohlräumen biegen will, dann besteht
die Gefahr, daß diese Profile beim Biegen zusammenfallen und ihre
Profilform verlieren.
Das Wesen der Erfindung liegt demnach darin, daß die Dornenbiegestation
bzw. der eine oder die mehreren Dorne dieser Station die gleichartige,
evtl. dreidimensionale Bewegung der Profilrollen der Profilrollenstation
durchführen. Sobald demnach die Profilrollen dreidimensional an dem zu
biegenden Profil nachgeführt werden, wird in gleicher Weise der
Biegedorn ebenfalls dreidimensional bewegt. Beim Stand der Technik war
diese Bewegung im Raum des Biegedorns bislang unbekannt. Bei den bisher
bekannten Verfahren wurde lediglich ein stillstehender Dorn verwendet.
Bei der Erfindung jedoch bewegt sich der Dorn bei Bedarf in allen
Raumebenen, d. h. in X-,Y- und in Drehrichtung und folgt hierbei der
Bewegung der Profilrollen nach, wobei die Profilrollen von außen auf das
zu biegende Profil bzw. auf den Biegedorn angepreßt sind.
Zwar ist es bei Hohlprofilen allgemein bekannt, den Hohlraum des Profils
während des Biegevorgangs mit einem Dorn auszufüllen, jedoch finden
diese Verfahren in der Regel nur in einer einzigen Biegeebene statt.
Hierbei ist es lediglich bekannt, derartige einfache Profile in der
Ebene mit gleichbleibendem Radius zu biegen, wobei die Dornbiegestation
mit dem Dorn stehen bleibt. Hierbei ist es bekannt, die Dornhaltestation
feststehend jenseits der Werkstückeinspannstation anzuordnen, und den zu
haltenden Dorn, welcher den geschlossenem oder teilweise offenen
Querschnitt des zu biegenden Profils ausfüllt, durch die Einspannstation
hindurch zu führen, um diesen Dorn in das Werkstück einzubringen und im
Werkstück festzuhalten. Wichtig beim Stand der Technik ist, daß der Dorn
stets an der gleichen Stelle stehenbleibt , nämlich im Biegepunkt, und
daß deshalb bei der Biegung gleichmäßiger Radien auch die
Dornbiegestation (bzw. Dornhaltestation) feststeht. Der Dorn kann nach
dem Biegen aus der Biegezone hydraulisch zurückgezogen werden, damit das
gebogene Werkstück leicht entnommen werden kann.
Eine derartige bekannte, feststehende Dornbiegestation ist jedoch mit
den Biegeverfahren, wie es in dem amerikanischen Patent 49 41 338 oder
in dem deutschen Patent 36 18 701 beschrieben ist, nicht anwendbar.
Würde man eine derartige Anlage zum Biegen von geschlossenen oder
teilweise offenen Profilen verwenden und hierbei eine feststehende
Dornhaltestation verwenden, dann würde das zu biegende Werkstück und das
Werkzeug zerstört werden, weil der Dorn eine Relativbewegung im zu
biegendem Werkstück ausführt und die Biegungen deshalb nicht angebracht
werden könnten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zum
Betrieb einer Dornbiegestation und eine Dornbiegestation zur Ausübung
des Verfahrens so auszubilden, daß geschlossene oder teilweise offene
Profile mit dem bekannten räumlichen Abrollstreck-Biegeverfahren gebogen
werden können.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist das Verfahren dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Dornbiegestation in Bewegungs-Kongruenz mit
der Profilrollenstation bewegt, welche Profilrollenstation mit
entsprechenden Profilrollen gegenüberliegend zum Werkstück an der
Biegeschablone anliegt und daß der im Querschnitt des zu biegenden
Werkstücks formschlüssig gehaltene Dorn drehbar z. B. in der
Dornbiegestation gelagert ist.
Mit der drehbaren Lagerung des Dornes in der Dornbiegestation gibt es
hierbei zwei verschiedene Ausführungsformen.
