DE4026094C2 - - Google Patents
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
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- C03B23/02—Re-forming glass sheets
- C03B23/023—Re-forming glass sheets by bending
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- Glass Compositions (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen gebo
gener Glasscheiben mit Bereichen stärkerer Biegung, ins
besondere gebogener Autoglasscheiben, bei dem die Glas
scheiben in einem Durchlaufofen homogen auf Biegetempera
tur erwärmt, nach Verlassen des Durchlaufofens in den Be
reichen stärkerer Biegung durch Beaufschlagen mit Gas
flammen lokal zusätzlich erwärmt und anschließend gebogen
werden.
Bei einem bekannten Verfahren zum Herstellen gebogener
Glasscheiben mit Bereichen stärkerer Biegung sind im
letzten Abschnitt des Durchlaufofens oberhalb der Trans
portebene der Glasscheiben bewegliche Gasbrenner angeord
net, deren Bewegung unabhängig von der Bewegung der Glas
scheiben steuerbar ist und die mit Hilfe einer geeigneten
Bewegungsvorrichtung innerhalb des Durchlaufofens den
Glasscheiben nachgeführt werden (EP 01 03 983). Die Glas
scheiben werden in der nachfolgenden Biegestation auf ei
nem Biegering gebogen.
Bei diesem bekannten Verfahren erfolgt nach der zusätzli
chen lokalen Erwärmung durch die Gasbrenner auf dem Weg
der Glasscheiben bis zur Biegevorrichtung ein mehr oder
weniger starker Temperaturausgleich innerhalb der Glas
scheibenfläche. Um die gewünschte lokale Temperaturerhö
hung im Augenblick des Biegevorgangs zu gewährleisten,
muß also eine verhältnismäßig starke zusätzliche Erwär
mung erfolgen. Eine starke zusätzliche Erwärmung kann an
dererseits zu unerwünschten Deformationen der Glasschei
ben führen, wodurch die optischen Eigenschaften der Glas
scheiben beeinträchtigt werden.
Bei einem anderen bekannten Verfahren (DE 26 28 518 A1)
sind stationäre Gasbrenner innerhalb der Biegestation an
geordnet. Mit Hilfe der Gasflammen sollen die Glasschei
ben insgesamt gleichmäßig erwärmt und dadurch der Wärme
verlust der Glasscheiben ausgeglichen werden, den diese
auf dem Weg vom Durchlaufofen in die Biegestation und in
nerhalb der Biegestation erleiden, und die deswegen in
der nachgeschalteten Vorspannstation nicht ordnungsgemäß
vorgespannt werden können. Dieses Problem besteht im üb
rigen insbesondere dann, wenn die Glasscheiben eine ver
hältnismäßig geringe Dicke von weniger als 4 mm aufwei
sen. Mit Hilfe der in dieser Druckschrift beschriebenen
Einrichtungen und Brenngase läßt sich darüber hinaus eine
hinreichende lokale zusätzliche Temperaturerhöhung nicht
erreichen, weil bei den aus wirtschaftlichen Gründen not
wendigen kurzen Taktzeiten der Einrichtung die zur Verfü
gung stehende Zeit für die erforderliche Temperaturerhö
hung nicht ausreicht.
Bei einem aus der DE 37 42 481 A1 bekannten Glasscheiben-
Erhitzungssystem sind wiederum innerhalb eines Durchlauf
ofens quer zur Transportrichtung der Glasscheiben hin-
und herbewegbare Gasbrenner vorgesehen, um ausgewählte
Abschnitte der Glasscheiben lokal stärker zu erhitzen. Da
jedoch die Glasscheiben anschließend zu der Biegestation
transportiert werden, erfolgt auch in diesem Fall während
des Transports ein mehr oder weniger starker Tem
peraturausgleich innerhalb der Glasscheibe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei dem die
gewünschte lokale Temperaturerhöhung mit möglichst gerin
ger Beeinflussung der Nachbarbereiche der Glasscheibe und
in möglichst kurzer Zeit erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die insgesamt ihre Biegetemperatur aufweisenden Glas
scheiben außerhalb des Durchlaufofens zur zusätzlichen
lokalen Erwärmung lokal mit Acetylen-Luft- oder mit Ace
tylen-Sauerstoff-Flammen beaufschlagt werden, wobei die
Temperatur der das Acetylengas führenden Leitungen auf
Temperaturen unterhalb von 200 Grad Celsius gehalten
wird.
