DE4019369C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Baumaschine mit einer Vorrichtung zur Montage und Demontage einer Gegenmasse der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.

Ein solcher, aus der DE-AS 10 26 500 bekannter Fahrzeugkran ist zum Heben und Absenken von Gegengewichten vorgesehen. Die Hubeinrichtung umfaßt eine Gegengewichtswinde, die an einem Lagergestell des Krans befestigt ist, sowie an Ketten befestigten Kranhaken, die an das Gegengewicht angreifen. Durch Bewegen der Kette wird das Gewicht angehoben oder abgesenkt, wobei in einer angehobenen Position das Gegengewicht mittels Schwenkhaken mit dem Lagergestell verbunden werden kann. Bei einer Hubbewegung wird das Gegengewicht einer Schaukelbewegung unterworfen, die selbst in einer eingehängten Position nicht vollständig abzustellen ist. Diese Schaukelbewegungen können sowohl eine Beeinträchtigung des Lagergestells als auch des Gegengewichtes herbeiführen.

Aus der DE-AS 15 31 137 ist es bekannt, daß die Gegenmasse dem Lagergestell zugewandte Rinnen aufweist.

Die Fig. 6 zeigt ein System zur Handhabung einer Gegenmasse, wie es Gegenstand der JP-Sho 59-1625 ist. Hiernach ist am rückwärtigen Ende eines Schwenkrahmens 46 ein Hubzylinder 36 angebracht, der einen verschwenkbaren Arm 34 betätigt, welcher mit einer die Gegenmasse 30a aufnehmenden Auskragung versehen ist, so daß die Gegenmasse angehoben und am Schwenkrahmen mittels Scherbolzen und Klemmschrauben befestigt werden kann. Es ist also notwendig, einen am Schwenkrahmen befestigten Arm sowie einen Hubzylinder im Gegenmasse-Hubsystem vorzusehen. Der Vorgang der Montage der Gegenmasse wird noch dadurch erschwert, daß die Scherbolzen zur Aufnahme der Gegenmasse schwierig zu positionieren sind. Darüber hinaus ist diese Art eines Gegenmasse-Hubsystems ziemlich kostspielig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute und störungsfrei arbeitende Vorrichtung zu schaffen, die ein sicheres Heben, Positionieren, Absenken und Arbeiten der Baumaschine mit einer Gegenmasse gewährleistet.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.

Erfindungsgemäß sind die Rinnen durch Aufnahme der Hubsysteme auf der dem Lagergestell zugewandten Fläche der Gegenmasse angeordnet, um ein einfaches und störungsfreies Heben und Senken der Gegenmasse zu gewährleisten. Beim Heben und Senken wird die Gegenmasse durch Dreh-Auflager geführt, die schwenkbar am Lagergestell befestigt sind und die in Führungskehlen der Gegenmasse eingreifen, so daß die Gegenmasse bei einer Hubbewegung vollkommen sicher geführt wird. Unterhalb der Führungskehlen sind in der Gegenmasse Lager-Einsenkungen eingearbeitet, die ein Verschwenken der Dreh-Auflager gestatten und die Gegenmasse mittels der Auflager sicher trägt. In dieser Position wird die Gegenmasse mit dem Lagergestell verspannt, um ein sicheres Arbeiten der Baumaschine mit einer solchen Gegenmasse zu gewährleisten.

Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen an­ hand bevorzugter Ausführungsformen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Frontansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Fig. 2 eine Draufsicht zur Fig. 1;

Fig. 3 einen lotrechten Schnitt durch eine Gegenmasse mit einem Hubsystem in Seitenansicht;

Fig. 4 eine Frontansicht eines Dreh-Auflagers in gegenüber Fig. 1 vergrößerter Darstellung;

Fig. 5 eine teilweise geschnittene Seitenansicht zur Fig. 4;

Fig. 6 eine Seitenansicht zur Erläuterung des Standes der Technik.

