DE4012016A1 - Spinn- und zwirnvorrichtung - Google Patents
Spinn- und zwirnvorrichtungInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01H—SPINNING OR TWISTING
- D01H7/00—Spinning or twisting arrangements
- D01H7/02—Spinning or twisting arrangements for imparting permanent twist
- D01H7/66—Cap arrangements
- D01H7/68—Cap constructions
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Spinning Or Twisting Of Yarns (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Spinn- oder Zwirnvorrichtung mit
einer zum Aufnehmen einer Spule bestimmten, angetriebenen
Spindel und mit einer zur Spindel koaxialen und die Spindel
übergreifenden Glocke, die mit ihrem der Spindel abgewandten
Ende mittels eines Lagerteils drehbar gelagert ist, das einen
axialen Fadenführungskanal enthält, an den eine nach außen zur
als Fadenführungsfläche dienenden äußeren Mantelfläche der
Glocke führende Verbindungsöffnung anschließt.
Bei einer bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art
(DE-OS 34 00 327), wird ein von einem Streckwerk gelieferter
Faden wendelförmig über die Mantelfläche einer frei rotierbar
gelagerten Glocke geführt und über den unteren Rand der Glocke
einer auf einer angetriebenen Spindel angeordneten Spule
zugeführt. Durch Fadenreibung wird die Glocke von dem Faden
mitgeschleppt. Während des Betriebs wird die Glocke aufgrund
des unterschiedlichen Aufwickeldurchmessers der Spule ent
sprechend der Hubbewegung der Glocke oder der Spindel ständig
zwischen einer minimalen Drehzahl und einer maximalen Drehzahl
beschleunigt und verlangsamt. Die dabei auftretenden
unterschiedlichen Fadenspannungen werden im wesentlichen durch
die sich ändernden Fadenumschlingungen auf der Glocke ausge
glichen. Um übermäßige Fadenbeanspruchungen insbesondere beim
Anfahren oder beim Stillsetzen zu vermeiden, sind bei der be
kannten Bauart Antriebs- oder Bremsvorrichtungen der Glocke zu
schaltbar.
Es ist auch bekannt (DE-OS 37 41 430), die Glocke mit einem
Antriebsmotor zu versehen. Sowohl der Antriebsmotor der Glocke
als auch der der Spindel werden von einer gemeinsamen Frequenz
steuereinrichtung derart gesteuert, daß die Glockendrehzahl in
einem bestimmten Verhältnis von der Spindeldrehzahl abhängig
ist. Dadurch wird der Einfluß der Massenträgheit der Glocke
beim Beschleunigen oder Abbremsen korrigiert, um keine unzu
lässig hohen Fadenspannungen zu erhalten.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Glockenspinn
vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch die
der Fadenlauf verbessert wird und insbesondere die Differenz
auftretender Fadenspannungen verringert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Glocke einen dünn
wandigen Glockenkörper aufweist, der aus einem faserverstärkten
Kunststoff besteht.
Die Erfindung geht dabei den Weg, nicht die Massenträgheits
kräfte der Glocke durch Zusatzeinrichtungen auszugleichen,
sondern vielmehr das Massenträgheitsmoment der Glocke zu
vermindern, das gegenüber bisher benutzten Aluminium
ausführungen deutlich reduziert ist. Damit wird der Einfluß der
Massenträgheit der Glocke auch beim Beschleunigen oder
Abbremsen der Glocke derart verringert, daß keine unzulässig
hohen Fadenbeanspruchungen entstehen. Es kann somit in vielen
Fällen auf zusätzliche Antriebs- oder Bremseinrichtungen sowie
auf eine gemeinsame Steuerung eines Antriebsmotors für die
Glocke sowie eines Antriebsmotors für die Spindel verzichtet
werden. Durch den hohen Elastizitätsmodul eines faserver
stärkten Kunststoffs wird bei geringer Wandstärke noch eine
ausreichende Festigkeit und Steifigkeit der Glocke gewähr
leistet. Zudem wird durch die Verwendung eines faserverstärkten
Werkstoffs die Verschleißfestigkeit der Glocke erhöht.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Glocken
körper aus einem carbonfaserverstärkten Kunststoff besteht. Auf
diese Weise lassen sich Glocken herstellen, die einerseits
leicht sind und andererseits eine hohe Steifigkeit aufweisen.
Ein solcher carbonfaserverstärkter Kunststoff weist einen
Elastizitätsmodul von etwa 500 000 N/mm2 auf, hat jedoch nur
ein relativ geringes spezifisches Gewicht.
In weiterer Ausgestaltung ist die äußere Mantelfläche des
Glockenkörpers mit einer als Verschleißschutz dienenden Be
schichtung versehen. Diese äußere Mantelfläche wird durch den
sie umschlingenden Faden beansprucht. Durch die Beschichtung
der Mantelfläche wird der Verschleiß der Glocke reduziert und
ihre Lebensdauer erhöht.