Die erfindungsgemäße Verwendung von Acetylen als Brenngas
zur zusätzlichen lokalen Erwärmung den Glasscheiben
außerhalb des Durchlaufofens bei gleichzeitiger
Begrenzung der Temperatur der das Acetylengas führenden
Leitungen erlaubt es, im Vergleich zu anderen Brenngasen,
die beim Stand der Technik Verwendung finden, wesentlich
höhere Flammtemperaturen und dadurch in kürzerer Zeit
gezielt eine wesentlich stärkere lokale Erwärmung der
Glasscheiben zu erreichen. Acetylen-Sauerstoff-Flammen
haben mit 3160 Grad Celsius die höchste Flammtemperatur
aller Kohlenwasserstoffe, die damit um wenigstens 400
Grad Celsius höher liegt als die für diesen Zweck
üblichen Brenngase wie Methan, Propan oder Erdgas. Es hat
sich überraschend gezeigt, daß die Glasscheiben
unmittelbar mit derart heißen Flammen beaufschlagt werden
können, ohne daß oberflächliche Deformationen oder
sonstige Fehler auftreten, wenn die Glasscheiben im
Augenblick der Einwirkung der Gasflammen insgesamt ihre
Biegetemperatur von wenigstens etwa 620 Grad Celsius
erreicht haben.
Wegen der erzielbaren hohen Flammentemperatur genügt eine
verhältnismäßig kurze Einwirkungszeit der Flammen. Insbe
sondere kann die Beaufschlagung der Glasscheibe mit den
Gasflammen in der verhältnismäßig kurzen Übergangszone
zwischen dem Durchlaufofen und der Biegestation erfolgen,
ohne daß die Gasbrenner den Glasscheiben in Richtung
ihres Transportweges nachgeführt werden müssen. Das be
deutet eine erhebliche Vereinfachung der für die zusätz
liche Erwärmung erforderlichen Einrichtung. Ebenso ist es
möglich, die lokale zusätzliche Erwärmung der Glasschei
ben innerhalb der Biegestation selbst vorzunehmen.
Bei Anordnung der Gasbrenner in der Übergangszone zwi
schen dem Durchlaufofen und der Biegestation, oder inner
halb der Biegestation selbst, läßt es sich auf verhält
nismäßig einfache Weise verwirklichen, daß die das Acety
lengas führenden Leitungen auf Temperaturen unterhalb von
etwa 200 Grad Celsius gehalten werden, was bei Anordnung
der Brenner innerhalb des Durchlaufofens praktisch nicht
möglich ist. Die Begrenzung der Temperatur der Gasleitun
gen ist erfindungsgemäß erforderlich, weil bei höheren
Temperaturen das Acetylengas sich zersetzen kann, was
verschiedene nachteilige Folgen haben kann. Beispiels
weise können sich die Brennerdüsen mit den beim Zerfall
des Gases entstehenden festen Partikeln aus Kohlenstoff
verstopfen. In der Übergangszone zwischen dem Durchlauf
ofen und der Biegestation herrschen jedoch normalerweise
Temperaturen, die im Vergleich zu den Temperaturen inner
halb des Durchlaufofens verhältnismäßig niedrig sind.
