DE4012859C2 - Stauchfalzmaschine mit Beilagenzuführeinrichtung - Google Patents
Stauchfalzmaschine mit BeilagenzuführeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stauchfalzmaschine mit wenigstens
zwei von jeweils einem Falzwalzenpaar gebildeten
Falzstellen, einer aus zwei Vorschubwalzen bestehenden,
die Vorlaufgeschwindigkeit bestimmenden Einzugsvorrichtung
für das Falzgut, wobei die Einzugsvorrichtung in einer
an der ersten Falzstelle vorbeiführenden mit einer
Vorlaufbegrenzungseinrichtung versehenen Vorlaufbahn
liegt, und wobei hinter der Einzugsvorrichtung eine auf
die erste Falzstelle gerichtete erste Beilagenzuführeinrichtung
und hinter der ersten Falzstelle
eine Falztasche mit einem Papieranschlag angeordnet ist.
Die bekannten Stauchfalzmaschinen mit Beilagenzuführein
richtungen sind jeweils mit zwei Falztaschen ausgerüstet
und so eingestellt, daß sie einen Wickelfalz erzeugen.
Die bei Stauchfalzmaschinen sonst üblichen Papier
abweiser, mit denen die Einlauföffnungen der beiden Falztaschen
geschlossen werden können und das Falzgut jeweils
an einer Falztasche vorbei zur nächsten Falzstelle geleitet
wird, sind bei derartigen mit Beilagenzuführeinrichtungen
versehenen Stauchfalzmaschinen nicht vorhanden.
Sie werden nicht benötigt, weil nur die Wickelfalzart mit
zwei Falzen verwendet wird.
Andererseits ist es aber auch nur möglich, Beilagen in
den ersten Falz des Falzgutes beizugeben, weil eine direkte
Umlenkung des Falzgutes von der ersten Falzstelle
in die zweite Falzstelle wegen des Fehlens eines Papierabweisers
nicht möglich ist. Darüber hinaus kann bei
solchen Stauchfalzmaschinen jeweils nur eine einzige
Beilagenzuführeinrichtung vorgesehen werden, die unmittelbar
auf die erste Falzstelle gerichtet ist, was bedeutet,
daß einem Falzgutbogen jeweils nur eine einzige Beilage
beigegeben werden kann.
Es ist bereits eine taschenlose Papierfalzmaschine bekannt
(DE 38 30 656 C1), bei der in einer an einer Falzstelle
vorbeiführenden Falzgutvorlaufbahn eine die jeweilige
Falzlänge bestimmende, anschlaglose Vorlauf
begrenzungseinrichtung angeordnet ist, welche von einem
Mikroprozessor und einer elektronischen Steuereinrichtung
in Abhängigkeit von einer Vorlaufmeßeinrichtung für jeden
Falzvorgang individuell betätigbar ist und bei der das
Falzgut jeweils durch messerartige oder stabförmige Auslenkorgane
mit einer dem Falzgutvorlauf entsprechenden
Geschwindigkeit zu den Falzstellen hin ausgelenkt wird.
Diese bekannte Papierfalzmaschine ist jedoch nicht mit
einer Beilagenzugabeeinrichtung versehen.
