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Grubenlampe zum Anzeigen von Temperaturen und schädlichen Gasen in
Bergwerken. Die Erfindung bezieht sich auf Grubenlampen zum Anzeigen von Temperaturen
und schädlichen Gasen in Bergwerken und bezweckt, eine Lampe dieser Art herzustellen,
die verhältnismäßig billig anzufertigen, bequem zu handhaben und bei der Benutzung
außerordentlich zuverlässig ist.
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Die neue Lampe kennzeichnet sich dadurch, daß ein von der Temperatur
beeinflußter Körper, beispielsweise ein Fellstreifen, eine mit verschiedenfarbigen
Feldern versehene Scheibe vor einer Lichtquelle der jeweiligen Temperatur entsprechend
selbsttätig vorbeibewegt, und daß außerdem ein unter dem Einfluß der schädlichen
Gase stehender farbiger Höhlkörper bei deren Anwesenheit seine Lage derärt ändert,
daß er die Strahlen einer zweiten Lichtquelle in gleichfalls anderer Farbe erscheinen
läßt, wobei der Stromkreis beider Lichtquellen durch den Traghaken der Grubenlampe
bei deren Aufhängung an demselben geschlossen wird.
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Auf der Zeichnung ist eine nach der Erfindung hergestellte Lampe in
einer Ausführungsform schematisch dargestellt.
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Abb. i veranschaulicht die inneren Lampenteile von der Seite gesehen
im Schnitt durch das Gehäuse nach A-B in Abb.2.
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Abb. 2 veranschaulicht die inneren Lampenteile von vorn gesehen im
Schnitt durch das Gehäuse nach C-D in Abb. i.
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Abb.3 ist ein wagerechter Schnitt nach E-F in Abb. 2.
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Abb. a ist eine schaubildliche Gesamtansicht der Lampe.
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Die Lampe ist mit einem Gehäuse i versehen, dessen Seitenrahmen aus
der oberen Platte 2, der unteren Platte 3 und den Seitenplatten a, 5 besteht. Vorn
und hinten ist das Gehäuse i durch Deckel 6, 7 verschlossen, die durch Scharniere
8, 9 mit der oberen Platte 2 aufklappbar verbunden und an der unteren Platte 3 durch
seitlich herausziehbare Stifte i o, i i gesichert sind.
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Im oberen Teil des Lampengehäuses i ist an dem hinteren Deckel 7 eine
elektrische Glühlampe 12 angeordnet, deren Glasbirne zweckmäßig aus gewöhnlichem,
durchsichtigen Glas besteht. Vor der Lampe ist eine Platte 13 vorgesehen, die mit
einer Lichtaustrittsöffnung i ¢ versehen ist. Diese Platte ist mittels Füßen 15
an dem Deckel 7 angebracht. Die Lichtstrahlen der Lampe 12 werden durch ein zylinderförmiges
Rohr 16 und eine im vorderen Deckel 6 vorgesehene runde. üffnung 17 nach
außen geleitet.
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An der Platte 13 und am hinteren Deckel 7 ist eine Welle 18 gelagert.
Am freien Ende trägt diese Welle einen vor der Platte 13 liegenden Sektor i g. Dieser
Sektor ist aus einem metallischen Teil--,o und einem aus Glas bestehenden Teil 2
i zusammengesetzt. Der Teil 21 besteht aus drei verschiedenfarbigen Feldern, z.
B. aus einem grünen Feld 22, einem weißen Feld 23 und einem gelben Feld 2¢. Der
Teil 2o ist mit einer Veri zahnung 25 versehen, die in ein Zahnrad 26 greift. Das
Zahnrad 26 hat größeren Teilkreisdurchmesser als dem Teilkreisdurchmesser der Verzahnung
25 entspricht und ist auf dem freien Ende einer zweiten, an der Platte 13 und dem
Deckel 7 gelagerten Welle 27 befestigt. Auf der Welle 27 ist zwischen der Platte
13 und dem Deckel ? eine kleine Walze 28 befestigt, über die ein Streifen
29 aus Fell o. dgl. gewickelt ist. Der Fellstreifen 29 ist am unteren Ende an einem
am hinteren Deckel 7 angebrachten Winkeleisenstück 3o festgeklemmt.
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Im unteren Teil des Gehäuses i ist an dem hinteren Deckel 7 eine zweite
elektrische Glühlampe 31 angeordnet. Die Glasbirne dieser Lampe ist zweckmäßig mit
einer von der Farbe der Felder 22 bis 2¢ abweichenden Farbe, z. B. rot, gefärbt.
