DE4032234A1 - Filtervorrichtung zur gasreinigung - Google Patents
Filtervorrichtung zur gasreinigungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung zur vorzugs
weise biologischen Reinigung von Gasen mit einer ein ge
schüttetes Filtermaterial aufweisenden Füllung.
Bei der biologischen Reinigung von Gasen, wie z. B. mit
Lösungsmitteln versetzter Abluft, werden Filtermaterialien
eingesetzt, die Träger von Mikroorganismen sind. Diese
Mikroorganismen (Bakterien) sind im Stande über ihren Stoff
wechsel in den Gasen enthaltene giftige Substanzen in
ungiftige Substanzen wie Wasser und Kohlendioxid chemisch
umzuwandeln. Als Filtermaterial wird hierzu vorzugsweise
Kompost eingesetzt.
Entscheidend für die Effektivität der biologischen Gas
reinigung ist der erreichbare Gasdurchsatz. Der optimale
Gasdurchsatz durch das biologische Filtermaterial ist dann
erreicht, wenn sich ein Gleichgewicht zwischen der pro Zeit
einheit durch das Filtermaterial hindurchgeleiteten Gas
menge und der Stoffwechselleistung der Bakterien einstellt.
Neben einer ausreichenden Befeuchtung des Filtermaterials,
die eine Absorption der Lösungsmittel in einem die
Bakterien umgebenden Feuchtigkeitsfilm ermöglicht, ist
daher die Einstellung eines entsprechenden Gasdurchsatz
wertes erforderlich.
Der erreichbare Gasdurchsatz wird maßgeblich bestimmt durch
die Dichte des Filtermaterials. Infolge der angehäuften
Anordnung des Filtermaterials in einem Filterbehälter und
des organischen Aufbaus des Filtermaterials, kommt es nach
Einfüllen des Filtermaterials in den Filterbehälter zu
ständig zunehmenden Setzerscheinungen. Hierdurch vergrößert
sich zumindest in den unteren Lagen des Filtermaterials die
Dichte, was zu einer entsprechenden Verminderung des
möglichen Gasdurchsatzes führt. Hiermit verbunden ist
demnach eine mehr oder weniger stetige Abnahme der Filter
leistung.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Filter
vorrichtung zu schaffen, die Setzerscheinungen des Filter
materials weitgehend verhindert und somit zu einer Konstant
haltung der Filterleistung über die Standzeit des Filter
materials beiträgt.
Zur Lösung dieses Problems weist die erfindungsgemäße
Filtervorrichtung die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, durch die Einlagerung
von Stützkörpern in das Filtermaterial eine Stütz- bzw.
Tragkonstruktion zu schaffen, die untere Schichten oder Be
reiche des Filtermaterials von dem Gewicht darüber ange
ordneter Schichten oder Bereiche entlastet. Hierdurch
werden Setzerscheinungen, die die Filterleistung nachteilig
beeinflussen, weitgehend ausgeschlossen.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Filtervorrichtung
sind die Stützkörper im wesentlichen regellos im Filter
material angeordnet. Hierdurch bilden die Stützkörper ein
dreidimensionales Stützgitterwerk, das überraschenderweise
sich als wirksames Mittel zur Verhinderung oder zumindest
Vermeidung von Setzerscheinungen im Filter erwiesen hat.
Die regellose Anordnung der Stützkörper hat den Vorteil,
daß keine besonderen Maßnahmen zum Aufbau der Stütz
konstruktion im Filtermaterial notwendig sind. Auf be
sonders einfache Weise ist es hier möglich, die Stütz
konstruktion durch gleichzeitiges Einschütten von Stütz
körpern und Filtermaterial in den Filterbehälter stetig mit
dem Auffüllen des Filtermaterials aufzubauen. Zwar besteht
bei der Erzeugung einer solchen Anordnung die theoretische
Möglichkeit, daß sich infolge fehlenden Kontakts zwischen
einzelnen Stützkörpern keine in jeden Bereich geschlossene
Stützkonstruktion ausbildet. Jedoch sind die hierdurch
möglichen Setzerscheinungen bezogen auf das Gesamtvolumen
des Filtermaterials vernachlässigbar klein.
Alternativ zu der vorgenannten Ausgestaltung können die
Stützkörper auch zur Bildung von Stützkörpermodulen mitein
ander verbunden sein. Die einzelnen Stützkörpermodule sind
dabei im wesentlichen flächenförmig ausgeführt und bilden
demnach einzelne Stützlagen. Die Anordnung mehrerer Stütz
lagen bzw. Stützkörpermodulen übereinander ermöglicht dann
wieder eine in sich geschlossene Stützkonstruktion in Form
eines Stützkörpereinsatzes. Bei dem Aufbau der Stütz
konstruktion aus mehreren Stützlagen wird sinnvollerweise
so verfahren, daß das Filtermaterial schichtweise in den
Filterbehälter eingefüllt wird, wobei jeweils vor Ein
bringung einer neuen Filtermaterialschicht eine Stützlage
in den Filterbehälter eingelegt wird. Auf diese Art und
Weise ist auch sichergestellt, daß sich im Filtermaterial
keine Bereiche ausbilden, in denen vertikal benachbarte
Stützkörper keinen Kontakt zueinander haben.
