DE4021313A1 - Schliessfolgeregelung - Google Patents
SchliessfolgeregelungInfo
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- E05Y2900/132—Doors
Description
Die Erfindung betrifft eine Schließfolgeregelung für eine
mit Türschließer versehene zweiflügelige Tür mit einem
Standflügel und einem Gangflügel, wobei der Standflügel vor
dem Gangflügel in Schließlage kommt.
Eine derartige Schließfolgeregelung ist z. B. bei Türen mit
einem unterschlagenden und einem überschlagenden Flügel er
forderlich. Nur wenn der unterschlagende Standflügel vor dem
überschlagenden Gangflügel in Schließlage kommt, ist das
ordnungsgemäße Schließen der Tür gewährleistet.
Aus der DE-OS 34 06 433 ist eine zweiflügelige Tür mit einer
solchen Schließfolgeregelung bekannt. Die korrekte Schließ
folgeregelung wird dadurch realisiert, daß der Gangflügel
über ein Ventil im Hydraulikkreislauf des Gangflügeltür
schließers so lange blockiert wird, bis der Standflügel ge
schlossen ist. Die Ansteuerung der Blockierung erfolgt über
einen Bowdenzug, der vom Standflügel gesteuert wird.
Aus der DE-OS 33 29 543 ist eine ähnliche Vorrichtung be
kannt, bei der der Gangflügel über eine Einrichtung am Tür
schließergestänge blockiert wird. Auch diese Blockierein
richtung wird mit einem vom Standflügel betätigten Bowdenzug
angesteuert.
Ferner sind z. B. aus DE-OS 38 00 694 und DE-OS 36 04 091
ähnliche Anordnungen mit Gleitarmtürschließer bekannt, bei
denen zur Blockierung des Gangflügels der Gleitarm des Gang
flügeltürschließers so lange blockiert wird, bis der Stand
flügel in Schließlage ist. Auch hier erfolgt die Ansteuerung
der Blockiereinrichtung über ein mechanisches Übertragungs
glied in Form eines Bowdenzugs bzw. einer Schubstange.
Bei diesem bekannten Stand der Technik sind relativ auf
wendige Konstruktionen erforderlich, die eine Blockierung
des Gangflügels in Abhängigkeit vom Standflügel gewähr
leisten. Die mechanische Ansteuerung durch den Standflügel
erfordert besondere Einrichtungen, die die Fertigung und
Montage verteuern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließfolge
regelung zu schaffen, die einfach aufgebaut und kostengünstig
zu realisieren ist.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß
eine elektrisch ansteuerbare Blockiereinrichtung des Gangflü
gels vorgesehen ist, die in Abhängigkeit vom Standflügel der
art angesteuert wird, daß sie den Gangflügel während des
Schließens des Standflügels zumindest vorübergehend blockiert.
Als Blockiereinrichtung können herkömmliche elektrisch an
steuerbare Feststelleinrichtungen verwendet werden. Die
elektrische Ansteuerung über den Gangflügel kann über elek
trische Leitungen erfolgen, ohne daß ein großer Montageauf
wand entsteht. Mit der Blockierung des Gangflügels wird er
reicht, daß der Standflügel vorher in Schließlage kommt. Die
Ansteuerung der Blockiereinrichtung kann vorsehen, daß die
Blockierung des Gangflügels zeitverzögert nach Beginn der
Schließbewegung des Standflügels oder nach Erreichen einer
Stellung des Standflügels aufgehoben wird. Die zeitverzögerte
Aufhebung der Blockierung kann über entsprechende Zeitglieder
in der Steuerung der Blockiereinrichtung erfolgen. Die Auf
hebung der Blockierung nach Erreichen einer bestimmten
Stellung des Standflügels, vorzugsweise wenn der Standflügel
die Schließlage erreicht hat, kann über einen vom Standflügel
betätigten elektrischen Schalter erfolgen.
