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Die Erfindung betrifft eine Gegengewicht-Ausbauvorrichtung, insbesondere
für einen auf einem Fahrgestell montierten Kran mit einem am hinteren Ende des Oberwagens
äbnelünbar _ angeordneten Gegengewicht, das über einen in der Vertikalebene verschwenkbaren
Hebel, eine lösbare Schwenkverbindung zwischen dem oberen Ende dieses Hebels und
dem Gegengewicht und einem zwischen dem Oberwagen und dem Hebel eingeschalteten
hydraulischen Arbeitszylinder zur Verschwenkung des Hebels am Oberwagen anbringbar
eist.
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Bei bekannten Gegengewicht-Ausbaüvorrichtungen dieser oder ähnlicher
Art (z. B. nach USA.-Patentschrift 3 278 045) wird, das anzuhebende Gegengewicht
mit einer.. senkrecht zum Gegengewicht anhebenden Hubvorrichtung, welche von den
Auslegerseilen des Krans betätigt wird, über etwa 90° des Hebelwegs angehoben, und
zwar auch nur dann, wenn die Auslegerstützen eingeklappt sind.
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Derartige bekannte Gegengewicht-Ausbauvorrichtungen haben einerseits
wegen der Betätigungsmöglichkeit ihrer Hubvorrichtung im eingeklappten Zustand der
Auslegerstützen den wesentlichen Nachteil, daß das Gegengewicht nur dann umgesetzt
werden kann, wenn der gesamte Kran betriebsbereit ist: Außerdem erfolgt die Arretierung
des Gegengewichts in angehobenem Zustand über eine aufwendige Klinkeneinrichtung,
welche im Betriebszustand des Krans einen Großteil des Gegengewichts ständig halten
muß. Diese Klinkeneinrichtung stellt einen erheblichen Unsicherheitsfaktor bei der
bekannten Anordnung dar, da ein unter den oft rauhen Betriebsbedingungen derartiger
Kräne durchaus mögliches Lösen der Sperrklinke ein sofortiges Abfallen des Gegengewichts
zur Folge hätte, wobei der -Kran in einer kritischen Betriebsstellung und bei gehobener
Last kippen könnte.
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Aufgäbe der Erfindung ist es, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden
und ein Gegengewicht möglichst einfach demontierbar am Oberwagen eines Krans anzuordnen.
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_. Diese Aufgabe wird bei- Gegengewichts-Ausbauvorrichtungen der eingangs
definierten Art dadurch gelöst, daß die Schwenkachse des Hebels sich zwischen dessen
beiden Enden und nahe der hinteren Begrenzung. des. Oberwagens befindet und daß
der hydraulische Arbeitszylinder zwischen dem Oberwagen und dem unteren, der Anordnung
der Schwenkverbindung gegenüberliegenden Ende des Hebels angeordnet ist: Um das
Gegengewicht in der Einbaulage ohne zusätzliche Klinken bzw. ständig beanspruchte
Arretierungseinrichtungen sicher am - Kranoberwagen befestigen zu können, ist es
erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, daß die- Schwenkverbindung in der Einbaulage
des Gegengewichts geringfügig gegenüber der Schwenkachse zum Oberwagen hin nach
innen versetzt angeordnet ist.
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In einfacher und sicherer Ausführung ist es ferner vorteilhaft, daß
am oberen Ende des Hebels ein etwa rechtwinklig zum Oberwagen hin abstehender Ansatz
mit Vorrichtungen zur Arretierung des Hebels in seiner Einbaulage am Oberwagen vorgesehen
ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Gegengewicht-Ausbauvorrichtung kann wegen
der optimalen räumlichen Zuordnung der Hubvorrichtung zum Oberwagen ein im Vergleich
zum hebenden Gegengewicht relativ kleiner Arbeitskolben Verwendung finden, der außerdem
noch im Innenbereich des Oberwagens angeordnet ist und beim Anheben bzw... Umlenken
des Gegengewichts mit optimalem Wirkungsgrad in Schubrichtung arbeitet und außerdem
unabhängig von der übrigen Kranbetätigung bedienbar ist.
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Damit ist auch die Möglichkeit gegeben, verhältnismäßig schwerere
Zusatz-Gegengewichte zu verwenden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand von
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt .
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F i g. 'l eine schematische Seitenansicht eines fahrbaren Krans
mit einer Gegengewicht-Ausbauvorrichtung, F i g. 2 eine vergrößert dargestellte,
teilweise weggebrochene Teilaufsicht auf die Gegengewicht-Ausbauvorrichtung, F i
g: 3 einen Teilschnitt längs der Linie 3-3 in F i g: 2 und F i g. 4 und 5 perspektivische
Teilansichten von Einzelheiten der Gegengewicht-Ausbauvorrichtung. Der Kran gemäß
F i g. 1 ist auf einem Trägerfahrzeug 1 montiert. Auf der Plättform 2 des Trägerfahrzeugs
1 ist ein Oberwagen 3 drehbar gelagert, der einen hydraulisch betätigbaren Kranausleger
4 sowie andere übliche Bauteile trägt. Der Oberwagen 3 ist zusammen mit dem Kranausleger
4 auf herkömmliche Weise über 360° hinweg drehbar.