In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Dorn
formschlüssig in dem zu biegenden Profil aufgenommen ist und daß in den
Dorn eine Dornhaltestange eingreift, die über ein Drehlager mit dem Dorn
verbunden ist.
In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Dorn drehfest
mit der Dornhaltestange verbunden ist und daß die Dornhaltestange
drehbar in der Dornbiegestation gehalten ist.
In einer dritten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Dorn drehfest
mit der Dornhaltestange verbunden ist und daß die Dorhaltestange
zwangsgesteuert drehbar mit der Dornbiegestation verbunden ist und sich
kongruent mit dem Einspannkopf nach links oder rechts zur Einleitung
einer Torsion bewegt.
Wichtig bei der vorliegenden Erfindung ist , daß das erfindungsgemäße
Verfahren nicht nur für das bekannte RASB-Verfahren (räumliches
Abroll-Streck-Biegeverfahren) ist, sondern auch für ein ASB-Verfahren
(Abroll-Streck-Biegeverfahren), bei dem die Biegung des Profils nur in
einer Ebene, z. B. der XY-Ebene, erfolgt, während bei dem anderen RASB-
Verfahren die Biegung in insgesamt 3 Raumachsen (X,Y,Z) mit einer ggf.
noch zusätzlich vorhandenen Torsionsmöglichkeit erfolgt.
Diese Torsionsmöglichkeit ist auch bei den bekannten ASB-Verfahren
möglich. Damit ist es möglich, durch die sich bewegende XY-Achse Kurven
unterschiedlicher Biegeradien zu biegen. Ebenso ist es stattdessen
möglich, die Biegung in der XY-Ebene nicht durch eine Bewegung der
Drehachse, sondern durch eine Bewegung der Profilrollenstation relativ
zum Biegepunkt zu erzeugen.
Bei beiden Verfahren ist wichtig, daß die Dornbiegestation nach der
technischen Lehre der vorliegenden Erfindung in genauer Bewegungs-
Kongruenz zu der Profilrollenstation sich bewegt, um den Dorn evtl.
dreidimensional (X+Y-Richtung plus Drehbewegung) beweglich, stets im
Biegepunkt des zu biegenden Profils für alle Biegebewegungen zu halten.
Entsprechend der Offenbarung des Anmelders z. B. in der US-49 41 338 oder
in dem deutschen Patent 36 18 701 ist bekannt, daß die werkstückseitige
Einspannstation auf den Drehtisch eine Bewegung sowohl in X- als auch in
Y-Richtung ausführen kann.
Diese Einspannstation folgt also beim "Aufwickeln" des Profils auf die
Biegeschablone in Längsrichtung des Werkstückes dem Werkstück selbst
nach, also in X-Richtung, während die erfindungsgemäße Dornbiegestation
bzw. Dornhaltestation eine völlig andere Funktion hat, die darin
besteht, den Dorn stets in Bewegungs-Kongruenz mit der
Profilrollenstation im Biegepunkt des zu biegenden Werkstückes zu
halten.
Die Haltestation macht also die gleiche Bewegung in Y-Richtung, wie die
Rollenbiegestation und die Dornbiegestation, jedoch nur in Y-Richtung,
während die Einspannstation in X-Richtung einen völlig anderen
Bewegungsablauf ausführt.
Nach der vorliegenden Erfindung wird auch Schutz für besondere
Dornformen beansprucht, die von der Dornbiegestation gehalten und
bewegungsgeführt werden.
In einer ersten, einfachen Ausführungsform ist der Dorn als einfaches,
stangenförmiges Werkzeug ausgeführt, welches entsprechend den beiden
vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen entweder auf einer
Dornhaltestange drehbar gelagert ist oder drehfest mit einer
Dornhaltestange befestigt ist, die ihrerseits (bei diesem zweiten
Ausführungsbeispiel) drehbar in dem Aufnahmefutter der Dornhaltestation
aufgenommen ist. In einer dritten Ausführung ist vorgesehen, den Dorn
zwangsgesteuert zu drehen.
