DE4009383A1 - Verfahren und anordnung zur analog-digital-umsetzung - Google Patents
Verfahren und anordnung zur analog-digital-umsetzungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zur Analog-Digital-Umsetzung
einer analogen Eingangsgröße mit einem Analog-Digital-Umsetzer,
dem ein Multiplexer vorgeschaltet und ein Rechner nachgeschaltet
ist.
Für die Umsetzung von analogen Größen sind eine Reihe
von Umsetzungsverfahren bekannt, die im wesentlichen nach zwei voneinander
verschiedenen Meßprinzipien arbeiten. Eine erste Gruppe arbeitet als
Augenblickswertvergleicher, während eine zweite Gruppe integrierend arbeiten
und als Mittelwertumsetzer bezeichnet werden kann. Da es sich bei den
Analog-Digital-Umsetzern um digitale Meßgeräte handelt, tritt ein
Digitalisierungsfehler auf, der als Quantierungsfehler bezeichnet wird. Er
ist so groß wie die halbe Eingangsgrößenänderung, die benötigt wird, um
die Zahl in der niedrigsten Stelle zu ändern. Aufgrund des
Quantierungsfehlers ergibt sich eine nichtlineare Kennlinie der
Ausgangsgröße eines Analog-Digital-Umsetzers in Abhängigkeit von der
Eingangsgröße. Neben dem Quantierungsfehler treten auch noch
schaltungsbedingte Fehler auf. Es handelt sich hierbei unter anderem um
Offsetfehler und Verstärkungsfehler. Der Offsetfehler verursacht eine
konstante absolute Abweichung in der Kennlinie des Analog-Digital-Umsetzers.
Der Verstärkungsfehler verursacht eine relative Abweichung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Analog-Digital-Umsetzung einer analogen Eingangsgröße dahingehend
weiterzuentwickeln, daß der Offsetfehler und Verstärkungsfehler korrigiert
wird und dabei der Quantisierungsfehler nicht vergrößert wird.
Die Aufgabe wird für das Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
einem ersten Einstellschritt bei einer unteren Referenzeingangsspannung der
digitale Ausgangswert des Analog-Digital-Umsetzers mit einer vorgegebenen
Stellenzahl als erster Korrekturwert gespeichert wird, daß in einem zweiten
Einstellschritt bei einer höheren Referenzeingangsspannung der digitale
Ausgangswert des A-D-Umsetzers als zweiter Korrekturwert gespeichert wird,
und daß bei der Messung beliebiger analoger Eingangsspannungen das digitale
Ausgangssignal im Rechner mit den gespeicherten Korrekturdaten um Offset-
und Verstärkungsfehler korrigiert wird. Die bei dieser Rechnung auftretenden
niedrigwertigen Stellen können als Bruchteil der niedrigsten Stelle des A-D-Umsetzers
angesehen werden. Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren
werden diese niederwertigen Stellen nicht auf- oder abgerundet, sondern in
einem größeren Digitalwert als Stellen nach dem Komma zur
Weiterverarbeitung des Meßwertes weitergegeben, wie bei einem A-D-Umsetzer
mit einer höheren Auflösung. Ein Analog-Digital-Umsetzer, dessen Meßwerte
auf die oben beschriebene Weise ergänzt werden, hat deshalb insofern eine
höhere Genauigkeit als die rechnerische Korrektur der Offsetfehler und der
Verstärkungsfehler den vorhandenen Quantierungsfehler nicht vergrößern.
Als untere Referenzeingangsspannung wird vorzugsweise im ersten
Einstellschritt null Volt an den Verstärkereingang gelegt. Die obere
Referenzeingangsgröße wird zweckmäßigerweise auf den oberen Wert des zu
messenden Eingangsspannungsbereiches eingestellt (Full-Scale). Eine
Einstellung auf ungefähr den oberen Wert ist ebenfalls möglich.
