DE4013726A1 - Steuervorrichtung fuer technische anlagen und maschinen (iii) - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine derartige Steuervorrichtung ist aus der DE- OS 37 23 024 bekannt. Mit Hilfe des freiprogram­ mierbaren Speichers ist es möglich, ein und dieselbe Steuervorrichtung für verschiedene technische Anlagen und Maschinen einzusetzen und die individuellen anwendungsspezifischen Daten, Kennungen der Daten sowie weitere für die Durchführung eines Betriebs­ programms erforderlichen Informationen individuell in den Speicher einzugeben. Für viele Anwendungsfälle ist es dabei von Bedeutung, auch nachträglich die Möglichkeit zu besitzen, den Inhalt des freiprogram­ mierbaren Speichers zu verändern. Dies ist bei­ spielsweise dann notwendig, wenn die Einsatzmöglich­ keiten vergrößert werden sollen bzw. wenn nachträg­ lich Verbesserungen oder Aktualisierungen der Daten erforderlich sind.

Andererseits aber besteht dann, wenn eine Möglichkeit vorgesehen ist, den Inhalt dieses Speichers zu verändern, die Möglichkeit einer unbefugten Verände­ rung der Daten mit der Folge eines Betriebs der Anlage bzw. Maschine, der nicht mehr der Kontrolle des Herstellers bzw. Betreibers unterliegt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einerseits die Möglichkeit bietet, den Inhalt des freiprogrammierbaren Speichers auch nachträglich zu verändern, die andererseits aber einen hohen Schutz vor einer unbefugten Manipulation dieses Speichers bietet.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kenn­ zeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.

Die Anordnung des frei programmierbaren Speichers - in der Regel zusammen mit den festprogrammierten Speichern, dem Mikroprozessor sowie ggf. weiteren vorgesehenen Steuer- und Schaltelementen - in dem Gehäuse bietet den ersten Schutz vor einer Manipula­ tion. Das Gehäuse soll so beschaffen sein, daß es nicht spurenlos geöffnet werden kann. Wird es den­ noch, beispielsweise unter Anwendung mechanischer Gewalt geöffnet, so kann bereits optisch eine Mani­ pulation am Gehäuse erkannt werden.

Der Lichtleiter dient dazu, die Löschung des Spei­ chers für einen Befugten zu ermöglichen. Es ist dabei möglich, über den Lichtleiter auf die Wirkfläche des Speichers Licht einzustrahlen und dessen Inhalt vollständig zu löschen. Über geeignete elektrische Anschlüsse kann dann der Speicher neu beschrieben werden.

Um diese Lichteinstrahlung nur zum Zwecke der voll­ ständigen Löschung des Speicherinhalts für den befugten Benutzer zu ermöglichen, ist der Zugang zum Lichtleiter in der genannten Form gestaltet. Der manipulationssichere Verschluß dient grundsätzlich demselben Ziel wie die Ausgestaltung des Gehäuses. Eine ggf. dennoch durchgeführte Manipulation ist in der Regel optisch bereits zu erkennen. Jeder ernst­ hafte Versuch, unberechtigterweise den Inhalt des löschbaren Speichers zu verändern, kann anhand des veränderten Zustands des Zugangs zum Lichtleiter erkannt werden.

Die manipulationssichere Ausgestaltung dieses Zugangs kann auf verschiedene Weise vorgenommen werden. So kann die im Prinzip für das Gehäuse selbst be­ schrieben, auch der Zugang mechanisch irreversibel verschlossen werden. Demgegenüber bietet die in Patentanspruch 2 beschriebene Ausführungsform der Erfindung den Vorteil für den befugten Benutzer, ohne besonderen Aufwand die Löschung des Speichers durch­ zuführen und anschließend daran den Zugang wieder manipulationssicher zu verschließen. Es ist lediglich erforderlich, das mechanische Siegel abzunehmen und anschließend wieder anzubringen.

Die Ver- und Entsiegelung des Zugangs kann auf besonders einfache Weise so vorgenommen werden, wie es im Patentanspruch 3 beschrieben ist. Die Verwen­ dung von Siegellack bietet vielfältige Möglichkeiten für den Eigentümer bzw. berechtigten Benutzer der Anlage bzw. Maschine, durch individuelle Wahl der Zusammensetzung und/oder chemischen bzw. physika­ lischen Eigenschaften des Siegellacks eine individu­ elle Prägung vorzunehmen. Durch das mechanisch anzubringende Siegel wird der Schutz vor einer unbefugten Manipulation des Siegels zusätzlich erhöht.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung mit ihrem mechanischen Aufbau in Ausschnitten und

Fig. 2 ein Detail von Fig. 1 ebenfalls in Seitenansicht und in vergrößertem Maßstab.