Bisher war eine drehbare Lagerung des Dornes auf der Dornhaltestange
nicht notwendig, weil ja bisher nur in einer einzigen Ebene mit
gleichmäßigem Radius gebogen wurde.
Nachdem aber bei dem bekannten RASB-Verfahren eine dreidimensionale
Biegebewegung stattfindet, ist es nun gemäß der vorliegenden Erfindung
notwendig, den Dorn drehbar auf der Dornhaltestation (entsprechend der
ersten Ausführungsform) zu lagern oder - entsprechend der zweiten
Ausführungsform - den Dorn zwar drehfest mit der Dornhaltestange zu
verbinden, die Dornhaltestange aber ihrerseits drehbar in einem
Aufnahmefutter der Dornhaltestation zu lagern oder in der dritten
Ausführung zwangsgesteuert zu drehen.
Nach einer zweiten Ausführungsform, für die gesonderter Schutz im Rahmen
der vorliegenden Erfindung beansprucht wird, ist eine weitere Ausführung
eines Dornes vorgesehen.
Erfindungsgemäß ist nämlich vorgesehen, daß mit der Dornhaltestation
auch Doppelprofile gebogen werden können. Derartige Doppelprofile sind
zwei koaxial ineinander geführte Profile, die einen gegenseitigen,
radialen Abstand voneinander einnehmen. Um derartige Doppelprofile zu
biegen, ist ein dementsprechend angepaßter Dorn notwendig, für den
gesonderter Schutz im Rahmen der vorliegenden Erfindung beansprucht
wird. Ein derartiger Dorn besteht zunächst aus einer inneren
Dornhaltestange, welche entsprechend den beiden vorher genannten
Ausführungsbeispielen mit einem inneren Dorn verbunden ist. Dieser
innere Dorn dient zur Abstützung des Innenprofils des inneren
Koaxialprofilrohres.
Um die beiden Koaxialprofilrohre synchron miteinander und in
gleichmäßigem Abstand bezüglich des Zwischenraumes zwischen den beiden
Profilen biegen zu können (also bezüglich des Abstandes zwischen dem
Innen- und dem Außenprofilrohr) ist ein weiterer profilförmiger Dorn
vorgesehen, der in den Zwischenraum zwischen dem Außenumfang des inneren
Profiles und dem Innenumfang des äußeren Profiles eingeschoben wird und
synchron mit dem inneren Dorn bewegt wird.
Der äußere Profildorn hat eine gesonderte Dornhaltestange, die
dementsprechend ebenfalls als Hohlprofilrohr ausgebildet ist, und die
andere, radial innenliegende Dornhaltestange koaxial umgibt.
Die beiden Dornhaltestangen sind also als ineinander geführte
Koaxialprofilrohre in der erfindungsgemäßen Dornhaltestation
eingespannt.
Mit dem erfindungsgemäßen Doppeldorn können also koaxiale Hohlprofile
gleichzeitig gebogen werden, wobei stets sichergestellt ist, daß der
radiale Zwischenraum zwischen dem Innenprofil und dem Außenprofil
konstant bleibt, unabhängig vom Biegeradius und von der Biegeform in den
drei Raumebenen.
Es wird noch hinzugefügt, daß eine derartige Doppeldorn-Biegestation
bzw. Doppeldorn-Haltestation auch in herkömmlich bekannten
Standardanlagen, z. B. nach dem ASB-Verfahren, verwendet werden können,
und auch in normalen Rohrdornbiegeanlagen, wie sie bei der
Auspuffrohrherstellung verwendet werden.