Eine Anordnung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens besteht
erfindungsgemäß darin, daß ein eingangsseitig mit einem Multiplexer und
ausgangsseitig mit einem Rechner verbundener Analog-Digital-Umsetzer eine
vom A-D-Umsetzer vorgegebene Stellenzahl aufweist, die bei der Messung von
Referenzeingangsgrößen zur Erzeugung der Gesamtkorrekturwerte ausgenutzt
werden, die in einen Speicher des Rechners abgelegt werden, und daß bei der
Messung beliebiger Eingangsgrößen eine die vorgegebene Stellenzahl
überschreitende Zahl niederwertiger Stellen weiterverarbeitet werden.
Im Einstellbetrieb erfaßt der Rechner die beiden Referenzspannungswerte mit
dem Analog-Digital-Umsetzer und bestimmt aus den beiden Meßwerten die
Korrekturwerte und speichert sie ab. Im normalen Betrieb, wenn unbekannte
Eingangsspannungen gemessen werden, korrigiert der Rechner den Meßwert mit
den gespeicherten Korrekturwerten. Der Offsetfehler wird durch Subtraktion,
der Verstärkungsfehler durch Multiplikation (bzw. Division) korrigiert.
Dabei entstehen Nachkommastellen bei der Verstärkungskorrektur durch
Multiplikation mit einem Bruch. Durch die rechnerische Korrektur des
Digitalwerts mit höherer Stellenzahl als der Stellenzahl des A-D-Umsetzers
mit den vorab im Einstellverfahren gewonnenen Korrekturwerten werden hierbei
Vergrößerungen des Fehlers, die das Meßergebnis über den
Quantierungsfehler hinaus verfälschen, beseitigt.
Die Erfindung wird anhand eines in einer Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben, aus dem sich weitere Einzelheiten,
Merkmale und Vorteile ergeben.
Es zeigt
Fig. 1 ein Schaltbild einer Anordnung zur Analog-Digital-Umsetzung,
Fig. 2 Diagramme der digitalen Ausgangsgröße eines Rechners in Abhängigkeit
von der Eingangsgröße und den verschiedenen Korrekturwerten,
Fig. 3 Diagramme der Ausgangsgröße eines Rechners in Abhängigkeit von der
Eingangsgröße und Korrekturwerten kleiner als eins.
Ein Analog-Digital-Umsetzer 1 ist eingangsseitig wahlweise mit einer Sample-
und Holdschaltung 2 verbunden, die von einem Verstärker 3 gespeist wird.
Dem Verstärker 3 ist wahlweise ein Filter 4 vorgeschaltet, an dessen Eingang
die zu messende analoge Größe angelegt wird. Die zu messenden Größen
werden dem Eingang des Filters 4 z. B. über einen Multiplexer 5 zugeführt,
der an zwei Eingängen 6, 7 je mit zwei Referenzspannungsquellen verbunden
ist, deren Größen sich voneinander unterscheiden. Die eine, untere
Referenzspannung ist vorzugsweise O- bzw. Massepotential, während die andere
Referenzspannung in einen anderen vorgegebenen größeren Wert, der
insbesondere am oberen Ende oder im oberen Bereich der Meßgrößen liegt.
Die Referenzspannungsquelle kann einstellbar ausgebildet sein. Der Analog-Digital-Wandler
ist mit seinen Ausgängen an einen Rechner 8 angeschlossen,
der die Meßwerte korrigiert und zur Weiterverarbeitung ausgibt. Weitere
Eingänge 9, 10, 11 des Multiplexers sind an nicht näher dargestellte
Meßgrößenerzeuger angeschlossen.
Der Analog-Digital-Umsetzer 1 hat eine bestimmte Anzahl von Stellen, denen
je ein Ausgang 12, 13, 14, 15 zugeordnet ist. Im allgemeinen ist die Anzahl
der Stellen größer, z. B. 12. Die durch Auswahl eines entsprechenden
Umsetzers vorgegebene Anzahl der Stellen ist an die erforderliche
Meßgenauigkeit angepaßt. Beispielsweise sind die Ausgänge 12 bis 15 für
eine gewünschte Auflösung der Meßwerte vorgesehen, wobei dem Ausgang 15 die
Stelle mit dem niedrigsten Stellenwert zugeordnet ist. Der Rechner 8 hat
aber noch zwei weitere Ausgänge 16, 17, deren Bruchteile des Meßwerts
zugeordnet sind. Es handelt sich also um Ausgänge für die Stellen nach dem
Komma. Die Ausgänge 12 bis 15 sind an Eingänge des Rechners 8
angeschlossen. Der Rechner liefert die Ausgänge 12′-15′-16-17.
