DE4029931A1 - Ausgleichbehaelter fuer eine hydraulische bremsanlage - Google Patents
Ausgleichbehaelter fuer eine hydraulische bremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Ausgleichbehälter gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Benutzung von Ausgleichbehältern dieser Gattung ist in
zwischen weit verbreitet. Sie besitzen den Vorteil, daß
aufgrund von Kupplungsbelagverschleiß auftretende über
schüssige Hydraulikflüssigkeit wieder dem Reservoir zuge
führt wird. Allerdings birgt ein solcher Behälter bisher
die Gefahr, fast vollständig auszulaufen, wenn die Zulei
tung zum Kupplungsgeberzylinder beschädigt ist und der Be
hälter unter Umständen durch den Fahrbahnverlauf zusätzlich
einen ungünstigen Neigungswinkel hat, so daß nicht mehr ge
nügend Hydraulikflüssigkeit für eine Bremsung des Fahrzeu
ges vorhanden ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, unter
Wahrung der Vorteile gattungsgemäßer Ausgleichbehälter ein
hohes Maß an Sicherheit auch bei defekter Zuleitung zum
Kupplungsgeberzylinder zu erreichen, indem ein Auslaufen
unter den minimal zulässigen Füllstand verhindert wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale. Das Prinzip der Er
findung besteht darin, durch ein geeignetes Kammersystem
eine Art Schleuse einzurichten, die keine oder in Extremsi
tuationen immer nur kleine Flüssigkeitsmengen auf einmal
entweichen läßt, wenn die Zuleitung zum Kupplungsgeberzy
linder beschädigt oder abgerissen ist.
Dieses Kammersystem besteht aus mindestens zwei Kammern,
von denen die erste, in welcher sich der Anschluß für den
Kupplungsgeberzylinder befinden, eine sehr kleine Grundflä
che haben kann, da bei Kupplungsverschleiß keine zusätzli
che Bremsflüssigkeit benötigt wird, sondern im Gegenteil
ein Überschuß entsteht, der an den Behälter abgegeben wird.
Die erste Kammer ist mit einer zweiten durch einen Überlauf
in einer Höhe zwischen maximal und minimal zulässigem Füll
stand des Behälters verbunden. Diese zweite Kammer ist vor
zugsweise schmal und langgezogen und verläuft von der er
sten Kammer ausgehend eine ganze und einen Teil einer zwei
ten Behälterwand entlang, bis zu einer Stelle, wo sich der
Flüssigkeitspegel bei zulässigem Füllstand wenig ändert,
wenn der Behälter in der Ebene dieser zweiten Behälterwand
geneigt wird. An dieser Stelle besitzt die zweite Kammer
einen zweiten Überlauf in das Behälterinnere.
Bei runden, ovalen oder noch anders gestalteten Behältern
kann die zweite Kammer sinngemäß in Umfangsrichtung ange
legt sein. Die beiden Überläufe können wahlweise als
Schlitze vom Überlaufniveau bis zur Behälterdecke oder als
Löcher in Höhe des Überlaufniveaus vorgesehen werden.
Eine solche Ausgestaltung der zweiten Kammer hat den Vor
teil, daß sie bei großer Länge ein vergleichsweise kleines
Volumen faßt. Angenommen, der Anschluß für den Kupplungsge
berzylinder sei defekt, dann kann immer nur die Flüssig
keitsmenge entweichen, welche die erste Kammer erreicht,
das heißt, welche beide Überläufe überwindet. Somit ist bei
allen Neigungslagen des Fahrzeugs entscheidend, in welcher
Höhe sich der höchste Überlauf befindet.
Das übrige Behältervolumen ist zweckmäßigerweise in minde
stens zwei weitere Kammern unterteilt, in welchen sich die
zwei Anschlüsse für den Tandemhauptzylinder befinden, von
welchen auch - wenn vorhanden - je ein Anschluß zur Pumpe
einer Blockierschutzanlage abgeht, und welche über eine
Schleuse in Verbindung stehen.
Je nach Fahrzeugtyp bieten sich die verschiedensten Ausge
staltungen an. Anhand von Zeichnungen eines Ausführungsbei
spiels wird im folgenden die erfindungsgemäße Kammeranord
nung veranschaulicht.
Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Aus
gleichbehälter in der Ebene des minimal zulässigen
Füllstandes mit Sicht nach unten,
Fig. 2 einen Schnitt durch denselben Ausgleichbehälter in
der Höhe der Überläufe mit Sicht nach oben,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Ausgleichbehälters nach
Fig. 1 mit angedeuteten Überläufen, Überlaufni
veaus und Flüssigkeitspegeln bei Fahrzeugneigung
in der Bildebene,
Fig. 4 eine andere Seitenansicht desselben Ausgleichbe
hälters mit angedeuteten Überläufen, Überlaufni
veaus und Flüssigkeitspegeln bei Fahrzeugneigung
in dieser Bildebene.