Es wird noch darauf hingewiesen, daß die Profilform der Dorne dem
Querschnitt des zu biegenden Profils angepaßt ist. D. h. es können
beliebige Profilformen von Werkstücken gebogen werden und es muß
dementsprechend eine Profilform des Dornes gewählt werden, welche sich
formschlüssig an den Innenumfang des zu biegenden Werkstückes anlegt.
Bei einem Doppeldorn, für den gesonderter Schutz imn Rahmen der
vorliegenden Erfindung beansprucht wird, ist vorgesehen, daß die
Profilform des inneren Dornes von der Profilform des äußeren Dornes
abweicht, so daß damit auch koaxiale Profile gebogen werden können,
wobei das koaxial innenliegende Profil eine völlig andere Profilform
aufweist, als vergleichsweise das koaxial außenliegende Profil.
Hierbei kann es vorgesehen sein, daß der Innenumfang des koaxial
innenliegenden Profils anders geformt ist, als der Außenumfang dieses
Profils und daß ebenso der Innenumfang des koaxial außenliegenden
Profils anders geformt ist als dessen Außenumfang . Entsprechend diesen
unterschiedlichen Möglichkeiten werden dann die Innen- und Außenflächen
der koaxial ineinanderliegenden Dorne gewählt.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus
der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung -
offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen
dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand
der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen
Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen
aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfin
dungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisiert in Draufsicht eine Anlage zum räumlichen
Abroll-Streckbiegen von Profilen jeglicher Art mit der
erfindungsgemäßen Dornbiegestation,
Fig. 2 die Seitenansicht der Anlage nach Fig. 1 in Richtung des
Pfeiles II in Fig. 1,
Fig. 3 schematisiert einen Schnitt durch das Vorderteil eines Dornes
in Eingriffslage im Werkstück,
Fig. 4 die gleiche Situation wie Fig. 3 mit zwei koaxial ineinander
geführten Profilen.
Die Anlage für das RASB-Verfahren ist beispielsweise im deutschen Patent
36 18 701 oder in dem US 49 41 338 näher beschrieben.
Es wird hiermit auf diese Beschreibung hingewiesen und sämtliche
Merkmale dieser Beschreibung sollen von der vorliegenden Erfindung
umfaßt werden.
Die Anlage besteht im wesentlichen aus einem Biegewerkzeug 1, welches
fest auf einem Drehtisch 2 befestigt ist.
Am Außenumnfang des Biegewerkzeugs 1 legt sich das zu biegende Werkstück
16 formschlüssig an.
Der Drehtisch 2 ist drehbar angetrieben und im übrigen von einer
Drehtischkonsole 3 aufgenommen, die an einem in Z-Richtung verfahrbaren
Schlitten 4 befestigt ist.
Die Schlittenführung des Z-Schlittens 4 ihrerseits ist in einem
Schwenklager 5 schwenkbar gehalten, welches Schwenklager 5 um die Achse
6 drehbar angetrieben ist.
Damit ist es möglich, den Drehtisch 2 in Z-Richtung zu bewegen und im
übrigen zusätzlich um die Achse 6 vergleichbar einer Y-Achse zu
verschwenken.
Die Biegung des Werkstückes 16 erfolgt hierbei im Biegepunkt 9, wobei -
in Fig. 1 aus zeichnerischen Gründen auseinandergezogen - eine
Profilrollen-Biegestation 7 an ihrer Vorderseite Profilrollen 8
aufweist, und diese Profilrollen 8 sich im Biegepunkt 9 kraft- und
formschlüssig an das zu biegende Werkstück anlegen.
In der Darstellung der Fig. 1 ist hierbei die Profilrollen-Biege
station 7 in Pfeilrichtung X nach unten verschoben, um den Biegepunkt
sichtbar zu machen.
In Fig. 1 ist im übrigen das Werkstück selbst nicht dargestellt,
sondern die im Werkstückinnenraum zuführende Dornanordnung.
Die Dornanordnung besteht hierbei aus einem Dorn 15, der an der
Vorderseite einer Dornhaltestange 14 angeordnet ist.
