DE19514931C2 - Bio-Reaktor - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reaktor zum biologi
schen Reinigen von Abwasser, bestehend aus einem Re
aktorbecken mit mindestens einem Zulauf und minde
stens einem Ablauf mit darin angeordneten, mit Biomas
se besiedelten Trägerelementen und mit mindestens ei
ner Einrichtung zur künstlichen Belüftung des im Reak
torbecken befindlichen Abwassers und der Biomasse.
Übliche biologische Reinigungsanlagen arbeiten ent
weder nach dem sogenannten Belebtschlammverfahren
oder aber nach dem sogenannten Festbettverfahren.
Bei dem Belebtschlammverfahren befinden sich die
schadstoffabbauenden Bakterien in Schwebe gleichmä
ßig in einem mit zu reinigendem Abwasser befüllten
Abwasserbecken verteilt. Hierbei muß das Abwasser
ununterbrochen durch technische Maßnahmen, z. B.
mittels Bürstenwalzen, Kreiselbürsten, auf die Oberflä
che gerichtete Wasser-/Luftstrahlen oder durch das Ein
blasen von Druckluft vom Beckenboden aus, belüftet
werden.
Diese Belüftung hat neben dem Sauerstoffeintrag u. a.
die Aufgabe, das Absetzen von Belebtschlamm im Bec
ken zu verhindern, damit eine gleichmäßige Durchmi
schung von Wasser und Bakterienmasse gewahrt bleibt.
Aufgrund der gleichmäßigen Verteilung ist es unver
meidlich, daß sowohl tote als auch lebende Bakterien
masse mit dem gereinigten Abwasser aus dem Belebt
schlammbecken ausgetragen wird. In einem Nachklär
becken muß daher das gereinigte Wasser von der Bak
terienmasse getrennt werden und ein Teil des Belebt
schlamms als Rücklaufschlamm in das Belebtschlamm
becken zurückgeführt werden. Durch Variation der
Rücklaufschlammenge kann die erforderliche Biomasse
den Abwasseranforderungen angepaßt werden.
Aufgrund der totalen Durchmischung wird die ge
samte Bakterienmasse gleichmäßig belastet; dadurch
können auch hoch belastete oder toxische Abwasserstö
ße gepuffert werden.
Bei diesem Verfahren treten jedoch einige Nachteile,
besonders im Bereich der erforderlichen Nachklärung,
auf. So stellen die Bakterien in der Nachklärung ihren
Stoffwechsel unter Umständen auf anaerobe Bedingun
gen um. Dies kann zur Bildung organischer Säuren oder
Phosphat-Rücklösung führen.
Ebenfalls kann die Abtrennung des Schlamms vom
Wasser äußerst problematisch sein, insbesondere dann,
wenn durch fadenförmige Bakterien Blähschlamm auf
tritt.
Im Gegensatz dazu wird bei Reaktoren, welche nach
dem Festbettverfahren arbeiten, die für den Abbau
wirksame Bakterienmasse als biologischer Rasen auf
Festkörpern wie z. B. Füllkörpern aus z. B. Lavaschlac
ke oder Kunststoffeinbauten, angesiedelt. Die Bakte
rienmasse ist somit im Vergleich zum Belebtschlamm
verfahren immobilisiert. Dies hat zur Folge, daß der
Schlammaustrag wesentlich verringert ist weil haupt
sächlich abgestorbenes Bakterienmaterial ausgetragen
wird, während die aktive Bakterienmasse im Festbett
angelagert ist.