Außerdem ist auch eine mit zwei Falzstellen und zwei
Falztaschen versehene Falzmaschine bekannt (DE 38 40 856
A1), bei zwischen der ersten und zweiten Falzstelle ein
von einem Linearmotor angetriebenes und von einer elektronischen
Steuerung gesteuertes Bogenleitelement
angeordnet ist. Diese Falzmaschine weist jedoch auch
keine Beilagenzugabeeinrichtung auf, weshalb das Bogenleitelement
nur zur Falzartbestimmung benutzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Stauch
falzmaschine mit Beilagenzuführeinrichtung der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß wahlweise nach einem
eingebbaren Programm unterschiedliche Beilagen einzeln
oder gemeinsam in den ersten und/oder zweiten Falz des
Falzgutes eingelegt werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß
vor der Einzugsvorrichtung eine zweite Beilagenzuführeinrichtung
angeordnet ist, deren Beilagen der ersten Falzstelle
durch ein als anschlaglose Vorlaufbegrenzungseinrichtung
wirkendes messerartiges erstes Auslenkorgan zuführbar
sind, daß das erste Auslenkorgan mit einer dem
Falzgutvorlauf entsprechenden Geschwindigkeit unter
gleichzeitig falzbildender Auslenkung des Falzgutes zur
ersten Falzstelle hin bewegbar und von einer elektronischen
Steuereinrichtung in Abhängigkeit von einer
Vorlaufmeßeinrichtung für jeden Falzvorgang individuell
betätigbar ist, und daß zur unmittelbaren Zuführung der
Beilagen zur zweiten Falzstelle unmittelbar vor der Falztasche
als zweites Auslenkorgan ein elektromagnetisch
steuerbarer Falzgutabweiser angeordnet ist, der nach dem
Einlaufen des Falzgutes in die Falztasche unter gleichzeitig
falzbildender Auslenkung des Falzgutes aus einer
das Falzgut und die Beilagen unbeeinflussenden Ruheposition
zur zweiten Falzstelle hin bewegbar ist.
Eine so ausgestattete Falzmaschine löst die gestellte
Aufgabe mit einfachen Mitteln. Ihre Einsetzbarkeit ist
wesentlich variabler als die der bekannten Stauchfalz
maschinen der gattungsgemäßen Art. Darüber hinaus ist
eine hohe Funktionssicherheit und Arbeitsgeschwindigkeit
gewährleistet. Durch die Verwendung des messerartigen
Auslenkorgans anstelle der sonst üblichen Falztasche vor
der ersten Falzstelle ist es möglich, die zweite
Beilagenzuführeinrichtung vor der Einzugsvorrichtung anzuordnen.
Die aus der zweiten Beilagenzuführeinrichtung wahlweise
beizugebenden Beilagen können während des Falzvorganges
zusätzlich zu den Beilagen aus der ersten z. B. auf die
erste Falzstelle gerichteten Beilagenzuführeinrichtung
oder anstelle der Beilagen aus der ersten Beilagenzuführeinrichtung
beigegeben werden.
Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2
wird auf einfache Weise sichergestellt, daß die aus der
zweiten, vor der Einzugsvorrichtung angeordneten Beilagenzuführeinrichtung
zugeführten Beilagen von der Einzugsvorrichtung
unmittelbar zur ersten Falzstelle geführt
werden, wobei es sinnvoll ist, das Auslenkorgan so lange
in Auslenkposition zu halten, bis das letzte Drittel des
Falzgutes die erste Falzstelle erreicht hat, damit auch
eine aus der zweiten Beilagenzuführeinrichtung dem zweiten
Falz zugeführte Beilage von den beiden die erste
Falzstelle bildenden Falzwalzen sicher erfaßt wird.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 trägt wesentlich zur
Funktionssicherheit bezüglich der Beilagenvereinzelung
und auch zur Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit bei.
Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 4 läßt sich die
Stauchfalzmaschine sowohl hinsichtlich des Falzgut
formates als auch hinsichtlich der Beilagenzugaben auf
einfache Weise programmieren.
Die Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 5 und 6 tragen
zur Erhöhung der Funktionssicherheit und Arbeits
geschwindigkeit bei.
