DE4031036C2 - - Google Patents
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- B60K23/08—Arrangement or mounting of control devices for vehicle transmissions, or parts thereof, not otherwise provided for for changing number of driven wheels, for switching from driving one axle to driving two or more axles
- B60K23/0808—Arrangement or mounting of control devices for vehicle transmissions, or parts thereof, not otherwise provided for for changing number of driven wheels, for switching from driving one axle to driving two or more axles for varying torque distribution between driven axles, e.g. by transfer clutch
Description
Die Erfindung betrifft eine Steuerungseinrichtung für eine
Vorrichtung zur Begrenzung der Ausgleichswirkung eines zwischen
den Achsen eines vierradgetriebenen Fahrzeuges angeordneten
Differentialgetriebes, welche die Merkmale gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 aufweist.
Es ist bekannt, bei vierradgetriebenen Fahrzeugen eine Vorrichtung
zur Begrenzung der Ausgleichswirkung des Differentialgetriebes
vorzusehen, welche eine direkte Verbindung der Vorderräder mit den
Hinterräden bewirkt, sobald zwischen den Vorderrädern und den
Hinterrädern des Fahrzeuges eine zu große Drehzahldifferenz
auftritt. Zu diesem Zweck ist bei einer bekannten
Steuerungseinrichtung der eingangs genannten Art (US 48 40 247)
vorgesehen, daß in die Steuerungseinheit Daten betreffend die
Drehzahlen der Räder, den Lenkwinkel des Lenkrades und dgl.
eingegeben werden, so daß die Steuerungseinrichtung anhand von
Tabellen für die Drehzahlen der Räder eine Soll-Drehzahldifferenz
berechnen kann. Daraufhin führt die Steuerungseinrichtung auf der
Grundlage einer Rückkopplungsregelung eine Schlupfregelung aus, in
deren Verlauf die Ist-Drehzahldifferenz der Vorder- und
Hinterräder an die Soll-Drehzahldifferenz herangeführt wird.
Diese bekannte Steuerungseinrichtung kann aus dem folgenden Grund
nicht ganz befriedigen: Die in einem Fahrzeug mit Vierradantrieb
eigentlich zu steuernde Größe ist das Schlupfverhältnis S der
Räder, da dieses für das Fahrverhalten des Fahrzeuges eine
beherrschende Größe darstellt. Das Schlupfverhältnis S hängt
überdies vom Reibungskoeffizient eines Rades gegen die Fahrbahn
und auch von der Änderung der Radaufstandskräfte bei der
Kurvenfahrt ab. Daher wird bei der Antriebsregelung eines
vierradgetriebenen Fahrzeuges vorzugsweise das Schlupfverhältnis S
selbst als Sollgröße verwendet. Das Schlupfverhältnis S kann
definiert werden als
S = [(Radumfangsgeschwindigkeit)/(Fahrzeuggeschwindigkeit)] - 1
oder
S = (Radumfangsgeschwindigkeit)/(Fahrzeuggeschwindigkeit)
Die Verwendung des Schlupfverhältnisses S als Soll-Wert des
Regelvorganges erweist sich jedoch als problematisch, weil bei der
Annäherung des Ist-Schlupfverhältnisses S an ein Soll-
Schlupfverhältnis ST im Zuge des Regelvorganges ständig Divisionen
ausgeführt werden müssen und die an den Regeleinrichtungen von
vierradgetriebenen Kraftfahrzeugen verwendeten Mikrocomputer im
allgemeinen die Divisionsverarbeitung langsam ausführen. Das hat
ein verzögertes Ansprechen der Schlupfregelung zur Folge. Es ist
daher üblich, als Soll-Wert für die Schlupfregelung die durch eine
Subtraktionsverarbeitung zu gewinnende Drehzahldifferenz zwischen
Vorder- und Hinterrädern zu verwenden, die sich allerdings von dem
eigentlich bedeutsamen Schlupfverhältnis S unterscheidet. Zur
Erläuterung des Unterschiedes bezüglich des Regelergebnisses sei
folgendes Beispiel gegeben: Angenommen, die Differenz der
Umfangsgeschwindigkeit zwischen Vorder- und Hinterrädern betrage
10 km/h und die Umfangsgeschwindigkeit des Hinterrades, die etwa
gleich der Fahrgeschwindigkeit ist, betrage 100 km/h. In diesem
Fall ergibt sich nach einer der beiden o. g. Formeln für das
Schlupfverhältnis S der Wert 0,1. Bleibt die Differenz zwischen
den Umfangsgeschwindigkeiten der Vorderräder und Hinterräder
gleich, liegt jedoch die Fahrzeuggeschwindigkeit nur bei 50 km/h,
so errechnet sich für das Schlupfverhältnis S der Wert 0,2. Daraus
ergibt sich, daß das Schlupfverhältnis S verschiedene Werte
annehmen kann, selbst wenn die Drehzahldifferenz zwischen den
Vorder- und Hinterrädern des Fahrzeuges gleich ist. Bei einer
bekannten Steuerungseinrichtung, die auf dieser Technik beruht,
wird die Vorrichtung zur Begrenzung der Ausgleichswirkung des
Differentialgetriebes wirkungslos gemacht, wenn die Differenz
zwischen den Drehzahlen der Vorderräder und Hinterräder einen
vorgegebenen Wert erreicht (US 47 23 624).
Bei einer anderen bekannten Steuerungseinrichtung (JP 63-11 431 A2)
wird als Soll-Wert für die Schlupfregelung des Verhältnis der
Drehzahlen der Vorderräder und Hinterräder verwendet. Bei dieser
bekannten Steuerungseinrichtung wird im Zuge der
Rückkopplungsregelung jeweils das Ist-Drehzahlverhältnis mit dem
Soll-Drehzahlverhältnis verglichen. Bezüglich der Schlupfregelung
hat das in dieser bekannten Steuerungseinrichtung verwendete
Drehzahlverhältnis angenähert die gleiche Bedeutung wie das
Schlupfverhältnis S. Jedoch wird auch dieses Drehzahlverhältnis
nur durch eine Division der Drehzahl der Vorderräder durch die
Drehzahl der Hinterräder erhalten, so daß als Zeitaufwand für den
Regelvorgang der gleiche wie bei Zugrundelegung des
Schlupfverhältnisses S zu erwarten, d. h. auch hier ein nur
langsames Ansprechen der Regelung möglich ist. Bei dieser
bekannten Steuerungseinrichtung wird das Soll-Drehzahlverhältnis
aus einer Tabelle entnommen, so daß eine große Anzahl von den
verschiedenen Fahrbedingungen entsprechenden Tabellen vorgesehen
sein muß, um für einen erwünscht breiten Bereich, der alle
möglichen Fahrzustände des Kraftfahrzeuges erfaßt, Regel-
Kenndaten zu schaffen. Solche Fahrzustände sind beispielsweise
durch den eingeschalteten oder ausgeschalteten Zustand eines ABS-
Systems, durch Kurvenfahrt und den dadurch vorhandenen relativ
großen Lenkradwinkel, durch einen festgefahrenen Zustand des
Fahrzeuges und dgl. gegeben. Für jeden dieser Fahrzustände ist es
im Wege der Schlupfregelung notwendig, eine große Anzahl von
Verarbeitungsschritten in der Regeleinrichtung auszuführen, so daß
ein sehr schneller Ablauf der Regelung in den für diese
Fahrzustände vorgesehenen Routineprogrammen erwünscht ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Steuerungseinrichtung für ein vierradgetriebenes Fahrzeug der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei der trotz Verwendung des
ursprünglich für die Schlupfregelung definierten
Schlupfverhältnisses S als Soll-Wert kein Regelverzug auftritt.
