DE4011983A1 - Gummimischung fuer reifen-laufflaechen - Google Patents
Gummimischung fuer reifen-laufflaechenInfo
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Description
Spike-Reifen sind zwar hinsichtlich Griffigkeit und
Traktion zufriedenstellend, greifen jedoch den Straßenbelag
an und bewirken eine unerwünschte Staubentwicklung.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Gummimischung für
die Lauffläche von Spike-losen Reifen bereitzustellen, die
ausgezeichnetes Verhalten sowohl auf Eis als auch auf
Schnee zeigen und die geschilderten Probleme bezüglich des
Straßenbelags nicht zeigen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Gummimischung für Reifen-
Laufflächen, enthaltend einen Dienkautschuk und
Siliciumdioxid und/oder Ruß, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Menge an Extrakt (E) der nachstehenden
Gleichung (1) genügt und daß ein Hartfüllstoff mit einer
mittleren Teilchengröße von 0,01 bis 5 mm und einer Knoop-
Härte von mindestens 100 kg/mm² in einer Menge von 3 bis 80
Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der
Kautschukkomponente der Mischung, die einer Extraktion mit
Aceton/Chloroform nach der Vulkanisation der Mischung
unterzogen wird, verwendet wird:
E < 0,4 (A-38) (1)
wobei E die Menge in Gewichtsteilen an Aceton/Chloroform-
Extrakt pro 100 Gewichtsteile der Kautschukkomponente der
vulkanisierten Mischung ist, die der Extraktion unterzogen
wird, und A die Summe der Menge in Gewichtsteilen an Ruß
und der Hälfte der Menge in Gewichtsteilen an
Siliciumdioxid pro 100 Gewichtsteile der
Kautschukkomponente ist, bestimmt für die der Extraktion
unterzogene vulkanisierte Mischung.
Beispiele für Dien-Kautschukkomponenten zur Verwendung in
der erfindungsgemäßen Gummimischung sind Naturkautschuk
(NR), Butadienkautschuk (BR), Styrol-Butadien-Kautschuk
(SBR), Isoprenkautschuk (IR), Isobuten-Isopren-Kautschuk
(IIR) und Mischungen dieser Kautschuke. Mit der
Kautschukkomponente werden Siliciumdioxid und/oder Ruß in
einer Menge von 30 bis 80, vorzugsweise 35 bis 55
Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Kautschuk vermischt.
Die erfindungsgemäße Gummimischung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge an Extrakt (E) der Gleichung
(1) genügt:
E < 0,4 (A-38)
wobei E die Menge in Gewichtsteilen an Aceton/Chloroform-
Extrakt pro 100 Gewichtsteile der Kautschukkomponente der
vulkanisierten Mischung ist, die der Extraktion unterzogen
wird, und A die Summe der Menge in Gewichtsteilen an Ruß
und der Hälfte der Menge in Gewichtsteilen an
Siliciumdioxid pro 100 Gewichtsteile der
Kautschukkomponente ist, bestimmt für die der Extraktion
unterzogene vulkanisierte Mischung.
Die Aceton/Chloroform-Extraktionsmethode und die Methode
zur Messung der Mengen an Polymer und Ruß entsprechen der
Norm JIS K 6350. Die Menge an Siliciumoxid wird nach der
Norm JIS K 6220 bestimmt. Der Aceton/Chloroform-Extrakt
enthält hauptsächlich Öl, Antioxidans und Wachs.
Erfindungsgemäß wird ein Hartfüllstoff mit einer mittleren
Teilchengröße von 0,01 bis 5 mm und einer Knoop-Härte von
mindestens 100 kg/mm² in einer Menge von 3 bis 80
Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der
Kautschukkomponente, die sich bei der Aceton/Chloroform-
Extraktion der vulkanisierten Mischung ergibt, verwendet.
Die Knoop-Härte wird nach der Norm JIS Z 2251 bestimmt.
Beispiele für geeignete Hartfüllstoffe sind Aluminiumoxid,
Granit, Quarz und Kalkstein. Der Füllstoff hat vorzugsweise
eine mittlere Teilchengröße von 0,02 bis 1 mm. Wenn die
Teilchengröße weniger als 0,01 mm beträgt, wird ein
ungenügender Effekt erzielt, während bei Werten über 5 mm
die Verarbeitungsmaschine übermäßig belastet wird und
Schaden nehmen kann.
Erfindungsgemäß hat der Füllstoff mit der erwähnten großen
Teilchengröße weniger die Funktion einer Verstärkung des
Kautschuks. Vermischt man einen Füllstoff dieser großen
Teilchengröße mit Weichgummi, so wird die Mischung
insgesamt härter und zeigt zufriedenstellende Eigenschaften
auf Schnee. Da der Füllstoff weniger dazu neigt, den
Kautschuk zu binden, befindet sich die Mischung
mikroskopisch in einem weichen Zustand und kommt
mikroskopisch in engen Kontakt mit dem Boden, wodurch
verbessertes Verhalten auf Eis erzielt wird. Das Eis auf
vereisten Straßen enthält Luftblasen von etwa 0,01 bis 5 mm
Größe. Wenn daher die Gummilauffläche vorstehende
Füllstoffteilchen von 0,01 bis 5 mm Größe aufweist, brechen
diese Teilchen in Eisbereiche ein, die durch die
Anwesenheit von Luftblasen verdünnt sind, und bewirken
dabei eine Eingriffnahme zwischen Lauffläche und Eis.
Vermutlich wird aus diesem Grund ein wirksames
Bremsverhalten des Reifens auf Eis erzielt.
