DE4029562C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Waschen von Zellstoff mit mindestens einem siebförmigen Bandförderer und mit mindestens einer Gautsche, einer Waschlaugenaufgabe und mindestens einem Laugensammelbehälter.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art, bei der minde­ stens eine Gautsche vorgesehen ist, verläßt das Faservlies den Bandwäscher mit einer Stoffdichte von 8-14%, je nach Stoffart und Leistung des spezifischen Bandwäschers. Bei­ spielsweise trägt bei einer durchschnittlichen Stoffdichte am Auslaß von 12% jede Tonne ATRO-Fasern 7,33 Tonnen Flüs­ sigkeit. Selbst geringe Konzentrationen von gelösten Schmutz­ stoffen vervielfältigen sich zu beachtlichen Mengen je Ge­ wichtseinheit Faser, so daß die nachfolgenden Verfahrensstu­ fen belastet werden und zusätzliche Chemikalien erfordern, die sich dann als erhöhte Umweltbelastung niederschlagen.

Manche Faserbehandlungen, z. B. in der Bleicherei, erfordern jedoch Stoffdichten von 25%. Mit den bekannten Bandwäschern muß in einem solchen Fall eine Preßvorrichtung nachgeschal­ tet werden. Dies ist einerseits kostenaufwendig und anderer­ seits auch im Betrieb unwirtschaftlich; abgesehen davon be­ darf eine solche Anlage auch relativ viel Raum. Für die Um­ weltbelastung führt eine Erhöhung der Stoffdichte von 12 auf 25% zu mehr als einer Halbierung der von einer in die näch­ ste Verfahrensstufe mitgeschleppten Schmutzstoffe.

Bei der GB 21 66 660 A ist am Ende einer Waschanlage einer unteren Umlenkwalze im Abstand eine obere Auspreßwalze nachgeschaltet, wobei das Transportband zwischen diesen Walzen geradlinig geführt ist. Bei der DE-OS 19 18 899 ist eine Siebtrommel vorgesehen, auf der das Faservlies geführt wird. Am Ende der Waschzone ist eine Preßrolle vorgesehen, über welche das Faservlies einer Förderschnecke unmittelbar zugeleitet wird. Auch bei der DE-AS 10 54 826 wirkt eine Preßrolle unmittelbar auf das Faservlies ein, welches auf einer zylindrischen Trommel zugeführt wird. Das gleiche Prinzip wird auch bei der Waschanlage nach der US-PS 38 20 452 angewandt.

Bei allen diesen bekannten Vorrichtungen ist die Zusammen­ wirkung von Gautsche und Auspreßwalze auf den Kontakt zwi­ schen den beiden sich gegenüberstehenden Walzen und dem ge­ radlinig zwischen ihnen geführten Faservlies beschränkt. Da­ durch ist die Auspreßwirkung nur auf diesen Bereich bezogen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der weiter oben angegebenen Art zu schaffen, die bei gerin­ gem Raumbedarf eine wesentlich erhöhte Stoffdichtenausbeute bringt.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß einer Laugenauspreßwalze unmittelbar folgend die Gautsche mit oder ohne einer Saugvorrichtung derart nachgeschaltet ist, daß der Umschlingungswinkel des Siebbandes sowohl bei der Lau­ genauspreßwalze als auch bei der Gautsche möglichst hoch ge­ halten wird und daß der Achsabstand der beiden Walzen senk­ recht zur Förderrichtung geringer ist als der Durchmesser der Gautsche. Durch das Zusammenwirken der beiden Walzen wird ein besonders hoher Trocknungsgrad bei relativ geringer Fördergeschwindigkeit erreicht.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt der Bogenwinkel der Umschlingung der Gautsche durch den Fa­ servlieskuchen 180°; die Bandförderung kann im wesentlichen horizontal verlaufen. In diesem Fall genügt gewöhnlich die Verwendung eines siebartigen Bandförderers. Es ist jedoch auch möglich, daß bei einem zwischen zwei Siebbändern geför­ derten Zellstoff die Bandförderung im wesentlichen horizon­ tal oder im wesentlichen vertikal erfolgt. Die beiden Bänder werden in diesem Fall dann jeweils als Endlosförderbänder ausgebildet und selbstverständlich synchron angetrieben; der Vorteil der Verwendung von zwei Siebbändern ist vor allem auch darin zu sehen, daß die Zellstoffstärke während der ganzen Behandlung gleichmäßig gehalten werden kann.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Gautsche aus einer siebförmigen Trommel mit mindestens einer spiralförmigen Schaufel und mindestens einem seitli­ chen Auslaß.