Anhand der Zeichnung wird im folgenden ein Ausführungs
beispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematisch vereinfachter Darstellung in Seitenansicht
eine Falzmaschine mit zwei Beilagenzuführeinrichtungen;
Fig. 2 die gleiche Darstellung wie Fig. 1 nur in einer
anderen Funktionslage des Auslenkorgans;
Fig. 3 eine Teilansicht III aus Fig. 1;
Fig. 4 ein hinter der ersten Falzstelle angeordnetes
zweites Auslenkorgan in Draufsicht;
Fig. 5 und 6 die Vereinzelungsvorrichtungen der beiden
Beilagenzuführeinrichtungen der Fig. 1 und 2;
Fig. 7 in vereinfachter Darstellung eine
Schaltungsanordnung;
Fig. 8 einen Teilschnitt II-II aus Fig. 1;
Fig. 9 eine Ansicht IX aus Fig. 8;
Fig. 10 schematisch einen teilweise entfalteten, gefalzten
Falzgutbogen;
Fig. 10a, 10b und 10c schematisch verschiedene
Funktionsphasen der Falzmaschine;
Fig. 10d einen gefalzten Falzgutbogen mit eingelegter
Beilage;
Fig. 11 einen teilweise entfalteten, gefalzten
Falzgutbogen mit eingelegter Beilage;
Fig. 11a, 11b und 11c in schematischer Darstellung
verschiedene Funktionsphasen der Falzmaschine;
Fig. 11d einen gefalzten Falzgutbogen mit Beilage;
Fig. 12 einen anderen teilweise entfalteten, gefalzten
Falzgutbogen mit einer anderen Beilage;
Fig. 12a den Falzgutbogen der Fig. 12 in gefalztem
Zustand mit Beilage.
Bei der in den Fig. 1 bis 9 schematisch dargestellten
Falzmaschine sind in einem aus zwei Platinen 1
bestehenden Gestell 2 drei Falzwalzen W1, W2 und W3 so
zueinander angeordnet, daß ihre Achsen A1, A2 und A3 in
den Ecken eines rechtwinkligen, gleichschenkligen
Dreiecks bzw. in einer Horizontalebene E1 und in einer
Vertikalebene E2 liegen und daß sie jeweils paarweise
eine erste Falzstelle F1 und eine Falzstelle F2 bilden,
in denen sich die Mantelflächen der Falzwalzen W1 und W2
bzw. W2 und W3 berühren. Für die Zufuhr des Falzgutes
bilden zwei Vorschubwalzen T1 und T2 eine Einzugstelle E,
die in der Höhe einer horizontalen Papierführung 3 liegt.
In Durchlaufrichtung hinter der zweiten Falzstelle F2
sind zwei weitere Transportwalzen- oder Transportrollen
T3 und T4 angeordnet, welche gemeinsam eine Ausgabestelle
A bilden, durch welche das Falzgut die Falzmaschine
wieder verläßt.
Die Papierführung 3 mit der Einzugstelle E ist so
angeordnet, daß das einlaufende Falzgut etwa tangential
über die erste Falzwalze W1 an der ersten Falzstelle F1
vorbei auf eine zweite Papierführung 3′ gelangt, welche
in der gleichen Horizontalebene liegt wie die
Einzugstelle E, so daß sie mit dieser zusammen die durch
eine strichpunktierte Linie angedeutete, an der ersten
Falzstelle F1 vorbeiführende Vorlaufbahn 4 bildet.