Die Fig. 1-5 zeigen ein Gegenmasse-Lagergestell 1, das am rückwärtigen Ende eines Schwenkrahmens angebracht ist. Am unteren Ende des Lagergestells 1 sind zwei rechteckige Dreh-Auflager 2 auf einem Drehzapfen 3 gehalten. In den oberen Teilen eines jeden Dreh-Auflagers 2 sind Durchgangslöcher 5 ausgebildet, in die Klemmschrauben 30 eingesetzt werden, worauf noch eingegangen werden wird. An der zur Gegenmasse 20 entgegengesetzten inne­ ren Stirnfläche des Lagergestells 1 sind Gegenlagerplatten 4 mit Gewindelöchern befestigt. In dem dem Lagergestell zugewandten Teil der Gegenmasse ist ein Paar von vertikalen Führungskehlen 24 ausgebildet, die je einem Dreh-Auflager 2 zugeordnet sind. Ferner sind in diesem Teil der Gegenmasse 20 zwischen den Führungskehlen 24 zwei vertikale Rinnen 26 ausgearbeitet, die der Aufnahme von Massen-Hubsystemen 10 dienen.

Diese Hubsysteme 10 sind am Gegenmasse-Lagergestell 1 über Konsolstützen 8 sowie 9 befestigt und umfassen jeweils einen Stellzylinder 11 mit einer Kolbenstange 12. An den oberen Enden der durch Hydraulikdruck aus- und einzufahrenden Kol­ benstangen 12 sind Kettenräder 13 montiert, über die Ketten 14 laufen, welche einerseits am Gegenmasse-Lagergestell und andererseits über in den Rinnen 26 liegende Befestigungs­ laschen 21 an der Gegenmasse 20 fest angebracht sind.

In der Rückfläche der Gegenmasse 20 sind Ausnehmungen 22 aus­ gebildet, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, von denen aus sich Durchbohrungen 23 durch die Gegenmasse ziehen. An den unteren Enden der Führungskehlen 24 ist die Gegenmasse 20 mit Lager-Einsenkungen 25 versehen, die breiter als die Füh­ rungskehlen 24 sind.

Im folgenden wird auf die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingegangen.

Um die Gegenmasse 20 am Schwenkrahmen zu montieren, müssen die Dreh-Auflager 2 zuerst in die vertikale, in Fig. 4 durch strich-punktierte Linien angegebene Stellung gebracht wer­ den. Dann werden die einen Enden der Ketten 14 an den Befesti­ gungslaschen 21 der auf dem Boden ruhenden Gegenmasse 20 un­ ter Verwendung von Bolzen od. dgl. angebracht, worauf die Kolbenstangen 12 durch Betreiben der Stellzylinder 11 ausge­ fahren werden. Die Gegenmasse 20 wird mittels der drehenden Kettenräder 13 und der über diese laufenden Ketten 14 angeho­ ben, wobei die Dreh-Auflager 2 auf Grund ihrer vertikalen Ausrichtung frei in den Führungskehlen 24 in der Gegenmasse 20 gleiten, die so weit angehoben wird, bis die Dreh-Aufla­ ger 2 in den Lager-Einsenkungen 25 am unteren Ende der Füh­ rungskehlen 24 gedreht werden können. Nach dem Beendigen des Anhebens und Drehen der Auflager 2 um 90° in die horizontale, in Fig. 4 mit ausgezogenen Linien angegebene Stellung kann die Gegenmasse über eine kurze Strecke abgesenkt und auf den Dreh-Auflagern 2 abgestützt werden. Anschließend wird die Gegenmasse 20 an ihrem Lagergestell 1 mittels der durch die Durchbohrungen 23 geführten sowie in die Gegenlagerplatten 4 eingedrehten Klemmschrauben 30 befestigt.

Da jedoch das Anbringen der Gegenmasse 20 im allgemeinen nicht mit großer Häufigkeit erfolgt, können nach dem Befesti­ gen der Gegenmasse am Lagergestell 1 die Ketten 14 abgenom­ men und die Kolbenstangen 12 in ihre gänzlich in die Stell­ zylinder 11 eingefahrene Position gebracht werden. Ferner können diese Zylinder auch mit Schutzeinrichtungen abgedeckt oder sogar für eine Lagerung abgebaut werden.

Zum Abbauen der Gegenmasse 20 müssen nach Lösen der Klemm­ schrauben 30 und nach Anheben durch die Hubsysteme 10 über eine kurze Strecke die Dreh-Auflager 2 um 90° in die ver­ tikale Stellung gedreht werden. Anschließend wird die Gegenmas­ se 20 bei Gleiten der Auflager 2 in den Führungskehlen 24 zum Boden abgelassen, worauf die Ketten 14 gelöst werden können.

Bei der beschriebenen Ausführungsform werden also die Dreh-Auflager 2 so gedreht, daß zur Montage und Demontage der Ge­ genmasse 20 mit Bezug zu deren Lagergestell 1 diese Auflager in den Führungskehlen 24 frei gleiten können, und sie werden so gedreht, daß sie ein Auflager für die Gegenmasse 20 im montierten sowie durch die Klemmschrauben 30 festgelegten Zustand bilden.