Erfindungsgemäß wird das durch die Ausgestaltung gemäß dem
Kennzeichen des Patentanspruches 1 erreicht.
Infolge der Umwandlung des zunächst als Soll-Wert vorgegebenen
Schlupfverhältnisses S in Soll-Drehzahldifferenzwerte der
Vorderräder und der Hinterräder bzw. der Vorderachse und der
Hinterachse wird in derjenigen Stufe der Rückkopplungsregelung, in
welcher der Vergleich des Ist-Schlupfzustandes mit dem Soll-
Schlupfzustand vorgenommen wird, um die Ist-Werte der
Drehzahldifferenz den Soll-Werten der Drehzahldifferenz
anzunähern, keine eine längere Verarbeitungszeit erfordernde
Division benötigt. Daher läuft dieser für das schnelle Ansprechen
der Regelung wichtige Teil des Regelvorganges rasch ab.
Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung nach der Erfindung so
ausgebildet, daß die Rückkopplungsregelung in einer gesonderten
Routine stattfindet, damit die auf dem Schlupfverhältnis S als
Soll-Wert beruhende Rückkopplungsregelung parallel zu dem Vorgeben
der Soll-Werte des Schlupfverhältnisses S abgearbeitet werden
kann. Dadurch spricht die Steuerungseinrichtung besser an und eine
Verzögerung des Regelvorganges wird auch dann vermieden, wenn
entsprechend dem jeweiligen Fahrzustand des Fahrzeuges
verschiedene Soll-Werte vorgegeben werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Aus
führungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläu
tert; es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
Steuerungseinrichtung für ein Fahrzeug mit
Vierradantrieb gemäß einer Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2(a)-2(c) Blockschaltbilder zur Erläuterung des
Aufbaus einer Steuerungseinrichtung gemäß der
Ausführungsform von Fig. 1;
Fig. 3 Kennlinien der Steuerung gemäß der Aus
führungsform von Fig. 1;
Fig. 4A, 4B, 4C und 5 Flußdiagramme zur Erläuterung eines
Steuerungsbeispiels; und
Fig. 6 ein Blockschaltbild zur Erläuterung einer
gegenüber der Ausführungsform von Fig. 1
abgewandelten Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung gezeigt, die in einem Kraftfahr
zeug mit Vierradantrieb verwendet wird. In dieser Ausfüh
rungsform ist im vorderen Teil einer Kraftfahrzeugkaros
serie in einer zur Längsrichtung der Karosserie paral
lelen Lage ein einen Motor und ein Getriebe aufwei
sendes Antriebsaggregat 1 angeordnet, wobei eine Abtriebs
welle 2 so angeordnet ist, daß sie
sich nach hinten bis zu einem etwa mittigen Be
reich der Karosserie erstreckt und mit einem Diffe
rentialgetriebe 3 über Zahnräder gekoppelt ist. Das Diffe
rentialgetriebe 3 umfaßt zwei Abtriebsbereiche
mit einer Vorderrad-Antriebswelle
4 und
einer Hinterrad-Antriebswelle 5. Mit dem vorde
ren Ende der Vorderrad-Antriebswelle 4 ist sowohl eine
Radantriebswelle 12 für das rechte Vorderrad 8 als auch
eine Radantriebswelle 13 für das linke Vorderrad 9 über
ein vorderes Differential 6 verbunden. Mit dem hinteren
Ende der Hinterrad-Antriebswelle 5 ist über ein hinteres
Differential 7 sowohl eine Radantriebswelle 14 für das
rechte Hinterrad 10 als auch eine Radantriebswelle 15 für
das linke Hinterrad 11 verbunden.
Das Differentialgetriebe 3 ist mit einer hydraulischen
Kupplung 16 versehen, die die Differentialwirkung des
Differentialgetriebes 3 begrenzt. Die hydraulische Kupplung
16 steht mit einer Hydraulikdruckleitung 17 in Verbin
dung, über die sie mit
Hydraulikdruck versorgt wird. Die Hydraulikdrucklei
tung 17 umfaßt ein Hydraulikdruck-Steuerventil 19, dessen
Betrieb durch eine Steuerungseinrichtung 18 gesteuert wird.
Das Fahrzeug umfaßt vier Geschwindigkeitssensoren 20a,
20b, 20c und 20d, die an den vier Rädern 8, 9, 10 bzw. 11
angeordnet sind und die Winkelgeschwindigkeiten der
Räder 8 bis 11 messen. Die Signale, die den
von den Winkelgeschwindigkeitssensoren 20a bis 20d gemes
senen Werten entsprechen, werden in die Steuerungseinrichtung
18 eingegeben.
Ferner werden in die Steuerungseinrichtung 18 ein Signal von
einem an einer Drosselklappe 21 des Motors angeordneten
Drosselklappenöffnungswinkel-Sensor,
ein Signal von einem der Er
fassung des Lenkwinkels R eines Lenkrades 22 dienenden
Lenkwinkel-Sensor, ein
Signal von einem an der Hydraulikdruckleitung 17 angeord
neten Hydraulikdrucksensor 23,
und ein Signal von einem Öltemperatursensor 24,
eingegeben. Weiterhin wer
den in die Steuerungseinrichtung 18 von einer ABS-Steuerung 25
zur Steuerung eines Antiblockiersystems ein Signal, das den Zustand
des Antiblockiersystems anzeigt, und ein Signal von einer
als Steuerelement einer elektronisch gesteuerten automa
tischen Kraftübertragung (EAT) arbeitenden EAT-Steuer
schaltung 26, das die Schaltstellung des Getriebes an
zeigt, und weitere Signale eingegeben.
