DE4009659A1 - Sicherheitsfass, insbes. fuer die aufnahme von zu entsorgenden gefaehrlichen bzw. giftigen materialien - Google Patents
Sicherheitsfass, insbes. fuer die aufnahme von zu entsorgenden gefaehrlichen bzw. giftigen materialienInfo
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- B65D45/32—Clamping or other pressure-applying devices for securing or retaining closure members for applying radial or radial and axial pressure, e.g. contractible bands encircling closure member
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheits
faß insbesondere für die Aufnahme von zu entsorgenden
gefährlichen bzw. giftigen Materialien nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Die heute vielfach geübte Praxis, zu entsorgen
de gefährliche flüssige, pastöse und feste Stoffe ein
fach in handelsübliche Blechfässer einzufüllen, diese so
zwischenzulagern und zu transportieren entspricht mei
stens weder den gesetzlichen Vorschriften noch dem all
gemeinen umweltschützerischen Bewußtsein aller Bevölke
rungsschichten. Zwar werden bei der Entsorgung gefähr
licher fester, in Partikeln oder Aggregaten vorliegender
Abfälle Einschließ- oder Verfestigungsmaßnahmen wie
Einbetonieren etc. durchgeführt. Solange aber eine
sichere Endlagerung mangels hiefür geeigneten und poli
tisch akzeptierten Lagerstellen nicht möglich ist, be
steht auch für so vorbehandelte Materialien die Aufgabe
einer verantwortbaren sicheren Zwischenlagerung in ein
sehbaren und überprüfbaren Zonen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
in der Schaffung eines Sicherheitsfasses für direkte Auf
nahme von zu entsorgenden gefährlichen Stoffen oder für
die Aufnahme von Entsorgungsbehältern, vorzugsweise von
handelsüblichen Blechfässern, die durch eigene Ver
schließmittel bereits mehr oder weniger transportfähig
und gegen zufälliges Ausschütten und Flüssigkeitsverlust
gesichert sind. Das Sicherheitsfaß soll so gestaltet
sein, daß es selbst flüssigkeitsdicht verschließbar
ist, eine gegen Deformation aus innerer und äußerer
Beanspruchung weitgehend formstabile Gestaltung insbe
sondere der Mantelzone besitzt und eine Befüllung seines
Innenraumes mit Entsorgungsbehältern mittels Hebezeugen
und dergleichen ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe
ist gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentan
spruchs 1 definiert. Ausführungsformen davon sind in
den unabhängigen Ansprüchen angegeben.
Die Vorteile eines solchen Sicherheitsfasses
sind insbesondere in seiner Längsunterteilung in einen
Faßunterteil von etwa 80% und in einen Deckelteil von
etwa 20% der totalen Faßlänge, und der Abstützung des
Schließbereiches auf einem formstabilen umlaufenden
Stützring zu erblicken. Durch die Längsunterteilung des
Fasses in Unterteil und Deckelteil ist es möglich,
schwere Füllobjekte mit großer Packdichte an ihrer Ober
seite mittels eines Hebegeschirres zu fassen und in das
Sicherheitsfaß so abzusenken, daß das Hebegeschirr an
schließend leicht entfernt werden kann. Der Deckelteil
kann dann auf den Stützring aufgesetzt und flüssigkeits
dicht festgezogen werden. Der auch als Zentrierring für
den Deckelteil dienende Stützring ist zweckmäßig durch eine
unterbrochene Schweißnaht in den Faßunterteil eingeschweißt. Er bil
det zusammen mit einem außenliegenden Spannring für die dazwischen
liegenden Mantelabschnitte, deren Enden als durch Rund
eisenringe verstärkte Bördel gestaltet sind, ein Klemm
backenpaar, das auch bei (elastischen) Deformationen
eine absolut dichte Verbindungsstelle bildet.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Sicherheitsfaßes ist nachstehend anhand der Zeichnung
beschrieben. Darin zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform des Sicherheits
fasses in Seitenansicht, teilweise geschnitten,
Fig. 2 das Detail II in Fig. 1, in größerem
Maßstab,
Fig. 2a eine Gestaltungsvariante der Faßdich
tung
Fig. 3 das Detail III in Fig. 1, in größerem
Maßstab,
Fig. 4 das Detail IV in Fig. 1, in größerem
Maßstab, und
Fig. 5, 5a Ausführungsvarianten für die Ausge
staltung eines Stapelringes auf dem Deckelteil.