Fig. 3 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung mit dem mechanischen Aufbau im Ganzen.

Die in Fig. 1 gezeigte Steuervorrichtung enthält in einem Gehäuse 1′ einen Mikroprozessor 1, einen festprogrammierten Speicher 2 sowie einen freipro­ grammierbaren, wieder löschbaren Speicher 3. Die Elemente 1 bis 3 sitzen auf einem Träger 4, auf dem weitere, in Fig. 3 dargestellte Steuerelemente, beispielsweise Endstufen und dgl. angeordnet sind. Der Träger 4 ist über einen in Fig. 3 gezeigten Stecker 5, der im Gehäuse 1 integriert ist, mit der zu steuernden Anlage bzw. Maschine verbunden.

Das Gehäuse 1 ist manipulationssicher ausgeführt. Es kann beispielsweise als einheitliches Spritzteil ausgebildet sein, das nach Konfigurierung der auf dem Träger 4 angeordneten Elemente als Umhüllung ange­ bracht wird. Innerhalb des Gehäuses 1′ ist dabei zusätzlich ein Lichtleiter 6 angeordnet, der einen in der Oberfläche des Gehäuses angeordnete Eintrittsfläche 8′ als Zugang 8 sowie einen in Höhe des Speichers 3 angeordneten Ausgäng besitzt. Unmit­ telbar dem Ausgang vorgelagert ist eine Eintritts­ öffnung 7 des Speichers, bei dem es sich beispiels­ weise um ein sogenanntes Löschfenster handelt. Dieses sitzt in der Oberfläche des Speichers 3 und befindet sich unmittelbar über der Wirkfläche (nicht darge­ stellt) dieses Speichers 3.

Ist es erforderlich, den Inhalt des Speichers 3 neu zu beschreiben bzw. zu verändern, so wird über den Lichtleiter 6 in der Regel nicht sichtbares, bei­ spielsweise UV-Licht, eingestrahlt. Hierzu kann eine geeignete Lichtquelle vor dem Zugang 8 angeordnet werden. Über den Lichtleiter 6 gelangt das Licht auf das Löschfenster 7 und damit die Wirkfläche des Speichers. Der Inhalt des Speichers wird damit vollständig gelöscht. Über den Stecker 5 kann dann der Speicher neu beschrieben werden.

Die Veränderung des Speichers 3 soll dabei nur für einen befugten Betreiber der Anlage bzw. Maschine möglich sein. Hierzu ist der Zugang 8, wie in Fig. 2 im einzelnen dargestellt, manipulationssicher ge­ staltet. Dies geschieht mit Hilfe einer mechanischen Versiegelung des Zugangs 8. Hierzu ist beispielsweise ein nach Art eines Siegellacks verwendeter Thermolack auf der Oberfläche des Gehäuses angeordnet. Dieser Thermolack soll dabei dicht gegenüber UV-Licht sein. Er verschließt den Zugang vollständig und kann nicht ohne mechanische Beschädigung entfernt werden. Er ist zusätzlich mit einer nicht gezeigten mechanischen Prägung entsprechend einem individuellen Siegel versehen, das eine zusätzliche Sicherheit gegenüber jedem Versuch bietet, den Inhalt des Speichers 3 durch Einstrahlung von Licht zu verändern.

Ist es erforderlich, den Inhalt des Speichers 3, wie beschrieben, zu verändern, so ist der Thermolack 9 vollständig zu entfernen und nach Durchführen des beschriebenen Löschvorgangs zu erneuern. Das erneut angeordnete mechanische Siegel zeigt bei mechanisch einwandfreier Form, daß der Inhalt des Speichers nur durch einen berechtigten Benutzer eingegeben ist.

Claims (3)

1. Steuervorrichtung für technische Anlagen und Maschinen, insbesondere für Brennkraftmaschinen von Kraftfahrzeugen, mit einem Mikroprozessor, einem fest programmierten Speicher und einem frei programmierbaren, wieder löschbaren Spei­ cher, dadurch gekennzeichnet, daß der löschbare Speicher (3) in einem irreversibel verschlos­ senen Gehäuse (4) sitzt, daß der löschbare Speicher (3) durch Einstrahlung von Licht auf seine Wirkfläche löschbar ist, daß innerhalb des Gehäuses ein zum Speicher (3) führender Licht­ leiter (6) angeordnet ist, dessen Zugang (8) in der Oberfläche des Gehäuses (4) sitzt und daß der Zugang zum Lichtleiter manipulationssicher verschließbar ist.

2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugang zum Lichtleiter mechanisch versiegelt ist.

3. Steuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugang zum Lichtleiter durch einen Siegellack (9) mit einem einge­ prägten Siegel verschlossen ist.