DE402707C - Verfahren zur Herstellung holzaehnlicher Produkte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung holzaehnlicher Produkte

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DE402707C
DE402707C DEH86819D DEH0086819D DE402707C DE 402707 C DE402707 C DE 402707C DE H86819 D DEH86819 D DE H86819D DE H0086819 D DEH0086819 D DE H0086819D DE 402707 C DE402707 C DE 402707C
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wood
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L61/00Compositions of condensation polymers of aldehydes or ketones; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L61/04Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only
    • C08L61/06Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only of aldehydes with phenols

Description

  • Verfahren zur Herstellung holzähnlicher Produkte. Es ist bekannt, holzähnliche Produkte in der Weise herzustellen, daß man Abfälle, Sägespäne oder Pulver der verschiedensten Holzarten mit Klebemitteln oder mittels hohen Druckes zu einem festen Gefüge vereinigt. Alle diese Verfahren führen zu Produkten, deren Struktur von der -des natürlichen Holzes wesentlich abweicht. Das natürliche Holz besteht bekanntlich aus einem Zellengewebe, das in der Hauptsache aus Zellulose und Lignin besteht und mit Harzen, Gummistoffen und anderen organischen und anorganischen Bestandteilen inkrustiert ist. Infolge der sich ständig ändernden Lebensbedingungen geht die Bildung des Holzkörpers während des Wachstums nicht einheitlich vor sich. Neben dem Grundgewebe aus Zellulose und Lignin, dessen physikalische und chemische Beschaffenheit in den einzelnen Teilen des natürlichen Holzes sehr verschieden ist, findet man in ebenfalls nicht regelmäßiger und homogener Verteilung die sogenannten Zellinhaltsstoffe, mit denen die Zellräume gefüllt bzw. die Zellwände inkrustiert oder getränkt sind.
  • Von dieser Betrachtung ausgehend ist es gelungen, ein holzähnliches Produkt aus Phenolformaldehyd - Kondensationsprodukten und aus zellulose- bzw. kohlehydratähnlichen Körpern herzustellen. Bei der Herstellung geht man zunächst von löslichen, flüssigen und schmelzbaren Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukten aus und führt diese durch geeignete Maßnahmen, z. B. durch längeres Lagern an der Luft, zu einem gewissen Teil in das feste, aber noch quellbare Kondensationsprodukt über. In diesem Zustand besteht also die erhaltene zähflüssige Masse aus zwei Körpern, und zwar aus demflüssigen, löslichen und andererseits aus dem festen, aber noch quellbaren Kondensationsprodukt. Dieser Masse werden jetzt z. B. Kohlehydrate, wie Dextrin, Stärke oder Mehl o. dgl., mechanisch durch Kneten einverleibt. Nach den Kneten, durch das eine innige Vermischung mit Absicht nicht erzielt wird, stellt das erhaltene Produkt eine Masse dar, in der das Gemisch des löslichen und des nur noch quellbaren Kondensationsproduktes das Grundgewebe der zu erzeugenden Kunstholzart bildet; in diesem Grundgewebe ist das zugegebene Kohlehydrat zum Teil für sich allein, zum Teil mit wechselnden Mengen des löslichen und des unlöslichen Kondensationsproduktes gemischt eingebettet, wodurch die erwünschte Holzstruktur erreicht wird. Das erhaltene Produkt wird in bekannter Weise gepreßt und in ebenfalls bekannter Weise, z. B. durch Erhitzen, gehärtet. Vor dem Härten kann man die Masse mit einer organischen oder anorganischen Säure oder mit einem sauren Säureester bzw. mit verschiedenen Säuren oder mit Gemischen derselben tränken, wodurch man ohne Anwendung irgendeines Farbstoffes die in der Masse bereits vorhandenen Maserungen in den verschiedensten Maserfarbennuancen färben kann. Die Zugabe der Säure o. dgl. kann demnach mit Erfolg verwendet werden, wenn man ein verschieden gefärbte Maserungen aufweisendes Holz nachahmen will bzw. zur Darstellung von mannigfachen Fantasiehölzern. Neben den kohlehydratartigen Körpern kann man gegebenenfalls andere beliebige Füll- oder Farbs offe in wechselnden Mengen zusetzen. Die erhaltenen Endprodukte zeigen in hohem Maße eine schöne Färbung und Maserung und die sonstigen charakteristischen und wertvollen Eigenschaften der natürlichen Hölzer, namentlich der Edelhölzer. Sie sind elastisch, haben ein spez. Gew., das den Edelhölzern nahekommt, und besitzen vorzügliche akustische Eigenschaften.
  • Alle diese Eigenschaften können einerseits durch die Art und durch die Zusammensetzung der Masse, anderseits durch die Ausführung der Pressung und Härtung, ferner durch die gleichzeitige Verwendung von verschiedenen Säuren vor erfolgter Härtung, je nach den gewünschten Eigenschaften der Endprodukte, beeinflußt werden.
  • Beispiel =: Um z. B. eine Kunstmasse vom Charakter des Erlenholzes (hellfaserig und feinmaserig) herzustellen, geht man folgendermaßen vor Das Kondensationsprodukt wird in flachen offenen Schalen tagelang frei stehen gelassen, so daß sich eine sehr zähe Masse bildet. Dieser Masse wird Reisstärke hinzugefügt und dann durch Kneten Phosphorsäure einverleibt, worauf das Gemisch in hochpolierte Formen gepreßt und durch Temperatursteigerung auf 8o bis i2o ° gehärtet war. Das Endprodukt hat seiner Farbe, seiner Maserung und seinem Klang nach den Charakter von Holz, insbesondere von Erlenholz.