Wenn die Gasflammen innerhalb der Biegestation zur Ein
wirkung kommen sollen, kann die Einrichtung hierfür so
gestaltet werden, daß die Gasbrenner jeweils nur kurzzei
tig in die heiße Biegestation eingeführt werden, sich im
übrigen aber in der kalten Umgebung der Biegestation be
finden, so daß auch in diesem Fall eine unzulässige Er
wärmung der Gasleitungen nicht zu befürchten ist.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung werden die
Glasscheiben auf derjenigen Oberfläche mit den Gasflammen
beaufschlagt, die beim Biegevorgang plastisch gedehnt
werden. Da üblicherweise bei dem eingangs genannten Ver
fahren die Glasscheiben in der Biegestation so gebogen
werden, daß sich die konvexe Oberfläche auf der unteren
Seite befindet, werden demgemäß die Glasscheiben auf der
unteren Oberfläche mit den Gasflammen beaufschlagt. Die
plastische Dehnung der Glasoberfläche ist erfahrungsgemäß
kritischer als die plastische Stauchung und erfordert
deshalb eine etwas höhere Temperatur. Wenn die Gasflammen
auf diese kritischere Oberfläche gerichtet werden, kann
auf diese Weise die insgesamt aufgebrachte Wärmemenge
ohne Nachteil reduziert werden. Dadurch ergibt sich
gleichzeitig der wesentliche Vorteil, daß auf der konka
ven Seite, mit der die Glasscheibe üblicherweise mit ei
ner vollflächigen Biegeform in Kontakt kommt, die Gefahr
von Beeinträchtigungen der Glasoberfläche durch den Kon
takt mit dem Biegewerkzeug wegen der niedrigeren Oberflä
chentemperatur verringert wird.
Wenn die Glasscheiben auf ihrer unteren Oberfläche mit
den Gasflammen beaufschlagt werden, ergibt sich ein wei
terer Vorteil dadurch, daß bei Glasscheiben, die mit ei
ner aufgedruckten Einbrennfarbe versehen sind, die sich
wegen des Transports der Glasscheiben im Durchlaufofen
auf Transportrollen immer auf der oberen Seite der Glas
scheiben befindet, die Gasflammen und die Brenngase nicht
mit der Einbrennfarbe in Berührung kommen. Dadurch werden
Veränderungen der Einbrennfarbe, die unter dem Einfluß der
Flammen und/oder der Brenngase auftreten können, sicher
vermieden.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens mit zusätzlicher lokaler Erwärmung
der Glasscheiben innerhalb der Biegestation, mit einer in
der Biegestation oberhalb der Transportebene der Glas
scheiben angeordneten vollflächigen konvexen Biegeform
und einer auf einem verfahrbaren Wagen angeordneten kon
kaven Ringform, die als Transporting zum Überführen der
gebogenen Glasscheibe von der Biegestation in die nach
folgende Kühlstation, und gegebenenfalls auch als Gegen
form beim Biegevorgang, dient. Erfindungsgemäß sind die
lokal wirkenden Gasbrenner auf dem die konkave Ringform
tragenden Wagen unterhalb der Ringform angeordnet und
über flexible Schläuche mit den Acetylen-Zuleitungen und
der Sauerstoff- bzw. Druckluftzuleitung außerhalb der
Biegestation verbunden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der
Zeichnungen.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Biegevorrichtung für Glasscheiben mit einem
zusätzlichen Gasbrenner zwischen dem Durchlauf
ofen und der Biegestation;
Fig. 2 eine Biegevorrichtung für Glasscheiben mit zusätzlichen
Gasbrennern für die lokale Beheizung der Glasscheiben
innerhalb der Biegekammer;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des die Ringform tragenden
Wagens gemäß Fig. 2 mit dem unterhalb der Ringform ange
ordneten Gasbrenner, und
Fig. 4 die aus der oberen Biegeform und der auf dem verfahrbaren
Wagen angeordneten Ringform bestehende Biegepresse in
ihrer Arbeitsstellung kurz vor dem Preßvorgang.
Die in Fig. 1 dargestellte Biegevorrichtung umfaßt einen Durchlaufofen
1 mit angetriebenen Transportwellen 2 und eine an diesen Durchlaufofen
1 anschließende Biegestation 3. Zwischen der hinteren Abschlußwand 4
des Durchlaufofens 1 und der dieser Abschlußwand 4 gegenüber liegenden
Wand 5 des die Biegestation 3 umgebenden Gehäuses 6 ist ein Zwischen
raum 7 vorgesehen, in dem der Gasbrenner 8 für die zusätzliche lokale
Erwärmung der Glasscheiben 9 angeordnet ist.