Auf der der Falzstelle F1 gegenüberliegenden Seite der
Vorlaufbahn 4 ist ein sich über die ganze Länge der
Falzstelle 1 bzw. der Falzwalzen W1 und W2 erstreckendes,
messerartiges Auslenkorgan 6 angeordnet, welches an zwei
jeweils zweiarmigen Schwenkhebeln 7 befestigt ist. Das
messerartige Auslenkorgan 6 besteht aus einem gebogenen
Blechteil, und es weist einen rückseitigen Leitsteg 5
auf, der gegen die Einzugstelle E gerichtet ist und in
der in Fig. 2 dargestellten Auslenkposition die
Vorlaufbahn 4 schrägstehend durchragt. Die Schwenkhebel 7
sind ihrerseits auf einer gemeinsamen Welle 8 drehfest so
angeordnet, daß sie jeweils axial außerhalb der beiden
Stirnseiten der Falzwalze W1 liegen und somit an dieser
vorbei geschwenkt werden können. Die Welle 8 ist
exzentrisch zur Achse A1 der Falzwalze W1 unterhalb der
Vorlaufbahn 4 zwischen der Falzwalze W1 und der
Einzugstelle E drehbar im Gestell 2 gelagert. Zum
Verschwenken der Schwenkhebel 7 sind zwei auf einer
unterhalb der Falzwalze W1 gelagerten Welle 9 befestigte
Kurvenscheiben 10 vorgesehen, welche über eine
Eintourenkupplung 14, die beispielsweise als Schling
federkupplung ausgebildet sein kann und über Zahnräder 15
und 16 mit der Falzwalze W1 zeitweise in getriebliche
Verbindung bringbar ist. An den Mantelflächen dieser
Kurvenscheiben 10 liegen jeweils Tastrollen 11 eines
zweiten Hebelarmes 12 des Schwenkhebels 7 an, an dem
jeweils eine Zugfeder 13 in entsprechender Richtung
angreift. Die Kurvenform der Kurvenscheiben ist so
gestaltet, daß sich das Auslenkorgan 6 bei Synchronlauf
zwischen Kurvenscheiben 10 und Falzwalze W1 mit der
Vorlaufgeschwindigkeit des Falzguts gegen die erste
Falzstelle F1 bewegt und dieser das Falzgut zur
Falzbildung zuführt.
Das jeweilige Einkuppeln der Eintourenkupplung 14 erfolgt
mittels einer Sperrklinke 17, die von einem Elektro
magneten 18 betätigt wird und in ihrer Ruhelage sperrend
unter eine Sperrschulter 19 eines Steuerrings 20 der
Eintourenkupplung 14 greift. Wenn der Elektromagnet 18
kurzzeitig erregt wird, gibt die Sperrklinke 17 den
Steuerring für eine Umdrehung der Welle 9 mit den
Kurvenscheiben 10 frei. Das rechtzeitige Erregen des
Elektromagneten 18 wird durch eine elektronische Steuer
einrichtung bzw. mit Hilfe eines Mikroprozessors 21 in
Abhängigkeit von einer hier nicht dargestellten Vorlauf
meßeinrichtung gesteuert. Zu dieser Vorlaufmeßeinrich
tung gehört eine Lichtschranke 22 in der Vorlaufbahn 4
und ein Impulsgeber 23, die beide an den Mikroprozessor
21 angeschlossen sind von denen der Elektromagnet 18
gesteuert wird.
Der Impulsgeber 23 ist mit den Falzwalzen W1, W2, W3 bzw.
mit den Vorschubwalzen T1, T2 synchronisiert und liefert
an eine programmierbare Koinzidenzschaltung des
Mikroprozessors 21 Zählimpulse, deren Anzahl ein Maß für
die Vorlauflänge darstellt.
Außerdem ist der Mikroprozessor 21 bzw. dessen Koinzi
denzschaltung mit Hilfe einer Eingabetastatur 24 so
programmierbar und so einstellbar, daß unterschiedliche
Falzlängen und unterschiedliche Bogenlängen bzw. unter
schiedliche Vorlauflängen eingestellt werden können, in
deren Abhängigkeit der Mikroprozessor 21 bei Koinzidenz
den Elektromagneten 18 ansprechen läßt.