In Fig. 2(a) ist ein Blockschaltbild gezeigt, das die Ge
samtanordnung der Steuerungseinrichtung erläu
tert. Wie in Fig. 2(a) gezeigt, kann die Steuerungseinrichtung
grob in zwei Abschnitte unterteilt werden: Eine Entschei
dungseinheit (A) und eine Steuereinheit (B). In die Ent
scheidungseinheit (A) werden verschiedene Signale einge
geben, die die Fahrzustände des Fahrzeugs angeben, woraus
die Entscheidungseinheit (A) aus den Winkelgeschwindig
keiten wFR und wFL des rechten Vorderrades 8 bzw. des
linken Vorderrades 9 eine Vorderrad-Winkelgeschwindigkeit
wF und aus den Winkelgeschwindigkeiten wRR und wRL des
rechten Hinterrades 10 bzw. des linken Hinterrades 11
eine Hinterrad-Winkelgeschwindigkeit wR berechnen kann.
Weiterhin bestimmt die Entscheidungseinheit (A) entweder
aus der niedrigsten Winkelgeschwindigkeit oder der
höchsten Winkelgeschwindigkeit der Winkelgeschwindigkei
ten der vier Räder 8 bis 11 eine Fahrzeuggeschwindigkeit
V und berechnet ein Verhältnis S der Vorderrad-Winkelge
schwindigkeit zur Hinterrad-Winkelgeschwindigkeit und aus
der Vorderrad-Winkelgeschwindigkeit wF und der Hinterrad-
Winkelgeschwindigkeit wR eine Differenz δw zwischen den
Vorderrad- und Hinterrad-Winkelgeschwindigkeiten. Weiter
hin bestimmt die Entscheidungseinheit (A) auf der Grund
lage der Eingangssignale und der aus der obigen Berech
nung erhaltenen Werte verschiedene Fahrsituationen. Die
Fahrsituationen können beispielsweise Situationen enthal
ten, in denen das Antiblockiersystem eingeschaltet ist,
in denen das Fahrzeug sich in einem Antiblockier-Brems
prozeß befindet, in denen das Fahrzeug stillsteht
("festgefahren" ist), in denen das Fahrzeug sich in einem
Beschleunigungszustand befindet usw. Dann setzt die Ent
scheidungseinheit (A) entsprechend der jeweiligen Fahrsi
tuation einen Soll-Wert in Form einer oberen
Grenze STmax und einer unteren Grenze STmin des Schlupf
verhältnisses; eine Ausnahme hiervon bildet
die Steuerung in einer Situation, in der das Fahrzeug
stillsteht. Der obere Grenzwert
STmax
wird gesetzt, wenn die Vorderrad-Winkelgeschwindig
keit wF größer als die Hinterrad-Winkelgeschwindigkeit wR
ist, dabei stellt STmax eine obere Grenze eines nicht ak
tiven Bereichs dar, wie später im einzelnen beschrieben
wird. Der untere Grenzwert STmin
wird gesetzt, wenn die Hinterrad-Winkelge
schwindigkeit wR größer als die Vorderrad-Winkelgeschwin
digkeit wF ist; er definiert analog eine untere Grenze
des nicht aktiven Bereichs.
STmax und
STmin werden mit der Vorderrad-Winkelgeschwindigkeit
wF oder mit der Hinterrad-Winkelgeschwindigkeit wR (und mit einem Proportionalitätsfaktor) multi
pliziert, je nachdem, welche der beiden Geschwindigkeiten
größer ist (in manchen Fahrsituationen: je nachdem, wel
che der beiden Geschwindigkeiten kleiner ist). Dadurch
wird STmax in den
oberen Grenzwert δwmax der SOLL-Drehzahldifferenz umgewandelt, während
STmin in den unteren
Grenzwert δwmin der SOLL-Drehzahldifferenz umgewandelt wird, wobei diese Werte
die Differenz zwischen den Drehzahlen der
Vorderräder und der Hinterräder angeben. Für die Steue
rung der einem Fahrzeugstillstand entsprechenden Situa
tion oder anderer Situationen werden der obere Grenz
wert δwmax und der untere Grenzwert δwmin für die
Drehzahldifferenz zwischen den Vorder- und
den Hinterrädern direkt gesetzt.
In Fig. 2(c) ist ein Blockschaltbild zur Erläuterung von
Einzelheiten der Steuereinheit (B) gezeigt; in Fig. 3 ist
ein Graph zur Erläuterung der in der Steuereinheit (B) zu
definierenden Steuerkenndaten gezeigt. In die Steuerein
heit (B) werden die von der Entscheidungseinheit (A) wie
oben beschrieben gesetzten oberen und unteren Grenz
werte δwmax und δwmin der SOLL-Drehzahldifferenz
eingegeben. Entweder setzt die Steuereinheit (B) einen
Zielwert Tmax (wenn die Vorderrad-Winkelgeschwindigkeit
wF größer als die Hinterrad-Winkelgeschwindigkeit wR ist)
für den Kupplungsöldruck auf Null, falls die Differenz δw
zwischen den tatsächlichen Drehzahlen der
Vorder- und Hinterräder den oberen Grenzwert δwmax
nicht übersteigt, oder die Steuereinheit (B) setzt einen
Zielwert Tmin (wenn die Hinterrad-Winkelgeschwindigkeit
wR größer als die Vorderrad-Winkelgeschwindigkeit wF ist)
für den Kupplungsöldruck auf Null, falls die Differenz δw
zwischen den tatsächlichen Drehzahlen der
Vorder- und Hinterräder den unteren Grenzwert δwmin
nicht unterschreitet. In jedem Fall wird eine freie Dif
ferentialwirkung des Differentialgetriebes 3 ermöglicht.