Bei den Festbettreaktoren ist zu unterscheiden zwi
schen Tropfkörpern und Tauchkörpern:
Tropfkörper bestehen üblicherweise aus mit Füllkör
pern gefüllten Becken, welche vom Abwasserstrom ver
tikal von oben nach unten durchströmt werden. Das
Wasser muß dazu an den Kopf des Tropfkörpers ge
pumpt werden und wird dort, z. B. unter Ausnutzung des
Rückstoßprinzips, durch umlaufende Drehsprenger
gleichmäßig verteilt. Die Belüftung findet üblicherweise
durch natürliche Konvektion statt. Um die Biomasse
optimal auszunutzen, muß der Tropfkörper in jedem
Bereich feucht gehalten werden. Es muß außerdem, um
einen guten Kontakt zwischen Sauerstoffbakterien und
Abwasser zu gewährleisten, eine möglichst große Rie
selfilmoberfläche erzeugt werden. Dies erfordert mög
lichst kleine Füllkörper mit einer großen spezifischen
Oberfläche.
Ein Nachteil dieser Tropfkörper besteht in der Ver
stopfungsgefahr. Eine Verstopfung des Tropfkörpers
würde eine Flutung sowie darauffolgenden Sauerstoff
mangel und anaerobe Zustände mit sich bringen. Aus
diesem Grunde muß jederzeit eine ausreichende Spül
kraft des Wasserstroms gewährleistet sein, um durch
Abtrag des biologischen Rasens den Wasser- und Luft-
Durchtritt ständig zu gewährleisten. Ungünstigerweise
ist die ausreichende Spülkraft aber nicht im voraus je
derzeit exakt bestimmbar.
Bei den Tauchkörpern sind die Bakterien dagegen auf
rotierenden Scheiben oder Trommeln angesiedelt.
Durch die Rotation nehmen die Bakterien abwechselnd
Sauerstoff an der Luft auf und setzen ihn anschließend
bei Kontakt mit Substrakt im Wasser um. Dabei abge
stoßene Bakterienmasse kann, so lange sie im Wasser
suspendiert bleibt, ebenfalls am Reinigungsprozeß mit
wirken.
Neuere Tauchkörperreaktoren verwenden anstatt
rotierender Scheiben oder Trommeln auch Rotoren mit
speziell profilierten Schaufeln oder Röhren, durch wel
che zusätzlich Luft in das Abwasser eingebracht wird.
Ein Vorteil der Festbettreaktoren besteht darin, daß
hierbei Blähschlammprobleme nicht zu erwarten sind.
Es werden hierbei eher größere Schlammpakete abge
tragen, die sich durch schnelle Sedimentation leicht ent
fernen lassen.
Nachteilig bei diesen Festbettverfahren ist, daß kon
zentrierte Giftstöße nicht im ganzen Reaktor gleichmä
ßig verteilt werden, sondern im wesentlichen die Bio
massen der oberen Schichten treffen. Dieser Nachteil
betrifft vor allem die Tauchkörperreaktoren, da hier die
Biomasse als dichter Rasen auf den Oberflächen der
Reaktorflügel festliegen. Die Tropfkörper haben im Ge
gensatz dazu eine relativ große spezifische Oberfläche,
so daß die vorhandene Biomasse effektiver genutzt wer
den kann.
Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Bio-
Reaktors der eingangs genannten Art, bei welchem die
Bakterienmasse möglichst gleichmäßig verteilt ist und
damit auch gleichmäßig belastet wird bei dem der
Schlammaustrag möglichst gering ist, bei dem eine Ver
klumpung und Verklebung der Bakterienmasse wirk
sam unterbunden wird und der es erlaubt, eine dem
Abwasser angepaßt dosierte Sauerstoffmenge auf mög
lichst einfache und energetisch günstige Weise einzu
bringen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die mit der
Biomasse besiedelten Trägerelemente einzelne kleine
Füllkörper sind welche in einer allseits geschlossenen,
im Reaktorbecken angeordneten Gittertrommel lose
zusammengeschüttet sind und das am Reaktorbecken
und/oder an der Gittertrommel Bewegungsorgane zur
Umschichtung der Füllkörper angeordnet sind.