Das gemäß Fig. 1 gestaltete Sicherheitsfaß
besteht aus einem Unterteil 1 und einem Deckelteil 2,
die in einem beispielsweise nach Fig. 2 gestalteten
Trennbereich 3 lösbar und dichtschließend miteinander
verbunden sind. Sowohl die Ummantelung 1.1 des Faß-
Unterteils 1 als auch die Ummantelung 2.1 des Deckelteils
2 sind mit Breitsicken 4 versehen, die im Durchmesser
über die Peripherie des Trennungsbereiches 3 vorstehen,
um letztern beim Handhaben, z.B. Rollen des Sicherheits
fasses auf den Boden oder Nebeneinanderstapeln vor Be
schädigung zu schützen.
Der Trennbereich 3 enthält gemäß Fig. 2 einen
Stützring 5, der in das obere bzw. Öffnungs-Ende des Faß-Unter
teils 1 eingeschweißt ist und eine an diesem Ende ange
formte Anbördelung in der Form eines Stauchbördels 6.1
überragt. Die obere Hälfte des Stützringes 5 dient beim
Aufsetzen des Deckelteils 1 der Zentrierung der Deckel
öffnung auf dem Faß-Unterteil 1. An der Deckelöffnung
ist eine gleiche Anbördelung, d.h. das mit 6.2 bezeich
nete Stauchbördel wie am Faß-Unterteil angeformt. Beide
Stauchbördel 6.1, 6.2 sind mit je einem Rundstahlring
ausgesteift und auf diese Weise druckfest gemacht. Im
aufgesetzten Zustand des Deckelteils 2 befindet sich das
obere Ende 5′ des Stützringes 5 etwas unterhalb einer
Randsicke 8 der Deckelummantelung 2.1, und ein auf den
Stützring 5 aufgesetzter Dichtungsring 9 beispielsweise
in der Form eines O-Ringes oder Dreieck-Profilringes
liegt ferner gegen die Stauchbördel 6.1, 6.2 an.
Eine Ausführungsvariante des Trennbereiches 3
ist in Fig. 2a dargestellt. Die mit gleichen Referenznum
mern wie in Fig. 2 bezeichneten Teile üben im wesentlichen
die gleichen Funktionen wie dort aus und können daher im
wesentlichen gleich gestaltet sein. Unterschiedlich ist,
daß sich die Stauchbördel 6.1, 6.2 vorzugsweise nicht be
rühren, sondern beidseitig eines etwa 2 mm breiten Bördel
spaltes 30 stehen. Der Stützring 5 weist eine umlaufende Nut
31 von etwa 5 mm Breite und 0,5-1,5 mm Tiefe auf, in die
eine auf den Stützringumfang etwa gleichmäßig verteilte
Anzahl den Stützring 5 radial durchquerende Bohrungen 32
von der Faßinnenseite her einmünden. Die Dichtung 7.1 be
sitzt ein im Ruhezustand angenähert dreieckförmiges Quer
schnittsprofil mit einer basisseitigen Einbuchtung 7.2.
Der Zweck der Nute 31 und der Bohrungen 32 besteht darin,
einen allfällig auftretenden Innendruck im Faß zur Er
höhung des Dichtungsandruckes in den sich gegenüberliegenden
Randbereichen der Stauchbördel 6.1, 6.2 auszunützen. Die
Nute 31 stellt dabei eine Verbindung zwischen benachbarten
Bohrungen 32 bei Auftreten eines Innendruckes her und die
Einbuchtung 7.2 an der Basis der Dichtung 7.1 soll dort die
Entstehung eines Druckpolsters erleichtern.
Ein im wesentlichen die Breite des Stützringes 4 besitzen
der offener Spannring 10 mit einer die Stauchbördel 6.1, 6.2
übergreifenden Ausbuchtung 11 ist gemäß Fig. 3 an sei
nen Enden 10′, 10′′ beidseits der Trennfuge 10.3 mit
einer Spanneinrichtung 12 versehen. Diese kann z.B. ein
Hebelverschluß oder wie gezeigt ein Schraubverschluß
sein, bei dem auf den Preßflanschen 10.1 und 10.2 des
Spannrings 10 Blockglieder 13 aufgeschweißt sind. Der
Spannring 10 wird mittels die Blockglieder 13 durchgrei
fenden Schrauben 14 festgezogen, wobei sich die Ausbuch
tung 11 über die Stauchbördel 6.1, 6.2 legt und diese
gegen den Dichtungsring 9 und die Außenseite des Stütz
ringes 5 drängt. Die Preßflanschen 10.1, 10.2 pressen
die Öffnungsrandbereiche des Faß-Unterteils 1 und des
Deckelteils 2 ebenfalls gegen die Außenseite des Stütz
ringes 5 und bewirken eine zumindest flüssigkeitsdichte
form- und kraftschlüssige lösbare Verbindung zwischen
Faß-Unterteil 1 und Deckelteil 2.
