DE4016073A1

DE4016073A1 - Kettenschmierung an einem motorrad

Info

Publication number: DE4016073A1
Application number: DE19904016073
Authority: DE
Inventors: Rainer Hoff
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-05-18
Filing date: 1990-05-18
Publication date: 1991-11-21

Description

Die Erfindung betrifft eine Kettenschmierung an einem Motorrad durch Aufbringen eines Ketten-Wartungssprays aus einer Sprüh dose.

Kettentriebe bei Motorrädern müssen zum Verbessern der Lebens dauer von Kette und Kettenrädern sowie zum Vermindern von Rei bungsverlusten geschmiert werden. Der Bedarf an Schmiermittel steigt mit zunehmender Kettenbelastung, insbesondere Geschwin digkeit, stark an. Eine Vorratsschmierung kommt praktisch nicht infrage, da auf der Kette nur ein mit zunehmender Belastung bzw. Geschwindigkeit immer dünnerer Schmiermittelfilm stabil ist. Überschüssiges Schmiermittel wird von der Kette abge schleudert. Die Antriebskette schwerer Motorräder muß daher bei hoher Belastung oft schon nach jeweils 100 bis 200 km ge schmiert werden. Bei Regenwetter können sich die Schmierinter valle auf 20 km verkürzen. Gegebenenfalls wird die Kette in den kleinen Abschnitten, die ohne größere Montagearbeiten zugäng lich sind, relativ mühsam von Hand geschmiert. Das Motorrad muß dazu aufgebockt oder angehoben werden, um das Kettenrad weiter drehen zu können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kettenschmierung zu schaffen, die weder ein Anhalten des Motorrads noch ein Handanlegen an der Kette usw. erforderlich macht.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die eingangs genannte Kettenschmierung aus einer Sprühdose darin, daß die Sprühdose mit ihrem Betätigungsgriff im Zugriffsbereich des fahrenden Mo torradfahrers montiert ist und über eine am Motorradrahmen be festigte Ölleitungen mit einer Y-Verzweigung verbunden ist, die an einem das eine Kettenrad der Kette tragenden Motorradteil gelagert ist und je eine auf eines der beiden bei Betrieb der Kette vorbeilaufenden Ketten-Rollenlager gerichtete Auslaßdüse besitzt.

Durch die Erfindung wird erreicht, daß der Motorradfahrer wäh rend des Fahrens prophylaktisch oder, wenn er beispielsweise über sein Gehör einen Fettmangel feststellt, die Kette durch einen Druck auf den Betätigungsgriff der Sprühdose nachschmie ren kann. Der Betätigungsgriff der Sprühdose kann in üblicher Weise als mechanisch zu aktivierende Druckdüse ausgebildet wer den. Es kann aber auch ein Magnetventil oder dergleichen vorge sehen werden, das (ähnlich einer Hupe) über eine elektrische Leitung angesteuert wird. Da die Kette beim Fahren sehr schnell bewegt wird, genügt ein kurzer Druck auf den Betätigungsgriff bzw. -schalter der Sprühdose und die gesamte Kette wird der Länge nach mit einem frischen Ölfilm versehen. Da das Nachschmieren der Kette praktisch mühelos geschieht, kann der Motorradfahrer die Schmierung häufig wiederholen und entspre chend genau dosieren, so daß eine stets optimal intensiv und gleichmäßig geschmierte Kette erhalten wird. Bei Anwendung der Erfindung wird also zugleich ein Abspritzen überschüssigen Fetts vermieden und die Lebensdauer der Kette wegen der häufigen problemlosen Schmierung wesentlich verlängert.

Ein mit einem Motorrad mitgeführter Vorrat an Ketten-Wartungs spray kann die für die optimale Schmierung der Kette richtige Konsistenz verlieren, wenn die Spraydose, z. B. durch Einstrah lung der Sonne oder durch Abwärme des Motors, unnötig aufge wärmt wird. Gemäß weiterer Erfindung soll daher die Sprühdose an einer beim Fahren dem Fahrtwind ausgesetzten Position des Motorrads, insbesondere beispielsweise am Motorradrahmen, an der Gabel, im Cockpit, an der Verkleidung oder am Benzintank, vorzugsweise so befestigt werden, daß die Sprühdose gekühlt wird.

An Hand der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Seitenansicht eines Motorrades im Ganzen;

Fig. 2 eine Seitenansicht von zwei Kettengliedern an einem Kettenrad mit zugeordneten Auslaßdüsen der Y-Verzweigung; und

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Kette parallel zur Zeichnungsebene von Fig. 2.