Wenn die Differenz δw zwischen den tatsächlichen
Drehzahlen den oberen Grenzwert δwmax über
steigt, wird der Zielwert Tmax für den Kupplungsöldruck
linear mit dem Abstand zwischen der Differenz δw und dem
oberen Grenzwert δwmax geändert. Wenn die Differenz
δw zwischen den tatsächlichen Drehzahlen der
Vorder- und Hinterräder den unteren Grenzwert δwmin
unterschreitet, wird entsprechend der Zielwert Tmin für
den Kupplungsöldruck linear mit dem Abstand zwischen der
Differenz δw und dem unteren Grenzwert δwmin geän
dert. Das heißt, daß in einem durch
δwmax und δwmin de
finierten Bereich eine Proportionalregelung ausgeführt
wird, während dann, wenn der Abstand zwischen der Diffe
renz δw zwischen den tatsächlichen Drehzahlen
und dem oberen Grenzwert δwmax bzw. wenn der Ab
stand zwischen der Differenz δw und dem unteren Grenz
wert δwmin einen konstanten Grenzwert überschreitet,
ein Begrenzer aktiviert wird, der den Hydraulikdruck auf
den Maximaldruck bzw. auf den Minimaldruck setzt. Dann
gibt die Steuereinheit (B) ein Signal T aus, das die
Summe aus dem oberen Ziel-Kupplungsöldruck Tmax und
dem unteren Ziel-Kupplungsöldruck Tmin anzeigt.
Nachdem eine vorbestimmte Verzögerungszeit verstrichen
ist, wird dieses Signal T mit dem Verstärkungsfaktor K
multipliziert, wobei eine Steuergröße M des Hydraulik
druck-Steuerventils 19 so bestimmt wird, daß der Kupp
lungshydraulikdruck einen maximalen Pegel erreicht, wenn
das Signal T maximal ist. Diese Steuergröße M wird durch
ein Korrektursignal wie etwa die Öltemperatur oder ähnli
ches korrigiert, anschließend wird die Steuergröße M als
Ventilsteuersignal ausgegeben.
Wenn die Steuerungseinrichtung in die Entscheidungseinheit (A) und
die Steuereinheit (B) unterteilt ist und wenn jede die
ser Einheiten durch selbständige und getrennte Routinen
auf die im folgenden beschriebene Weise eine Verarbeitung
ausführt, wird die Verarbeitung der Entscheidungseinheit
(A) in der Hauptroutine ausgeführt, während die Verarbei
tung der Steuereinheit (B) in kurzen Zeitintervallen
durch eine Unterbrechungsverarbeitung abgearbeitet wird.
Genauer ist die Unterbrechungsverarbeitung in der Ent
scheidungseinheit (A) in jedem Zyklus implementiert, in
dem eine Größe zum Betreiben der Steuereinheit (B) ausge
geben wird; die Rückkopplungsregelung der Steuereinheit
(B) wird aufgrund des Zielwertes zum Zeitpunkt einer Un
terbrechung abgearbeitet.
Wie oben beschrieben, kann die Stabilität der Steuerung
durch die Umwandlung des SOLL-Schlupfverhältnisses in die
Differenz zwischen den Drehzahlen der Vor
der- und Hinterräder verbessert werden, ferner können
verschiedene Steuerkenndaten leicht gesetzt werden, indem
die SOLL-Werte in Form oberer und unterer Grenzwerte
entsprechend den Fahrzuständen gesetzt werden.
In dieser besonderen Ausführungsform wird das Schlupfver
hältnis S, wie oben beschrieben, in die Winkelgeschwin
digkeitsdifferenz bzw. Drehzahldifferenz δw umgewandelt und in die Steuereinheit
(B) eingegeben, so daß sie
leicht mit einem tatsächlichen Fahrzustand, der
als Winkelgeschwindigkeitsdifferenz ausgedrückt werden
kann, verglichen werden kann. Damit kann das Zeitinter
vall für den Regelprozeß abgekürzt werden.
Ferner können
leicht verschiedene Steuerkenndaten geschaffen wer
den, indem der obere Grenzwert δwmax und der untere
Grenzwert δwmin gesetzt werden und eine Regelung
ausgeführt wird, mit der mittels
δwmax und δwmin ein nicht
aktiver Bereich definiert wird. Durch die Schaffung eines
derartigen nicht aktiven Bereichs ist es möglich, ver
schiedene Fahrsituationen zu ermitteln und die SOLL-
Schlupfverhältnisse entsprechend diesen Fahrsituationen
auf eine Weise zu setzen, wie sie später beschrieben
wird. Daher können die Kenndaten für die Schlupfregelung
leicht an verschiedene Betriebsarten angepaßt werden.
Beispielsweise können die Kenndaten in demjenigen Be
reich, in dem die Differenz δw den oberen Grenzwert
δwmax übersteigt oder den unteren Grenzwert δwmin un
terschreitet, auf verschiedene Arten abgewandelt werden.
So kann etwa der lineare Bereich in eine Kurve zweiten
Grades oder ähnliches geändert werden. Ferner kann durch
die Erweiterung des Sperrbereichs oder des freien Be
reichs leicht eine Änderung vorgenommen werden, indem der
obere Grenzwert δwmax oder der untere Grenzwert
δwmin geändert wird.
Im folgenden wird der Steuerungsprozeß gemäß der oben beschriebe
nen Ausführungsform genauer
beschrieben.
In Fig. 4 ist ein Flußdiagramm gezeigt, mit dem die Ver
arbeitung einer Eingabeeinheit und der Entscheidungsein
heit (A) erläutert wird.
Wie in Fig. 4 gezeigt, werden nach dem Start des Systems
im Schritt S1 die Winkelgeschwindigkeiten der vier Räder
wFR, wFL, wRR und wRL des rechten Vorderrades 8, des lin
ken Vorderrades 9, des rechten Hinterrades 10 bzw. des
linken Hinterrades 11 eingegeben. Anschließend werden in
einem Schritt S2 der Lenkwinkel R des Lenkrades und in
einem Schritt S3 die Öltemperatur OT eingegeben. Danach
werden in einem Schritt S4 das ABS-Signal, in einem
Schritt S5 des Schaltstellungssignal G, in einem Schritt
S6 das Drosselklappenöffnungswinkelsignal THO und in einem
Schritt S7 ein das Betätigungsausmaß des Bremspe
dals anzeigendes Signal eingegeben. Dann geht das Programm
weiter zu einem Schritt S8, in dem festgestellt wird, ob
der Bremsschalter Br eingeschaltet ist.
Der Bremsschalter Br ist eingeschaltet,
wenn das Bremspedal gedrückt ist, dagegen
ausgeschaltet,
wenn das Bremspedal losgelassen ist.