Unterhalb der ersten Falzstelle F1 ist unmittelbar vor
der dieser Falzstelle F1 zugeordneten Falztasche 25 ein
zweites Auslenkorgan 26 in Form eines Papierabweisers
angeordnet. Dieses Auslenkorgan 26 ist an zwei Schwenk
hebeln 27 einer im Gestell 2 parallel zu den Falzwalzen
W1, W2, W3 gelagerten Welle 26′ befestigt und über einen
Zwischenhebel 28 von einem Elektromagneten 29 aus der in
den Fig. 1 und 2 dargestellten Ruhelage in eine
beispielsweise in den Fig. 10c und 11c dargestellte
Schwenklage verschwenkt werden kann. In dieser
Schwenklage können von der ersten Falzstelle F1
ankommende Falzgutbogen und Beilagen an der Falztasche 25
vorbei unmittelbar zur zweiten Falzstelle F2 gelenkt
werden.
Der Zwischenhebel 28 ist schwenkbar auf einem fest
stehenden Lagerzapfen 30 gelagert und jeweils gelenkig
mit einem der Schwenkhebel 27 und dem Anker 31 des
Elektromagneten 29 verbunden.
Auch der Elektromagnet 29 wird vom Mikroprozessor 21 nach
dem vorgegebenen Programm gesteuert.
Oberhalb der Vorlaufbahn 4 sind zwei im wesentlichen
gleich gestaltete Beilagenzuführeinrichtungen 32 und 32′
angeordnet, die jeweils aus einer Wartestation 33, 33′
und einer in den Fig. 5 und 6 dargestellten
Vereinzelungsvorrichtung 34, 34′ bestehen und die
ebenfalls vom Mikroprozessor 21 so gesteuert werden, daß
einzelne Beilagen von einem Anleger 36 bzw. 36′ in die
Wartestation 33 bzw. 33′ und von dort durch die
Zuführwalzen 37, 38 bzw. 37′, 38′ der Falzmaschine
zugeführt werden.
Sowohl die Vereinzelungsvorrichtungen 34 und 34′, als
auch die Zuführwalzen 37, 38 bzw. 37′, 38′ werden wie die
Welle 9 der Kurvenscheiben 10 über elektromagnetisch
betätigbare Kupplungen angetrieben, deren Elektromagnete
39, 40 bzw. 41, 42 vom Mikroprozessor 21 programmgemäß
angesteuert werden.
Vorzugsweise haben die Zuführwalzen eine etwas höhere
Fördergeschwindigkeit als die Vorschubwalzen T1, T2 bzw.
die Falzwalzen W1, W2, W3.
Die Wartestationen 33 und 33′ weisen jeweils Blattfüh
rungsschächte 35 bzw. 35′ auf, die schräg auf die
Vorlaufbahn 4 gerichtet sind. Dabei ist die Anordnung so
getroffen, daß der Blattführungsschacht 35 der ersten
Beilagenzuführeinrichtung 32 hinter den Vorschubwalzen
T1, T2 der Einzugsvorrichtung unmittelbar auf die erste
Falzstelle F1 gerichtet ist, während der
Blattführungsschacht 35′ der zweiten Beilagenzuführein
richtung 32′ vor den Vorschubwalzen T1 und T2 angeordnet
und unmittelbar auf die Einzugstelle E gerichtet ist.
Wie nachstehend näher erläutert wird, können mit der
beschriebenen Maschine und mit Hilfe der beiden
Beilagenzuführeinrichtungen 32 und 32′ z. B. die in den
Fig. 10d, 11d und 12a schematisch dargestellten Falzarten
mit Beilagen durchgeführt werden.
In Fig. 10 ist ein bereits zweifach in Wickelfalzart
gefalzter und teilweise wieder aufgeklappter Falzgutbogen
43 dargestellt, dessen Mittelteil 44 mit einem
Sichtfenster 45 versehen ist. Durch dieses Sichtfenster
45 soll im gefalzten Zustand z. B. das Anschriftfeld 46
von außen sichtbar sein, das auf der Innenseite des
unteren Bogenabschnitts 47 angeordnet ist.
Während der untere Bogenabschnitt 47 lediglich entlang
seiner Seitenränder mit Klebestreifen 48 versehen, weist
der obere Bogenabschnitt 49 sowohl entlang der Seiten
ränder als auch entlang der Querkante Leimstreifen 48
auf. Die Innenfläche des gesamten Bogens kann beschriftet
sein.