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Ein schweres Gegengewicht 5 befindet sich in eingebautem Zustand am
hinteren bzw. gemäß F i g. 1 linken Ende des Oberwagens 3. Gemäß F i g. 2 sind sowohl
das Gegengewicht 5 als auch die Rückseite des Oberwagens 3 im wesentlichen bogenförmig
ausgebildet.
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Der Oberwagen 3 weist zwei im wesentlichen parallele Hilfsrahmen 6
auf, von denen jeder eine schräg angeordnete obere Strebe 7 und eine lotrechte Strebe
8 an der Hinterkante des Oberwagens 3 aufweist. Die Streben 8 besitzen Mulden- bzw.
tJ-Profilform mit sich einwärts in Richtung auf den Oberwagen 3 öffnendem Querschnitt.
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Von jeder Strebe 8 stehen in Auswärts- bzw. Rückwärtsrichtung jeweils
zwei im Abstand voneinander angeordnete, mit Bohrungen versehene Halterungen 9 ab.
Zwei Hebel 10 sind zwischen ihren Enden mittels je eines Querbolzens 11 schwenkbar
zwischen jeweils zwei zugeordneten Halterungen 9 gelagert, so daß die Hebel 10 schwenkbar
am Oberwagen 3 aasgelenkt sind.
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Zwei herkömmliche döppeltwirkende hydraulische Arbeitszylinder 12
sind mit ihren zvlinderseitipen Enden jeweils mittels Bolzen an der Unterseite der
betreffenden oberen Strebe 7 des Hilfsrahmens 6 befestigt, so daß das eine Ende
jedes Arbeitszylinders 12 schwenkbar mit dem Oberwägen 3 verbunden ist. Der ausfahrbare
Kolben 13 jedes Arbeitszylinders 12 ist mit einem Gabelanschluß 14 versehen,
welcher das gemäß den F-i g. 3 und 5 untere Ende des zugeordneten Hebels 10 aufnimmt
und mittels eines Querbolzens 15 schwenkbar mit diesem verbunden ist. Der Steg jeder
Strebe 8 ist mit einer unteren Öffnung 16 versehen, durch welche sich der Kolben
13 nebst Gabelanschluß 14 hindureherstreckt. Die Arbeitszylinder 12 dienen auf noch
zu beschreibende Weise als Betätigungseinrichtungen für die Hebel 10.
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Das andere obere Ende jedes Hebels 10 ist mit einer Querbohrung 17
versehen, mit deren Hilfe der Hebel auf noch zu beschreibende Weise lösbar und
schwenkbar
mit dem Gegengewicht: verbunden ist. Jeder Hebe110 weist weiterhin einen einwärts
bzw: nach vorn abstehenden Ansatz 18 auf, welcher gemäß F i. g. 5 eine obere Öffnung
19 im Steg der Strebe 8 durchsetzt. Die Flansche der Strebe S und das Innenende
des Ansatzes 18 sind mit Bohrurigen versehen; die bei in der Stellung gemäß F i
g. 5 befindlichem Hebel 10 miteinander fluchten und zur herausnehmbaren Aufnahme
von querverlaufenden Arretierbolzen 20 dienen. Zwischen den Hilfsrahmen 6 ist im
Oberwagen 3 ein Raum 21 vorgesehen, in dem eine Bedienungsperson Platz findet, um
die Arretierbölzen 20 einzusetzen und herausnehmen zu können.
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Das Gegengewicht 5 ist mit zwei Ausnehmungen 22 versehen, von denen
die eine aus F i g. 4 deutlich ersichtlich ist. Die beiden Ausnehmungen öffnen sich
an ihrer Oberseite und sind den betreffenden Hebeln 10 zugewandt. Im oberen Mittelteil
jeder Ausnehmung 22 ist ein großer Ansatz 23 mit einem lotrechten; sich abwärts
öffnenden Schlitz 24 und miteinander fluchtenden Querbohrungen 25 vorgesehen.
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Gemäß den F i g. 2 und 3 nimmt jeder Schlitz 24 das obere Ende des
betreffenden Hebels 10 auf, wobei herausnehmbare, querverlaufende Verbindungsbolzen
26 die Bohrungen 17 und 25 durchsetzen und eine lösbare Schwenkverbindung zwischen
dem Gegengewicht 5 und den Hebeln 10 herstellen. Die Ausnehmungen 22 bieten einen
Zugang zu den Verbindungsbolzen 26 und ermöglichen das Einsetzen und Herausnehmen
derselben durch die Bedienungsperson von der Oberseite her: Das Gegengewicht 5 ist
unterhalb jeder AusnehmLtng 22 mit unteren Lagerflächen 27 versehen, die: sich an
den Oberwagen 3 anzulegen vermögen. Die oberen Abschnitte .der Ansätze 23 sind so
ausgebildet, daß sie schräge obere Lagerflächen 28 bilden. Diese Lagerflächen 28
vermögen sich an die Köpfe von an den Enden der Streben 7 vorgesehenen Schrauben
29 anzulegen, welche ihrerseits zwecks Einstellung der Lage; in welcher das Gegengewicht
5 in eingebautem Zustand am Oberwagen 3 anliegt, durch Hinein- und Herausdrehen
einstellbar sind.