Die Verarbeitung vom Schritt S8 bis zum Schritt S10 dient
der Erfassung der Fahrzeuggeschwindigkeit V. Bei dieser
Erfassungsverarbeitung wird zunächst in einem Schritt S8
entschieden, ob sich der Bremsschalter Br im "EIN"-
Zustand befindet. Wenn das Entscheidungsergebnis im
Schritt S8 anzeigt, daß der Bremsschalter Br ausgeschal
tet ist, wird entschieden, daß sich das Fahrzeug nicht in
einem gebremsten Zustand befindet, so daß das Programm
weitergeht zum Schritt S9, in dem die niedrigste Winkel
geschwindigkeit der Winkelgeschwindigkeiten wFR, wFL, wRR
und wRL der Räder 8 bis 11 entsprechend als Fahrzeugge
schwindigkeit V gesetzt wird. Da in einem nicht ge
bremsten Zustand, d. h. in einem beschleunigten Fahrzu
stand oder einem Fahrzustand mit gleichmäßiger Geschwin
digkeit die Räder 8 bis 11 sich schnell drehen, so daß
die Winkelgeschwindigkeiten der Räder eher einen größeren
als den der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit ent
sprechenden Wert besitzen, wird die der niedrigsten Win
kelgeschwindigkeit entsprechende Geschwindigkeit als
Fahrzeuggeschwindigkeit V angenommen. Wenn andererseits
das Entscheidungsergebnis im Schritt S8 anzeigt, daß der
Bremsschalter Br eingeschaltet ist, d. h. wenn das Fahr
zeug gebremst wird, haben alle vier Räder eine Blockier
neigung, so daß die der jeweiligen Winkelgeschwindig
keit der Räder entsprechenden Geschwindigkeiten eher
niedriger als die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit
sind; daher geht in diesem Fall das Programm weiter zu einem
Schritt S10, in dem die höchste Winkelgeschwindigkeit
der Winkelgeschwindigkeiten wFR, wFL, wRR und wRL der
vier Räder 8 bis 11 als Fahrzeuggeschwindigkeit V ange
nommen wird. Nach den Schritten S9 und S10 geht das Pro
gramm weiter zum Schritt S11, in dem durch Addition
der Winkelgeschwindigkeit wFR des rechten Vorderrades 8
und der Winkelgeschwindigkeit wFL des linken Vorderrades 9
sowie durch Mittelbildung die Vorderrad-Winkelgeschwindigkeit wF berechnet wird.
Im Schritt S12 wird durch Addition der Winkelge
schwindigkeit wRR des rechten Hinterrades 10 und der Win
kelgeschwindigkeit wRL des linken Hinterrades 11 sowie durch Mittelbildung die Hin
terrad-Winkelgeschwindigkeit wR berechnet.
Dann geht das Programm weiter zum Schritt S13, in dem das
Schlupfverhältnis SF der Vorderräder 8 und 9 anhand der
Formel
SF = wF/V - 1
erhalten wird. Anschließend wird im Schritt S14 das
Schlupfverhältnis SR der Hinterräder 10 und 11 anhand der
Formel
SR = wR/V - 1
erhalten.
Im folgenden wird mit Bezug auf das in Fig. 4 gezeigte Flußdiagramm
die Entscheidungsverarbeitung der Fahrzustände beschrie
ben.
Nach dem Schritt S14 geht das Programm weiter zum Schritt
S15, in dem festgestellt wird, ob das Antiblockiersystem
(ABS) eingeschaltet ist. Wenn das ABS eingeschaltet ist,
geht das Programm weiter zum Schritt S16, in dem der
obere Grenz-SOLL-Wert STmax des Schlupfverhältnisses auf einen Wert ge
setzt wird, der ausreichend groß, beispielsweise 10, ist,
während der untere Grenz-SOLL-Wert STmin auf
einen Wert gesetzt wird, der ausreichend niedrig, bei
spielsweise -10, ist. Wenn das ABS nicht in einem Zustand
arbeitet, in dem die freie Differentialwirkung des
Differentialgetriebes 3 erlaubt ist, d. h. wenn die ABS-Steue
rung durch die Räder 8 bis 11 beeinflußt wird, wird ein
großes SOLL-Schlupfverhältnis ST ausgegeben.
Dann geht das Programm weiter zu dem Schritt S17, in
dem der obere Grenz-SOLL-Wert STmax mit der
Fahrzeuggeschwindigkeit V multipliziert wird, wodurch er
in den oberen Grenz-SOLL-Wert für die
Drehzahldifferenz δwmax zwischen den Vorder- und
den Hinterrädern umgewandelt wird, während der untere
Grenz-SOLL-Wert STmin ebenso mit der Fahrzeug
geschwindigkeit V multipliziert wird, wodurch er
in den unteren Grenz-SOLL-Wert für die
Drehzahldifferenz δwmin zwischen den Vorder- und
Hinterrädern umgewandelt wird. Danach geht das Programm
weiter zu dem Schritt S37, in dem
δwmax und
δwmin an die Steuereinheit (B) ausgegeben werden.
Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt S15 anzeigt,
daß das ABS nicht eingeschaltet ist, wird festgestellt,
ob eine Bremsung bei enger Kurvenfahrt berücksichtigt werden
soll.
Dazu geht das Programm weiter zu Schritt S18, in
dem festgestellt wird, ob der Lenkwinkel R des Lenkrades
größer als ein vorgegebener Winkel ist (ob beispielsweise
der Lenkwinkel R größer als 360° ist). Wenn das Entschei
dungsergebnis im Schritt S18 anzeigt, daß der Lenkwinkel
R größer als der vorgegebene Winkel ist, geht das Pro
gramm weiter zum Schritt S19, in dem festgestellt wird,
ob die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als 10 km/h ist.
Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt S19 anzeigt,
daß die Fahrzeuggeschwindigkeit V kleiner als 10 km/h
ist, wird entschieden, daß die Differenz zwischen den
kurveninneren Rädern größer als die Differenz zwischen
den kurvenäußeren Rädern ist, weshalb eine Situation an
genommen wird, in der eine Bremsung bei enger Kurvenfahrt
vorliegt. In diesem Fall liegt an den Vorderrä
dern eine größere Winkelgeschwindigkeit vor und
das Programm geht zu Schritt S20 weiter, in dem die
obere SOLL-Drehzahldifferenz δwmax bei
spielsweise auf den Wert 50 gesetzt wird, während die un
tere SOLL-Drehzahldifferenz δwmin auf
Null gesetzt wird. Danach geht die Verarbeitung wieder
zum Schritt S37, in dem
δwmax und δwmin an die
Steuereinheit (B) ausgegeben werden.
Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt S18 anzeigt,
daß der Lenkwinkel R nicht größer als 360° ist,
oder wenn
das Entscheidungsergebnis im Schritt S19 anzeigt, daß die
Fahrzeuggeschwindigkeit V nicht niedriger als 10 km/h
ist,
geht das Programm weiter zu den
Verarbeitungsschritten, mit denen ein
Stillstand des Fahrzeuges berücksichtigt wird.