Um eine korrekte Schließfolgeregelung auch bei Stromausfall
sicherzustellen, kann die Blockiereinrichtung mit einer vom
Standflügel angesteuerten elektrischen Energiequelle, wie
z. B. Stromnetz, Notstromaggregat, Generator, Akku, Konden
sator oder dergleichen, verbunden sein. Bei Ausführungen, bei
denen die Blockiereinrichtung mit einem Generator verbunden
ist, kann vorgesehen sein, daß der Standflügel den Generator
antreibt, der Strom für die Blockierung des Standflügels
liefert. Als Generator kann ein Getriebe-Gleichstrom-Elektro
motor verwendet werden, wobei die Generatorwelle mit der
Schließerwelle des Standflügeltürschließers antriebsverbunden
sein kann.
Im nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele unter Bezug
nahme auf die Zeichnung erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer zweiflü
geligen Tür mit der erfindungsgemäßen Schließ
folgeregelung.
Die dargestellte zweiflügelige Tür weist einen Standflügel 1
und einen Gangflügel 2 auf, die jeweils mit obenliegenden
Türschließern 3 bzw. 4 ausgestattet sind.
Aufgrund der Falzausbildung an den Flügeln 1 und 2 muß die
Schließfolge derart geregelt sein, daß der unterschlagende
Standflügel 1 jeweils vor dem überschlagenden Gangflügel 2
in die Schließlage kommt. Die Unterschlag-/Überschlag-An
ordnung der Flügel 1 und 2 in der Schließlage ist bei 12
strichliert dargestellt.
Die Flügel 1 und 2 werden in der gezeigten Offenstellung über
wand- oder bodenfeste Haftmagnete 5 bzw. 6 festgestellt. Im
bestromten Zustand halten sie die in Offenstellung stehenden
Türflügel 1 bzw. 2 fest. Wenn die Haftmagnete 5, 6 nicht be
stromt sind, können die Türflügel 1 bzw. 2 unter Wirkung der
Türschließer 3 bzw. 4 schließen.
Die Haftmagnete 5, 6 sind so geschaltet, daß bei der Aufhebung
der Feststellung die korrekte Schließfolge der Türflügel 1, 2
gewährleistet ist.
Die Aufhebung der Feststellung kann über eine nicht darge
stellte Brandmeldeanlage oder über Auslösetaster erfolgen.
Bei Betätigen des Auslösetasters oder bei Ansteuerung über
die Brandmeldeanlage wird zuerst der Haftmagnet 5 des Stand
flügels 1 ausgeschaltet und damit der Standflügel 1 sofort
freigegeben, der dann unter Wirkung des Türschließers 3
schließt. Der Haftmagnet 6 des Gangflügels 2 wird noch
weiter bestromt, so daß der Gangflügel 2 weiterhin offen
gehalten bzw. blockiert wird. Erst nach einer Verzögerungs
zeit von z. B. 3 Sekunden wird dann der Gangflügel 2 frei
gegeben, indem der Haftmagnet 6 ausgeschaltet wird. Dies be
wirkt, daß der Gangflügel 2 unter Wirkung seines Türschlie
ßers 4 dann dem Standflügel 1 nachläuft und somit die ge
wünschte Schließfolge erhalten wird.
Nach einer vorgegebenen Verzögerungszeit werden die beiden
Haftmagnete 5, 6 dann wieder bestromt, so daß nach dem er
neuten Öffnen der Flügel 1, 2 wieder die Feststellung er
folgt und der Ausgangszustand hergestellt ist.
Bei Unterbrechung der Stromversorgung wird dieselbe Schließ
folge ausgelöst. Der Haftmagnet 5 des Standflügels 1 wird
sofort freigegeben, so daß der Standflügel 1 unter Wirkung
des Türschließers 3 schließt. Der Haftmagnet 6 des Gangflü
gels 2 wird durch einen nicht dargestellten elektrischen
Energiespeicher, der als Kondensator oder Akku ausgebildet
sein kann, für eine bestimmte Verzögerungszeit, z. B.
