DE4030474A1 - Luftreifen und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Luftreifen und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Luftreifen, der ein hohes Maß
an Gleichförmigkeit aufweist, sowie ein Verfahren zu
seiner Herstellung.
Beim Herstellen ringförmiger Luftreifen werden alle
Bestandteile, nämlich die Karkasse, die auf der Innenseite
der Karkasse befestigte Innenlage, die Seiten- und
Laufflächenteile usw., die zusammen diesen Luftreifen
bilden, aus einem bandähnlichen Material hergestellt.
Diese bandähnlichen Materialien werden, mit anderen
Worten, durch Verlappen und Verspleißen ihrer Enden in
eine zylindrische Form gebracht. Diese überlappten und
miteinander verspleißten Enden bilden einen dicken,
stufenförmigen Abschnitt in der Umfangsrichtung des
Reifens, der steifer ist als die übrigen Abschnitte. Es
ist daher unvermeidlich, daß durch diesen Stufenabschnitt
und durch den Unterschied in der Steifigkeit Schwankungen
in den zyklischen Radialkräften (RFV) dann hervorgerufen
werden, wenn der Reifen umläuft.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben erkannt, daß
der verspleißte Abschnitt der Innenlage als eines der
bandähnlichen Materialien, die den Reifen bilden, und die
die oben erwähnten RFV hervorrufen, durch den
Stufenabschnitt und die Unterschiede in den Steifigkeiten
nicht nur einen Anstieg der RFV bewirkt, sondern auch ein
Problem in bezug auf die Lebensdauer des Reifens
darstellt. Im verspleißten Abschnitt wird nämlich ein
Ablösen und/oder Brechen aufgrund eines Schmiermittels
(grüne Innenfarbe) verursacht, des bei einer Innenlage
verwendet wird, die die innere Schicht eines Reifens
bildet, um ein Ankleben des Reifens bei seiner Herstellung
zu vermeiden. Dieses Schmiermittel wird zwischen die Enden
des bandähnlichen Materials für die Innenlage gebracht,
wenn das bandähnliche Material so auf eine
Formgebungstrommel aufgebracht wird, daß seine Enden sich
überlappen und miteinander verspleißt werden. Das so
zwischen die zu verspleißenden Abschnitte eingebrachte
Schmiermittel verursacht eine Verformung dann, wenn der
Reifen umläuft, und diese Verformung wiederum verursacht
das oben erwähnte Abschälen und/oder Brechen im
verspleißten Abschnitt. Zusätzlich wird oft eine
Verschiebung der Karkassen-Fäden dadurch verursacht, daß
sich Spannungen auf demjenigen Abschnitt der Karkasse
konzentrieren, der dem verspleißten Abschnitt der
Innenlage entspricht, und zwar dann, wenn der Rohreifen
während der Vulkanisierungsverformung mit Hilfe eines
Heizbalges in das Innere einer Form gehoben wird.
Es ist hiernach die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Luftreifen anzugeben, der keinen durch einen
verspleißten Abschnitt der Innenlage hervorgerufenen
Abfall an Gleichmäßigkeit aufweist und auch keine
Verschlechterung der Lebensdauer durch ein Abschälen
und/oder Brechen, das durch einen verspleißten Abschnitt
der Innenlage hervorgerufen werden könnte.
Die Aufgabe besteht weiterhin darin, ein Verfahren zum
Herstellen eines Luftreifens anzugeben, der keinen
verspleißten Abschnitt der Innenlage aufweist, wo deren
Enden sich einander überlappen.
Im einzelnen ist ein Luftreifen nach der vorliegenden
Erfindung, der eine auf der Innenseite einer Karkasse
aufgebrachte Innenlage sowie jeweils an dem
Mittelabschnitt und den Seitenabschnitten der Karkasse
angebrachte Lauf- und Seitenflächen hat, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenlage aus einem zylindrischen
Körper eines Gummischlauches gebildet wird, der keine
Verbindungsstellen in Umfangsrichtung aufweist.