Vor der Glühlampe 31 ist an einer wagerechten, im Gehäuse i liegenden Scheidewand
37 ein Drahtkäfig 32 angebracht, der mit einem um ein Scharnier 3,-, aufklappbaren
Deckel 34 versehen ist. In der Strahlenrichtung der Lampe 3 i ist in dem Vorderdeckel
6 des Gehäuses i eine zweite, verhältnismäßig große, viereckige Lichtaustrittsöffnung
35 vorgesehen. Die öffnung 35 ist durch eine Glasscheibe 4.8 (Abb. i ) bedeckt,
die durch ein Drahtgitter ¢9 gegen Beschädigung geschützt ist. Im oberen Teil des
Drahtkäfigs 32 befindet sich gewöhnlich eine aus undurchsichtigem Stoff, z. B. dünnem
Gummi, bestehende Blase 36, die mit einem besonderen Gas, z. B Alkoholdampf, Kohlengas
o.
dgl., gefüllt ist. Auf dem Boden 3 des Gehäuses i ist eine Batterie 38 angeordnet,
die die Lampen 12, 3 i mittels einer Leitung 39 mit Strom versorgt. In die Leitung
39 ist eine Stromschließvorrichtungeingeschaltet, die aus zwei gewöhnlich geöffneten
Stromschließfedern 4o besteht.
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In einer an der oberen Plätte 2 angebrachten Nabe 41 ist ein Traghaken
42 verschiebbar, der zum Aufhängen des Lampengehäuses i an der Kleidung des Bergmanns
oder an einer anderen Stelle dient. Am unteren, im Gehäuse i liegenden Ende ist
der Haken 42 mit einer Scheibe 43 versehen. Zwischen dieser Scheibe und der Platte
2 ist eine Schraubenfeder 44 angeordnet, die einen auf dem Haken sitzenden Ring
45 gegen die Nabe 41 zu drücken sucht. Die Scheibe 43 besitzt einen Ansatz 46, der
bei der relativ zur Platte 2 erfolgenden Aufwärtshewegung des Hakens 42 gegen die
Stromschließvorrichtung 40 wirkt und die beiden Federn dieser Vorrichtung miteinander
in Berührung bringt. Auf diese Weise wird der Strom für beide Lampen 12, 31 geschlossen.
Die beschriebene Einrichtung bietet den Vorteil, daß beide Lampen- 12, 31 nur im
Gebrauchszustand der Einrichtung, d. h. bei dem mittels des Hakens 42 bewirkten
Aufhängen des Gehäuses i, eingeschaltet sind.
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An den Seitenplatten 4 und 5 des Gehäuses i sind Luftdurchtrittsöffnungen
47 vorgesehen. Im Innern des Gehäuses sind vor den unteren Luftdurchtrittsöffnungen
47 Schirme 5o aus Blech angebracht, um die Gummiblase 36 gegen von außen eindringende
Feuchtigkeit zu schützen.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Beim
Hochziehen des Hakens 42 werden in vorher erläuterter Weise beide Lampen 12, 31
eingeschaltet.
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Herrscht in dem Bergwerksstollen o. dgl., in dem die Einrichtung benutzt
wird, gewöhnliche Temperatur, so befindet sich das weiße Feld 23 des Sektors i 9
vor der Lampe 12, so däß gewöhnliches Licht aus der öffnung 17 herausstrahlt. Steigt
die Temperatur, so dehnt sich der Fellstreifen 29 aus. Der Sektor i9 bewegt sich
daher infolge seiner Schwere in der Pfeilrichtung nach unten, so daß das. grüne
Feld 22 vor die Lampe 12 gelangt;. Der Bergmann erkennt daher an dem aus der öffnung
17 strahlenden grünen Licht, daß die Temperatur übermäßig gestiegen ist. Er kann
sich daher nach der Ursache der Temperatursteigerung erkundigen und gegebenenfalls
Mängel des künstlichen Wetterzuges beseitigen. Sinkt dagegen die Temperatur unter
die gewöhnliche Höhe, so zieht sich der Streifen 29 zusammen. Mittels des übersetzungsgetriebes
25, 26 wird jetzt der Sektor i 9 nach oben geschwenkt, so daß das gelbe Feld 24
vor die Lampe 12 gelangt und daher gelbes Licht aus der öffnung 17 austritt.
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Bei gewöhnlichen oder sicheren Wettern, nimmt die Blase 36 die in
den Abb. i, 2 und 4 dargestellte obere Lage ein. Das rote Licht der Lampe 31 kann
daher ungehindert durch die Glasscheibe 48 (Abb. i) nach außen strahlen, woran der
Bergmann erkennt, daß die Wetterbeschaffenheit ungefährlich ist. Falls jedoch schlagende
Wetter auftreten, senkt sich die Blase 36 in dem Drahtkäfig 32 und verdeckt daher
die rotgefärbte Lampe 31. Durch das Verschwinden des roten Lichtes wird der Bergmann
auf die durch die schlagenden Wetter drohende Gefahr aufmerksam gemacht.
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Die Lampe 31 kann auch etwas höher angeordnet sein, so daß sie gewöhnlich
durch die im oberen Teil des Drahtkäfigs 32 befindliche Blase 36 verdeckt wird.
In diesem Fall gibt beim Auftreten von schlagenden Wettern die abwärts sinkende
Blase 36 die rote Lampe 31 frei. Wird die Lampe 31 gewöhnlich durch die Blase 36
verdeckt, so kann diese Blase auch mit einem so ber schaffenen Gas gefüllt sein,
daß sie beim Auftreten schlagender Wetter zerplatzt und hierdurch den Austritt des
roten Lichtes gestattet. Nach öffnen der Deckel 6 und 34 kann die zerplatzte Blase
36 durch eine neue Blase ersetzt werden.