Erfindungsgemäß können der Gummimischung selbstverständlich
übliche Additive zugesetzt werden, z. B. Vulkanisiermittel,
Vulkanisationsbeschleuniger, Vulkanisationsverzögerer,
organische Peroxide, Verstärkungsmaterialien, Füllstoffe,
Antioxidantien, Klebrigmacher und dergleichen.
Die erfindungsgemäße Gummimischung kann dadurch hergestellt
werden, daß man die genannten Komponenten in einer üblichen
Verarbeitungsvorrichtung, z. B. Walzen, Banbury-Mischern
oder Knetern, knetet.
Die erfindungsgemäße Gummimischung wird vorzugsweise für
Reifen angewandt, die bei einem Boden-Kontaktdruck von 3 bis
15 kg/cm² betrieben werden, z. B. für Reifen von Lastwagen,
Bussen, Leichtlastwagen und Lieferwagen. Insbesondere im
Falle von Reifen mit einem Boden-Kontaktdruck von 6 bis 15 kg/cm²
zeichnet sich eine erfindungsgemäße Reifenlauffläche
durch effektive Griffigkeit auf vereisten Oberflächen mit
erhöhter Friktion aus.
Die erfindungsgemäße Gummimischung besitzt ausgezeichnete
Niedertemperatur-Eigenschaften und eigenet sich vor allem
zum Einsatz auf vereisten und schneebedeckten Straßen.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutern
die Erfindung. Alle Teile beziehen sich auf das Gewicht,
sofern nicht anderes angegeben ist.
Gummimischungen werden aus jeweils 100 Teilen der in
Tabelle 1 genannten Kautschuke, den angegebenen Mengen an
Ruß- N220, Siliciumdioxid und Naphthenöl, 3 Teilen Zinkoxid,
3 Teilen Stearinsäure, 1 Teil Antioxidans (Santoflex 13), 1
Teil Paraffinwachs, 1,0 Teil Vulkanisationsbeschleuniger
(CBS) und 2 Teilen Schwefel hergestellt, indem man die
Komponenten 4 Minuten in einem Banbury-Mischer gründlich
knetete.
Allwetter-Gürtelreifen des Formats 650R 16 10 PR wurden
unter Verwendung dieser Gummimischungen hergestellt und auf
ihre Härte und ihre Eignung für Eis und Schnee getestet.
Die Härte wird bei -5°C nach der Norm ASTM D2228 bestimmt.
Die Eigenschaften auf Eis und Schnee werden durch
Fahrzeugtests auf vereisten Straßen und Schnee bei -8°C
bestimmt. Hierbei wird ein Motorfahrzeug mit einer
Fahrgeschwindigkeit von 40 km/h abrupt abgebremst und man
mißt die Rutschstrecke bis zum Stillstand des Fahrzeugs.
Das Verhalten wird als reziproker Wert der gemessenen
Strecke und umgerechnet in einen Index, bezogen auf den
entsprechenden Wert der Reifenmischung Nr. 3, die mit 100
angenommen wird, angegeben. Je höher der Wert ist, desto
besser ist das Verhalten. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
genannt. Die Mischungen Nr. 4 bis 7 bis 10 sind
erfindungsgemäß, die übrigen sind Vergleichsmischungen.
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen
Mischungen Nr. 4 bis 7 ausgezeichnetes Verhalten auf Eis
und Schnee zeigen. Dagegen besitzen die Mischungen Nr. 1
bis 3, welche der Gleichung (1) nicht genügen, schlechtes
Verhalten auf Schnee. Die Mischungen Nr. 8 und 9, deren
Füllstoff eine Teilchengröße oder Menge außerhalb des
erfindungsgemäßen Bereichs hat, zeigt schlechtes Verhalten
auf Eis. Das verwendete Aluminiumoxid und Quarz haben eine
Knoop-Härte von 2000 bzw. 1000 kg/mm².
Claims (3)
1. Gummimischung für Reifen-Laufflächen, enthaltend einen
Dienkautschuk und Siliciumdioxid und/oder Ruß, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge an Extrakt (E) der
nachstehenden Gleichung (1) genügt und daß ein
Hartfüllstoff mit einer mittleren Teilchengröße von
0,01 bis 5 mm und einer Knoop-Härte von mindestens 100 kg/mm²
in einer Menge von 3 bis 80 Gewichtsteilen pro
100 Gewichtsteile der Kautschukkomponente der
Mischung, die einer Extraktion mit Aceton/Chloroform
nach der Vulkanisation der Mischung unterzogen wird,
verwendet wird:
E < 0,4 (A-38) (1)wobei E die Menge in Gewichtsteilen an
Aceton/Chloroform-Extrakt pro 100 Gewichtsteile der
Kautschukkomponente der vulkanisierten Mischung ist,
die der Extraktion unterzogen wird, und A die Summe
der Menge in Gewichtsteilen an Ruß und der Hälfte der
Menge in Gewichtsteilen an Siliciumdioxid pro 100
Gewichtsteile der Kautschukkomponente ist, bestimmt
für die der Extraktion unterzogene vulkanisierte
Mischung.
2. Gummimischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Siliciumdioxid und/oder Ruß in einer Menge von
30 bis 80 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der
Kautschukkomponente enthält.
3. Verwendung der Gummimischung nach Anspruch 1 oder 2
zur Herstellung von Reifen mit einem Boden-
Kontaktdruck von 3 bis 15 kg/cm².
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- 1990-04-12 US US07/508,196 patent/US5066702A/en not_active Expired - Fee Related
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