  • Beispiel 2: Eine Polysanderholz oder Bruyereholz (Pfeifenholz) ähnliche Masse erhält man aus derselben Mischung, wenn man anstatt der Phosphorsäure ein Gemisch von Salzsäure und Schwefelsäure in die Masse ein. knetet und dieselbe zwischen Platten preßt, ' die sich gegeneinander drehen. Die Härtung erfolgt alsdann zunächst zwischen 8o bis i2o ° und hierauf im Ölbade durch allmähliche Steigerung bei r2o bis 2oo°. i Beispiel 3: Ein Fantasieholz, welches gelbe und rotbraune Maserung aufweist, wird so hergestellt, daß man aus dem Kondensationsprodukt und aus Kartoffelstärke einerseits einen mit Phosphorsäure behandelten Teig, anderseits einen j mit Schwefelsäure behandelten Teig herstellt und diese beiden Teige ungleichmäßig ver- 1 knetet. Während der Härtung zwischen 8o bis i2o ° färbt sich dann die Mas.--7e an der mit Phosphorsäure behandelten Stelle gelblich, an der mit Schwefelsäure behandelten . Stelle rotbraun, und der Endeffekt ist ein gelb-rotbraun gemasertes Produkt, wobei die gelben und die rotbraunen Stellen auch noch in sich ganz zart gemasert sind.
  • Beispiel q Ein schokoladenbraunes Produkt von gleichmäßigem Aussehen erhält man, wenn man das in den zähen Zustand übergeführte Kondensationsprodukt mit Mehl und Salzsäure zu ! einem Teig verknetet und nach erfolgter Pressung- und Härtung bei etwa 7o ° in einer Ammoniakatmosphäre bei iqo bis 16o ° weiter härtet.
  • Das Wesentlichste ist bei der Herstellung dieser Holzarten die Vorbereitung des Kondensationsproduktes; bleibt nämlich dasselbe dünnflüssig, so ist infolge vollkommener Vermischung mit den kohlehydratischen Stoffen eine Maserung nicht zu erzielen. Das Kondensationsprodukt muß in einen solch zähen Zustand gebracht werden, daß es eine nicht innige Vermischung gestattet, was zu erzielen ist, wenn es zu einem gewissen Teil in das feste, aber noch quellbare Produkt überführt wird.
  • Die erhaltenen Produkte können unter anderm als Ersatz für Holz, insbesondere Edelholz, oder z. B. zur Herstellung von Furnieren verwendet werden. Man kann sie auch dazu benutzen, um auf Gegenständen aus den verschiedensten Stoffen eine feste, elastische oder isolierende oder schmückende Umhüllung oder einen Überzug herzustellen, wobei die Anwendung eines Klebstoffes, infolge der hervorragenden Eigenschaft des Produktes selbst fest zu haften, gänzlich überflüssig ist. Außerdem erstreckt sich das Verwendungsgebiet dieses Produktes auf alle diejenigen Erzeugnisse, die aus einer teigförmigen Masse hergestellt werden können.
  • Es ist bereits bekannt, aus Phenolformaldehyd-Kondensationsprodukten bestehende spröde und undurchsichtige Massen dadurch zu verbessern, daß man dieselben in passenden Lösungsmitteln löst, in Formen gießt, eindickt und trocknet, und der im Entstehungsstadium befindlichen oder der fertigen Masse zur Erhöhung der Plastizität Kampher, Kautschuk, Glyzerin u. dgl. zugibt. Es ist ferner bekannt, bei der Darstellung von unlöslichen und unschmelzbaren Kondensationsprodukten aus Phenol und Formaldehyd den Reaktionsgemischen vor, während oder nach der Kondensation Kieselgur, Talg, Stärke oder Kasein zuzufügen. Ferner ist es bekannt, durch Zugabe von Säure den Härtungsvorgang zu beschleunigen. All diese Maßnahmen und Verfahren liefern vollkommen homogene Produkte, die z. B. für elektrische Zwecke oder in der verwandten Industrie, jedoch nicht als Holzersatz in der Holzindustrie, verwendet werden sollen.
  • Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von den vorstehenden durch die Eigenart des Verfahrens selbst und durch das Aussehen sowie durch die Eigenschaften der erhaltenen Produkte. Die Zumischung der Zusatzstoffe erfolgt mit Absicht in der Weise, daß keine vollkommene homogene Masse entsteht, und die erhaltenen Produkte weisen eben deshalb, im Gegensatz zu den nach den erwähnten Verfahren erhältlichen, eine ähnliche Struktur, die wertvollen. Eigenschaften und das Aussehen der natürlichen Hölzer und Edelhölzer auf.

Claims (2)

  1. hATENT-ANSPRÜCllE: i. Verfahren zur Herstellung holzähnlicher Produkte, dadurch gekennzeichnet, daß man flüssige, lösliche und schmelzbare Kondensationsprodukte aus Phenol und Formaldehyd durch teilweise Härtung in einen zähflüssigen ZL:Stand überführt und dieser Masse gegebenenfalls nach Zusatz von Verdünnungsmitteln zellulose- oder kohlehydratartige Stoffe mit oder ohne Zusatz von anderen Füll- oder Farbstoffen und Säuren oder sauren Säureestern o. dgl. mechanisch durch Kneten oder Mischen derart einverleibt, daß keine homogene Mischung entsteht, sondern ein Kondensationsproduktgerippe; das mit den angegebenen Stoffarten ausgefüllt ist und hierauf in bekannter Weise härtet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch Zugabe von verschiedenen Säuren oder Gemischen derselben o. dgl. und bei Anwendung von verschiedenen Härtungsarten und Temperaturen, ohne Verwendung von Farbstoffen, mannigfache holzähnliche Maserfarben und andere Farbtöne hervorgerufen «erden.
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