In das die Biegestation 3 umgebende Gehäuse 6 kann durch die Leitung
12 von unten ein heißer Gasstrom eingeleitet werden, der oben durch
die Leitung 13 aus dem Gehäuse 6 herausströmt und im Kreislauf geführt
wird. Durch diesen heißen Gasstrom wird die Glasscheibe 9, sobald sie
innerhalb der Biegestation 3 ihre Endposition unterhalb der Biegeform
14 eingenommen hat, von den Transportwellen 2 abgehoben und gegen die
vollflächige Biegeform 14 gepreßt. Anschließend fährt der Wagen 15 mit
der Ringform 16 auf den Schienen 17 in die Biegestation 3, so daß die
Ringform 16 unterhalb der Biegeform 14 liegt. Sodann wird die Biege
form 14 mit der Glasscheibe auf die Ringform 16 abgesenkt und gegen
die Ringform 16 gepreßt, wodurch der Glasscheibe die endgültige Form
gegeben wird. Der Gasstrom wird nun abgeschaltet bzw. verringert und
die Biegeform 14 wird wieder in ihre obere Lage verbracht. Sodann wird
der Wagen 15 mit der auf der Ringform 16 liegenden gebogenen Glas
scheibe aus der Biegestation 3 herausgefahren und in eine anschließen
de nicht dargestellte Kühlstation gefahren, in der die Glasscheibe
beispielsweise durch schroffes Abkühlen vorgespannt wird.
Wenn die Glasscheibe 9 den Durchlaufofen 1 verläßt, hat sie insgesamt
eine Temperatur angenommen, die für eine gleichmäßige Biegung mit ei
nem verhältnismäßig großen Biegeradius ausreicht. In dem dargestellten
Fall soll die Glasscheibe 9 jedoch in einem streifenförmigen Bereich
20 stärker gebogen werden, und die Ringform 16 weist ebenso wie die
Biegeform 14 einen entsprechend stärker gekrümmten Abschnitt 21 auf.
In dem streifenförmigen Bereich 20 wird die Glasscheibe 9 mit Hilfe
des Gasbrenners 8 zusätzlich lokal erwärmt, wobei der Gasbrenner 8 in
dem Zwischenraum 7 zwischen dem Durchlaufofen 1 und dem Gehäuse 6 der
Biegestation stationär angeordnet ist und die Glasscheibe 9 in dem
streifenförmigen Bereich 20 auf dem Weg vom Durchlaufofen zur Biege
station mit den Gasflammen beaufschlagt.
Je nach Lage und Verlaufsrichtung des streifenförmigen Bereichs 20
kann die Lage des Gasbrenners 8 quer zur Bewegungsrichtung der Glas
scheibe verstellt und gegebenenfalls während der Beaufschlagung der
Glasscheibe mit den Gasflammen verschoben werden. Zu diesem Zweck kann
beispielsweise die Lage der Glasscheibe 9 mit Hilfe einer Videokamera
24 erfaßt werden. Die von der Videokamera 24 gelieferten Daten werden
über die Leitung 25 zu einem Prozessor 26 geleitet, von dem entspre
chend einem vorgegebenen Programm über die Leitung 27 der Motor 28
angesteuert wird. Der Motor 28 treibt die Spindel 29 an, durch die der
Schlitten 30 entsprechend verfahren wird. Auf diese Weise lassen sich,
falls erforderlich, streifenförmige Bereiche der Glasscheibe 9 zusätz
lich erwärmen, die schräg zur Transportrichtung der Glasscheiben
verlaufen.