Die Laugenauspreßwalze kann einen wesentlich geringeren Durchmesser aufweisen als die Gautsche und mit durchgehender Oberfläche ausgebildet sein. In bestimmten Fällen kann es vorteilhaft sein, daß der unter oder neben dem/die Sieb­ band/Siebbänder vorgesehene Behälter mindestens teilweise als Saugkasten ausgebildet ist.

Da sich der relativ trockene Zellstoffkuchen beim Auspressen relativ schwer von der Gautsche löst, können im Bereich der Gautsche Mittel zum Lösen des Zellstoffkuchens vorgesehen sein; diese Mittel können Sprühdüsen sein.

Auf der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung in stark schematisierter Form dargestellt; es zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch die gesamte Vorrichtung,

Fig. 2 ein Detail von Fig. 1,

Fig. 3 ein Fig. 2 ähnliches Detail einer abgewandelten Ausführungsform,

Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine Gautschwalze und

Fig. 5 einen Querschnitt durch letztere.

Unter einer Haube 1 ist eine Vorrichtung zum Waschen von Zellstoff untergebracht, wobei in Pfeilrichtung 2 eine Zell­ stoffsuspension mit 1,2-3,5% ATRO aufgegeben wird. Diese Suspension wird über eine Aufgabe 3 oberhalb einer Brust­ walze 4 in ein gleich starkes Faservlies 5 umgewandelt, wel­ ches durch ein endloses Siebband 6 in Richtung auf eine Lau­ genpreßwalze 7 gefördert wird.

Die Laugenpreßwalze 7 kann einen wesentlich kleineren Durch­ messer als die nachgeschaltete Gautsche 8 aufweisen und be­ steht gewöhnlich aus einem massiven Körper.

Das Siebband 6 kann das Faservlies horizontal oder leicht ansteigend transportieren. Auf dem Weg zur Laugenpreßwalze 7 wird das Faservlies 5 mit einer heißen Waschflüssigkeit 10 befeuchtet, wobei einzelne Überläufe 11, die sich über die gesamte Breite des Siebbandes z. B. 9 m, erstrecken, für eine gleichmäßige Verteilung sorgen. Die "Besprühung" mit der Lauge bzw. der Waschflüssigkeit wird in einem Raum 12 vorgenommen, der an einen Zyklon 9 angeschlossen ist, durch welchen im Raum 12 ein Vakuum erzeugt wird. Hierzu ist ein Gebläse 13 vorgesehen. Das Vakuum wird oberhalb von Saug­ kästen 17, 20, 25 geregelt; in den Saugkästen ist ein Niveauspiegel 15 vorgesehen. Das abgesaugte Filtrat wird niveaugeregelt gegen die Bewegung des Faservlieses 5, z. B. mittels einer Pumpe 16, also entgegengesetzt zur Förderrichtung gepumpt, bis das Filtrat vom Saugkasten 17 über einen Laugensammelbehälter 18 der Verdünnung 19 zugeleitet wird. Von der Waschstufe 20 wird die verschmutzte Flüssigkeit über einen Laugensammelbehälter 21 der Rückgewinnung 22 zugeleitet.

Eine Walze 23 ist vertikal beweglich angeordnet und dient zum Spannen des Siebbandes 6.