Somit ist es ausreichend, zwei Massen-Hubsy­ steme von ganz einfacher Konstruktion, die in vertikaler Richtung arbeiten, am Gegenmasse-Lagergestell vorzusehen, weshalb die gesamte Einrichtung zur Halterung der Gegenmasse vereinfacht werden kann und die Hubsysteme, weil sie in Rin­ nen der Innenfläche der Gegenmasse aufgenommen sind, keine anderen Arbeitsvorgänge störend beeinflussen. Darüber hinaus kann die Gegenmasse ohne Schwierigkeiten und exakt positio­ niert werden, weil sie am Schwenkrahmen nach ihrem Auflegen auf die Dreh-Auflager am Lagergestell befestigt werden kann. Demzufolge kann der Vorgang zur Monta­ ge und Demontage der Gegenmasse auf der Baustelle in hohem Maß vereinfacht werden.

Claims (3)

1. Baumaschine mit einer Vorrichtung zur Montage und Demontage einer Gegenmasse, mit:
einem Gegenmasse-Lagergestell (1),
am Gegenmasse-Lagergestell (1) angeordneten Gegenmasse-Hubsystemen (10) zum Heben und Senken einer Gegenmasse (20), und
Gegenmasse-Auflagereinrichtungen (2, 3), die am Gegenmasse-Lagergestell (1) angeordnet sind zum Tragen der Gegenmasse in einer angehobenen Position, wobei die Gegen­ masse (20) vertikal verlaufende Rinnen (26) zur Aufnahme der Hubsysteme (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rinnen (26) auf der dem Lagergestell (1) zugewandten Fläche der Gegenmasse (20) angeordnet sind,
daß die Gegenmasse-Auflageeinrichtung (2, 3) zwei senkrecht zur Hubrichtung angeordnete, voneinander beabstandete und auf einem Drehzapfen (3) schwenkbare, rechteckige Dreh-Auflager (2) umfaßt,
daß die Gegenmasse (20) ein Paar Führungskehlen (24) auf­ weist, die auf der dem Lagergestell (1) zugewandten Fläche der Gegenmasse (20) angeordnet sind und mit dem gleichen Ab­ stand voneinander angeordnet sind, wie die Dreh-Auflager (2),
daß unterhalb der Führungskehlen (24) Lager-Einsenkungen (25) in die Gegenmasse (20) eingebracht sind,
daß die Abmessungen der rechteckigen Dreh-Auflager (2), der Führungskehlen (24) und der Einsenkungen (25) so bemessen sind, daß die Dreh-Auflager (2) in einer Vertikalposition die Gegenmasse (20) in den Führungskehlen (24) führt und daß die Dreh-Auflager (2) in einer Horizontalposition die Gegenmasse (2) an den Lager-Einsenkungen (25) trägt, und
daß Befestigungseinrichtungen (4, 23, 30) vorgesehen sind zum Verspannen der Gegenmasse (20) in der angehobenen Position mit dem Lagergestell (1).

2. Baumaschine mit einer Vorrichtung zur Montage und Demon­ tage einer Gegenmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Hubsysteme (10) Hydraulikzylinder (11, 12) um­ fassen, deren untere Enden am Gegenmasse-Lagergestell (1) schwenkbar angeordnet sind, ein Paar Kettenräder (13) um­ faßt, die an den oberen Enden von Kolbenstangen (12) der Hy­ draulikzylinder angeordnet sind, und ein Paar mit den Kettenrädern in Eingriff befindlichen Ketten (14) umfaßt, deren eines Ende mit dem Gegenmasse-Lagergestell (1) und deren anderes Ende lösbar mit der Gegenmasse (20) verbunden sind.

3. Baumaschine mit einer Vorrichtung zur Montage und Demontage einer Gegenmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenmasse-Befestigungseinrichtung eine Mehrzahl von Schrauben (30) umfaßt, daß die Gegenmasse (20) eine Mehrzahl von Durchgangsbohrungen (23) aufweist,
und daß mit dem Gegenmasse-Lagergestell (1) eine Gegenlagerplatte (4) verbunden ist, die eine Mehrzahl von Gewindebohrungen aufweist zum Verschrauben der durch die Durchgangsbohrungen (23) gesteckten Schrauben (30).