In dem erfindungsgemäßen Reaktor ist der weitaus
größte Teil der für den Abbau wirksamen Bakterien-
masse auf den Füllkörpern angesiedelt, d. h. immobili
siert. Der Schlammaustrag ist daher, wie bei einem Fest
bettverfahren, wesentlich verringert. Im Gegensatz zu
den dicht gepackten Füllkörpern in den Tropfkörperan
lagen können die Bakterien jedoch hier nicht verklum
pen, da die einzelnen Füllkörper immer in Bewegung
gehalten werden. Die Aktivität der Bakterien im Belebt
schlamm ist daher größer. Bei der Umwälzung der Füll
körper wird gleichzeitig Luft-Sauerstoff in das Abwas
ser eingetragen.
Eine einfache technische Lösung zur Umschichtung
der Füllkörper ist in Anspruch 2 enthalten, wonach die
Gittertrommel eine zylindrische Form aufweist und um
ihre Längsachse im Reaktorbecken rotierbar ist.
Um den Luft-Sauerstoff-Eintrag in das Reaktorbec
ken und die Umschichtung der Füllkörper zu optimie
ren, kann der erfindungsgemäße Reaktor gemäß den
Merkmalen im Anspruch 3 und 4 mit an der Innenwand
des Zylindermantels der Gittertrommel befindlichen,
sich radial nach innen erstreckenden Leitflächen und an
der Zylindermantel-Außenfläche befindlichen, sich ra
dial nach außen erstreckenden Leitflächen versehen
sein.
Vorteilhafterweise sind die inneren Leitflächen als in
Rotationsrichtung konkav gekrümmte Leitschaufeln
bzw. Förderkammern, wie z. B. Töpfe, Rinnen, od. dgl. ,
ausgebildet. Hierdurch wird die Durchmischung von
Füllkörpern und Biomasse verstärkt. Außerdem wird
der Luft-Sauerstoff-Eintrag erhöht. Die in den Kam
mern aufgenommene Luft wird am Boden der Trommel
freigegeben und durchströmt die Füllkörper nach oben.
Durch die Schaufelwirkung werden außerdem Füllkör
per mit an die Luftoberfläche der Trommel gefördert.
Dadurch wird eine zusätzliche Begasung erreicht.
Gleichzeitig schöpfen diese Schaufeln Wasser und ver
regnen dieses auf der Oberfläche, was ebenfalls zur Be
lüftung beiträgt.
Zur Optimierung des Luft-Sauerstoff-Eintrags ist es
weiterhin besonders vorteilhaft, wenn gemäß den Merk
malen im Anspruch 6 das Reaktorbecken einen entlang
seiner Breite U-förmigen Querschnitt aufweist, wobei
die Trommel konzentrisch zu dem U-Bogen des Bec
kens angeordnet ist und der Durchmesser des U-Bogens
geringfügig größer als der Durchmesser der Trommel
mit den äußeren Teilflächen ist.
Vorzugsweise sind die äußeren Leitflächen längenva
riabel, z. B. als Bleche mit darauf verschiebbar angeord
neten Gummi- oder Kunststofflippen ausgebildet, wo
bei die Gummi- oder Kunststofflippen unter Feder
druck od. dgl. gegen die Beckenwand gedrückt werden,
so daß die äußeren Leitflächen direkt abschließend an
der Beckenwand entlangstreifen.
Die übrigen Unteransprüche 8 bis 18 enthalten ver
schiedene Ausführungsformen und weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Bio-Reaktors.
Eine Anpassung des Reaktors auf das zu behandelnde
Abwasser kann auf folgende Weise durchgeführt wer
den:
Es kann zum einen das Wasserniveau im Becken einge
stellt werden. Damit kann die Umwälzung und der Luft
eintrag durch die Förderkammern reguliert werden.
Es kann außerdem, trotz Einsatzes von Füllkörpern,
der Trockensubstanzgehalt (Biomasse) durch Zufüh
rung von Rücklaufschlamm variiert werden.