Das Verfahren zum Herstellen eines Luftreifens nach der
vorliegenden Erfindung ist durch die folgenden Schritte
gekennzeichnet: Extrudieren eines Gummischlauches, der
keine Verbindungsstellen in Umfangsrichtung aufweist, aus
einem ringähnlichen, metallischen Extrusionskopf,
Abschneiden des Gummischlauches in vorbestimmter Länge in
seiner Längsrichtung, so daß ein zylindrischer Körper
gebildet wird, Anordnen des zylindrischen Körpers auf
einer Formgebungstrommel, Bilden eines zylindrischen
Schichtkörpers durch Herumwickeln einer Karkasse auf der
äußeren Umfangsfläche des zylindrischen Körpers, der dann
eine Innenlage bildet, und Beschichten des
Mittelabschnittes und der Seitenabschnitte des
zylindrischen Schichtkörpers jeweils mit Lauf- und
Seitenflächenteilen.
Die Innenlage ist vorzugsweise aus einem Gummi
hergestellt, der ein hohes Maß an Luftundurchlässigkeit
aufweist, wie z. B. Butylgummi.
Der Luftreifen nach der Erfindung weist auf diese Weise
keinen überlappten und verspleißten Abschnitt in seiner
Innenlage auf, wie es bei üblichen Luftreifen der Fall
ist; dies wird durch Herstellen der Innenlage aus einem
zylindrischen Körper eines Gummischlauches erreicht, der
keine Verbindungsstellen in Umfangsrichtung hat und auf
diese Weise ist es möglich, durch eine Verbesserung der
Gleichmäßigkeit des Reifens die RFV zu vermindern. Da in
der Innenlage kein verspleißter Abschnitt vorhanden ist,
wird zusätzlich ein Abschälen und/oder Brechen verhindert,
das in diesem verspleißten Abschnitt auftreten könnte, und
dies dient dazu, daß die Lebensdauer des Reifens erhöht
wird.
Anhand der beigefügten Zeichnungen wird nun beispielsweise
ein Verfahren zum Herstellen eines Reifens nach der
vorliegenden Erfindung im einzelnen beschrieben.
Fig. 1 bis 9 sind erläuternde Darstellungen, welche die
aufeinanderfolgenden Schritte eines Verfahrens
zum Herstellen eines Luftreifens nach der
vorliegenden Erfindung zeigen;
Fig. 10 ist eine Querschnittansicht eines Luftreifens
nach der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 11 ist eine Querschnittansicht längs der Linie
XI-XI in Fig. 10.
Als Ausgangsmaterial für die Innenlage wird Gummi
verwendet, das einen hohen Grad an Luftundurchlässigkeit
aufweist, wie z. B. Butylgummi, und dieses Material wird
mit Hilfe einer Strangpresse zu einem Gummischlauch
extrudiert, welcher keine Verbindungsstellen in
Umfangsrichtung aufweist.
Die verwendete Strangpresse M ist beispielsweise so
aufgebaut, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Ein
ringähnlicher, metallischer Extrusionskopf 14 ist auf
einem Extrusionsabschnitt 11 befestigt und innerhalb des
metallischen Extrusionskopfes 14 sind zum Ausstoßen von
Druckluft A erste und zweite Düsen 12 und 13 angeordnet.
Aus dem ringähnlichen, metallischen Extrusionskopf 14 wird ein
aus Butylgummi G bestehendes Material zu einem
Gummischlauch 15 extrudiert, der keine Verbindungsstellen
in Umfangsrichtung aufweist.
Dieser Gummischlauch 15 wird, in Längsrichtung gemessen,
in vorbestimmten Längen abgeschnitten, um auf diese Weise
einen zylindrischen Körper 16 für eine Innenlage zu bilden.
Auf die Innenseite des so vorbereiteten, zylindrischen
Körpers 16 wird ein Schmiermittel (grüne Innenfarbe)
angebracht und dieser zylindrische Körper 16 wird dann auf
eine Formgebungstrommel 2 aufgebracht (Fig. 2) und dient
nun als Innenlage 16a.
Um diese Innenlage 16a, die keine Verbindungsstellen in
Umfangsrichtung hat, wird als nächstes eine
Karkassen-Platte 17 herumgewickelt und diese
Karkassen-Platte 17 wird an ihren, sich miteinander
überlappenden Enden verspleißt, um auf diese Weise eine
zylindrische Karkasse 18 zu bilden. Ein zylindrischer
Schichtkörper 19 besteht hiernach aus der oben erwähnten
Innenlage 16a und dieser Karkasse 18.
