DE4014548A1

DE4014548A1 - Fliese aus keramischem material

Info

Publication number: DE4014548A1
Application number: DE4014548A
Authority: DE
Inventors: Stefan Korzilius; Mark Korzilius
Original assignee: PETER JOSEF KORZILIUS SOEHNE G
Current assignee: PETER JOSEF KORZILIUS SOEHNE G
Priority date: 1990-05-07
Filing date: 1990-05-07
Publication date: 1991-11-14

Description

Die Erfindung betrifft eine Fliese aus keramischem Material.

Derartige Fliesen und Platten finden vielfältigen Einsatz. Sie dienen als Verkleidung von Wänden, Decken und auch sanitären Einrichtungen sowie als Belag von Böden, Treppen und Wegen. Dabei vereinen sie technische und dekorative Zwecke.

Allerdings besteht häufig der Wunsch, Verkleidungen und Beläge mit Beleuchtungseffekten zu kombinieren.

Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fliese aus keramischem Material zu schaffen, die in einfacher, kostengünstiger Weise die zusätzliche Funktion eines Beleuch tungskörpers zu übernehmen vermag.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Fliese dadurch gekennzeichnet, daß sie im Extrusionsverfahren herge stellt ist und eine in Extrusionsrichtung verlaufende, durch gehende Rinne mit seitlichen Hinterschneidungen aufweist und daß in die Rinne mindestens ein Lichtbauelement und/oder ein Stromführungselement eingesetzt ist, welches die seitlichen Hinterschneidungen hintergreift.

Das Extrusionsverfahren stellt eine bevorzugte Herstellungs möglichkeit für keramische Fliesen dar, und zwar insbesondere für profilierte Fliesen, in die die erfindungsgemäße durchge hende Rinne dementsprechend ohne weiteres eingearbeitet werden kann, und zwar einschließlich der seitlichen Hinterschneidun gen, die die Halterung für das Lichtbauelement bilden. Es entsteht also ein als Fliese ausgebildeter Beleuchtungskörper, der wirtschaftlich gefertigt und in einfacher Weise als Ver kleidung oder Belag angebracht werden kann.

Das Lichtbauelement ist vorzugsweise als durchgehende Licht leiste oder -schiene ausgebildet, die sich über die gesamte Fliese erstreckt und ggf. auch mehrere benachbarte Fliesen übergreifen kann.

Alternativ bietet die Erfindung die Möglichkeit, daß in die Rinne mindestens ein zusätzliches Bauelement eingesetzt ist, welches die seitlichen Hinterschneidungen hintergreift. Das Lichtbauelement nimmt also nur einen begrenzten Abschnitt der Rinne ein und läßt Platz für mindestens ein zusätzliches Bau element. Bei letzterem kann es sich um ein Dekorationselement handeln, welches lediglich zur Beeinflussung des ästhetischen Eindrucks der Fliese dient. In Betracht kommen jedoch auch funktionelle Bauteile, die beispielsweise die Verschleiß festigkeit oder Trittsicherheit der Fliese verbessern, wobei es dann besonders vorteilhaft sein kann, daß das Lichtbauele ment gegenüber der Fläche der Fliese versenkt ist und dement sprechend kein vorstehendes Hindernis bilden kann.

Eine ganz besonders einfache Montagemöglichkeit ergibt sich dadurch, daß das Lichtbauelement und ggf. das zusätzliche Bauelement mit Vorsprüngen elastisch in die seitlichen Hinter schneidungen der Rinne eingeklippt sind. Dies setzt eine ent sprechende elastische Gestaltung des Lichtbauelementes und ggf. des zusätzlichen Bauelementes voraus. Will man auf eine solche Gestaltung verzichten, so können die Bauelemente auch in Längsrichtung der Rinne in letztere eingesteckt werden. Allerdings erschwert dies unter Umständen die Montage und den Austausch der Bauelemente, sofern die stirnseitigen Enden der Rinne nicht ohne weiteres zugänglich sind.

Die Form der Rinne kann grundsätzlich beliebig gewählt werden, sofern die Halterung der eingesetzten Bauelemente gewährlei stet ist. Als besonders vorteilhaft schlägt die Erfindung vor, daß sich die Rinne im Querschnitt von den seitlichen Hinter schneidungen aus konisch nach außen erweitert. Dies kann nicht nur das Einsetzen der Bauelemente erleichtern, sofern diese eingeklemmt werden, sondern auch den Beleuchtungseffekt ver bessern, sofern die Rinne bei entsprechender Gestaltung der Lichtbauelemente als Abschirmung oder Reflektor wirkt.

Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, daß die Rinne in einer in Extrusionsrichtung verlaufenden Verdickung der Fliese ausgebildet ist. Die Verdickung kann dekorativen Zwecken dienen. Auch besteht die Möglichkeit, die Verdickung entlang eines Randes der Fliese auf deren Unterseite vorzusehen. Die Fliese eignet sich sodann als Abdeckung einer Treppenstufe, wobei das Lichtbauelement über die abgedeckte Stufe vorsteht und die Trittfläche der benachbarten unteren Stufe beleuchtet. Im übrigen ist die Erfindung auf Fliesen und Platten für beliebi ge Verwendungszwecke anwendbar.

