DE401464C - Flugzeugtragflaeche - Google Patents

Description

Es sind Flugzeugtragflächen bekannt, deren rechte und linke Hälfte jede für sich um eine wagerechte Querachse des Flugzeuges drehbar gelagert und durch die Luftkräfte besonderer Hilfsflächen selbsteinstellend ausgebildet find; diese Hilfsflächen sind dabei in Gestalt verbindungsklappenähnlicher Teile ausgebildet, die an Auslegern hinter den Tragflächen gelagert sind.

ίο Gemäß der Erfindung besteht die Tragfläche aus zwei im Sinne des Hauptpatentes V-förmig hochgezogenen Flügelhauptteilen, die um Querachsen drehbar oder verwindbar sind und mittels je eines von ihren freien Seitenendigungen nach auswärts und rückwärts sich erstreckenden Hilfsflächenteils eine Selbsteinstellung ergeben. Der zur Stabilisierung dienende Hilfsflächenteil ist hierbei außerhalb des Strömungsschattens der Haupttragfläche und auch außerhalb seiner Randwirbel, und er ergibt dadurch eine sichere ! stabilisierende Einstallwirkung, während bei den vorbekannten Einrichtungen infolge der Lage der Stabilisierungsflächen im Strömungsschatten der Haupttragfläche in vielen Fällen die stabilisierende Wirkung versagte und ein seitliches Abrutschen bei Kurvenflug eintrat.

Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung nimmt der Erfindungsgegenstand an, wenn

zu willkürlicher Schwenkung oder Verwindung des Tragflächenhauptteiles, d. h. nicht nur zur Stabilisierung, sondern auch zur Steuerung die Hilfsflächen herangezogen sind, indem sie entweder Klappenanordnungen erhalten oder in sich verwindbar sind. Damit ist dann jede weitere Steuerfläche entbehrlich, indem gleichförmige Verwindung der Hilfsflächenteile beider Flügel eine ίο Höhensteuerung und entgegengesetzte Verwindung eine Seitensteuerung ergibt, und zwar immer in unmittelbarem Zusammenhange mit der Stabilisierung und mit starker Steuerwirkung bei geringem Kraftaufwande, der für die Beeinflussung der Hilfsflächen genügt.

Dadurch ist die Sicherheit der Stabilisierung und der Gesamtwirkungsgrad der Tragfläche besonders hoch, so daß insbesondere bei der Anwendung auf motorlose Segelflugzeuge Flüge von sonst nicht erreichbarer Dauer mit Sicherheit erreicht werden können. Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel in vereinfachter Darstellung, und zwar ist Abb. ι Hinteransicht,
Abb. 2 Oberansicht,
Abb. 3 Seitenansicht.

Die Tragfläche enthält zwei V-förmig nach den Seiten hochgezogene Teile i^a, i^h mit positivem Anstellwinkel irgendeiner geeigneten I Größe und zwei äußere Flächen 2", 2^h, die als Stabilisierungs- und Steuerflächen mit negativem Anstellwinkel ausgebildet sind. Die Hauptflächen ι", ι'' sind in Kanten 3°, 3^& abgeschnitten, die gegen die Flugzeugmittelebeae einen Winkel von etwa io° mit der Spitze vorn bilden, so daß sie etwa in der Richtung der von den Haupttragflächen i", i^h abströmenden Randwirbel verlaufen. Die äußeren Flächen 2^a, 2^h sind hinsichtlich der Lage ihrer Ebenen bestimmt, indem an die Zusammenstoßkanten 3⁰,3'' in irgendeinem Punkte die erforderlichen negativen Anstellwinkel angetragen werden, und aus dieser so bestimmten Ebene sind die äußeren Flächen 2^a, 2^h so herausgeschnitten, daß ihre Flächentiefe den Anforderungen entspricht; damit ergibt sich die Richtung der Schrägauswärtskehrung von selbst in brauchbarer Form, indem diese Flächen so· die Gestalt schräggerichteter Tragflächen annehmen, die mit schräggeschnittenen Seitenkanten an den Zusammenstoßkanten 3", 3* beginnen. Die Flügelhauptteile 1", i^h sind derart elastisch ausgeführt, daß sie um die strichpunktiert eingezeichneten Querachsen 4", 4^& in sich verwindbar sind und demgemäß unter den auf die Hilfsflächenteile 2^a, 2^δ einwirkenden Luftkräfte die entsprechenden verwundenen Stellungen einnehmen und dadurch das Flugzeug jeweils stabil erhalten (punktiert Abb. 3)/

Die Hilfsflächenteile 2^a, 2^b sind in sich durch (nicht dargestellte) Steuerzüge irgendeiner üblichen Art im Sinne von Verwindungsflächen oder Ouersteuerungsklappeu willkürlich zu verwinden, so daß dadurch eine ! Höhen- und Seitensteuerung herbeigeführt werden kann. Die Steuerzüge können beispielsweise in Richtung der Achsen 4'¹, 4'' verlaufen, so daß sie von der Verwindung der Flügelhauptteile i°, i^ft unbeeinflußt bleiben und auch ihrerseits keinen unmittelbaren Einfluß auf diese Teile ausüben.

Die Flügel der Hauptteile 1", i⁶ sind von Rumpf 5 aus nach den Seiten hin vorwärts gezogen, um günstige Schwerpunktslage für das Flugzeug zu ermöglichen. Eine tragende Schwanzfläche 6 dient zur Längsstabilisierung des Rumpfes 5; diese Fläche ist entbehrlich, wenn, wie angegeben, die Flügelhauptteile ι". ' ϊ¹' verwindbar und demgemäß mit genügend langen langsstabilisierenden Kanten am Rumpfe 5 festgelegt sind.

Bei Ausführung mit um Gelenke drehbaren Flügeln würde d.ie Gelenkachse mit den Achsen 4", 4^& zusammenfallen, nur ist dann unter Umständen die Vorwärtsneigung dieser Achsen nach den Seiten hin im Interesse guter go Stabilität nicht durchführbar, sondern sie müssen in einer Querebene liegen; auch ist dann die Wirksamkeit der Stabilisierung nicht so stark wie bei Verwindung der Hauptflächen, wo die größten Anstellwinkeländerungen an den größten Hebelarmen gegenüber der Flugzeugachse wirken.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: •

1. Flugzeugtragfläche nach Patent 397131, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragfläche in an sich bekannter Weise um Querachsen geschwenkt oder verwunden werden kann.

2. Flugzeugtragfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Flächenteile mittels von Hand zu bedienender Verwindungseinrichtung oder Klappenanordnung in sich verwindbar ausgebildet sind, so daß sie zur mittelbaren Erzeugung verschiedener Verdrehungen oder Verwindungen der Flügelhauptteile dienen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.