Die Stirnseiten des so aufgebauten, zylindrischen
Schichtkörpers 19 werden dann verjüngt, wie dies in Fig. 4
dargestellt ist, und auf diesen verjüngten Abschnitten 20
werden ringähnliche Wulstfüllungen 21 angebracht. Wie dies
in Fig. 5 dargestellt ist, werden danach die jeweiligen
Stirnseiten des zylindrischen Schichtkörpers 19 dadurch
übergefaltet, daß die Ausdehnungswirkung von
Umkehr-Heizbälgen 23 ausgenützt wird, wodurch ein
Rohreifen 22 hergestellt wird. Die oben erwähnte
Formgebungstrommel 2 hat Heizbälge 23 an ihren Seiten und
die Stirnseiten des zylindrischen Schichtkörpers 19 werden
durch eine Ausdehnung dieser Heizbälge 23 übergefaltet.
Zusätzlich werden bandähnliche Seitenflächen 27 um die
jeweiligen, übergefalteten Stirnseiten des zylindrischen
Schichtkörpers 19 herumgelegt und die Enden der jeweiligen
Seitenflächen 27 werden miteinander verspleißt.
Der so hergestellte Rohreifen 22 wird dann aus der
Formgebungstrommel 2 zum Durchführen eines zweiten
Formgebungsvorganges auf eine Formgebungstrommel 32
überführt (siehe Fig. 6).
Wenn der Rohreifen 22 auf einem Paar von linken und
rechten Formgebungstrommeln 32, 32 angebracht ist, wie
dies in Fig. 7 dargestellt ist, wird dieser Rohreifen 22
durch Ausdehnen der inneren Heizbälge 24 solange in
radialer Richtung ausgedehnt, bis ein vorbestimmter
Durchmesser erreicht ist, wobei sich die rechte und die
linke Formgebungstrommel 32, 32 so bewegen, daß sie in
axialer Richtung aufeinander zukommen.
Während die Enden der Seitenflächen 27 noch teilweise
abstehen, wird eine bandähnliche Lauffläche 26, die an
ihrer Innenseite mit einem Gürtel 25 beschichtet ist, um
die Umfangsfläche des radial ausgedehnten Rohreifens
herumgewickelt und die Enden der Lauffläche 26 werden dann
miteinander verspleißt, um einen Zustand herzustellen, wie
er in Fig. 8 dargestellt ist. Die Seitenteile der
Lauffläche 26 werden dann dicht am Rohreifen 22 befestigt
und die Endabschnitte der jeweiligen Seitenflächen 27
werden darauf fest angeordnet, so daß nun ein fertiger
Rohreifen 28 hergestellt ist (Fig. 9) . Der fertige
Rohreifen 28 wird dann von den Heizbälgen 24 abgenommen
und in einen Vulkanisierungsschritt übertragen, wo der
Rohreifen 28 mit Hilfe einer Form vulkanisiert wird.
Wie dies in Fig. 11 dargestellt ist, ist in einem
Luftreifen nach der vorliegenden Erfindung, der mit Hilfe
des oben beschriebenen Verfahrens hergestellt ist, kein
verspleißter Abschnitt in der Innenlage 16a, in der deren
Enden miteinander überlappt wären. Da der Luftreifen nach
der vorliegenden Erfindung auf diese Weise keinen
Stufenabschnitt und keine Unterschiede in der Steifigkeit
aufweist, die durch den überlappten und verspleißten
Abschnitt hervorgerufen wären, ist es möglich, die
Unterschiede in den radialen Kräften (RFV) auszuschalten,
was zu einer Verbesserung der Gleichförmigkeit des Reifens
führt.
Da bei einem Luftreifen nach der obigen Erfindung, wie
dies oben beschrieben ist, darüber hinaus in der Innenlage
kein verspleißter Abschnitt besteht, in dem deren Enden
sich einander überlappen, wird keine Verschiebung der
Karkassen-Fäden dann hervorgerufen, wenn der Rohreifen
durch die Heizbälge in die Form überführt wird, und dies
dient ebenfalls dazu, die Gleichförmigkeit des Reifens zu
verbessern. Da in der Innenlage kein sich überlappender
und verspleißter Abschnitt vorhanden ist, tritt zusätzlich
kein Abschälen und/oder Brechen auf, und zwar selbst dann
nicht, wenn ein Schmiermittel (grüne Innenfarbe) auf die
Innenseite des zylindrischen Körpers für die Innenlage
dann aufgebracht wird, wenn der zylindrische Körper auf
die Formtrommel aufgebracht wird, und dies dient weiter
dazu, die Haltbarkeit des Reifens zu erhöhen.