Um den Falzgutbogen 43 in der in Fig. 10 und Fig. 10d
dargestellten Art eines Wickelfalzes zu falten und
gleichzeitig während des Falzvorganges eine Beilage 50
zwischen dem Bogenabschnitt 47 und dem Bogenabschnitt 49
einzufügen, laufen an der Maschine folgende Vorgänge ab:
Der noch nicht gefalzte Papierbogen 43 läuft in der
Vorlaufbahn 4 in die in Fig. 10a dargestellte Position.
An Falzgutbogen 43 sind die zu erzeugenden Falze 51 und
52 durch kleine Querstriche angedeutet. Wenn der Falz
gutbogen 43 in der Vorlaufbahn 4 so weit vorgelaufen ist,
daß der zu bildende erste Falz 51 annähernd über der
Falzstelle F1 liegt, wird der Schwenkhebel 7 mit dem
Auslenkorgan 6 durch die sich einmal drehenden Kurven
scheiben 10 so betätigt, daß exakt die Stelle, an der der
Falz 51 entstehen soll, in die Falzstelle F1 gelangt, wie
das in Fig. 10b dargestellt ist. Der in der Falzstelle F1
gebildete Falz 51 läuft dann mit den beiden anschlie
ßenden Bogenabschnitten 44 und 47 in die Falztasche 25
ein. Während dessen wird aus der Wartestation 33 der
ersten Beilagenzuführeinrichtung 32 durch entsprechende
Erregung des Elektromagneten 41 von den Zuführwalzen 37
und 38 eine Beilage 50 zeitlich so zugeführt, daß sie
etwa gleichzeitig mit dem Falz 52 oder ein bißchen später
in der Falzstelle F1 ankommt. Sobald der Falz 51 den
Anschlag der Falztasche 25 erreicht hat, wird schlagartig
das zweite Auslenkorgan 26 gegen die Falzstelle F2
verschwenkt, so daß der Falz 52 gemeinsam mit der Beilage
50 in die Falzstelle F2 gelenkt wird, und dort die in
Fig. 10d schematisch dargestellte Falzgutform mit einge
legter Beilage 50 entsteht.
Weil in diesem Falle die Beilage 50 aus dem unmittelbar
auf die Falzstelle F1 gerichteten Blattführungsschacht 35
beigegeben wurde, konnte das Auslenkorgan 6 unmittelbar
nach Erreichen seiner tiefsten Auslenkposition, die in
Fig. 10b dargestellt ist, wieder in seine in den Fig. 10a
und 10b dargestellte Ausgangslage zurückkehren.
Wenn hingegen die Beilage 50 aus dem Blattführungsschacht
35′ der zweiten Beilagenzuführeinrichtung 32′ hätte
zugeführt werden müssen, so hätte das Auslenkorgan 6 so
lange in der in Fig. 10b dargestellten Lage verharren
müssen, bis die Beilage 50 mit ihrer Vorderkante von der
Falzstelle F1 erfaßt worden wäre. Gerade für diesen Fall
ist der Leitsteg 5 am Auslenkorgan 6 vorgesehen. Seine
Aufgabe ist es nämlich, die aus der zweiten Beilagen
zuführeinrichtung 32′ zugeführten Beilagen aus der
Vorlaufbahn 4 zur Falzstelle F1 zu lenken, wie es in Fig.
11b dargestellt ist.
Bei dem in Fig. 11 dargestellten Falzgutbogen 53 ist das
Sichtfenster 45 im oberen Bogenabschnitt 49 angebracht
und das Anschriftfeld 46, welches im gefalzten Zustand
durch dieses Sichtfenster 45 ablesbar sein soll, auf der
Außenseite des unteren Bogenabschnittes 47. Die in Fig.