In weiterer Ausgestaltung ist der untere Rand des Glocken
körpers mit einem Verschleißschutzring versehen. Der untere
Rand des Glockenkörpers ist einem erhöhten Verschleiß ausge
setzt, da er ständig durch den über ihn umgelenkten und ab
gezogenen Faden beansprucht wird. Als Material kommt hier
beispielsweise ein hochlegierter Stahl zum Einsatz.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Verbindungsöff
nung mit einem Einsatz versehen. Dieser Einsatz besteht eben
falls aus einem verschleißfesten Material. Die Verbindungsöff
nung ist ebenfalls erhöhten Beanspruchungen unterworfen, da der
Faden in diesem Bereich umgelenkt wird.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Spinnstelle einer Ausführungs
form einer erfindungsgemäßen Glockenspinnvorrichtung,
bei der die Spindel und die auf diese aufgesteckte
Spule durch einen Einzelmotor angetrieben ist,
Fig. 2 schematisch eine vergrößerte Ansicht einer Glocke,
die in ihrem oberen Bereich über Wälzlagerungen frei
drehbar gelagert ist, und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts (X)
des unteren Randes der Glocke gemäß Fig. 2.
In Fig. 1 ist nur eine einzelne Spinnvorrichtung dargestellt.
In einer Glockenspinnmaschine sind eine Vielzahl derartiger
Spinnvorrichtungen auf einer oder zwei Maschinenseiten in einer
Reihe nebeneinander angeordnet. Eine solche Spinnvorrichtung
weist ein aus mehreren Walzenpaaren bestehendes Streckwerk (1)
auf. Unterhalb des Ausgangswalzenpaares des Streckwerkes (1)
ist an einer Glockenbank (3) mittels einer Lagerung (4) eine
Glocke (10) drehbar gelagert. Die Glocke (10) ist, von der
Lagerung (4) aus nach unten ragend, koaxial zu einer Spindel
(7) angeordnet und übergreift diese. Die Spindel (7) ist mit
einem Einzelmotor (6) versehen, der an einer Spindelbank (5)
angebracht ist. Auf die Spindel (7) ist eine Hülse (8) aufge
steckt, auf der durch Aufwickeln eines Fadens (2) ein vom Ring
spinnen her bekannter Kops erzeugt wird. Die Glockenbank (3)
oder die Spindelbank (5) wird in nicht dargestellter Weise zu
einer Hubbewegung angetrieben, die der üblichen Hubbewegung bei
Ringspinnmaschinen entspricht. Der von dem Streckwerk (1) ge
lieferte Faden (2) läuft in einen Fadenzuführkanal des Lager
teils (17) der Glocke (10) ein und wird über eine Verbindungs
öffnung (9) nach außen auf den Mantel der Glocke (10) geführt,
von wo aus er in Wendeln zu einem unteren Rand (11) der Glocke
(10) läuft und über diesen unteren Rand (11) auf die Hülse (8)
aufgewunden wird. Der über die äußere Mantelfläche der Glocke
(10) laufende Faden (2) schleppt die Glocke (10) in der durch
einen Pfeil (16) gekennzeichneten Richtung, in der die Spindel
(7) und damit die Hülse (8) angetrieben sind.
Die Glocke (10) besteht aus einem Glockenkörper und einem ein
teilig daran angeformten Lagerteil (17), der den Fadenkanal
enthält. Die Glocke (10) ist mit einem Lagerteil (17) gemäß
Fig. 2 in der von zwei Wälzlagern (11) gebildeten Lagerung (4)
gelagert. Sie ist im Ausführungsbeispiel aus einem carbonfaser
verstärkten Kunststoff entweder durch Wickeln oder durch
Pressen hergestellt. Ein derartiger faserverstärker Kunststoff
weist einen Elastizitätsmodul von etwa 500 000 N/mm2 und ein
relativ geringes spezifisches Gewicht auf. Es ist daher
möglich, den Glockenkörper dünnwandig auszuführen und ihm
dennoch eine ausreichende Steifigkeit zu geben. Ein derartiger
Glockenkörper hat daher nur eine relativ geringe Masse, so daß
er entsprechend auch nur ein relativ geringes Massenträgheits
moment entwickelt.
Wie insbesondere aus Fig. 3 zu erkennen ist, ist die dünne
Kunststoffwand (12) der Glocke (10) auf ihrer äußeren Mantel
fläche zusätzlich mit einer verschleißfesten Beschichtung (13)
überzogen. Solche Beschichtungen bestehen beispielsweise aus
Titancarbid oder Titannitrid. Eine andere Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, Nickel mit Diamantstaubeinlagerungen
chemisch auf dem Mantel der Glocke (10) abzuscheiden.