Es wird nun ein Beispiel dargestellt.
Es wurden Messungen der Unterschiedlichkeit der
Radialkräfte (RFV) und in der Haltbarkeit der jeweiligen
Reifen durchgeführt, und zwar mit
10 Reifen nach der vorliegenden Erfindung, bei denen die Innenlage aus einem Gummischlauch besteht, der in Umfangsrichtung keine Verbindungsstellen hat, und
10 üblichen Reifen, bei denen die Innenlage aus Gummibändern besteht, deren Enden sich auf einer Strecke von 10 mm überlappen.
10 Reifen nach der vorliegenden Erfindung, bei denen die Innenlage aus einem Gummischlauch besteht, der in Umfangsrichtung keine Verbindungsstellen hat, und
10 üblichen Reifen, bei denen die Innenlage aus Gummibändern besteht, deren Enden sich auf einer Strecke von 10 mm überlappen.
Die Reifen der zwei verschiedenen Bauarten hatten
gemeinsam die Reifengröße 185/60 R14 und hatten einen
identischen Aufbau mit Ausnahme des überlappten
Abschnittes in der Innenlage, die bei den üblichen Reifen
vorhanden war, nicht jedoch bei den Reifen nach der
vorliegenden Erfindung.
- a) verwendete Felge: 5 1/2 JJ (Normalfelge)
- b) Belastung: 330 kg
- c) Luftdruck: 2,0 kg/cm2
- d) Umdrehungszahl: 60 U/min, Die Ergebnisse zeigten, daß die RFV der üblichen Reifen ungefähr 12 kg betrugen, während diejenigen der Reifen nach der vorliegenden Erfindung ungefähr 4 kg betrugen.
- a) verwendete Felge: 5 1/2 JJ (Normalfelge)
- b) Belastung: 570 kg
- c) Luftdruck: 1,2 kg/cm2
- d) Geschwindigkeit: 81 km/h
- e) Laufstrecke: 8100 km (Dauerlauf in 100 Stunden).
Die Ergebnisse zeigen, daß in dem verspleißten Abschnitt
der inneren Lage von jedem üblichen Reifen Brüche entdeckt
wurden, während in den Reifen nach der vorliegenden
Erfindung keine Brüche entdeckt wurden. Es steht folglich
fest, daß der Reifen nach der vorliegenden Erfindung in
bezug auf Gleichmäßigkeit und Haltbarkeit im Vergleich mit
dem üblichen Reifen wesentlich verbessert ist.
Claims (6)
1. Luftreifen mit einer Karkasse (18), deren Innenseite
mit einer Innenlage (16a) beschichtet ist und deren
Außenseite jeweils im Mittelabschnitt und an den
Seitenabschnitten mit Lauf- und Seitenflächen (26, 27)
beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenlage (16a) aus einem zylindrischen Körper (16)
eines Gummischlauches (15) besteht, der in
Umfangsrichtung keine Verbindungsstellen aufweist.
2. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenlage (16a) aus einem Gummi besteht, das einen
hohen Grad an Luftundurchlässigkeit aufweist.
3. Luftreifen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
des Gummi, das einen hohen Grad an
Luftundurchlässigkeit aufweist, ein Butylgummi ist.
4. Verfahren zum Herstellen eines Luftreifens,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Extrudieren eines Gummischlauches (15) ohne Verbindungsstellen in Umfangsrichtung aus einem ringähnlichen, metallischen Extrusionskopf (11, 14),
- - Abschneiden des Gummischlauches (15) in Längsrichtung in vorbestimmter Länge, um einen zylindrischen Körper (16) zu bilden,
- - Anordnen des zylindrischen Körpers (16) auf einer Formgebungstrommel (2),
- - Bilden eines zylindrischen Schichtkörpers (19) dadurch, daß eine Karkasse (17) auf der äußeren Umfangsfläche des zylindrischen Körpers (16) aufgewickelt wird, der nun die Innenlage (16a) bildet, und
- - Beschichten des zylindrischen Schichtkörpers (19) jeweils in dem Mittelabschnitt und in den Seitenabschnitten mit Lauf- und Seitenflächen (26, 27).
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenlage (16a) aus einem Gummi besteht, der ein
hohes Maß an Luftundurchlässigkeit aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gummi, der ein hohes Maß an Luftundurchlässigkeit
aufweist, ein Butylgummi ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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