Die Dornhaltestange 14 greift hierbei durch einen Einspannkopf 18 einer
Einspannstation 12 hindurch und ist in dem Haltekopf 19 einer
Dornbiegestation 13 aufgenommen.
Das zu biegende Werkstück 16 wird einerseits fest an dem Biegewerkzeug 1
auf dem Drehtisch 2 eingespannt und andererseits mit seinem anderen Ende
fest in dem Einspannkopf 18 der Einspannstation 12 eingespannt.
Das Biegen in den drei Raumachsen X, Y, Z erfolgt nun dadurch, daß der
Drehtisch entsprechend drehend angetrieben und gleichzeitig der
Schlitten 4 in Z-Richtung und ggf. das Schwenklager 5 noch verdreht
wird, wobei wichtig ist, daß die Profilrollen-Biegestation 7
entsprechende Bewegungen in den drei Raumachsen ausführt, um das
Werkstück 16 in beliebigen Richtungen zu biegen.
In der Fig. 2 ist von der Profilrollen-Biegestation lediglich eine
Kurvenschiene 10 dargestellt, in welcher die Halterungen für die
Profilrollen 8 aufgenommen sind. Ferner ist der Biegepunkt 9
schematisiert dargestellt, so daß erkennbar ist, daß die Profilrollen 8
in der Profilrollen-Biegestation 7 so angeordnet sind, daß sie stets dem
in den drei Raumebenen sich bewegenden Biegepunkt 9 folgen.
Wichtig ist nun, daß wegen der Wickelbewegung des Biegewerkzeuges 1 auf
dem Drehtisch 2 die Einspannstation 12 in Pfeilrichtung X fortschreitend
nach links sich auf dem gemeinsamen Schienenbett 11 für die
Profilrollen-Biegestation, die Einspannstation 12 und der
Dornbiegestation 13 bewegt, während die Dornbiegestation 13 allen
Bewegungen der Profilrollen-Biegestation 7 in allen drei Raumachsen
X, Y, Z synchron folgt.
Damit ist gewährleistet, daß der Dorn 15, welcher sich im Innenraum des
zu biegenden Profils befindet und das Profil dort formschlüssig
ausfüllt, genau allen Bewegungen des Biegepunktes 9 folgt.
Die Fig. 3 zeigt eine erste Ausführungsform der Lagerung eines Dornes
15 an einer Dornhaltestange 14. Hierbei ist erkennbar, daß im
Innenprofil des Werkstückes 16 der Dorn 15 formschlüssig anliegt und der
Dorn 15 über ein Drehlager 17 drehbar mit der Dornhaltestange 14
verbunden ist, die ihrerseits drehfest in den Haltekopf 19 der
Dornbiegestation 13 aufgenommen ist.
In einer anderen, nicht zeichnerisch dargestellten Ausführungsform ist
es vorgesehen, daß der Dorn 15 beispielsweise über ein Gewinde drehfest
mit der Dornhaltestange 14 verbunden ist und daß die Dornhaltestange 14
dann über ein nicht näher dargestelltes Drehlager in dem Haltekopf 19
drehbar gelagert ist.
Die Fig. 4 zeigt eine Doppeldornanordnung, wie sie erfindungsgemäß zum
Biegen in X-, Y- und Z-Richtung von koaxialen Rohren verwendet wird.
Hierbei ist im Innenumfang eines Außenprofils 22 ein Innenprofil 21
angeordnet, wobei die beiden Profile einen Zwischenraum 23 zwischen sich
ausbilden.
Um eine derartige Koaxial-Profilanordnung zu biegen, ist
erfindungsgemäß eine Doppeldornanordnung vorgesehen.
Die Doppeldornanordnung besteht aus einem äußeren Hohldorn 22, der in
den Zwischenraum 23 zwischen dem Innenumfang des Außenprofils 22 und dem
Außenummfang des Innenprofils 21 eingeschoben ist.