Als erfindungswesentlich offenbart gelten auch solche Kombina tionen der erfindungsgemäßen Merkmale, die von den oben disku tierten Verknüpfungen abweichen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Aus führungsbeispiels im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeich nung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:

Fig. 1 eine abgebrochene Seitenansicht einer erfindungs gemäßen Fliese mit Lichtbauelement;

Fig. 2 eine Seitenansicht entsprechend Fig. 1, allerdings ohne Lichtbauelement;

Fig. 3 eine Seitenansicht des Lichtbauelements alleine.

Fig. 1 zeigt eine Fliese 1, die die Abdeckung einer Treppen stufe 2 bildet. Sie weist auf ihrer Unterseite am vorderen Rand eine Verdickung 3 auf, welche die Treppenstufe 2 über greift und eine durchgehende Rinne 4 mit seitlichen Hinter schneidungen 5 (siehe Fig. 2) aufweist. In die Rinne 4 ist ein Lichtbauelement 6 derart eingesetzt, daß es die seitlichen Hinterschneidungen 5 hintergreift. Es beleuchtet also die benachbarte untere Stufe.

Die erfindungsgemäße Fliese 1 ist im Extrusionsverfahren her gestellt, und zwar unter gleichzeitiger Ausbildung der Ver dickung 3 und der Rinne 4 samt Hinterschneidungen 5. Das aus der Verdickung 3, der Rinne 4 und den seitlichen Hinterschnei dungen 5 gebildete Profil erstreckt sich in Extrusionsrichtung.

Die Erfindung schafft also eine einfach herstellbare Fliese, die problemlos mit einem Lichtbauelement oder mehreren Licht bauelementen kombiniert werden kann und dabei technische, dekorative und beleuchtungsspezifische Eigenschaften miteinan der vereint.

Das dargestellte Lichtbauelement 6 ist als durchgehende Licht leiste ausgebildet. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß das Lichtbauelement selbst gegenüber der unteren Fläche der Verdickung 3 der Fliese 1 vorsteht.

Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß das Lichtbauelement 6 mit seitlich abstehenden, füßchenförmigen Vorsprüngen 7 versehen ist, die in die Hinterschneidungen 5 der Rinne 4 eingreifen. Da das Lichtbauelement aus elastischem Material besteht, kön nen seine Vorsprünge 7 in die Hinterschneidungen 5 der Rinne 4 eingeklippt werden. Dieser Vorgang wird dadurch erleichtert, daß das Lichtbauelement eine Durchbrechung 8 aufweist und daß sich die Rinne 4 im Querschnitt von den seitlichen Hinter schneidungen 5 aus konisch nach unten erweitert. Das Einklip pen bietet die Möglichkeit eines raschen und problemlosen Austauschs. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Lichtbau element 6 in Extrusionsrichtung in die Rinne 4 und deren seit liche Hinterschneidungen 5 einzuschieben.

Im Rahmen der Erfindung sind ohne weiteres Abwandlungsmöglich keiten gegeben. So kann anstelle der gezeigten Lichtleiste, die sich ggf. über mehrere Fliesen erstreckt, eine Mehrzahl von einzelnen Lichtbauelementen in Form von Strahlern o. dgl. in der Fliese 1 angeordnet werden. Ggf. genügt ein einzelner Strahler pro Fliese. In jedem Falle können die Strahler mit zusätzlichen Bauelementen, beispielsweise mit Dekorationsele menten kombiniert werden. Auch können die Lichtbauelemente so gestaltet werden, daß sie in der Fliese versenkt erscheinen, und zwar ggf. unter entsprechender Anpassung der Form der Rinne.

Schließlich ist der Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Flie sen nicht auf die Abdeckung von Treppenstufen eingeschränkt. Vielmehr sind beliebige Wand- oder Bodenverkleidungen möglich, wobei die Erfindung eine überraschende Vielzahl von Varia tionsmöglichkeiten bietet.

Claims

1. Fliese (1) aus keramischem Material, dadurch gekennzeich net, daß sie im Extrusionsverfahren hergestellt ist und eine in Extrusionsrichtung verlaufende, durchgehende Rinne (4) mit seitlichen Hinterschneidungen (5) aufweist und daß in die Rinne mindestens ein Lichtbauelement (6) und/oder ein Strom führungselement eingesetzt ist, welches die seitlichen Hinter schneidungen hintergreift.

2. Fliese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lichtbauelement (6) als durchgehende Lichtleiste oder -schiene ausgebildet ist.

3. Fliese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Rinne mindestens ein zusätzliches Bauelement eingesetzt ist, welches die seitlichen Hinterschneidungen (5) hinter greift.

4. Fliese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß das Lichtbauelement (6) gegenüber der Fläche der Fliese (1) versenkt ist.

5. Fliese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß das Lichtbauelement (6) und gegebenenfalls das zusätzliche Bauelement mit Vorsprüngen (7) elastisch in die seitlichen Hinterschneidungen (5) der Rinne (4) eingeklippt sind.

6. Fliese nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß sich die Rinne (4) im Querschnitt von den seit lichen Hinterschneidungen (5) aus konisch nach außen erwei tert.

7. Fliese nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, daß die Rinne (4) in einer in Extrusionsrichtung verlaufenden Verdickung (3) der Fliese (1) ausgebildet ist.