Die von dem Gasbrenner 8 erzeugten Gasflammen können gegebenenfalls
ununterbrochen brennen. Es ist jedoch auch möglich, die Gasflammen
jeweils nur dann zu zünden, wenn sich eine Glasscheibe unter dem Gas
brenner 8 befindet. Zur Steuerung des Gasbrenners 8 dienen in diesem
Fall wiederum die Videokamera 24 und der Prozessor 26, der über die
Leitungen 33 und 34 die Ventile 35 und 36 ansteuert. Das Ventil 35
öffnet bzw. schließt die das Acetylengas führende Leitung 37, während
das Ventil 36 die Leitung 38 öffnet bzw. schließt, durch die der Sau
erstoff bzw. die Druckluft dem Brenner 8 zugeführt wird. Gegebenen
falls können die Ventile 35 und 36 zeitlich verschoben gesteuert wer
den, so daß beim Ein- und Ausschalten des Brenners immer hinreichend
Sauerstoff zugeführt wird, um eine Rußbildung der Acetylenflamme zu
vermeiden.
Durch entsprechende Wärmeisolierung des Durchlaufofens 1 und des Ge
häuses 6 der Biegestation ist dafür gesorgt, daß die Temperatur in dem
Zwischenraum 7 verhältnismäßig niedrig bleibt. Gegebenenfalls kann
dieser Zwischenraum 7 durch zusätzliche Luftkühlung gekühlt werden.
Auf diese Weise erreichen weder die Zuleitung 37 für das Acetylengas
noch der Brenner 8 selbst unzulässig hohe Temperaturen, die zu einem
Zerfall des Acetylengases führen könnten.
Eine andere Ausführungsform für das erfindungsgemäße Verfahren wird
anhand der Fig. 2 bis 4 beschrieben. In diesem Fall erfolgt die zu
sätzliche lokale Erwärmung der Glasscheibe innerhalb der Biegestation
auf der unteren Seite der Glasscheibe.
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung umfaßt wiederum einen Rollen
durchlaufofen 1 und eine von einem Gehäuse 6 umgebene Biegestation 3,
die in diesem Fall ohne Zwischenraum direkt aneinander anschließen.
Der Biegevorgang erfolgt grundsätzlich in derselben Weise, wie er an
hand der Fig. 1 beschrieben wurde.
In dem hier dargestellten Fall soll die Glasscheibe 9 entlang zweier
quer zur Transportrichtung der Glasscheibe verlaufender Linien 39 und
40 mit scharfen Biegungen, das heißt mit Bereichen mit einem kleinen
Biegeradius, versehen werden, so daß entlang dieser Bereiche eine zu
sätzliche lokale Erwärmung vorgenommen wird.
Die zusätzliche lokale Erwärmung erfolgt innerhalb der Biegestation 3
mit Hilfe zweier Brennerrohre 42, die auf dem auf den Schienen 43 ver
fahrbaren Wagen 44 unterhalb der Rahmenbiegeform 45 angeordnet sind.
Die Brennerrohre 42 weisen auf ihrer Oberseite jeweils eine Reihe von
Brenneröffnungen auf, so daß jeweils eine Reihe von hintereinanderlie
genden Gasflammen auf die Unterseite der Glasscheibe zur Einwirkung
kommt. Das Acetylengas wird den Brennerrohren 42 über die Rohre 46, 47,
den flexiblen Schlauch 48 und die Leitung 49 (Fig. 3) zugeführt, wäh
rend der Sauerstoff bzw. die Druckluft dem Brennerrohr 42 über die
Rohre 52, 53, den flexiblen Schlauch 54 und die Leitung 55 zugeführt
wird. Mit Hilfe der Ventile 56 und 57 werden die Gasbrenner einge
schaltet bzw. die Volumenströme des Acetylens und des Sauerstoffs bzw.
der Druckluft geregelt.
Der die Rahmenbiegeform 45 und die Brennerrohre 42 tragende Wagen 44
befindet sich während der meisten Zeit außerhalb der Biegestation in
einer Umgebung von Raumtemperatur und wird jeweils nur kurzzeitig in
die mit dem heißen Gasstrom beaufschlagte Biegestation hineingefahren,
um dort den Biegevorgang durchzuführen und die gebogene Glasscheibe
aus der Biegestation herauszubringen. Während dieser kurzen Verweil
zeit innerhalb der Biegestation erwärmen sich die das Acetylengas füh
renden Rohre und die Brennerrohre selbst nur geringfügig, so daß die
für das Acetylengas zulässigen Temperaturen nicht überschritten wer
den. Gegebenenfalls können die Rohre mit einer geeigneten Wärmeisolie
rung versehen werden.