Im Bereich des unteren Randes (11) der Glocke (10) ist die Wand
(12) verdickt und mit einer ringnutförmigen Aussparung ver
sehen, in die ein Ring (14) aus einer hochfesten Stahllegierung
eingelegt ist. Der Ring (14) schließt bündig an die äußere
Mantelfläche des Glockenkörpers an. Auch der Ring (14) ist mit
der Beschichtung (13) überzogen, wodurch eine sehr glatte,
gleichmäßige Manteloberfläche bis hin zur Kante des unteren
Randes (11) der Glocke (10) entsteht. Bei einem Ausführungs
beispiel der Erfindung wird der Ring (14) direkt bei der Her
stellung der Glocke (10) mit eingepreßt. Eine andere Ausfüh
rungsform sieht vor, den Ring (14) nachträglich lösbar oder
unlösbar mit der Glocke (10) zu verbinden. Auch die Verbin
dungsöffnung (9) ist mit einem verschleißfesten Einsatz, bei
spielsweise einer Hülse oder einer Öse, versehen.
Claims (7)
1. Spinn- oder Zwirnvorrichtung mit einer zum Aufnehmen
einer Spule bestimmten, angetriebenen Spindel und mit einer zur
Spindel koaxialen und die Spindel übergreifenden Glocke, die
mit ihrem der Spindel abgewandten Ende mittels eines Lagerteils
drehbar gelagert ist, das einen axialen Fadenführungskanal
enthält, an den eine nach außen zur als Fadenführungsfläche
dienenden äußeren Mantelfläche der Glocke führende
Verbindungsöffnung anschließt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glocke einen dünnwandigen Glockenkörper (10) aufweist, der aus
einem faserverstärkten Kunststoff besteht.
2. Spinn- oder Zwirnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lagerteil (16) einteilig an den
Glockenkörper (10) angeformt ist.
3. Spinn- oder Zwirnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Glockenkörper (10) aus einem
carbonfaserverstärkten Kunststoff besteht.
4. Spinn- oder Zwirnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Mantelfläche des
Glockenkörpers (10) mit einer als Verschleißschutz dienenden
Beschichtung (13) versehen ist.
5. Spinn- oder Zwirnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rand (11) des
Glockenkörpers (10) mit einem Verschleißschutzring (14)
versehen ist.
6. Spinnvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Verschleißschutzring (14) bündig an die äußere
Mantelfläche des Glockenkörpers (10) anschließt.
7. Spinn- oder Zwirnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsöffnung (9)
mit einem Einsatz versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904012016 DE4012016A1 (de) | 1990-04-13 | 1990-04-13 | Spinn- und zwirnvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904012016 DE4012016A1 (de) | 1990-04-13 | 1990-04-13 | Spinn- und zwirnvorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4012016A1 true DE4012016A1 (de) | 1991-10-24 |
DE4012016C2 DE4012016C2 (de) | 1992-03-12 |
Family
ID=6404373
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904012016 Granted DE4012016A1 (de) | 1990-04-13 | 1990-04-13 | Spinn- und zwirnvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4012016A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1568804A2 (de) * | 2004-02-19 | 2005-08-31 | Maschinenfabrik Rieter Ag | Balloneinengungshülsen für Textilmaschinen |
DE102019130347A1 (de) * | 2019-11-11 | 2021-05-12 | Saurer Spinning Solutions Gmbh & Co. Kg | Ringspinnmaschine sowie Verfahren zum Betreiben einer Spinnstelle einer Spinnmaschine |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3400327A1 (de) * | 1984-01-07 | 1985-07-18 | Zinser Textilmaschinen Gmbh, 7333 Ebersbach | Glockenspinnvorrichtung |
DE3741430A1 (de) * | 1987-12-08 | 1989-06-22 | Zinser Textilmaschinen Gmbh | Spinnvorrichtung |
-
1990
- 1990-04-13 DE DE19904012016 patent/DE4012016A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3400327A1 (de) * | 1984-01-07 | 1985-07-18 | Zinser Textilmaschinen Gmbh, 7333 Ebersbach | Glockenspinnvorrichtung |
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Cited By (3)
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EP1568804A2 (de) * | 2004-02-19 | 2005-08-31 | Maschinenfabrik Rieter Ag | Balloneinengungshülsen für Textilmaschinen |
EP1568804A3 (de) * | 2004-02-19 | 2006-05-03 | Maschinenfabrik Rieter Ag | Balloneinengungshülsen für Textilmaschinen |
DE102019130347A1 (de) * | 2019-11-11 | 2021-05-12 | Saurer Spinning Solutions Gmbh & Co. Kg | Ringspinnmaschine sowie Verfahren zum Betreiben einer Spinnstelle einer Spinnmaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4012016C2 (de) | 1992-03-12 |
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Legal Events
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