Der Hohldorn 20 ist über die beiden vorher beschriebenen Lagerverfahren
mit einer Hohldornhaltestange 24 verbunden, die ihrerseits in dem
Haltekopf 19 der Dornbiegestation 13 aufgenommen ist.
Andererseits legt sich am Innenumfang des Innenprofils 21 der
Außenumfang des Dornes 15 formschlüssig an, der seinerseits über die
beiden vorher beschriebenen Haltemöglichkeiten mit der Dornhaltestange
14 verbunden ist.
Die Dornhaltestange 14 ist hierbei koaxial im Innenraum der
Hohldornstange 24 geführt und ist ebenfalls in dem Haltekopf 19 der
Dornbiegestation 13 aufgenommen.
Mit der beschriebenen Doppeldornanordnung und der an sich bekannten
RASB-Anlage ist es deshalb möglich, koaxiale Profile beliebiger
Formgebung in allen drei Raumrichtungen zu biegen.
Wichtig bei allen zwei beschriebenen Verfahren (Einfach-Dorn-Anordnung
und Doppeldorn-Anordnung) ist, daß der Biegepunkt 9 in der Z-Ebene
stationär bleibt, weil das Werkstück 16 selbst auf dem Drehtisch in
Z-Richtung sich bewegt. Der Biegepunkt 9 wandert also nur in X- oder
Y-Richtung, je nachdem, welche Kontur für das zu biegende Werkstück
vorgesehen ist. Demzufolge muß sich auch die Profilrollenstation nur in
X- oder Y-Richtung bewegen; ebenso wie die Einspannstation 12 und die
Dornbiegestation 13.
Während aber die Einspannstation 12 noch eine zusätzliche Vorschub
bewegung in X-Richtung durchführt (wegen der Aufwickelbewegung des
Werkstückes 16 auf dem Biegewerkzeug 1), ist diese zusätzliche Bewegung
in X-Richtung für die Profilrollenbiegestation 7 und für die
Dornbiegestation 13 nicht erforderlich. Diese beiden Stationen 7 und 13
fahren hierbei nach anderen Gesichtspunkten, nämlich nach dem, daß der
Biegepunkt 9 stets in der eingezeichneten Lage am Biegewerkzeug 1
gleichbleibend in der Z-Ebene beibehalten werden nuß.
Eine derartige Doppelprofilrohranordnung wird also mit entsprechend
koaxial ausgebildetem Einspannkopf 18 in der Einspannstation 12
gehalten, wobei nach erfolgter Biegung und nach der Anbringung evtl.
mehrerer hintereinanderliegenden Biegungen ein beliebig räumlich
geformtes Doppelprofil gebogen werden kann, wobei immer sichergestellt
wird, daß die beiden Profile den gleichbleibenden Zwischenraum 23 auch
im Biegepunkt aufweisen.
Zum Anbringen hintereinanderliegender Biegungen muß nur stets dafür
gesorgt werden, daß sich die Doppeldornanordnung immer im Biegepunkt 9
befindet.
Wichtig ist bei der vorliegenden Erfindung , daß beliebig geformte
Profile in den drei Raumachsen gebogen werden können, wobei die Profile
- sofern es sich um eine koaxiale Anordnung handelt - unterschiedliche
Außen- und Innenprofilierungen haben können, und daß trotz dieser
unterschiedlichen Profilierungen bei der Anwendung entsprechend
profilierter Dorne auch derartige komplizierte Profilformen gebogen
werden können. Beispielsweise ist es möglich , Rippenprofile zu biegen,
wo z. B. ein inneres gewelltes Rohr koaxial in einem glatten Außenrohr
enthalten ist.