Die flexiblen Schläuche 48 und 54 sind in einer geeigneten Panzerkette
59 geführt, durch die sichergestellt ist, daß die Schläuche gegen me
chanische Beschädigungen während der Bewegung des Wagens 44 geschützt
sind.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, wird die Glasscheibe 9 durch den aufwärts
strömenden heißen Gasstrom gegen die vollflächige Biegeform 41 angeho
ben. Sobald sich die Glasscheibe 9 in dieser Lage befindet, wird der
Wagen 44 mit der Rahmenbiegeform 45 unter die Biegeform 41 gefahren.
In dieser Stellung des Wagens 44 beaufschlagen die von den Brennerroh
ren 42 erzeugten Gasflammen die untere Oberfläche der Glasscheibe 9
linienförmig entlang den Bereichen, die die starke Biegung erfahren
sollen. Die für den normalen Biegezyklus erforderliche Zeitspanne
reicht aus, um die Temperatur der Glasscheibe in den gewünschten Be
reichen lokal um den für eine einwandfreie Biegung erforderlichen Be
trag zu erhöhen.
Nach Durchführung des Preßbiegevorgangs durch Absenken der Biegeform
41 und Andrücken gegen die Rahmenbiegeform 45 wird die Biegeform 41 in
ihre obere Ausgangslage angehoben und der Wagen 44 mit der gebogenen
Glasscheibe aus der Biegestation 3 heraus in eine nicht dargestellte
Kühlstation gefahren, in der die gebogene Glasscheibe beispielsweise
durch Aufblasen von Kühlluft vorgespannt wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen gebogener Glasscheiben mit
Bereichen stärkerer Biegung, insbesondere gebogener
Autoglasscheiben, bei dem die Glasscheiben in einem
Durchlaufofen homogen auf Biegetemperatur erwärmt,
nach Verlassen des Durchlaufofens in den Bereichen
stärkerer Biegung durch Beaufschlagen mit Gasflammen
lokal zusätzlich erwärmt und anschließend gebogen
werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die insgesamt ihre Biegetemperatur aufweisenden
Glasscheiben außerhalb des Durchlaufofens zur zusätz
lichen lokalen Erwärmung lokal mit Acetylen-Luft-
oder mit Acetylen-Sauerstoff-Flammen beaufschlagt wer
den, wobei die Temperatur der das Acetylengas führen
den Leitungen auf Temperaturen unterhalb von 200 Grad
Celsius gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beauf
schlagung der Glasscheiben mit den Acetylen-Luft- oder den Acety
len-Sauerstoff-Flammen in der Übergangszone zwischen dem Durchlau
fofen und der Biegestation erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beauf
schlagung der Glasscheiben mit den Acetylen-Luft- oder den Acety
len-Sauerstoff-Flammen innerhalb der Biegestation erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glasscheiben auf derjenigen Oberfläche mit den Gasflammen
beaufschlagt werden, die beim Biegevorgang gedehnt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3 und 4,
mit einer in der Biegestation (3) oberhalb der Transportebene der
Glasscheiben (9) angeordneten vollflächigen konvexen Biegeform (41)
und einer auf einem verfahrbaren Wagen (44) angeordneten konkaven
Ringform (45), die als Transportring zum Überführen der gebogenen
Glasscheibe von der Biegestation in die nachfolgende Kühlstation,
und gegebenenfalls auch als Gegenform beim Biegevorgang dient, da
durch gekennzeichnet, daß auf dem die konkave Ringform (45) tragen
den Wagen (44) unterhalb der Ringform (45) lokal wirkende Gasbren
ner (42) angeordnet sind, die über flexible Schläuche (48, 54) mit
der Acetylengas-Zuleitung (49) und der Sauerstoff- bzw. Druckluft-
Zuleitung (55) außerhalb der Biegestation (3) verbunden sind.
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