3 Sekunden, weiterbestromt. Der Gangflügel 2 wird dadurch
so lange in Offenstellung gehalten bzw. blockiert. Erst nach
dieser Verzögerungszeit wird schließlich der Haftmagnet 6 des
Gangflügels abgeschaltet, so daß nun auch der Gangflügel 2
unter Wirkung des Türschließers 4 schließt und die ge
wünschte Schließfolge erhalten wird.
Die Bestromung der Haftmagnete 5, 6 stellt sich wieder ein,
sobald die Stromversorgung nicht mehr unterbrochen ist,
frühestens nach einer vorbestimmten Verzögerungszeit von
z. B. 3 Sekunden nach Freigabe des Gangflügels 3.
Die elektrische Steuereinrichtung mit Kondensator bzw. Akku
usw. sowie Brandmeldeanlage und Auslösetaster sind vorzugs
weise in oder auf der Wand ortsfest untergebracht. Es können
auch zusätzliche Einrichtungen zur Überwachung der Funktionen
der einzelnen Aggregate vorgesehen sein; z. B. können der
Ladezustand des Energiespeichers und die Funktionen der Haft
magnete 5, 6 und der Türschließer 3, 4 kontinuierlich über
wacht werden. Hierbei kommt insbesondere eine Überwachung der
Schließgeschwindigkeit der Flügel 1, 2 in Frage.
Bei einem abgewandelten Ausführungsbeispiel kann zusätzlich
oder alternativ zu dem Akku oder Kondensator ein Generator
vorgesehen sein, der vom Standflügel 1 oder vom Standflügel
türschließer 3 angetrieben wird und den Gangflügelhaft
magneten 6 während der Verzögerungszeit mit Strom versorgt.
Als Generator kann ein Getriebe-Gleichstrom-Elektromotor ver
wendet werden. Die Generatorwelle kann im Bereich des Tür
schließers 3 angeordnet und mit der Schließerwelle verbunden
werden. Auch andere Anordnungen des Generators kommen in
Frage, z. B. im Bereich der Türbänder des Standflügels 1, um
die Relativbewegung zwischen Standflügel 1 und Blendrahmen zu
nutzen.
Bei anderen abgewandelten Ausführungsbeispielen können statt
der Haftmagnete 5, 6 Feststelleinrichtungen in den Tür
schließern 3, 4 integriert sein, z. B. in den Hydraulik
kreislauf der Türschließer geschaltete Elektromagnetventile.
Sie können in gleicher Weise wie die Haftmagnete 5, 6 ge
schaltet und angesteuert werden. Es können herkömmliche
elektrohydraulische Türschließer verwendet werden. Bei ein
geschaltetem Strom ist deren Magnetventil geschlossen und
damit die Feststellung der betreffenden Flügel eingestellt.
Bei stromlosem Ventil ist das Ventil offen und die Fest
stellung gelöst.
Statt der Elektromagnetventile können auch elektromotorische
Ventile in den Türschließern 3, 4 integriert sein. Sie können
mit besonderem Vorteil in Verbindung mit der beschriebenen
Generator-Ausführung verwendet werden.
Statt der dargestellten Türschließer 3, 4 mit Scherenge
stänge können auch Gleitarmtürschließer verwendet werden.
Statt der Haftmagnete 5, 6 können in diesem Fall in der
Gleitschiene der Türschließer integrierte Feststellein
richtungen verwendet werden. Diese Feststelleinrichtungen
können in gleicher Weise wie die Haftmagnete 5, 6 ge
schaltet und angesteuert werden. Die Anordnung funktioniert
dann in gleicher Weise wie beschrieben. Ferner sind Aus
führungsbeispiele vorgesehen, bei denen die Schließge
schwindigkeit des Standflügels 1 größer als die Schließge
schwindigkeit des Gangflügels 2 eingestellt wird. Dies ist
beispielsweise durch entsprechende Einstellung der Regu
lierventile der hydraulischen Türschließer 1 und 2 möglich.