11 in strichpunktierten Linien eingezeichnete Beilage 50
soll in diesem Fall schon dem ersten Falz 51 beigegeben
werden, damit sie im Endzustand zwischen dem mittleren
Bogenabschnitt 44 und dem unteren Bogenabschnitt 47 zu
liegen kommt, wie es in Fig. 11d dargestellt ist.
Wie aus Fig. 11a ersichtlich ist, wird in diesem Falle
die Beilage 50 aus der zweiten Beilagenzuführeinrichtung
32′ so zugeführt, daß ihre Vorderkante mit dem Falz 51
die Falzstelle F1 erreicht, beim Bilden des ersten Falzes
51 zwischen die beiden Bogenabschnitte 44 und 47 gelangt
und zwischen diesen beiden Bogenabschnitten 44, 47 auch
in die Falztasche 25 einläuft. Wenn dies geschehen ist,
wird das Umlenkorgan 26 wieder in seine in Fig. 11c
dargestellte Auslenkposition verschwenkt, so daß der
Falzgutbogen 43 zur Bildung des zweiten Falzes 52 zur
zweiten Falzstelle F2 hin ausgelenkt wird und schließlich
das in Fig. 11d dargestellte Endprodukt entsteht, ein
Wickelfalz, bei dem die Beilage 50 in den ersten Falz 51
beigegeben ist.
Während die Beilagen 50 ein Format haben, das etwa einem
Drittel des ungefalzten Falzgutbogenformats entspricht,
ist es auch möglich, Beilagen beizugeben, deren Format
einem Zweidrittelformat des Falzgutbogens entspricht.
Eine solche Beilage 54 ist zusammen mit einem
Falzgutbogen 55 in den Fig. 12 und 12a dargestellt. Bei
dem Falzgutbogen 55 ist das Sichtfenster im unteren
Bogenabschnitt 47 angeordnet und das Anschriftfeld 46 auf
der Außenseite des oberen Bogenabschnittes 49.
Beim Falzen dieses Falzgutbogens 55 wird die Beilage 54
aus der zweiten Beilagenzuführeinrichtung 32′ so
zugeführt, daß die Vorderkante der Beilage 54 in der Nähe
des Falzes 52 liegt und daß sie mit der Bildung des
ersten Falzes 51 in der Falzstelle F1 hälftig gefaltet
wird.
In diesem Falle wird aber der Falzgutbogen 55 so in die
Einzugstelle E eingeführt, daß der untere Bogenabschnitt
47 vorausläuft und nicht, wie bei den Beispielen zuvor,
der Bogenabschnitt 49. Dann wird der Falzgutbogen 55, wie
zuvor beschrieben, gemeinsam mit der Beilage 54 durch das
herabschwenkende Auslenkorgan 6 in die erste Falzstelle
F1 ausgelenkt, so daß in diesem Falle die Falzgutab
schnitte 44 und 49 in die Falztasche 25 einlaufen und die
gefaltete Beilage 54 zwischen diese beiden Bogenab
schnitte 44 und 49 zu liegen kommt. Danach folgt mit
entsprechender Auslenkung des Auslenkorgans 26 wieder die
zweite Falzung in der Falzstelle F2 und als Endprodukt
erscheint die in Fig. 12a schematisch dargestellte
Falzgutform mit eingelegter Beilage 54.
Durch entsprechende Programmierung des Mikroprozessors 21
mit Hilfe der Eingabetastatur 24 ist es auch möglich,
ein- und demselben Falzgutbogen 43 bzw. 55 je eine
Beilage aus den beiden Beilagenzuführeinrichtungen 32 und
32′ so beizugeben, daß die eine Beilage im ersten Falz 51
und die andere Beilage im zweiten Falz 52 liegt. Sinnvoll
ist dies natürlich nur, wenn in den beiden Beilagen
zuführeinrichtungen 32, 32′ unterschiedliche Beilagen
enthalten sind.