Die einzelnen Stützkörpermodule können dabei aus mehreren
einstückig miteinander verbundenen Stützkörpern bestehen
oder durch lösbar miteinander verbundene Stützkörper aufge
baut sein. Der einstückige Aufbau der Stützmodule er
möglicht eine einfache Herstellung der Stützmodule in einem
Arbeitsgang; die zum Aufbau eines Stützkörpermoduls lösbar
miteinander verbundenen Stützkörper bieten demgegenüber den
Vorteil, daß das Stützkörpermodul auf einfache Art und
Weise den Abmessungen des Filterbehälters angepaßt werden
kann.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, daß auch der
Aufbau eines Stützkörpereinsatzes aus mehreren Stützkörper
modulen über lösbar miteinander verbindbare Stützkörper
erfolgen kann. Diese Ausführung bietet den Vorteil, daß die
durch den Stützkörpereinsatz geschaffene Stützkonstruktion
einen festen Verbund aufweist. Daher ist es hier möglich,
das Filtermaterial erst nach der bereits in den Filterbe
hälter eingesetzten Stützkonstruktion in den Filterbehälter
einzubringen. Eine gleichmäßige Verteilung des Filter
materials in den Zwischenräumen der Stützkonstruktion kann
dann etwa durch Rütteln erfolgen. Eine zu hohe Verdichtung
des Filtermaterials infolge des Rüttelns ist nicht zu
befürchten, da ja die Stützkonstruktion bereits im Filter
material zur Verhinderung oder zumindest Verringerung der
Verdichtung eingelagert ist.
Die Stützkörper können zwei oder mehr unterschiedliche
Gestaltungen aufweisen. Diese unterschiedliche Ausge
staltung ist sinnvoll, da sich insbesondere bei den regel
los angeordneten Stützkörpern, unterschiedlich große
Zwischenräume zwischen den einzelnen Stützkörpern ausbilden
können. Bei in ihrer Größe und Form unterschiedlichen Stütz
körpern können somit größere Zwischenräume zwischen relativ
großen Stützkörpern durch kleinere Stützkörper ausgefüllt
werden, wodurch sich insgesamt die Stützwirkung der Stütz
konstruktion erhöht. Hierbei hat sich als besonders vorteil
haft eine Paarung aus Hohlzylinderkörpern mit Quaderkörpern
herausgestellt. Übereinander angeordnete Stützlagen, die
wechselweise jeweils aus Hohlzylinderkörpern und Quader
körpern bestehen, ergeben dabei eine besonders wirksame
Stützkonstruktion.
Nachstehend werden die bevorzugten Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Filtervorrichtung näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Anlage zur Abluftreinigung mittels Abluft
filterung in biologischem Filtermaterial, und
Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch einen Filterbehälter
bei dem die in das Filtermaterial eingelagerten
Stützkörper in regelloser Anordnung dargestellt
sind,
Fig. 1 zeigt eine Reinigungsanlage 10 zur biologischen
Reinigung von Abluft 14. Wesentlicher Bestandteil dieser
Reinigungsanlage 10 ist ein Biofilter 11 mit einem Filter
behälter 12, der zur Aufnahme von feuchtem biologischen
Filtermaterial 13, z. B. Kompost, dient. Bei der Abluft
reinigung ist es Aufgabe des Biofilters 11, insbesondere
die in der Abluft enthaltenen Schadstoffe, z. B. Kohlen
wasserstoffe, abzubauen.
Zur Reinigung wird die Abluft 14 zunächst einem Ventilator
15 zugeleitet, der zur besseren Verteilung der Abluft 14 im
Bereich des Biofilters 11 diesem vorgeschaltet ist. Die
Abluft 14 wird über eine Verteileinrichtung 16 von unten in
das vom Filterbehälter 12 aufgenommene Filtermaterial 13
eingeleitet. Beim Durchdringen der Abluft 14 des Filter
materials 13 erfolgt dann die sorptive Reinigung der Abluft
14 unter Abgabe der verunreinigenden Stoffe an das Filter
material 13. Da die Wirksamkeit des Filtermaterials 13
unter anderem abhängig ist von einem bestimmten Feuchtege
halt, ist dem Filterbehälter 12 ein Luftbefeuchter 17 vorge
ordnet, der zur Einstellung des gewünschten Feuchtegehalts
der in den Filterbehälter 12 einströmenden Abluft 14 dient.