Weiterhin kann durch die Regelung der Rotationsge
schwindigkeit der Lufteintrag angepaßt werden. Hier
bei ist auch eine intermittierende Belüftung möglich, bei
der die Trommel zeitweise ruht und dann impulsweise
weitergefahren wird.
Aufgrund der hohen Effektivität der Bakterien und
der optimierten Einbringung des Luft-Sauerstoffs weist
der erfindungsgemäße Reaktor einen besonders hohen
Wirkungsgrad auf und ist somit energiesparend.
Der erfindungsgemäße Reaktor ist zudem auch äu
ßerst günstig in der Herstellung. Zur Befüllung des Re
aktors können z. B. die für Tropfkörper üblichen Füll
körper verwendet werden.
Im folgenden werden verschiedene Ausführungsfor
men des Reaktors unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es stellen dar:
Fig. 1 einen Schnitt, senkrecht zur Rotationsachse der
Gittertrommel durch einen Reaktor mit Abwasser und
Füllkörpern befüllt und mit schematischer Darstellung
der Funktionsweise,
Fig. 2 einen Schnitt, senkrecht zur Rotationsachse der
Gittertrommel durch einen Reaktor nach einer ersten
Ausführungsform mit durchgehender Welle,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Reaktor der
Ausführungsform mit durchgehender Welle,
Fig. 4 einen Schnitt, senkrecht zur Rotationsachse der
Trommel durch einen Reaktor nach einer zweiten Aus
führungsform mit einer auf Rädern gelagerten Gitter
trommel,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch den Reaktor nach der
Ausführungsform mit einer Lagerung der Trommel auf
Rädern entlang der Schnittebene A-B in Fig. 4.
Der erfindungsgemäße Reaktor besteht aus einem
Reaktorbecken (1) und einer darin angeordneten, all
seits geschlossenen zylindrischen Gittertrommel (2)
In der Gittertrommel (2) sind einzelne kleine Füllkörper
(5) lose zusammengeschüttet, welche als Trägerelemen
te für die Biomasse dienen. Hierbei kann es sich um
handelsübliche Füllkörper (5) für die Bestückung von
Tropfkörperanlagen handeln. Solche Füllkörper (5) be
stehen üblicherweise aus netzartig untereinander ver
bundenen, jeweils einen geometrischen Körper bilden
den Kunststoffstegen, und weisen eine hohe spezifische
Oberfläche auf.
Im vorliegend Fall ist es vorteilhaft, wenn die den
Füllkörper (5) einhüllende Oberfläche die Form einer
Kugel aufweist. Dadurch wird vermieden, daß sich die
Füllkörper (5) untereinander verkeilen.
Die Gittertrommel (2) ist um ihre Längsachse rotier
bar. An der Innenwand (6) des Zylindermantels (8) der
Gittertrommel (2) sind radial nach innen erstreckende,
in Rotationsrichtung (R) konkav gekrümmte Leitschau
feln (7) angeordnet. Diese Leitschaufeln (7) dienen zum
einen der Einbringung von Luft-Sauerstoff in das im
Reaktorbecken (1) befindliche Abwasser. Gleichzeitig
wird von diesen Schaufeln (7) auch Wasser geschöpft
und anschließend verregnet, was zu einer zusätzlichen
Einbringung von Sauerstoff in das Abwasser führt. Zu
sätzlich dienen diese Leitschaufeln (7) dazu, Füllkörper
vorübergehend mit an die Luftoberfläche zu befördern,
um dort eine zusätzliche Begasung der Biomasse auf
den Füllkörpern (5) zu erreichen.
An der Außenfläche (8a) des Zylindermantels (8) der
Gittertrommel (2) befinden sich radial nach außen er
streckende Leitflächen (9).
