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Verfahren zur Herstellung von metallischen Überzügen durch Einbrennen
von Glanzmetallösungen. Es ist bis heute nicht bekannt und nicht gelungen, chemische
Präparate herzustellen, mit denen man metallische Überzüge auf Glas usw. im Tone
des Kupfers, des Goldes oder von Bronzen usw. ohne Zusatz von metallischen Gold-
und Platinpräparaten (Glanzgold, Glanzplatin) in einer Operation durch Einbrennen
erzielen kann.
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Alle mit Glanzmetall eingebrannten Kupfer-, Gold- und goldähnlichen
Überzüge auf Glas und keramischen Produkten usw. sind bis heute unter Anwendung
von metallischem Gold und Platin erzeugt worden. Solche Überzüge mit Kupfer und
ohne Gold oder Platin herzustellen, ist die Aufgabe der Erfindung.
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Zu überwinden war die Schwierigkeit, das Kupfer beim Einbrennen trotz
des oxydierenden Feuers zu reduzieren, was ja bekanntlich für gewöhnlich nur im
reduzierenden Feuer und da auch noch zum Teil sehr unvollkommen gelingt.
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Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, den reduzierten Kupferniederschlag,
der beim ge-
8 Teilen Kupferresinatlösung ( 3,95 Prozent Cu) |
21/2 - organ. Borsäurelösung (2o,ii - B2, 03) |
i12 - Wismutresinatlösung ( 4,97 - Bit, 03) |
1/, - Bleiresinatlösung ( 2,13 - Pb) |
Kupferresinatlösung kann verschiedentlich dargestellt werden. z. aus Schwefelharzkupwöhnlichen
Muffelbrande verschwindet und dem Auge teils durch molekulare Veränderung, teils
durch Bildung von Kupfersilikat unsichtbar wird, festzuhalten und fest einzubrennen
und ferner geeignete Metalle zu finden, die sich mit dem reduzierten Kupfer hei
ungefähr gleicher Einbrenntemperatur legieren lassen, und zwar so, daß man goldene,
bronzene, weißlichgelbe, weißlichgelbgrüne, weißlichblaue und silberähnlich weiße
Metallflächen erzielt ohne Zusatz von Gold und Platin.
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Die Erfindung ergibt nun tatsächlich die Möglichkeit, Kupfer beim
Einbrennen trotz oxydierenden Feuers zu reduzieren, und weiter die damit verbundene
Möglichkeit, das Kupfer mit anderen Metallen, wie mit Silber, Nickel und Zinn, zu
legieren und so die schon erwähnten abgetönten Metallflächen sowohl auf Glas, Emaille,
keramischen Produkten, als auch auf Metallen, wie Eisen usw., .durch Einbrennen
zu gewinnen.
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Das Glanzmetallpräparat - Glanzkupfer genannt - erhält man durch Mischen
von: fer, 2. aus harzsaurem Kupfer, 3. aus sonstigen organischen Kupferverbindungen,
und
zwar aus leicht reduzierbaren. Die Lösung organischer Borsäureverbindungen
wird gewonnen, indem man z. B. flo g Borsäureanhydrit, igo g Isobutylalkohol mit
q.0 ccm konz. Schwefelsäure behandelt und den Borsäureisoi3ut_vlester isoliert.
Der Ester ist in ätherischen ölen vollständig löslich.
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Die Isolierung geschieht wie folgt: Das Gemisch, welches den Borsäureisobutvlester
enthält, wird mit konz. Sodalösung genau neutralisiert, der Ester im Scheidetrichter
getrennt und nachdem 3 bis q. Stunden mit geschmolzenem, pulverisiertem Glaubersalz
getrocknet.
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Oder durch Erhitzen geschmolzener Borsäure mit Isobutylalkohol und
Abdestillieren des überschüssigen Alkohols bei 27o° C. Der Rückstand ist dann leicht
als Borsäureester in ätherischen Ölen löslich. Auch alle anderen Borsäureester,
wie Methyl-, Äthyl-und Propylester auf die verschiedenste Art und Weise gewonnen,
sowie der Phenyläther der Borsäure und sonstige organische Borsäureverbindungen,
die löslich sind in Terpenen, können Anwendung finden, aber nur in einer hochprozentigen
Lösung.