Fig. 2 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung des Filterbe
hälters 12 im Bereich der Zuführung der Abluft 14. Der
Filterbehälter 12 ist oberhalb der Verteilereinrichtung 16
mit einer Füllung 18 gefüllt, die sich erfindungsgemäß aus
dem Filtermaterial 13 und darin regellos angeordneten
Stützkörpern 19 zusammensetzt. Trotz der regellosen An
ordnung der Stützkörper 19 liegen diese wegen des gleich
zeitigen Einfüllens der Stützkörper 19 und des Filter
materials 13 in den Filterbehälter 12 zumindest in
vertikaler Richtung größtenteils aneinander an und bauen so
eine in vertikaler Richtung zusammenhängende Stützkon
struktion auf. Es ist aber auch denkbar, die Stützkörper 19
gezielt ausgerichtet im Filterbehälter 12 anzuordnen,
nämlich zu stapeln. Dadurch wird eine über den gesamten
Innenraum des Filterbehälters 12 gleiches Stützgitter
geschaffen. Bei diesem Stützgitter liegen alle Stützkörper
19 aneinander an.
Der von den oberen Schichten oder Bereichen des Filter
materials 13 auf die darunter angeordneten Schichten oder
Bereiche ausgeübte Druck wird von den sich gegenseitig be
rührenden Stützkörpern 19 abgefangen und in vertikaler
Richtung in den Behälterboden bzw. die Verteilereinrichtung
16 abgeleitet. Eine zunehmende Verdichtung des Filter
materials 13 in Richtung auf die Verteilereinrichtung 16
wird damit verhindert.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind alle
Stützkörper 19 gleich ausgestaltet, nämlich als Hohl
zylinderkörper 20 ausgebildet. Die zylindrischen Mantel
flächen der Hohlzylinderkörper 20 sind netzartig ausge
bildet, so daß jeder Hohlzylinderkörper 20 aus mit Abstand
zueinander verlaufenden Ringen 21 und dazu quergerichteten
Stegen 22 sich zusammensetzt. Die Hohlzylinderkörper 20
können aus Festigkeitsgründen im Inneren mit Verstrebungen
versehen sein. Ebenso ist es denkbar, die Füllung aus
unterschiedlich gestalteten Stützkörpern 19 zu bilden.
Im Rahmen der Erfindung können die Stützkörper 19 ab
weichend von den hier gezeigten Hohlzylinderkörpern 20 be
liebige andere Gestaltungen aufweisen.
Bezugszeichenliste
10 Reinigungsanlage
11 Biofilter
12 Filterbehälter
13 Filtermaterial
14 Abluft
15 Ventilator
16 Verteilereinrichtung
17 Luftbefeuchter
18 Füllung
19 Stützkörper
20 Hohlzylinderkörper
21 Ring
22 Steg
11 Biofilter
12 Filterbehälter
13 Filtermaterial
14 Abluft
15 Ventilator
16 Verteilereinrichtung
17 Luftbefeuchter
18 Füllung
19 Stützkörper
20 Hohlzylinderkörper
21 Ring
22 Steg
Claims (8)
1. Filtervorrichtung zur vorzugsweise biologischen
Reinigung von Gasen mit einer ein geschüttetes Filter
material aufweisenden Füllung, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Filtermaterial (13) der Füllung
(18) mit mindestens einem Stützkörper (19) bzw. einem Stütz
körpereinsatz versetzt ist.
2. Filtervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Mehrzahl von Stützkörpern (19) im
wesentlichen regellos im Füllmaterial (13) bzw. in einem
Filterbehälter (12) angeordnet ist.
3. Filtervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Stützkörper (19) miteinander
zur Bildung von Stützkörpermodulen verbunden sind.
4. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vor
angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz
körpermodule aus mehreren einstückig vorzugsweise lösbar
miteinander verbundenen Stützkörpern (19) gebildet sind.
5. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vor
angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Stützkörpermodule den Stützkörpereinsatz bilden.
6. Filtervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützkörpermodule als Stützlagen
ausgebildet sind und aus mehreren übereinander gestapelten
Stützlagen der Stützkörpereinsatz gebildet ist.
7. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vor
angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz
körper (19) mindestens zwei unterschiedliche Gestaltungen
aufweisen.
8. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vor
angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütz
körper (19) aus im wesentlichen hohlzylindrischen Grund
körpern, insbesondere Hohlzylinderkörpern (20), gebildet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4032234A DE4032234A1 (de) | 1990-10-11 | 1990-10-11 | Filtervorrichtung zur gasreinigung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4032234A DE4032234A1 (de) | 1990-10-11 | 1990-10-11 | Filtervorrichtung zur gasreinigung |
Publications (1)
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---|---|
DE4032234A1 true DE4032234A1 (de) | 1992-04-16 |
Family
ID=6416057
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4032234A Withdrawn DE4032234A1 (de) | 1990-10-11 | 1990-10-11 | Filtervorrichtung zur gasreinigung |
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