Fig. 4 zeigt größer als in Fig. 1 die Gestal
tung des Faßbodens 15 bzw. dessen Zusammenbau mit der
Ummantelung 1.1 des Faß-Unterteils 1. Die Enden der Um
mantelung 1.1 und des Randflansches 15′ sind zu einem
Flachbördel 16 umgeformt. Um den so geformten Ringsteg 17
mechanisch zu versteifen und eine zusätzliche Dichtungs
zone zu schaffen, können das Mantel- und das Flansch
blech durch eine Widerstandsschweißung 18 miteinander
verbunden werden. Durch die genannten Verbindungsmittel
resultiert ein Ringsteg 17 von beträchtlicher Eigenstei
figkeit. Wird eine Versteifung des Faßbodens 15 ge
wünscht, so kann dies vorteilhaft durch das Anbringen
von einer oder mehreren konzentrischen Sicken oder Wel
len 15.1 erfolgen.
Fig. 5 zeigt im gleichen Maßstab wie Fig. 4
eine Randbördelung über dem Deckelboden 19, wo das Man
telende des Deckelteils 2 und das Ende des Deckelflan
sches 19′ durch ein Flachbördel 20 zusammengefaßt sind.
Eine umlaufende Widerstandsschweißung 21 schafft eine
zusätzliche Dichtungszone und verbessert die Steifig
keit des auf diese Weise gestalteten Ringsteges 22 erheb
lich. Wird eine Versteifung des Faßbodens 19 gewünscht,
so kann dies durch das Anbringen von einer oder mehreren
konzentrischen Sicken oder Wellen 19.1 erfolgen.
Wenn zwei oder mehr Sicherheitsfässer überein
ander stapelbar sein sollen, so kann der Deckelteil 2
beispielsweise mit einem Stapelring 23 versehen sein,
der vor der Erstellung eines an seinem obern Ende ange
formten Stauchbördels 24 auf den Deckelboden 19 aufge
schweißt wird (Zone 25). Das Stauchbördel 24 wird durch
Einrollen des Stapelringendes so erstellt, daß sein
Außendurchmesser knapp unter dem Innendurchmesser am
Flachbördel 16 des Ringsteges 17 am Faßboden 15 liegt;
das obere Faß 28 steht dabei auf dem Flachbördel 20 auf.
Es versteht sich, daß die beim Uebereinanderstapeln in
einandergreifenden Bereiche am Sicherheitsfaß auch anders
als gezeigt gestaltet sein können. Eine Variante ist in
Fig. 5a gezeigt.
Auf dem gleich wie in Fig. 5 geformten Flachbör
del 20 wird ein tellerförmig vorgeformter Stapelring 23′
mit einem außenliegenden Zentrierflansch 27 sattsitzend
aufgesetzt und anschließend so eingefalzt, daß ein Teil
27′ des Zentrierflanschrandes den Flachbördel 20 unter
greift. Die Ausführungsvariante besitzt den Vorteil, daß
keine bei der Oberflächenbehandlung unzugängliche Ringzo
nen resultieren. Das über einem unteren Faß zu stapelnde
obere Faß 28 steht dabei auf einer abgesetzten Ringzone 29
des Stapelringes 23′ auf, die ihrerseits auf dem Flach
bördel 20 aufliegt.
In Fig. 1 ist mit strichlierter Linie die
Außenkontur eines vom Sicherheitsfaß aufzunehmenden
Entsorgungsfasses 26 gezeigt. Denkt man sich den Deckel
teil 2 vom Faß-Unterteil 1 abgehoben, so ragt der Ober
teil des Entsorgungsfasses 26 über den Stützring 5
(Fig. 2) hinaus. Ein zum Einbringen des Entsorgungs
fasses 26 an dessen oberem Ende angebrachtes (nicht ge
zeigtes) Hebegeschirr behindert somit die Beladung in
keiner Weise und kann bequem abgezogen werden. Nach dem
Beladen des Unterteils 1 des Sicherheitsfasses wird des
sen Deckelteil 2, zentriert durch den Stützring 5, über
das vorstehende obere Ende des Entsorgungsfasses 26 ge
stülpt und in Dichtungsposition gebracht. Nach Umlegen
des Spannrings 10 und Festziehen der Schrauben 14 ist
das Sicherheitsfaß dicht verschlossen.