In diesem Fall wird im Schritt S22 weiter festgestellt,
ob die Fahrzeuggeschwindigkeit V geringer als 5 km/h ist.
Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt S22 anzeigt,
daß die Fahrzeuggeschwindigkeit V kleiner als 5 km/h ist,
geht das Programm weiter zum Schritt S23, in dem festge
gestellt wird, ob der Drosselklappenöffnungswinkel THO
kleiner als 20% ist. Wenn das Entscheidungsergebnis im
Schritt S23 anzeigt, daß der Drosselklappenöffnungswinkel
THO kleiner als 20% ist, geht das Programm weiter zum
Schritt S24, in dem festgestellt wird, ob das Vorderrad-
Schlupfverhältnis SF größer als 0,3 ist. Wenn das Ent
scheidungsergebnis im Schritt S24 anzeigt, daß das Vor
derradschlupfverhältnis SF größer als 0,3 ist, d. h., wenn
die Fahrzeuggeschwindigkeit V geringer als 5 km/h,
der Drosselklappenöffnungswinkel THO kleiner als 20%
und das Vorderradschlupfverhältnis SF größer als 0,3 ist,
wird entschieden, daß sich die Vorderräder 8 und 9 in einem
"festgefahrenen" Zustand befinden, so daß das Pro
gramm zum Schritt S26 weitergeht, in dem die
SOLL-Drehzahldifferenzen δwmax
bzw. δwmin auf den Wert Null gesetzt werden, um die Vor
derräder direkt mit den Hinterrädern zu koppeln. Genauso
wird in dem auf den Schritt S24 folgenden Schritt S25
festgestellt, ob das Hinterradschlupfverhältnis SR größer
als 0,3 ist. Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt
S25 anzeigt, daß das Hinterradschlupfverhältnis größer
als 0,3 ist, wird entschieden, daß sich die Hinterräder
10 und 11 in einem festgefahrenen Zustand befinden, so
daß das Programm im Schritt S26
die SOLL-Drehzahldifferenzen
δwmax bzw. δwmin auf den Wert Null setzt.
Dann geht das Programm wieder zum Schritt S37.
Wenn also entweder die Vorderräder 8, 9 oder
die Hinterräder 10, 11 sich in einem "festgefahrenen"
Zustand befinden, was zu einem Zustand führt, in dem ein
hochgradiger Schlupf auftrifft, werden die Vorderräder und
die Hinterräder miteinander gekoppelt, um aus dem
"festgefahrenen" Zustand zu entkommen. Der
Grund dafür, daß
δwmax und δwmin
ohne Setzen des SOLL-Schlupfverhältnisses ST im
Schritt S20 oder im Schritt S26 direkt gesetzt werden,
besteht darin, daß dann, wenn sich die Vorder- und Hin
terräder in einem blockierten oder einem freien Zustand
befinden, eine ausreichende Leistung in Situationen er
zielt werden kann, in denen eine Bremsung bei enger Kur
venfahrt oder ein Fahrzeugstillstand ("festgefahrenes
Fahrzeug") auftritt. Dies dient ebenfalls der Abkürzung
des für die Berechnung erforderlichen Zeitintervalls.
Wenn im Schritt S22 entschieden wird, daß die Fahrzeugge
schwindigkeit V gleich oder größer als 5 km/h ist, wenn
im Schritt S23 entschieden wird, daß der Drosselklappen
öffnungswinkel gleich oder größer als 20% ist und wenn in
den Schritten S24 und S25 entschieden wird, daß das Vor
derrad- und das Hinterradschlupfverhältnis SF bzw. SR je
weils gleich oder kleiner als 0,3 ist, geht das Programm
weiter zu den Verarbeitungsschritten, in denen eine Be
schleunigung berücksichtigt wird.
In diesem Fall wird im Schritt S27 festgestellt, ob die
Fahrzeuggeschwindigkeit V kleiner als 20 km/h ist. Wenn
das Entscheidungsergebnis im Schritt S27 anzeigt, daß die
Fahrzeuggeschwindigkeit V niedriger als 20 km/h ist, geht
das Programm weiter zum Schritt S28, in dem festgestellt
wird, ob die Schaltstellung G dem ersten Geschwindig
keitsbereich (erster Gang) entspricht.
Wenn im Schritt S28 festgestellt wird, daß die Schalt
stellung G dem ersten Geschwindigkeitsbereich entspricht,
geht das Programm weiter zum Schritt S29, in dem ent
schieden wird, ob der Lenkwinkel R des Lenkrades größer
als 60° ist. Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt
S29 anzeigt, daß der Lenkwinkel R des Lenkrades größer
als 60° ist, wird ferner in einem Schritt S30 festge
stellt, ob der Drosselklappenöffnungswinkel THO gleich
oder größer als 50% ist. Wenn im Schritt S30 festgestellt
wird, daß der Drosselklappenöffnungswinkel THO kleiner
als 50% ist, geht das Programm weiter zum Schritt S31, in
dem der obere Grenz-SOLL-Wert STmax des Schlupfverhältnisses auf den
Wert 0,1 gesetzt wird, während der untere Grenz-SOLL-
Wert STmin auf den Wert -0,1 gesetzt wird,
weil in diesem Zustand eine Beschleunigung des Fahrzeugs
bei geringem Drosselklappenöffnungswinkel stattfindet.
Wenn andererseits das Entscheidungsergebnis im Schritt
S30 anzeigt, daß der Drosselklappenöffnungswinkel THO
gleich oder größer als 50% ist, geht das Programm weiter
zum Schritt S32, in dem
STmax auf den Wert 0,15 und
STmin auf den Wert
-0,15 gesetzt werden, weil dieser Zustand einer Beschleuni
gung mit großem Drosselklappenöffnungswinkel, d. h. einem
schnellen Start des Fahrzeugs entspricht. Diese Annahme
beruht auf der Erfahrung, daß bei einer Beschleunigung
des Fahrzeugs mit großem Drosselklappenöffnungswinkel ein
Schlupf der Räder auftritt, der größer als bei
kleinem Drosselklappenöffnungswinkel ist (langsamere Be
schleunigung).
Die in den Schritten S31 und S32 gesetzten SOLL-Werte
STmax und STmin werden zum Schritt S17 über
tragen, in dem sie in die Grenz-SOLL-Drehzahldifferenzen
δwmax bzw. δwmin zwischen den Vorder-
und Hinterrädern umgewandelt werden. Danach geht die Ver
arbeitung wieder zum Schritt S37.