Das in Fig. 1 bis 3 symbolisch ganz und in Teilen dargestellte Motorrad mit am Rahmen 1 zwischen Vorderrad 2 und Hinterrad 3 befestigtem Tank 4 sowie mit unter dem Tank 4 angeordnetem Mo tor 5 besitzt an dem dem Motor nachgeschalteten Getriebe 6 ein Abtriebszahnrad 7, das über eine Kette 8 mit einem an der Achse 9 des Hinterrades 3 befestigten Antriebszahnrad 10 gekuppelt wird. Der Kette 8 kann ein Kettenschutz 11 zugeordnet werden.

Erfindungsgemäß wird an einem das eine Kettenrad, insbesondere das Abtriebszahnrad 7, tragenden Motorradteil, z. B. am Getriebe 6, eine mit zwei Düsen 12 (Fig. 3) ausgestattete Y-Verzweigung 13 einer Ölleitung 14 befestigt. Die Ölleitung 14 wird bei spielsweise am Rahmen 1 bis zu einer Sprühdose 15 geführt, die an einem beim Fahren dem Fahrtwind ausgesetzten Position, z. B. in der Nähe des Tanks 4, etwa an der Gabel oder an der Verklei dung, montiert wird. Der Betätigungsgriff 16 der Sprühdose 15 wird so angeordnet, daß er vom Motorradfahrer während der Fahrt bequem erreichbar und in Aktion zu setzen ist, derart, daß die Kette 8 während der Fahrt, also während sich die Kette bewegt, durch einen kurzen Stoß des Wartungssprays aus der Sprühdose 15 auf der ganzen Länge nachzuschmieren ist.

Erfindungsgemäß werden die Düsen 12 der Y-Verzweigung 13 so an geordnet bzw. an dem genannten Motorradteil befestigt, daß sie auf je eines der beiden bei Betrieb der Kette 8 vorbeilaufenden Ketten-Rollenlager 17 gerichtet sind. Dadurch sind die Positio nen zwischen Kettenrollen 18 und Kettenlaschen 19 bzw. 20, zeitlich und intensitätsmäßig optimal so zu schmieren, daß die Reibungsstellen zwischen Rollen 18 und Laschen 19 bzw. 20 sowie Zähnen 21 des jeweiligen Kettenrades 7, 10 ständig optimal ge fettet bleiben.

In der Zeichnung und in der zugehörigen Beschreibung wird eine Schmierung im Bereich des Abtriebszahnrades 7 vorgesehen. Grundsätzlich kann die Schmierung auch im Bereich des Antriebszahnrades 10 angesetzt werden. Im Prinzip bezieht sich die Erfindung auch auf den Fall, daß die Schmierung im Bereich zwischen den beiden Kettenrädern der Kette 8 ausgeführt werden kann. Die Ölleitung 14 mit Y-Verzweigung 13 kann außer am Ge triebe 6 an beliebig anderer Stelle, z. B. auch am Rahmen 1, am Kettenschutz 10 oder an einem Träger 22 des Hinterrades, befe stigt werden.

Bezugszeichenliste

1 Rahmen
2 Vorderrad
3 Hinterrad
4 Tank
5 Motor
6 Getriebe
7 Abtriebszahnrad
8 Kette
9 Hinterradachse
10 Antriebszahnrad
11 Kettenschutz
12 Auslaßdüsen
13 Y-Verzweigung
14 Ölleitung
15 Sprühdose
16 Betätigungsgriff (15)
17 Rollenlager
18 Rolle
19 Lasche
20 Lasche
21 Zahn
22 Träger

Claims

1. Kettenschmierung an einem Motorrad durch Aufbringen eines Ketten-Wartungssprays aus einer Sprühdose (15), dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdose (15) mit ihrem Betätigungsgriff (16) im Zu griffsbereich des fahrenden Motorradfahrers montiert ist und über eine am Motorradrahmen (1) befestigte Ölleitung (14) mit einer Y-Verzweigung (13) verbunden ist, die an einem das eine Kettenrad (7) der Kette (8) tragenden Motorradteil (6) gelagert ist und je eine auf eines der beiden bei Betrieb der Kette (8) vorbeilaufenden Ketten-Rollenlager (17) gerichtete Auslaßdüse (12) besitzt.

2. Kettenschmierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdose (15) an einer beim Fahren dem Fahrtwind aus gesetzten Position des Motorrads, insbesondere am Motorradrah men, an der Gabel, an der Verkleidung, am Cockpit oder am Ben zintank, befestigt ist.