Außerdem ist es auch möglich, statt eines Wickelfalzes,
einen Z-förmigen bzw. einen Zick-Zack-Falz mit der
beschriebenen Stauchfalzmaschine zu erzeugen. Auch auf
eine solche Falzart läßt sich der Mikroprozessor 21 ohne
weiteres programmieren.
Claims (6)
1. Stauchfalzmaschine mit wenigstens zwei von jeweils
einem Falzwalzenpaar gebildeten Falzstellen, einer
aus zwei Vorschubwalzen bestehenden, die Vorlaufgeschwindigkeit
bestimmenden Einzugsvorrichtung für
das Falzgut, wobei die Einzugsvorrichtung in einer
an der ersten Falzstelle vorbeiführenden mit einer
Vorlaufbegrenzungseinrichtung versehenen Vorlaufbahn
liegt, und wobei hinter der Einzugsvorrichtung
eine auf die erste Falzstelle gerichtete erste Beilagenzuführeinrichtung
und hinter der ersten Falzstelle
eine Falztasche mit einem Papieranschlag angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Einzugsvorrichtung (T1, T2) eine zweite
Beilagenzuführeinrichtung (32′) angeordnet ist, deren
Beilagen der ersten Falzstelle (F1) durch ein
als anschlaglose Vorlaufbegrenzungseinrichtung wirkendes
messerartiges erstes Auslenkorgan (6) zuführbar
sind, daß das erste Auslenkorgan (6) mit
einer dem Falzgutvorlauf entsprechenden Geschwindigkeit
unter gleichzeitig falzbildender Auslenkung
des Falzgutes (43, 55) zur ersten Falzstelle (F1)
hin bewegbar und von einer elektronischen Steuereinrichtung
(21) in Abhängigkeit von einer Vorlaufmeßeinrichtung
für jeden Falzvorgang individuell
betätigbar ist, und daß zur unmittelbaren Zuführung
der Beilagen zur zweiten Falzstelle (F2) unmittelbar
vor der Falztasche (25) als zweites Auslenkorgan
(26) ein elektromagnetisch steuerbarer Falzgutabweiser
angeordnet ist, der nach dem Einlaufen
des Falzgutes (43, 55) in die Falztasche (25) unter
gleichzeitig falzbildender Auslenkung des Falzgutes
(43, 55) aus einer das Falzgut (43, 55) und die
Beilagen unbeeinflussenden Ruheposition zur zweiten
Falzstelle (F2) hin bewegbar ist.
2. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Auslenkorgan (6) aus einem
gebogenen Leitblech besteht und einen rückseitigen,
zur Einzugsvorrichtung hin gerichteten Leitsteg (5)
aufweist, der in der Auslenkposition des Auslenkorgans
(6) die Vorlaufbahn (4) schrägstehend durchragt.
3. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Beilagenzuführeinrichtungen
(32, 32′) jeweils einen Anleger (36,
36′) mit einer Vereinzelungsvorrichtung (34, 34′)
und eine Wartestation (33, 33′) mit einem von der
elektronischen Steuereinrichtung (21) aktivierbaren
Zuführrollenpaar (37, 38, 37′, 38′) aufweisen.
4. Stauchfalzmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuereinrichtung einen Mikroprozessor (21) umfaßt
und daß die Vorlaufmeßeinrichtung einen mit dem
Falzgutvorlauf synchronisierten Impulsgeber (23) und
eine voreinstellbare Koinzidenzschaltung aufweist.
5. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zuführrollenpaar (37, 38, 37′,
38′) durch eine elektromagnetisch betätigbare Kupplung
mit einem zum Falzgutvorlauf synchronisierten
Antrieb kuppelbar ist.
6. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 3 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zuführrollenpaar (37, 38,
37′, 38′) eine gegenüber dem Falzgutvorlauf größere
Zuführgeschwindigkeit aufweist.
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