Vor der Laugenauspreßwalze 7 ist ein Blech 24 vorgesehen, mit welchem das Filtrat auf die beiden Seiten des Siebbandes abgedrängt bzw. verteilt wird. In der letzten Waschstufe 25 hat das Faservlies annähernd eine Stoffdichte von 8-14% je nach Stoffart und Leistung des besonderen Bandwäschers er­ reicht. Die nachfolgende Auspressung und Weiterbehandlung führt auch noch zu einer entscheidenden Erhöhung der Stoff­ dichte.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, beträgt die Umschlingung der Laugenauspreßwalze 7 etwa 90 Bogengrade; dieser Umschlin­ gungswinkel einerseits an der Laugenauspreßwalze und ande­ rerseits an der Gautsche 8 kann entsprechend abgewandelt werden. Je höher die Umschlingung, umso größer der Auspreß­ effekt, der bis zu 35% Stoffdichte führen kann. Die Verbin­ dungslinie zwischen den Achsen der beiden Walzen schließt einen Winkel von ca. 135° mit der horizontalen Förderebene ein.

In jeder Waschstufe, z. B. 17 bzw. 25 - es sind fünf Wasch­ stufen vorgesehen - wird das Faservlies bei Verlassen der entsprechenden Waschstufe auf 8-14% entwässert, so daß auch - wie bereits bemerkt - diese entsprechende Entwässe­ rungsstufe am Ende der Waschstufe 25 vorgesehen wird. Die hier mit einer Saugvorrichtung versehene Gautsche 8 erfaßt das Faservlies bei der dargestellten Ausführungsform in ei­ nem Bogenwinkel von ca. 180°. Mittels einer Sprühvorrichtung 30 wird das Lösen des Faservlieskuchens von der siebförmigen Trommel der Gautschwalze 8 gefördert. Die über ein Rohr 31 mittels eines Drehkreuzes 32 abgeförderte Fasermasse hat eine Stoffdichte von 25-30% ATRO; in bestimmten Ausnahme­ fällen läßt sich noch eine Stoffdichte bis zu 35% erzielen.

Über einen Behälter 33 kann die Waschflüssigkeit der Rezir­ kulation zugeleitet werden. Ein auch als Schaber ausgebilde­ ter Luftabschlagkasten 34 sorgt für das Lösen der restlichen Faserbestandteile des an der Gautsche 8 anhaftenden Faser­ vlieskuchens; das Filtrat wird in Pfeilrichtung 35 einem weiteren Verwendungszweck zugeleitet.

In Fig. 3 ist eine abgewandelte Ausführungsform im Detail dargestellt. Während der grundsätzliche Aufbau der Haube, des Zellstofftransports und der Behälter der vorbeschriebenen Ausführungsform gleicht, sind im vorliegenden Fall zwei Siebbänder 40 und 41 vorgesehen, zwischen welchen das Faservlies über die einzelnen Waschstufen bis zur Gautsche geführt wird. Die Verwendung von zwei Siebbändern zum Transport des Faservlieses ist nicht nur dann vorteilhaft, wenn besonderer Wert auf eine gleich starke Faservliesschicht gelegt wird, sondern dann unerläßlich, wenn es sich z. B. um den vertikalen Transport des Faservlieses handeln sollte.

Statt der Beaufschlagung mit heißer Waschlauge über Über­ läufe oder Ablauframpen, sind bei der in Fig. 3 dargestell­ ten Ausführungsform Kästen 42 oberhalb des oberen Endlos­ siebbandes 41 angeordnet, welche in bezug auf das Faservlies abgedichtet sind. In diesen Druckkästen sind senkrecht zur Förderrichtung verlaufende Rohre 44 vorgesehen, von welchen unter Druck die Waschlauge unmittelbar auf das obere Sieb­ band 41 gesprüht wird. Der Saugkasten 43 nimmt die ver­ schmutzte Waschlauge in der oben beschriebenen Art wieder auf und sorgt für eine Weiterverwendung. Insofern ähnelt die Anlage nach Fig. 3 derjenigen nach Fig. 1 und 2.