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Dieses Glanzmetallpräparat - Glanzkupfer - brennt bei der niedrigen
Temperatur bis 46o° C als reine metallische Kupferfläche mit hohem Glanz fest ein.
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Die Borsäure hemmt die Reduktion von Blei und begünstigt daher entsprechend
die Reduktion der organischen Kupferverbindung zu metallischem Kupfer, vorausgesetzt,
daß Schwefelharzkupfer-, harzsaure Kupfer-und sonstige organische Kupferverbindungen
mit größter Sorgfalt und Reinheit hergestellt sind und keine überschüssigen Säuren
und Säurereste enthalten.
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Glanzmetallpräparate für Töne wie Gold, Bronze, weißlichgelbe, weißlichgelbgrüne,
weißlichblaue und silberähnlich weiße Metallflächen werden gewonnen, indem man organische
Kupfer-, Borsäure-, Blei-, Wismut-, Silber-, Nickelbestände- und Zinnlösungen im
Verhältnis: 2 bis 7 Teile Kupfer, io bis 2o Teile Borsäure, o,2 bis 1,5 Teile Blei,
o,5 bis 5 Teile Wismutoxyd, 2,7 bis q. Teile Silber, 0,3 bis 2 Teile Nickel und
0,2 bis 1,9 Teile Zinn miteinander mischt.
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Silberresinatlösung wird hergestellt durch Auflösen eines frisch dargestellten
harzsauren Silbers oder frisch dargestellten Schwefelharzsilbers in ätherischen
Ölen oder einer sonstigen organischen Silberverbindung, ebenso ist die Darstellung
von Nickelborsäure-, Zinn-, Blei- und Wismutresinatlösung.
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Die vorstehenden Glanzmetallpräparate sind flüssige, den Lüsterfarben
und Glanzgold im Äußeren ähnliche Produkte, die je nachdem mit dem Aerographen oder
Pinsel verarbeitet werden können. Durch eine gleichmäßige, nicht zu starke Lage
erhält man einwandfreie, gut deckende Metallflächen, die bei einer im nachstehenden
angegebenen Temperaturgrenze einzubrennen sind. Nach Temperaturmessungen mit dem
Pyrometer wurden die geeigneten Temperaturen gefunden und festgelegt, um erwähnte
Metallüberzüge einzubrennen, die meist weit unter Dunkelrot-Glut, für alle Präparate
zwischen den Grenzen 33o bis q.70° C liegen.
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Bei Temperaturen über q.70° C wird der Metallüberzug mißfarbig und
verbrennt. Die Temperaturen in den Grenzen von 330 bis q.70° C haben Einfluß auf
den Farbton des sich bildenden Metalls, so ist z. B. ein und dasselbe Präparat bei
38o° heller getönt als bei q.30° C.
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Durch die niederen Temperaturen des Einbrennens dieser Metallpräparate
ist der Betrieb der Ofen vereinfacht und der Kostenaufwand geringer. Die bemalten
Waren können ohne vorherige Anwärmung in die auf die erforderlichenTemperaturen
erhitzten Ofen, am besten auf Wagen oder irgendwelch-jr Fördereinrichtung, gebracht
werden und verbleinen nur so lange darin, bis die Reduktion der Metalle erfolgt
ist, um dann in den Kühlraum weitergeführt zu werden. Nach dieser Art der Ofenleitung
ist es ausgeschlossen, daß einzelne Waren überhitzt werden; ein schnelles und gleichmäßiges
Einbrennen ist das Ergebnis.
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Die Farbe dieser Glanzmetallpräparate ist nach dem Aufbrande im durchfallenden
Licht lilarot, lila und braun, und alle Gegenstände, namentlich Gläser, können auf
ihren guten Einbrand hin nach dieser Farbe beurteilt werden.