Aus einer gemeinsamen Betrachtung von Fig. 1 und Fig. 2
wird die Anlage der verschiedenen Behälterkammern deutlich.
Der Anschluß 3 für den Kupplungsgeberzylinder geht von ei
ner sehr kleinen Kammer 4 ab, welche sich in einer Behäl
terecke befindet. Da der Überlauf 1 von der Kammer 4 zur
nächsten Kammer 5 oberhalb des minimal zulässigen Füllstan
des liegt, ist er in Fig. 2 markiert. Die Kammer 5 zieht
sich, von der Trennwand 12 begrenzt, als schmaler Kanal die
Behälterwand 6 und etwa die Hälfte der Behälterwand 7 ent
lang. Das Ende der Kammer 5, etwa in der Mitte der Behäl
terwand 7, ist mit dem übrigen Behältervolumen durch den
Überlauf 2 verbunden, der sich wie Überlauf 1 zwischen dem
minimal und dem maximal zulässigen Füllstand befindet.
Das übrige Behältervolumen ist im wesentlichen in zwei wei
tere Kammern 8 und 9 unterteilt durch die Trennwand 12.
Diese zwei Kammern kommunizieren über die Sicherheits
schleuse 13, die den Überlauf 10 und das Loch 11 jeweils
unterhalb des Minimalpegels besitzt. In den Kammern 8 und 9
befinden sich je einer der Anschlüsse 14 und 15 für den
Tandemhauptzylinder und einer der Anschlüsse 16 und 17 für
die Pumpe einer Blockierschutzanlage.
Der Ausgleichbehälter ist mit dem Deckel 18 verschlossen,
an welchem eine Füllstandswarnanzeige 19 angebracht ist und
welcher mit einem hier nicht dargestellten Belüftungsloch
versehen ist.
In den Fig. 3 und 4 sind zwei verschiedene Seitenansichten
des Ausgleichbehälters dargestellt. In beiden Zeichnungen
ist die Lage der Überläufe 1 und 2 angedeutet. Bei einer
geländebedingten Neigung des Behälters sind für ein Auslau
fen bei einem Defekt des Anschlusses für den Kupplungsge
berzylinders jeweils die Überlaufniveaus in Höhe des höch
sten Überlaufes maßgebend, welche mit römischen Zahlen ge
kennzeichnet sind. Der bei einer Neigung vorhandene Flüs
sigkeitsspiegel trägt als Bezugszeichen jeweils einen la
teinischen Großbuchstaben.
Wird der Behälter in der Bildebene von Fig. 3 nach links
geneigt, stellt sich der Flüssigkeitsspiegel A in Höhe des
Überlaufniveaus I ein, welches durch den Überlauf 2 be
stimmt ist, da nur die Flüssigkeitsmenge aus dem Anschluß 3
austreten kann, die den jeweils höheren Überlauf überwin
det, hier also Überlauf 2. Die im Ausgleichbehälter ver
bleibende Flüssigkeitsmenge sinkt nicht unter den zulässi
gen Minimalpegel.
Bei Neigung nach rechts ist Überlauf 1 höher als der Über
lauf 2 und somit maßgebend für das Überlaufniveau II. Da
der Flüssigkeitsspiegel B aber bei vorschriftsmäßiger Be
hälterfüllung weit darunter liegt, kann nur durch eventuel
les Überschwappen über Überlauf 1 etwas Bremsflüssigkeit
auslaufen, jedoch höchstens ein Teil des Fassungsvermögens
von Kammer 5, weshalb diese sehr schmal gehalten ist.
Ähnlich sieht es bei Neigung des Behälters in der Bildebene
von Fig. 2 aus. Das durch den jeweils höheren der beiden
Überläufe 1 und 2 bestimmte Überlaufniveau III bzw. IV
liegt weit über dem jeweiligen Flüssigkeitsspiegel C bzw.
D, so daß nur dann ein Flüssigkeitsverlust eintreten kann,
wenn eine starke Fahrzeugbewegung die Bremsflüssigkeit zum
Überschwappen bringt.