Mit der in Fig. 1 dargestellten Anordnung kann bei der Analog-Digital-Wandlung
der Einfluß des Offsetfehlers und Verstärkungsfehlers auf den
Meßwert beseitigt werden. Für eine entsprechende Arbeitsweise muß die
Anordnung vorher und im Betrieb zweckmäßigerweise zyklisch wiederholt
eingestellt werden. Die Einstellung läuft wie folgt ab:
Der Eingang des Filters wird zuerst mit dem Eingang 7 verbunden, der an
Massepotential gelegt ist. Danach wird in einem ersten Einstellschritt der
digitale Ausgangswert im Speicher des Rechners 8 oder in einen mit diesem
verbundenen Speicher mit allen Stellen 12 bis 15 als erster Korrekturwert
für den Offsetfehler gespeichert. Anschließend wird der Eingang des Filters
4 mit dem Eingang 6 verbunden, an dem eine höhere Referenzeingangsspannung
ansteht. Vor dem dieser entsprechenden Digitalwert werden auch alle Stellen
als zweiter Korrekturwert für den Verstärkungsfehler zwischengespeichert.
Bei der auf die Einstellphase der Anordnung folgenden Messung unbekannter
Eingangsspannungen, z. B. an den Eingängen 9, 10, 11 werden die Signale an
den Ausgängen 12 bis 15 weiterverarbeitet. Dem an den Ausgängen 12 bis 15
auftretenden Digitalwert wird vom Rechner der Offset- und Verstärkungsfehler
korrigiert. Der dabei entstehende Digitalwert mit zusätzlichen
Nachkommastellen 16, 17 wird vom Rechner als korrigierter Meßwert
ausgegeben. Dieser korrigierte Meßwert enthält zwar noch einen
Quantierungsfehler, der jedoch nicht mehr durch die Korrektur des
Offsetfehlers und des Verstärkungsfehlers des Verstärkers 3 wesentlich
vergrößert wird. Für die Korrektur wird der Offsetfehler vom digitalen
Eingangswert des Rechners 8 subtrahiert. Der Verstärkungsfehler wird durch
Multiplikation mit dem Verhältnis Sollwert : Istwert des 2. Korrekturwertes
mit dem bzw. Division durch das Verhältnis Istwert : Sollwert korrigiert.
Die Fig. 2 zeigt für verschiedene Korrekturwerte die digitale Ausgangsgröße
des Rechners 8 in Abhängigkeit von der digitalen Ausgangsgröße des Analog-Digital-Umsetzers
1. Eine erste Kurve 19 stellt den Fall dar, daß der
digitale Eingangswert des Rechners 8 und der digitale Ausgangswert gleich
sind. Dies entspricht der Multiplikation mit dem Faktor 1 für den Fall, daß
keine Korrektur eines Verstärkungsfaktors vorweggenommen werden muß.
Weiterhin sind in Fig. 2 zwei weitere Kurven 20, 21 dargestellt, bei denen
die Ausgangsgröße des Rechners 8 durch Multiplikation der Eingangsgröße
mit dem Faktor 1, 25 korrigiert wird. Die Kurven 20 und 21 sind im folgenden
noch näher beschrieben.
Die Kurve 20 zeigt die Ausgangswerte des Rechners 8, wenn die Ausgangsgröße
die gleiche Stellenzahl (Anzahl der Bits) wie die Eingangsgröße hat (z. B.
12 Bit-Analog-Digital-Umsetzer und 12 Bit Ergebnis). Dabei treten durch
Rundungsfehler nach jeweils vier Schritten in der Eingangsgröße Sprünge 1
in der Ausgangsgröße von 2 LSB (Least significant bit) auf, die den
Quantisierungsfehler verdoppeln. Dies ist ein zusätzlicher Linearitätsfehler
von 1 LSB.