Der Trennungsbereich 3 am Sicherheitsfaß ist
so angeordnet, daß ca. 2/3 bis 5/6 der totalen Faß
länge auf den Unterteil 1 und ca. 1/3 bis 1/6 auf den
Deckelteil entfallen.
Ein Sicherheitsfaß der beschriebenen Art muß
erheblichen äußern und innern Beanspruchungen standhal
ten können. Zu diesem Zweck ist die Blechstärke der Um
mantelungen 1.1, 2.1 und der Böden 15 und 19 in der
Größenordnung von 1,5 mm gewählt. Das Faß ist damit
in der Lage, einer hydraulischen Innendruckbelastung von
250 kPa (2,5 bar) zu genügen. Die Gestaltung der Dich
tungszone im Trennbereich 3 zwischen Faß-Unterteil 1
und Deckelteil 2 und im Bereich der Flachbördel 16 und
20 muß einem Luft-Innendruck von 30 kPa bei einer
Leckrate von 7.10-2 mbar l/sec genügen.
Claims (7)
1. Sicherheitsfaß, insbesondere für die Aufnahme
von zu entsorgenden gefährlichen bzw. giftigen Materialien,
mit einem Faß-Unterteil (1), einem Deckelteil (2) und einem
Trennbereich (3), in dem diese beiden Faßteile lösbar und
dichtschließend miteinander verbunden sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Faßunterteil (1) ca. 2/3 bis 5/6 und der
Deckelteil (2) ca. 1/3 bis 1/6 der gesamten Faßlänge ein
nimmt und der Trennbereich (3) einen in die Ummantelung (1.1)
des Unterteils (1) fest eingesetzten und in die Öffnung des
Deckelteils (2) eingreifenden Stützring (5), und ferner einen
Spannring (10) aufweist, welcher die Öffnungs-Randbereiche der Umman
telungen (1.1, 2.1) des Faßunterteils (1) und des Deckelteils
(2) im Dichtungsandruck gegen den Stützring (5) festhält.
2. Sicherheitsfaß nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnungs-Randbereiche der Ummantelungen sowohl des
Faß-Unterteils (1) als auch des Deckelteils (2) mit radial
auswärts gerichteten Anbördelungen (6.1, 6.2) versehen sind,
daß der Spannring (10) im wesentlichen gleich breit wie
der Stützring (5) ist und eine die Anbördelungen (6.1, 6.2)
übergreifende und gegen den Stützring (5) vorspannende ra
dial auswärts ragende Ausbuchtung (11) aufweist.
3. Sicherheitsfaß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spannring (10) ein aus einem Band
material geformter offener Ring ist und die sich an der Trenn
fuge (10.3) gegenüberliegenden Bandenden (10′, 10′′) mit Spann
mitteln (13, 14) zum gegeneinander Festziehen versehen sind.
4. Sicherheitsfaß nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anbördelungen
(6.1, 6.2) mit Rundstahl-Einlageringen (7) verstärkte
Stauchbördel sind.
5. Sicherheitsfaß nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stützring (5) mit einer unter
brochenen Schweißnaht in die Unterteil-Ummantelung (1.1)
eingeschweißt ist.
6. Sicherheitsfaß nach Anspruch 1 mit einer
Anzahl auf den Ummantelungen (1.1, 2.1) des Faß-Unter
teils (1) und des Deckelteils (2) angebrachten, radial
auswärts gerichteten Breitsicken (4), dadurch gekenn
zeichnet, daß die radiale Abmessung der Breitsicken (4)
größer ist als die radiale Abmessung des äußersten Teiles
des Spannringes (10).
7. Sicherheitsfaß nach einem der Ansprüche 2
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Trennbereich (3)
eine auf dem Stützring (5) aufgesetzte und zwischen die
Anbördelungen (6.1, 6.2) hineinragende Dichtung (7.1) ein
gesetzt, und der Stützring (5) im Auflagebereich der Dich
tung (7.1) mit einer umlaufenden Nut (31) versehen ist,
in welche vom Faß-Innern ausgehende radiale Bohrungen
(32) einmünden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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