DE401965C - Schaltungsanordnung zur Kontrolle der drei Phasen eines Drehstromnetzes - Google Patents

Description

In dem Patent 370090 ist eine Anordnung beschrieben, bei der die drei Phasen eines Drehstromnetzes mittels eines einzigen Überstromrelais geschützt sind. Eine ähnliche Schaltung für Relais, denen außer dem Strom noch eine Spannung zugeführt wird, war bisher nicht möglich, weil bei derartigen Relais die Schwierigkeit besteht, sie so zu schalten, daß sie bei allen vorkommendien Störungs-Verhältnissen an die richtige Spannung angeschlossen sind. Es ist nämlich bei diesen Relais notwendig, daß entweder die Spannungswicklung an einer von der Störung möglichst wenig beeinflußten Spannung liegt, oder dem Relais die am stärksten beeinflußte Spannung zugeführt wird. Ersteres ist notwendig, wenn das Relais die Stromrichtung kontrollieren soll, letzteres, wenn die Auslösezeit des Relais von der Spannung abhängig sein soll.

Diese Schwierigkeiten werden erfindungsgemaß dadurch behoben, daß die Spannungsspule im normalen Betriebe abgeschaltet und im Störungsfalle durch zwei von den Strömen in den Phasen oder den Spannungen zwischen den Phasen beeinflußte Relais an die in jedem einzelnen Störungsfalle geeignete Spannung angelegt wird. Die Stromwicklung wird hierbei in der Weäse, wie es im Hauptpatent angegeben ist, fest angeschlossen.

Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel eines spannungsabhängigen Relais dargestellt.

Abb. ι stellt eine beispielsweise Schaltung des Erfindungsgedankens dar. Die Stromspule b des Wattmeterrelais α liegt, wie dies im Hauptpatent angegeben ist, parallel zu den beiden gegeneinandergeschalteten Sekundärwicklungen der Stromwandler S₁ und S₂, so

daß ihr die Differenz der in den Stromwandlern S₁ und S₂ erzeugten Ströme I_x und L₂ zugeführt wird. Die Spannungsspule des Wattmeterrelais liegt in dem gezeichneten Ruhezustand über die beiden Kontakte 3 mit beiden Enden an der Phase 3, also an derjenigen Phase, deren Strom nicht in der Anordnung benutzt wird. Die beiden Endpunkte der Spannungsspule oder einer derselben können auch durch die Relais d_x und d₂, die von den in den Stromwandlern S₁ und S₂ fließenden Strömen erregt werden, derart an die anderen Xetzphasen angeschlossen werden, daß das vom Strom /₂ betätigte Relais d₂ den einen Endpunkt an die Phase 2 und das vom Strom I₁ betätigte Relais d_x den andern Endpunkt an die Phase 1 anlegt.

In Abb. 2 sind die bei Kurzschluß in den verschiedenen Phasen möglichen Fälle dargestellt. Rechts ist die Kontaktstellung gezeichnet, links das Diagramm von Strom und Spannung unter der Annahme induktionsfreier Belastung.

Fall a. Kurzschluß zwischen den drei Phasen: Die Spannungsspule liegt an der verketteten Spannung zwischen Phase 1 und 2, in der Stromspule fließt die geometrische Differenz von Z₁ und i₂.

Fall b. Kurzschluß zwischen Phase 1 und 2, Spannungsspule an diesen Phasen. Der Strom in Phase 3 kann vernachlässigt werden, die Ströme Z₁ und i₂ schwenken so herum, daß' sie einander entgegengesetzt gerichtet sind; ihre geometrische Differenz ist also gleich der absoluten Summe.

Fall c. Kurzschluß zwischen 2 und 3. Der Strom in Phase 1 ist gleich Null; in der ütromspule fließt also nur i₂.

Fall d. Kurzschluß zwischen 1 und 3. In der Stromspule fließt nur Z₁.

In allen Fällen liegt die Spannung an der Spannungsspule in Phase mit dem Strom in der Stromspule, und diese Spannung ist diejenige, die von der Störung am stärksten beeinflußt wird.

Der Einfachheit halber ist die Spannungsspule als direkt an die Netzphasen angeschlossen gedacht. Durch Zwischenschaltung eines Spannungswandlers wird natürlich nichts geändert.

Will man das Relais an diejenige Spannung anschließen, die. sich im Störungsfall am wenigsten ändert, so muß man die Spannungsspule zwischen die vom Kurzschluß nicht betroffene und eine der kurzgeschlossenen Phasen anschließen.

An Stelle der beiden Stromrelais kann man zur Umschaltung der Spannungsspule auch Spannungsrückgangsrelais wählen. Diese schließt man zweckmäßig an die Phase, deren Strom dem Hauptrelais nicht zugeführt wird, und an eine der beiden andern Phasen an.

Claims (5)

1. Pate nt-Ansprüche:

   i. Schaltanordnung zur Kontrolle der drei Phasen eines Drehstromnetzes vermittels eines einzigen Relais nach Patent 370090, dadurch gekennzeichnet, daß mit der von der Differenz der in zwei Phasen fließenden Ströme erregten Stromspule eine Spannungsspule nach Art eines Wattmeters zusammenarbeitiet, die durch Relais oder ähnliche Vorrichtungen in jedem einzelnen Störungsfalle selbsttätig an die zur Betätigung erforderliche Spannung angelegt wird.
2. 2. Schaltungsanordnung nach Anspruchi, dadurch gekennzeichnet, daß in den Fällen, in denen ein spannungsaTahängiges Relais benötigt wird, die Spannungsspule im Störungsfalle an die von der Störung am stärksten beeinflußte Spannung beispielsweise derart angeschlossen wird, daß sie im Ruhezustand mit beiden Endpunkten an der nicht in der Anordnung benutzten, dritten Netzphase liegt und im Störungsfalle mit ihrem einen oder beiden Endpunkten an diejenige der beiden anderen Phasen angeschlossen wird, die den Überstrom führt.
3. 3. Schaltungsanordnung nach Anspruchi, dadurch gekennzeichnet, daß in den Fällen, in denen es auf die Entwicklung eines möglichst großen Drehmoments des Relais ankommt, die Spannungsspule im Störungsfalle an die von der Störung am wenigsten beeinflußte Spannung angeschlossen wird.
4. 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umschaltung der Spannungsspule Steuerrelais vorgesehen sind, von denen jedes durch einen derjenigen Phasenströme erregt wird, deren Differenz dem, Hauptrelais zugeführt wird. !05
5. 5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umschaltung der Spannungsspule Steuerrelais vorgesehen sind, die von der Spannung zwischen derjenigen Netzphase, no deren Strom nicht benutzt wird, und einer der andern Phasen beeinflußt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.