DE40137C

DE40137C - Maschine zum Auskörnen von Aehren, Samenkapseln u. dergl

Info

Publication number: DE40137C
Application number: DENDAT40137D
Authority: DE
Original assignee: p. olivier - LECQ in Templeuve, Nord-Frankreich
Anticipated expiration: 1906-12-24

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Maschine zum Auskörnen der Samenstengel von Runkelrüben. Die Maschine kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, dafs das Auskörnen der Samenstengel mit Hülfe von aus Metalldraht, Fischbein, Rohr oder anderen federnden Stoffen gebildeten Bürsten bewirkt wird, welche eine continuirliche Drehbewegung oder eine hin- und hergehende Bewegung über blecherne Mulden ausführen, die zur Aufnahme der von Hand gehaltenen, zu entkörnenden Samenstengel dienen und den rotirenden Bürsten durch Bewegen eines Fufstrittes nach Bedarf mehr oder weniger genähert werden können. Durch die ihnen mitgetheilte Bewegung streichen die Bürsten kräftig über die zu entkörnenden Samenstengel hin und lösen dadurch von denselben die Körner ab; letztere fallen sodann auf eine geneigte Platte und von dort aus der Maschine' heraus. An dem Gestell der Maschine befestigte Kämme befreien die Bürsten von daran haften gebliebenen Körnern, Samenstengeln und Spreu.

Fig. ι ist eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht und Fig. 3 ein Grundrifs der Maschine.

Die Fig. 4 und 5 zeigen eine der zum Auskörnen dienenden Bürsten in Vorder- und in Seitenansicht.

Auf einem Gestell A ist eine horizontale Welle B angeordnet, welche von zwei Lagern C C getragen wird. Diese Welle wird durch ein auf dieselbe aufgekeiltes Zahnrad D bewegt, welches mit einem Zahnrad E ja Ein--.

griff steht, das auf einer unterhalb der Welle B angebrachten, in Lagern G ruhenden Welle F befestigt ist. Die letztere empfängt ihre Bewegung von einem Göpel, einer Dampfmaschine oder irgend einem anderen Motor.

Auf der Welle B sind Bürsten HHH angebracht, deren Borsten aus Metalldraht, Fischbein, Rohr oder irgend einem anderen biegsamen Material bestehen. Jede dieser Bürsten sitzt an einem eisernen Arm /, Fig. 4 und 5, welcher auf der Welle B festgekeilt ist. Die Bürsten H haben eine Breite von 0,50 m und reiben, indem sie sich mit der Welle B drehen, auf Blechmulden JJ von derselben Breite, welche bei λ, Fig. 2, drehbar mit am Gestell der Maschine befestigten Trägern verbunden sind. Jede Mulde J steht durch einen Lenker K mit einem Fufstritt L in Verbindung, dergestalt, dafs es genügt, auf diesen Fufstritt zu drücken, um die Mulde mehr oder weniger stark an die Bürste anzupressen.

Die Maschine arbeitet in der folgenden Weise: · .

Der bei K vor einer der Mulden J aufgestellte Arbeiter hält mit seinen Händen ein Bündel der auszukörnenden Samenstengel und führt dasselbe, ohne es loszulassen, in die Mulde J hinein, sobald die Bürste vorbeigegangen ist; die zurückkehrende Bürste streicht darauf kräftig über die zu entkörnenden Samenstengel hin und löst von denselben einen Theil der Körner ab. Sogleich nach dem Vorbeigang der Bürste dreht der Arbeiter die Stengel herum, um die andere Seite derselben beiarbeiten zu lassen. Die Stengel sind, nach-

Claims

dem sie durch das erste Bestreichen mit der Bürste von einem Theil ihrer Körner befreit worden, weniger dick als zuvor, und der Arbeiter mufs deshalb die Mulde durch Drücken auf den Fufstritt heben, damit die Bürste bei dem zweiten Vorbeigang mit den Stengeln in Berührung kommt und die auf den Stengeln zurückgebliebenen Körner ablöst.

Die durch die Bürste ausgeworfenen Körner fallen auf eine geneigte Blechplatte M, Fig. 2, und gleiten von dort in einen Sack.

Um das Ansammeln von abgelösten Körnern und von den Samenstengeln abgerissenen Theilen zwischen den aus gehärtetem Stahldraht bestehenden Borsten der Bürsten zu verhüten, sind an dem Gestell A der Maschine gegenüber jeder Bürste Kämme angebracht, deren Zähne bei der Drehbewegung der Bürsten in diese hineintreten und dadurch die Bürsten von der anhaftenden Spreu befreien.

Die Maschine kann anstatt durch einen Motor von Hand in Bewegung gesetzt werden.

Pateντ-A NSPruch:

Eine Maschine zum Auskörnen von Aehren, Samenkapseln u. dergl., besonders von Rübsamenstengeln, bestehend aus rotirenden oder hin- und herschwingenden Bürsten (H) aus beliebigem geeigneten Stoff und unterhalb derselben angeordneten Blechmulden (J), welche zur Aufnahme der von Hand gehaltenen, zu entkörnenden Samenstengel dienen und sich mit Hülfe von Fufstritten (L) den Bürsten mehr oder weniger nähern lassen, wobei durch die Drehbewegung der Bürsten nicht nur das Ablösen der Körner von den Samenstengeln, sondern auch das Entfernen der Körner aus der Maschine, sowie mit Hülfe, fester Kämme das beständige Reinigen der Bürsten bewirkt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.