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In den F i g. 1 bis 3 ist das Gegengewicht 5 in ausgezogenen Linien
in einer eingebauten Betriebsstellung dargestellt; in welcher es dicht an den Oberwagen
3 heran angehoben ist. Die Hebel 10 stehen lotrecht und die Arretierbolzen 20 sind
eingesetzt, während die Kolben 23 ausgefahren sind. In dieser Stellung liegen die
Lagerflächen 27 am Oberwagen 3 an, während die Lagerflächen 28 an den Schrauben
29 anliegen. Das Gewicht des Gegengewichts wird hauptsächlich von dem Querbolzen
15 und dem Verbindungsbolzen 26 und in geringerem Ausmaß von den Arretierbolzen
20 und den Schrauben 29 getragen. Gemäß F i g. 3 befindet sich das Gegengewicht
5 in Einbaulage in einer übermittigen Stellung, in welcher sich die Verbindungsbolzen
26 gemäß F i g: 3 etwas rechts von den Querbolzen 11 befinden. Hierdurch wird jegliche
Tendenz des Gegengewichts 5 vermindert, sich im Betrieb nach links vom Oberwagen
3 wegzubewegen. Die Arretierbolzen 20 dienen zur Arretierung der Hebel
10 in ihrer Lage gegenüber dem Oberwagen 3 und verriegeln somit das Gegengewicht
5 in Einbaulage.
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Wenn das Gegengewicht 5 ausgebaut werden soll, wird der Oberwagen
3 zunächst so verdreht, daß das Gegengewicht 5 gemäß F i g. 1 unmittelbar über die
Plattform 2 gebracht wird. Daraufhin werden die Arretierbolzen 20 durch die Bedienungsperson
herausgenommen. Anschließend werden die Arbeitszylinder 12 zum Einfahren der Kolben
13 betätigt, so daß die Hebel 10 gemäß F i g. 3 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt
werden. Das Gegengewicht 5 wird hierbei in seine in den F i g. 1 bis 3 strichpunktiert
eingezeichnete Ausbaustellung verbracht; in welcher es abgelassen und vom Oberwagen
3 getrennt wird, so daß es auf die Plattform 2 zu ruhen kommt..
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Danach entfernt die Bedienungsperson die Verbin-_Hebeln dungsbolzen
10 und 26; vom um Oberwagen das Gegengewicht 3 zu trennen. 5 von Bei den der dargestellten
Ausführungsform öffnen sich die Ausnehmungen 22 zur Oberseite des Gegengewichts
5, so daß die Verbindungsbolzen 26 von oben her erreichbar sind. Die Ausnehmungen
22 bieten jedoch auch einen Zugang von der Seite her, so daß sie sich nicht unbedingt
an der Oberseite zu öffnen brauchen; vielmehr kann die Oberseite des Gegengewichts
5 gewünschtenfalls zur Gewährleistung größerer mechanischer Festigkeit auch aus
Vollmaterial bestehen.
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Anschließend werden die Hebel 10 mit Hilfe der Arbeitszylinder
12 in die der Einbaustellung des Gegengewichts 5 entsprechende lotrechte Stellung
zurückverschwenkt, in welcher sie vom Gegengewicht 5 freikommen. Der Oberwagen 3
kann dann ungehindert am Gegengewicht 5 vorbei verdreht werden; um den Kranausleger
4 in eine solche Stellung zu verbringen, daß er zum Anheben des Gegengewichts 5
und zum Absetzen desselben auf einem anderen Fahrzeugoder auf dem Erdboden herangezogen
werden kann. Die Schlitze 24 erstrecken sich soweit aufwärts, daß sie die Ansätze
18 während des Ausbauvorganges aufzunehmen vermögen und das Zurückschwenken der
Hebel in die lotrechte Stellung nach dem Trennen vom Gegengewicht zulassen.
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Für den Wiedereinbau wird das Gegengewicht 5 zunächst auf passende
Weise wieder in seine Ausbaustellung auf der Plattform 2 gebracht und der Oberwagen
3 in die Stellung gemäß F i g. 1 verbracht. Die Hebel 10 werden verschwenkt;
so daß ihre oberen Enden in die Schlitze 24 eingreifen, worauf die Verbindungsbolzen
26 eingesteckt werden.: Daraufhin werden die Kolben 13: ausgefahren und verschwenken
die Hebel 10 im Uhrzegersinn, wodurch das Gegengewicht 5 aufwärts und einwärts in
seine Einbaustellung zurück verbracht wird. Schließlich werden die Arretierbolzen
20 eingesteckt.