Wenn im Schritt S27 festgestellt wird, daß die Fahrzeug
geschwindigkeit gleich oder größer als 20 km/h ist, wenn
im Schritt S28 festgestellt wird, daß die Schaltstellung
G nicht dem ersten Geschwindigkeitsbereich entspricht,
oder wenn im Schritt S29 festgestellt wird, daß der Lenk
winkel R des Lenkrades gleich oder kleiner als 60° ist,
wird entschieden, daß eine Steuerung für einen Hochge
schwindigkeits-Fahrbetrieb erforderlich ist. In diesem
Fall wird im Schritt S33 festgestellt, ob die Fahr
zeuggeschwindigkeit V beispielsweise größer als 70 km/h
ist. Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt S33 an
zeigt, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit V größer als 70 km/h
ist, d. h., daß das Fahrzeug mit hoher Geschwindig
keit, die größer als 70 km/h ist, fährt, geht das Pro
gramm weiter zum Schritt S34, in dem festgestellt wird,
ob das Vorderradschlupfverhältnis SF größer als 0,3 ist.
Wenn im Schritt S34 festgestellt wird, daß das Vorderrad
schlupfverhältnis SF nicht größer als 0,3 ist, geht das
Programm weiter zum Schritt S35, in dem festge
stellt wird, ob das Hinterradschlupfverhältnis SR größer
als 0,3 ist. Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt
S35 anzeigt, daß das Hinterradschlupfverhältnis SR größer
als 0,3 ist, geht das Programm weiter zum Schritt S36, in
dem der obere Grenz-SOLL-Wert STmax auf den
Wert 0,5 gesetzt wird, während der untere Grenz-SOLL-
Wert STmin auf den Wert -0,5 gesetzt wird,
um in einem bestimmten Ausmaß eine Differentialwirkung zu
ermöglichen.
Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt S34 anzeigt,
daß das Vorderradschlupfverhältnis SF größer als 0,3 ist,
geht das Programm direkt zum Schritt S36, ohne daß der
Schritt S35 durchlaufen wird.
Wenn die Fahrsituation keiner der beschriebenen Situatio
nen entspricht, geht das Programm weiter zur Bestimmung
anderer Fahrsituationen, weil das erfindungsgemäße System
auch verschiedene andere Steuerzielwerte entsprechend
diesen anderen Fahrsituationen setzen kann, obwohl dies
in Fig. 4 nicht gezeigt ist.
Wie oben beschrieben, werden im Schritt S37 die oberen
und unteren SOLL-Werte δwmax und δwmin, die durch Um
wandlung der SOLL-Schlupfverhältnisse erhalten werden, an
die Steuereinheit (B) ausgegeben.
Nun wird mit Bezug auf das in Fig. 5 gezeigte Flußdia
gramm die Verarbeitung durch die
Steuereinheit (B) beschrieben.
Nach dem Start des Systems werden im Schritt S40 die obe
ren und unteren SOLL-Werte δwmax und δwmin, die im
Schritt S37 erhalten werden, eingegeben, danach geht die
Verarbeitung weiter zum Schritt S41, in dem die Drehzahldifferenz
δw zwischen den tatsächlichen
Drehzahlen der Vorder- und Hinterräder ein
gegeben wird. Dann wird im Schritt S42 festgestellt, ob
die δw den oberen Grenz-
SOLL-Wert δwmax übersteigt. Wenn das Entscheidungsergebnis
im Schritt S42 anzeigt, daß die
δw δmax nicht über
steigt, d. h., wenn die durch Subtraktion
von δwmax von
δw erhaltene Differenz gleich oder kleiner als
Null ist, geht das Programm zum Schritt S43, in dem der
obere Grenzzielwert Tmax für den Kupplungsöldruck ent
sprechend der in Fig. 3(a) gezeigten Kennlinie auf Null
gesetzt wird. Dann geht das Programm weiter zum Schritt
S47.
Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt S42 anzeigt,
daß δw
δwmax übersteigt, d. h., daß die durch
Subtraktion von δwmax von
δw erhaltene Differenz grö
ßer als Null ist, geht das Programm zum Schritt S44, in
dem festgestellt wird, ob die durch Subtraktion von
δwmax von
δw erhaltene Differenz gleich oder kleiner
als ein konstanter Grenzwert A ist (δw-δwmaxA). Wenn
das Entscheidungsergebnis im Schritt S44 anzeigt, daß dies
zutrifft,
wird im Schritt S45 entschieden, daß der obere
Zielwert Tmax des Kupplungsöldrucks gemäß der folgen
den Formel gesetzt wird:
Tmax = (1/A) · (δw - δwmax)
Danach geht das Programm weiter zum Schritt S47.
Wenn das Entscheidungsergebnis im Schritt S44 anzeigt,
daß die durch Subtraktion von
δwmax von δw erhal
tene Differenz größer als der konstante Grenzwerte A ist,
wird der Begrenzer aktiviert, so daß im Schritt S46 der
obere Zielwert Tmax auf den Wert "1" begrenzt wird.
Danach geht das Programm weiter zum Schritt S47.
Im Schritt S47 wird festgestellt, ob die Drehzahldifferenz
δw gleich oder größer als der untere
SOLL-Wert δwmin ist. Wenn das Entscheidungsergebnis
im Schritt S47 anzeigt, daß
δw gleich oder größer als
δwmin ist, d. h., daß die durch Subtraktion
δwmin von
δw erhaltene Differenz gleich oder größer
als Null ist (δw-δwmin0), geht das Programm weiter
zum Schritt S48, in dem der untere Zielwert Tmin für
den Kupplungsöldruck gemäß der in Fig. 3(b) gezeigten
Kennlinie auf Null gesetzt wird. Danach geht die Verar
beitung zum Schritt S52 weiter, der später beschrieben
wird.
Wenn andererseits das Entscheidungsergebnis im Schritt
S47 anzeigt, daß δw
kleiner als δwmin ist, geht das
Programm zum Schritt S49, in dem festgestellt wird, ob
die durch Subtraktion von δwmin
von δw erhaltene
Differenz gleich oder größer als ein konstanter Grenzwert
-A ist (δw-δwmin-A). Wenn das Entscheidungsergebnis
im Schritt S49 anzeigt, daß dies zutrifft,
wird im Schritt S50
entschieden, daß der untere Zielwert Tmin für den
Kupplungsöldruck gemäß der folgenden Formel gesetzt wird:
Tmin = (1/A) · (δwmin - δw)
Dann geht das Programm weiter zum Schritt S52.