Bezugszeichenliste
1 Überlauf
2 Überlauf
3 Anschluß
4 Kammer
5 Kammer
6 Behälterwand
7 Behälterwand
8 Kammer
9 Kammer
10 Überlauf
11 Loch
12 Trennwand
13 Sicherheitsschleuse
14 Anschluß
15 Anschluß
16 Anschluß
17 Anschluß
18 Deckel
19 Füllstandswarnanzeige
I Überlaufniveau
II Überlaufniveau
III Überlaufniveau
IV Überlaufniveau
A Flüssigkeitsspiegel
B Flüssigkeitsspiegel
C Flüssigkeitsspiegel
D Flüssigkeitsspiegel
2 Überlauf
3 Anschluß
4 Kammer
5 Kammer
6 Behälterwand
7 Behälterwand
8 Kammer
9 Kammer
10 Überlauf
11 Loch
12 Trennwand
13 Sicherheitsschleuse
14 Anschluß
15 Anschluß
16 Anschluß
17 Anschluß
18 Deckel
19 Füllstandswarnanzeige
I Überlaufniveau
II Überlaufniveau
III Überlaufniveau
IV Überlaufniveau
A Flüssigkeitsspiegel
B Flüssigkeitsspiegel
C Flüssigkeitsspiegel
D Flüssigkeitsspiegel
Claims (5)
1. Ausgleichbehälter für eine hydraulische Bremsanlage mit
einem Anschluß für einen Geberzylinder einer Kupplung,
die bei Belagverschleiß Druckmittel freigibt, wobei der
Ausgleichbehälter einen im wesentlichen eckigen Grundriß
besitzt und sich der Anschluß (3) für den Kupplungsge
berzylinder in einem Eckbereich des Ausgleichbehälters
befindet, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschluß (3) für den Kupplungsgeberzylinder über ein
mindestens zweiteiliges Kammersystem (4, 5) mit dem übri
gen Behältervolumen in Verbindung steht, wobei die erste
Kammer (4), in welche der Anschluß (3) für den Kupp
lungsgeberzylinder mündet, höchstens ein Viertel des Vo
lumens der zweiten Kammer (5) faßt, welche unmittelbar
an sie anschließt und mit der sie über einen ersten
Überlauf (1), verbunden ist, dessen untere Kante sich in
einer Höhe zwischen dem minimal und dem maximal zulässi
gen Füllstand des Ausgleichbehälters befindet, wobei die
zweite Kammer (5) von der ersten Kammer (4) ausgehend
als schmaler Kanal eine Behälterwand (6) und einen Teil
einer weiteren Behälterwand (7) entlang verläuft und an
ihrem Ende einen zweiten Überlauf (2) mit einer unteren
Kante zwischen minimal und maximal zulässigem Füllstand
als Verbindung zum restlichen Behältervolumen aufweist.
2. Ausgleichbehälter nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zweite Überlauf (2) et
wa dort angeordnet ist, wo sich der Bremsflüssigkeitspe
gel bei zulässigem Füllstand am wenigsten ändert, wenn
der Ausgleichbehälter in der Ebene jener Behälterwand
geneigt wird, an welcher sich dieses Ende der zweiten
Kammer (5) befindet.
3. Ausgleichbehälter für eine hydraulische Bremsanlage mit
einem Anschluß für einen Geberzylinder einer Kupplung,
die bei Belagverschleiß Druckmittel freigibt, wobei der
Ausgleichbehälter einen runden, ovalen oder eiförmigen
Grundriß besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß (3) für den Kupplungsgeberzylinder über
ein mindestens zweiteiliges Kammersystem (4, 5) mit dem
übrigen Behältervolumen in Verbindung steht, wobei die
erste Kammer (4), in welche der Anschluß (3) für den
Kupplungsgeberzylinder mündet, höchstens ein Viertel des
Volumens der zweiten Kammer (5) faßt, welche unmittelbar
an sie anschließt und mit der sie über einen ersten
Überlauf (1), verbunden ist, dessen untere Kante sich in
einer Höhe zwischen dem minimal und dem maximal zulässi
gen Füllstand des Ausgleichbehälters befindet, wobei die
zweite Kammer (5) von der ersten Kammer (4) ausgehend
als schmaler Kanal an der Behälteraußenwand entlang ver
läuft über eine Länge, die mindestens ein Viertel des
Behälterumfangs beträgt, und an ihrem der ersten Kammer
abgewandten Ende einen zweiten Überlauf (2) aufweist mit
einer unteren Kante zwischen minimal und maximal zuläs
sigem Füllstand als Verbindung zum restlichen Behälter
volumen.
4. Ausgleichbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens einer der Überläufe (1, 2) als Schlitz gestaltet
ist, der sich in der Wand zwischen der ersten (4) und
der zweiten Kammer (5) bzw. zwischen der zweiten Kammer
(5) und dem übrigen Behältervolumen von der Behälter
decke nach unten erstreckt.
5. Ausgleichbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens einer der zwei Überläufe (1, 2) von einem Loch ge
bildet wird, das sich in der Wand zwischen der ersten
(4) und der zweiten Kammer (5) bzw. zwischen der zweiten
Kammer (5) und dem übrigen Behältervolumen befindet.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE19904029931 DE4029931C2 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Ausgleichbehälter für eine hydraulische Bremsanlage |
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- 1990-09-21 DE DE19904029931 patent/DE4029931C2/de not_active Expired - Fee Related
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- 1991-09-17 GB GB9119850A patent/GB2248094B/en not_active Expired - Fee Related
- 1991-09-20 FR FR9111653A patent/FR2667036B1/fr not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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GB2248094A (en) | 1992-03-25 |
GB2248094B (en) | 1994-07-20 |
FR2667036B1 (fr) | 1994-03-04 |
GB9119850D0 (en) | 1991-10-30 |
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