Die Erhöhung der Stoffdichte von 8-14 auf über 30% wird somit durch Zusammenwirkung der Preßwalze 7 und der auch als Siebzylinder ausgebildeten Gautsche 8 erreicht.

Wie bereits weiter oben erwähnt, kann entweder das Siebband 6 oder können die beiden Siebbänder 40 und 41 leicht abwärts oder aufwärts geneigt verlaufen, wobei dann die Laugen­ auspreßwalze 7 auf dem geneigten Siebband bzw. den geneigten Siebbändern aufliegt.

Die in Fig. 4 und 5 dargestellte Gautsche 8 oder Gautschen­ walze besteht aue einem Siebzylinder 50, durch welchen mit Hilfe eines Vakuums die Laugenflüssigkeit aus dem Faservlies bzw. Faservlieskuchen herausgesaugt wird. Der Abtransport der im Siebzylinder gesammelten Flüssigkeit erfolgt mit sich über die gesamte Länge der Gautsche erstreckenden spiralför­ migen Schaufeln 51 und 52. Die gesammelte Laugenflüssigkeit wird dann entweder auf einer Seite oder auf beiden Seiten durch Wellenstümpfe 53 und 54 ausgetragen.

Ergänzend ist zu erwähnen, daß das etwaige unter der Preß­ walze unten austretende Pressat im Sammelkasten 36 aufgefan­ gen und von dort anderen Verfahrensstufen zugeführt werden kann. An der Laugenauspreßwalze 7 können Schaber 37 vorgesehen werden.

Die Gautsche 8 oder Gautschenwalze kann selbstverständlich auch mit einer durchgehenden glatten Oberfläche ausgebildet sein.

Die Gautsche 8 oder Gautschenwalze kann, um eine erhöhte oder verstärkte Saugwirkung zu erreichen, in bekannter Weise wie folgt ausgebildet sein: Eine durchlöcherte Trommelfläche umfaßt die seitlich abgeschlossene drehbare Walze und ent­ hält in üblicher Weise in der Mitte einen stationären Saug­ kasten.

Claims (9)

1. Vorrichtung zum Waschen von Zellstoff mit mindestens ei­ nem siebförmigen Bandförderer und mindestens einer Gautsche, einer Waschlaugenaufgabe und mindestens einem Laugensammel­ behälter, dadurch gekennzeichnet, daß einer Laugenauspreß­ walze (7) unmittelbar folgend die Gautsche (8) mit oder ohne einer Saugvorrichtung derart nachgeschaltet ist, daß der Um­ schlingungswinkel des Siebbandes sowohl bei der Laugen­ auspreßwalze (7) als auch bei der Gautsche (8) möglichst hoch gehalten wird und daß der Achsabstand der beiden Walzen (7, 8) senkrecht zu Förderrichtung geringer ist als der Durchmesser der Gautsche (8).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bogenwinkel der Umschlingung der Gautsche (8) durch den Faservlieskuchen 180° beträgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Bandförderung im wesentlichen horizontal ver­ läuft.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit zwischen zwei Siebbändern gefördertem Zellstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandförderung im wesentlichen horizontal oder im we­ sentlichen vertikal erfolgt.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gautsche (8) aus einer siebförmigen Trommel (50) mit mindestens einer spiralförmi­ gen Schaufel (51, 52) und mindestens einem seitlichen Auslaß (53, 54) besteht.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Laugenauspreßwalze (7) einen wesentlich geringeren Durchmesser aufweist als die Gautsche (8) und mit durchgehender Oberfläche ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die unter oder neben dem/den Siebband/Siebbänder vorgesehenen Behälter mindestens teil­ weise als Saugkästen (17, 20, 25) ausgebildet sind.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Gautsche (8) Mittel zum Lösen des Zellstoffkuchens vorgesehen sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel Sprühdüsen sind.