Wenn andererseits das Entscheidungsergebnis im Schritt
S49 anzeigt, daß die durch Subtraktion von
δwmin von
δw erhaltene Differenz kleiner als der konstante
Grenzwert -A ist, wird der Begrenzer aktiviert, so daß
der untere Zielwert Tmin im Schritt S51 auf den Wert
"1" gesetzt wird. Danach geht die Verarbeitung weiter zum
Schritt S52. Im Schritt S52 wird der Zielwert T für den
Kupplungsöldruck durch Addition des oberen Ziel
wertes Tmax und des unteren Zielwertes Tmin erhal
ten. Daraufhin geht das Programm weiter zum Schritt S53,
in dem der Zielwert T für den Kupplungsöldruck mittels
der Begrenzerwirkung auf 1 oder weniger begrenzt wird. Das
heißt, daß im Schritt S53 festgestellt wird, ob der Zielwert
T gleich oder kleiner als 1 ist. Im Schritt S55 wird die
Steuergröße M für den Kupplungsöldruck erhalten, indem
der Zielwert T für den Kupplungsöldruck mit dem Verstär
kungsfaktor K multipliziert wird. Wenn das Entscheidungs
ergebnis im Schritt S53 anzeigt, daß der Zielwert T für
den Kupplungsöldruck größer als 1 ist, geht das Programm
weiter zum Schritt S54, in dem der Zielwert T mittels des
Begrenzers auf den Wert 1 gesetzt wird. Danach geht das
Programm ebenfalls weiter zum Schritt S55.
In den Schritten S56 und S57
wird die Steuergröße M für den Kupplungsöldruck durch
einen Korrekturwert C, der sich aus der Öltemperatur OT
ergibt, korrigiert, so daß schließlich eine Endsteu
ergröße M erhalten wird. Dann kehrt das Programm an den
Anfang zurück.
Die Erfin
dung kann auch in einer Ausführungsform verwirklicht werden,
wie sie in Fig. 6 gezeigt ist. In Fig. 6 ist eine Mehr
zahl von Entscheidungseinheiten, beispielsweise (A-I) und
(A-II), vorgesehen, zwischen denen wahlweise mittels einer
Schalteinheit (C) zur Betätigung der Mehrzahl der
Entscheidungseinheiten gewählt wird. Dieser Aufbau stellt
eine Ergänzung zu der oben beschriebenen Ausführungsform
dar. In einer derartigen Ausführungsform kann eine opti
male Regelkennlinie ausgewählt werden, indem beispiels
weise zwischen den Entscheidungseinheiten (A-I) und (A-II)
entsprechend ihrer Bestimmung geschaltet wird. Ferner
kann das Lesen der in einem ROM gespeicherten Daten abge
ändert oder entsprechend der Bestimmung, der Kenndaten
des Fahrzeugs usw. ersetzt werden, so daß die Entschei
dungseinheit auf weitgehend verschiedene Weise
betätigt werden kann. Das heißt, daß eine genaue Auswahl der
Steuerkenndaten gemäß der Bestimmung, der Kenndaten des
Fahrzeugs usw. bewerkstelligt werden kann, indem die je
weilige Entscheidungseinheit geeignet ersetzt oder abge
ändert wird.
Claims (6)
1. Steuerungseinrichtung (18) für eine Vorrichtung (16) zur
Begrenzung der Ausgleichswirkung eines zwischen den Achsen
eines vierradgetriebenen Fahrzeugs angeordneten
Differentialgetriebes (3), wobei, in Abhängigkeit von
bestimmten Betriebsparametern, durch die
Steuerungseinrichtung (18) variable SOLL-Werte für die
Drehzahldifferenz (δwmax, δwmin) zwischen der Vorder- und der
Hinterachse des Fahrzeugs vorgegeben werden, welche mit IST-
Werten der Drehzahldifferenz (δw) zwischen der Vorder- und
der Hinterachse des Fahrzeugs verglichen werden und in
Abhängigkeit von diesem Vergleich die Vorrichtung (16) zur
Begrenzung der Ausgleichswirkung so angesteuert wird, daß
sich die IST-Werte der Drehzahldifferenz (δw) den SOLL-Werten
der Drehzahldifferenz (δwmax, δwmin) innerhalb bestimmte
Grenzen annähern,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Vorgabe der SOLL-Werte für die Drehzahldifferenz
(δwmax, δwmin) zwischen der Vorder- und der Hinterachse
zunächst SOLL-Werte des Drehzahlquotienten (STmax, STmin) der
Drehzahlen der Vorder- und der Hinterachse vorgegeben werden
und diese SOLL-Werte des Drehzahlquotienten (STmax, STmin) in
SOLL-Werte für die Drehzahldifferenz (δwmax, δwmin)
umgewandelt werden.
2. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die SOLL-Werte des Drehzahlquotienten (STmax, STmin)
unmittelbar in Abhängigkeit von den bestimmten
Betriebsparametern vorgegeben werden.
3. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Entscheidungseinheit (A) und eine Steuereinheit
(B) umfaßt, wobei durch die Entscheidungseinheit (A) die
SOLL-Werte des Drehzahlquotienten (STmax, STmin) vorgegeben
und in die SOLL-Werte für die Drehzahldifferenz (δwmax,
δwmin) umgewandelt werden und durch die Steuereinheit (B) die
Vorrichtung (16) zur Begrenzung der Ausgleichswirkung im Wege
einer Rückkopplungsregelung auf der Grundlage der von der
Entscheidungseinheit (A) ausgegebenen SOLL-Werte für die
Drehzahldifferenz (δwmax, δwmin) angesteuert wird.
4. Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entscheidungseinheit (A) Sensoren zur Ermittlung der
Betriebsparameter beinhaltet.
5. Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die SOLL-Werte des Drehzahlquotienten jeweils als ein
oberer Grenz-SOLL-Wert (STmax) und ein unterer Grenz-SOLL-
Wert (STmin) vorgegeben werden und dementsprechend die SOLL-
Werte für die Drehzahldifferenz in einen oberen Grenz-SOLL-
Wert (δwmax) bzw. einen unteren Grenz-SOLL-Wert (δwmin)
umgewandelt werden.
6. Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entscheidungseinheit (A) in eine Mehrzahl von Unter-
Entscheidungseinheiten (A-I, A-II) unterteilt ist, von denen
jede eine andere Kennlinie als Grundlage für die SOLL-Werte
des Drehzahlquotienten (STmax, STmin) enthält, und daß die
Unter-Entscheidungseinheiten (A-I, A-II) wahlweise mittels
einer Schalteinheit (C) ansteuerbar sind.
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