Das Reaktorbecken (1) weist einen entlang seiner
Breite U-förmigen Querschnitt auf, wobei die Trommel
(2) konzentrisch zu dem U-Bogen des Beckens (1) ange
ordnet ist. Der Durchmesser des U-Bogens ist hierbei
nur geringfügig größer als der Durchmesser der Trom
mel (2) mit den äußeren Leitflächen (9).
Die äußeren Leitflächen (9) sind in radialer Richtung
längenvariabel. Im vorliegenden Fall handelt es sich um
einfache Leitbleche mit darauf verschiebbar angeordne
ten Gummi- bzw. Kunststofflippen, welche unter Feder
druck gegen die Beckenwand gedrückt werden. Durch
diese Leitflächen (9) wird zusätzlich Sauerstoff in das
Abwasser eingebracht, außerdem wird neu zufließendes
Abwasser gleichmäßig verteilt.
Der Zulauf (3) des Reaktorbeckens (1) wird durch
eine unter dem tiefsten Punkt des Beckenbodens (12)
sich parallel zur Becken-Längsrichtung erstreckende,
rohrförmige Einlaufkammer (17) gebildet. Diese Ein
laufkammer (17) ist über mehrere Düsen (18) mit dem
Becken (1) verbunden.
Vor dem Zulauf (3) bzw. vor der Einlaufkammer (17)
kann in die Zuleitung (21) über ein entsprechendes Ven
til (20) eine Einrichtung (16) zum Einbringen von Gasen
in das zulaufende Abwasser zugeschaltet werden. Vor
teilhafterweise handelt es sich hierbei um eine Anlage
wie in der Offenlegungsschrift DE 43 06 770 beschrie
ben. In dieser Anlage wird ein unter Druck stehendes
Gemisch aus Gas, wie z. B. Luft oder Sauerstoff und
Flüssigkeit, z. B. dem Abwasser, erzeugt. Die Entspan
nung kann im vorliegenden Fall dann an den Düsen (18)
zwischen Einlaufkammer (17) und Reaktorbecken (1)
erfolgen. Bei der Entspannung bilden sich dann feine
Gasbläschen, welche mit Hilfe der an der Gittertrommel
(2) befindlichen äußeren Leitflächen (9) im Reaktorbec
ken (1) optimal verteilt werden. Eine solche zusätzliche
Begasungseinrichtung (16) dient der schnellen Anpas
sung des Reaktors auf plötzlich auftretende erhöhte
Verschmutzungen im Abwasser.
Der Ablauf (4) befindet sich im oberen Bereich des
Beckens (1) und ist zur Regulierung der Füllhöhe des
Beckens (1) über einen Schieber (19) bezüglich des Bec
kenbodens (12) in der Höhe verstellbar. Neben der Ein
stellung der Rotationsgeschwindigkeit der Trommel (2)
kann somit auch die Verstellung des Wasserniveaus im
Reaktorbecken (1) dazu verwendet werden um den
Luft-Sauerstoff-Eintrag zu variieren.
Bei minimalem Wasserstand ist die Trommel (2) zu ca.
3/4 im Abwasser eingetaucht. Bei Erreichen der maxi
malen Füllhöhe ist die Trommel (2) mitsamt den äuße
ren Leitflächen (9) vollständig mit Abwasser bedeckt. In
diesem Fall wird folglich kein Sauerstoff mehr durch die
Rotation eingetragen. Je nach Wunsch des jeweiligen
Betreibers kann jedoch durch Lage und Konstruktion
des Ablaufs eine andere Variationsbreite für den Was
serstand erreicht werden.
Zum Befüllen und Entleeren der Trommel (2) weist
diese eine verschließbare Öffnung auf.
In einer Bauausführung ist die Gittertrommel (2) über
eine durch die Längsachse der Trommel (2) verlaufende
Welle (11) im Reaktorbecken (1) gehaltert. Statt einer
durchlaufenden Welle (11) können alternativ auch an
beiden Enden der Trommel (2) zentrisch angeordnete
Wellenstümpfe zur Lagerung der Trommel (2) im Reak
torbecken (1) verwendet werden. Die Trommel (2) ist
drehfest an der Welle (11) bzw. den Wellenstümpfen
befestigt. Über den Antrieb dieser Welle (11) (bzw. der
Wellenstümpfe) erfolgt die Rotation der Trommel (2).