Die Kurve 21 zeigt Ausgangswerte des Rechners 8, wenn die Ausgangsgröße des
Rechners eine Binärstelle mehr als die Eingangsgröße hat. Hiermit sind
doppelt so viele Punkte auf der Kennlinie angebbar wie bei der Kurve 20 (d. h.
jeweils ein Zwischenwert). Es treten durch Rundungsfehler nach jeweils
zwei Schritten in der Eingangsgröße Sprünge in der Ausgangsgröße 2 von
nur noch 1, 5 LSB auf (=Quantierungsfehler), zusätzlicher Linearitätsfehler
nur 0, 5 LSB. Es werden jedoch nicht alle möglichen Ausgabe-Bit-Kombinationen
verwendet.
Wenn z. B. bei einer gängigen Ausführung der Analog-Digital-Umsetzer 12 bit
Wörter und der Rechner 16 bit Wörter ausgibt, dann sind mit 4 bit
Nachkommastellen die Rundungsfehler nur noch 1/16 LSB des Analog-Digital-Umsetzers,
also auch der zusätzliche Quantisierungsfehler nur noch 1/16 LSB.
Die Fig. 3 zeigt Kennlinien der Ausgangsgröße des Rechners 8 in
Abhängigkeit von der Eingangsgröße bei Multiplikation mit Korrekturwerten
<1. Eine Kennlinie 23 weist für den Fall, daß keine Nachkommastellen
vorhanden sind, durch die Rundung für zwei Eingangswerte jeweils den
gleichen Ausgangswert auf. Dies ist ein zusätzlicher Linearitätsfehler von 1
LSB.
Claims (5)
1. Verfahren zur Analog-Digital-Wandlung einer analogen Eingangsgröße mit
einem Analog-Digital-Umsetzer, dem ein Multiplexer vorgeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Einstellschritt bei einer unteren
Referenzeingangsspannung der digitale Ausgangswert des Analog-Digital-Umsetzers
mit einer vorgegebenen Stellenzahl als erster Korrekturwert
gespeichert wird, daß in einem zweiten Einstellschritt bei einer
höheren Referenzeingangsspannung der digitale Ausgangswert des Analog-Digital-Umsetzers
als zweiter Korrekturwert gespeichert wird, und daß
bei der Messung beliebiger analoger Eingangsspannungen das digitale
Ausgangssignal im Rechner mit den gespeicherten Korrekturwerten um
Offset- und Verstärkungsfehler korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als untere Referenzeingangsspannung null Volt vorgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als obere Referenzspannung der obere Wert des
Eingangsspannungsbereichs eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Messung beliebiger, analoger Eingangsspannungen von den
digitalen Ausgangswerten des Analog-Digital-Umsetzers der Korrekturwert
für den Offsetfehler subtrahiert wird und daß die Differenz zur
Korrektur des Verstärkungsfehlers mit dem Verhältnis Sollwert : Istwert
multipliziert bzw. durch das Verhältnis Istwert : Sollwert
dividiert wird und daß die durch die Korrektur entstehenden
Nachkommastellen zusammen mit den anderen Stellen des jeweiligen
Digitalwerts weiterverarbeitet werden.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein eingangsseitig mit einem Multiplexer (5) und ausgangsseitig
mit einem Rechner (8) verbundener Analog-Digital-Umsetzer (1) eine vom
Analog-Digital-Umsetzer vorgegebene Stellenzahl aufweist, die bei der
Messung von Referenzeingangsgrößen zur Erzeugung der
Gesamtkorrekturwerte ausgenutzt wird, die in einem Speicher des
Rechners abgelegt werden, und daß bei der Messung und Korrektur des
Meßwertes beliebiger Eingangsgrößen eine die vorgegebene Stellenzahl
überschreitende Zahl niederwertiger Stellen weiterverarbeitet werden.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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ID=6402917
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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