Zeichnungs-Legende
1 Biegewerkzeug
2 Drehtisch
3 Drehtischkonsole
4 Z-Schlitten
5 Schwenklager
6 Achse
7 Profilrollenbiegestation
8 Profilrollen
9 Biegepunkt
10 Kurvenschiene
11 Schienenbett
12 Einspannstation
14 Dornhaltestange
15 Dorn
16 Werkstück
17 Lager
18 Einspannkopf
19 Haltekopf
20 Hohldorn
21 Innenprofil
22 Außenprofil
23 Zwischenraum
24 Hohldornhaltestange
2 Drehtisch
3 Drehtischkonsole
4 Z-Schlitten
5 Schwenklager
6 Achse
7 Profilrollenbiegestation
8 Profilrollen
9 Biegepunkt
10 Kurvenschiene
11 Schienenbett
12 Einspannstation
14 Dornhaltestange
15 Dorn
16 Werkstück
17 Lager
18 Einspannkopf
19 Haltekopf
20 Hohldorn
21 Innenprofil
22 Außenprofil
23 Zwischenraum
24 Hohldornhaltestange
Claims (7)
1. Räumliches Abrollstreck-Biegeverfahren in Zusammenhang mit einer
Dornbiegestation, wobei das zu biegende Profil zunächst an beiden Seiten
eingespannt und einer Vorspannung unterworfen wird und im weiteren das
Profil gebogen wird und hierbei im Umformbereich mindestens eine
Profilrolle einer Profilrollenstation an das Profil angepreßt und
dreidimensional nachgeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß mit einem oder mehreren Dornen (15)
eine Dornbiegestation (13) vorgesehen ist , die sich in Bewegungs
kongruenz mit der Profirollenstation (7) bewegt, welche
Profilrollenstation (7) mit entsprechenden Profilrollen (8)
gegenüberliegend zum Werkstück an der Biegeschablone anliegt und daß der
im Querschnitt des zu biegenden Werkstücks (16) formschlüssig gehaltene
Dorn (15) drehbar gelagert ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des räumlichen Abrollstreck-Biege
verfahrens in Zusammenhang mit einem oder mnehreren Dornen einer
Dornenbiegestation, wobei eine Einspannvorrichtung für das zu biegende
Profil vorgesehen ist, welches gebogen wird und hierbei mindestens eine
dreidimensional (X+Y-Richtung plus Drehbewegung) nachgeführte
Profilrolle zur Anpressung an das zu biegende Profil vorgesehen ist, da
durch gekennzeichnet, daß der eine oder die mehreren
Dorne (15) der Dornbiegestation (13) eine gleichartige Bewegung wie die
Profilrollen (8) der Profilrollenbiegestation (7) durchführen und daß
der Dorn (15) drehbar angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dorn (15) formschlüssig in dem zu
biegenden Profil aufgenommen ist und daß in den Dorn (15) eine
Dornhaltestange (14) eingreift, die über ein Drehlager mit dem Dorn
verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dorn (15) drehfest mit der
Dornhaltestange (14) verbunden ist und daß die Dornhaltestange (14)
drehbar in der Dornbiegestation (13) in einem Haltekopf (19) gehalten
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dorn (15) als einfaches,
stangenförmiges Werkzeug ausgestattet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dorn als Biegedorn für koaxial
ineinandergreifende Doppelprofile ausgestaltet ist, wobei eine innere
Dornenhaltestange mit einem inneren Dorn vorgesehen ist und zusätzlich
ein weiterer profilförmiger Dorn, der in den Zwischenraum zwischen dem
Außenumfang des inneren Profils und dem Innenumfang des äußeren Profiles
eingeschoben wird, wobei der äußere Profildorn eine Dornhaltestange
aufweist, die als Hohlprofil ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dorn (15) drehfest mit der
Dornhaltestange (14) verbunden ist und daß die Dornhaltestange (14)
zwangsgesteuert drehbar mit der Dornbiegestation (13) verbunden ist und
sich kongruent mit dem Einspannkopf nach links oder rechts zur
Einleitung einer Torsion bewegt.
Priority Applications (7)
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Applications Claiming Priority (1)
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