In einer veränderten Ausführungsform ist die Welle
(11) (bzw. die Wellenstümpfe) drehfest im Becken (1)
angeordnet. Die Trommel (2) ist dann drehbar auf der
Welle (11) (bzw. den Wellenstümpfen) gelagert.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß die Git
tertrommel (2) auf vier am Beckenboden (12) ange
brachten Rädern (13) gelagert ist. Diese drehbar, mit
ihren Drehachsen (13a) ortsfest am Beckenboden (12)
montierten Räder (13) laufen entlang des Umfangs der
Trommel (2) in zwei im Trommelmantel befindlichen
Führungsnuten (22). Bei größeren Anlagen (bzw. Trom
meln (2)) ist die Anzahl der Räder (13) entsprechend zu
diese Leitflächen (9) wird zusätzlich Sauerstoff in das erhöhen.
Bei den letzteren beiden Ausführungsformen kann
der Antrieb z. B. über ein an einer Stelle des Trommel
mantels (8) angedrücktes und angetriebenes Rad od. dgl.
erfolgen. Zur besseren Kraftübertragung ist hier auch
die Verwendung eines Zahnrads möglich. Die Trommel
(2) ist dann an der entsprechenden Stelle entlang ihres
Umfangs mit einem Zahnkranz versehen. Prinzipiell
kann der Antrieb auch über eines oder mehrerer der die
Trommel (2) tragenden Räder (13) geschehen. Weiterhin
ist es auch möglich, über im Zentrum der beiden Stirn
wände (14) der Trommel (2) angeordnete Zahnräder
od. dgl. die Trommel (2) mit Zahnriemen o. ä. anzutrei
ben.
Bei der Ausführungsform des Reaktors mit einer auf
Rädern (13) gelagerten Trommel (2) ist an der Gitter
trommel (2) eine der beiden Stirnwände (14) lösbar als
eine Art Deckel befestigt. Das Befüllen der Trommel (2)
bzw. ein Austausch der Füllkörper (5) oder eine eventu
elle Reparatur an den Leitschaufeln (7) ist dann beson
ders einfach möglich.
Zum Herausheben der Gittertrommel (2) aus dem
Reaktorbecken (1) sind an der Trommel (2) Ösen (15)
zum Befestigen von Kranhaken angeordnet. Statt der
Ösen (15) können, je nach Hubmittel, selbstverständlich
auch andere Befestigungselemente (15), wie z. B. Haken,
Bolzen, Gewinde, od. dgl. , an der Trommel (2) ange
bracht sein.
Dem Ablauf (4) des Reaktors ist eine Nachkläranlage,
z. B. eine Flotationsanlage, nachgeschaltet. Der Rück
laufschlamm kann von dort, zusammen mit dem Einlauf-
Wasser-Luftgemisch, dem Reaktor wieder zugeleitet
werden, um den Trockensubstanzgehalt im Reaktorbec
ken abwasserangepaßt zu variieren.
Claims (18)
1. Reaktor zum biologischen Reinigen von Abwas
ser, bestehend aus einem Reaktorbecken (1) mit
mindestens einer Zulauföffnung (3) und mindestens
einer Ablauföffnung (4) mit darin angeordneten mit
Biomasse besiedelten Trägerelementen und mit
mindestens einer Einrichtung zur künstlichen Be
lüftung des im Reaktorbecken (1) befindlichen Ab
wassers und der Biomasse, dadurch gekennzeich
net, daß die Trägerelemente einzelne kleine Füll
körper (5) sind, welche in einer allseits geschlosse
nen, im Reaktorbecken (1) angeordneten Gitter
trommel (2) lose zusammengeschüttet sind, und daß
am Reaktorbecken (1) und/oder an der Gittertrom
mel (2) Bewegungsorgane zur Umschichtung der
Füllkörper (5) angeordnet sind.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Gittertrommel (2) eine zylindrische
Form aufweist und mittels mindestens einem an der
Trommel (2) und/oder am Reaktorbecken (1) ange
ordneten Bewegungsorgan um ihre Längsachse ro
tierbar ist.
3. Reaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß an der Innenwand (6) des Zylindermantels
der Gittertrommel (2) wenigstens eine sich radial
nach innen erstreckende Leitfläche (9) angeordnet
ist.
4. Reaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eine Leitfläche (9) als in Rota
tionsrichtung (R) konkav gekrümmte Leitschaufel
(7) ausgebildet ist.
5. Reaktor nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß an der Zylindermantel
außenfläche (8) der Gittertrommel (2) wenigstens
eine sich radial nach außen erstreckende Leitfläche
(9) angeordnet ist.
6. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reaktorbecken (1) einen entlang seiner Breite
U-förmigen Querschnitt aufweist, wobei die Trom
mel (2) konzentrisch zu dem U-Bogen des Beckens
(1) angeordnet ist und der Durchmesser des U-Bo
gens mindestens größer, vorzugsweise geringfügig
größer als der Durchmesser der Trommel (2) mit
den äußeren Leitflächen (9) ist.
7. Reaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eine äußere Leitfläche (9) in
radialer Richtung längenvariabel ist und unter
Druck an der Beckenwandung (10) anliegt.
8. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gittertrommel (2) eine verschließbare Öffnung
zum Befüllen und Entleeren der Trommel (2) auf
weist.
9. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gittertrommel (2) über eine durch die Längs
achse der Trommel (2) verlaufende Welle (11) oder
über jeweils an beiden Enden der Trommel (2) zen
trisch angeordnete Wellenstümpfe im Reaktorbec
ken (1) gehaltert ist.
10. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gittertrommel (2) auf wenigstens zwei zwi
schen Beckenboden (12) und Trommel (2) befindli
chen Rollen oder Rädern (13) gelagert ist.
11. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Gittertrommel (2) wenigstens eine Stirn
wand (14) lösbar befestigt ist.
12. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Trommel (2) wenigstens ein Befestigungsele
ment (15) zum Befestigen von Hubmitteln zum
Herausheben der Gittertrommel (2) aus dem Reak
torbecken (1) angeordnet ist.
13. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zulauf (3) des Reaktorbeckens (1) sich im Bo
denbereich des Beckens (1) und der Ablauf (4) im
oberen Bereich des Beckens (1) befindet.
14. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lage des Ablaufs (4) zur Regulierung der Füll
höhe des Beckens (1) bezüglich des Beckenbodens
(12) in der Höhe verstellbar ist.
15. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Zulauf (3) eine Einrichtung (16) zum Ein
bringen von Gasen in das zulaufende Abwasser an
geordnet ist.
16. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
unter dem tiefsten Punkt des Beckenbodens (12)
eine sich parallel zur Beckenlängsrichtung erstrec
kende rohrförmige Zulaufkammer (17) angeordnet
ist, welche über wenigstens eine Düse (18) mit dem
Becken (1) verbunden ist.
17. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Füllkörper (5) aus netzartig untereinander ver
bundenen, jeweils einen geometrischen Körper bil
denden Stegen bestehen.
18. Reaktor nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Füllkörper (5) einhüllende Oberfläche die
Form einer Kugel aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995114931 DE19514931C2 (de) | 1995-04-22 | 1995-04-22 | Bio-Reaktor |
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DE19514931A1 DE19514931A1 (de) | 1996-10-24 |
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DE1995114931 Expired - Fee Related DE19514931C2 (de) | 1995-04-22 | 1995-04-22 | Bio-Reaktor |
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