Hierbei kann auf Blockiereinrichtungen, wie sie zuvor be
schrieben sind, zur Realisierung der Schließfolgeregelung ver
zichtet werden. Die Blockierung des Gangflügels 2 zur Schließ
folgeregelung erfolgt hier über die unterschiedliche Schließ
geschwindigkeit in den Türschließern 3, 4. Um die Einstellung
der Schließgeschwindigkeit auch für längere Zeit sicherzu
stellen, können zusätzliche Überwachungseinrichtungen z. B.
an den Türschließern vorgesehen sein.
Bei abgewandelten Ausführungsbeispielen können statt der An
schlagdrehflügel 1, 2 auch Pendelflügel oder Schiebeflügel
vorgesehen sein.
Claims (9)
1. Schließfolgeregelung für eine mit Türschließer ver
sehene zweiflügelige Tür mit einem Standflügel und
einem Gangflügel, wobei der Standflügel vor dem Gang
flügel in Schließlage kommt, gekenn
zeichnet durch
eine elektrisch ansteuerbare Blockiereinrichtung (6) des
Gangflügels (2), die in Abhängigkeit vom Standflügel (1)
derart angesteuert wird, daß sie den Gangflügel (2)
während des Schließens des Standflügels (1) zumindest
vorübergehend blockiert.
2. Schließfolgeregelung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Blockierung des
Gangflügels (2) zeitverzögert nach Beginn der Schließ
bewegung des Standflügels (1) oder nach Erreichen einer
Stellung des Standflügels (1) aufgehoben wird.
3. Schließfolgeregelung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ansteuerung der Blockiereinrichtung (6) über ein
elektrisches Signal erfolgt, das in Abhängigkeit von
der Abschaltung einer Feststelleinrichtung (5) des
Standflügels (1) abgegeben wird oder über einen elek
trischen Schalter erfolgt, der vom Standflügel (1) oder
vom Standflügeltürschließer (3) mittelbar oder unmittel
bar betätigt wird.
4. Schließfolgeregelung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blockiereinrichtung (6) mit einer vom Standflügel (1)
angesteuerten elektrischen Energiequelle verbunden ist,
z. B. Stromnetz, Notstromaggregat, Generator, Akku,
Kondensator oder dergleichen.
5. Schließfolgeregelung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Standflügel (1) einen Generator antreibt, der Strom
für die Blockierung (5) des Standflügels (1) liefert.
6. Schließfolgeregelung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Generatorwelle mit
der Schließerwelle des Standflügeltürschließers (3) an
triebsverbunden ist.
7. Schließfolgeregelung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Generator ein
Getriebe-Gleichstrom-Elektromotor verwendet wird.
8. Schließfolgeregelung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Standflügel (1) und der Gangflügel (2) über elek
trisch ansteuerbare Feststelleinrichtungen (5 bzw. 6) in
Offenstellung feststellbar sind, wobei die Feststellein
richtung (6) des Gangflügels (2) die Blockiereinrichtung
bildet und die Feststelleinrichtungen (5, 6) so ge
schaltet sind, daß nach Abschalten der Feststellung (5)
des Standflügels (1) die Feststellung (6) des Gangflü
gels (2) zeitverzögert aufgehoben wird.
9. Schließfolgeregelung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blockiereinrichtung (6) unmittelbar auf den Gang
flügel (2) einwirkt, z. B. als elektrischer Haftmagnet,
elektrisch beaufschlagter Sperriegel oder dergleichen
ausgebildet ist oder mit dem Gangflügeltürschließer zu
sammenwirkt, z. B. als ein in den Hydraulikkreislauf
des Gangflügeltürschließers geschaltetes Elektromagnet
ventil, elektromotorisches Ventil oder ein mit dem
Schließerkolben, dem Schließergestänge oder der Schlie
ßerwelle zusammenwirkendes elektrisch beaufschlagtes
Sperrglied ausgebildet ist.
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