DE4008898A1 - Elektronische zeigerstandsspeichereinrichtung bei einer elektronischen uhr, insbesondere funkgesteuerten uhr - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektronische Zei­ gerstandsspeichereinrichtung nach dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Bekannt ist eine Zeigerstandsdetektion, DE 33 17 463 C2, bei der das Zifferblatt und die Zeiger eine variable Kapa­ zität bilden und dadurch die Zeigerpositionserfassung er­ möglichen. Werke dieser Art sind jedoch nicht für jedes Ge­ häuse, jedes Zifferblatt und beliebige Zeiger geeignet. Außerdem sind verschiedene Verfahren zur Erkennung der Zei­ gerposition mit Hilfe von Lichtschranken bekannt (DE 35 10 861 A1, DE 35 13 961 C2). Bei der Realisierung dieser Lö­ sungen können die Getrieberäder jedoch nicht beliebig an­ geordnet werden. Die optoelektronischen Bauelemente für die Lichtschranken erfordern so viel Platz, daß die Realisie­ rung von Armbanduhren nach diesem Prinzip erheblich er­ schwert wird.

Die Erfindung hat die Aufgabe, bei einer ferngesteuerten insbesondere funkgesteuerten Uhr, nach dem Anlegen der Be­ triebsspannung (z. B. Einlegen der Batterie) die automati­ sche Einstellung der Zeiger auf die empfangene Zeit zu er­ möglichen, ohne daß an den mechanischen Bauteilen Maßnahmen zur Erkennung der Zeigerposition erforderlich sind und so­ mit unabhängig von der Größe der mechanischen Bauteile ist.

Die erfindungsgemäße Aufgabe ist bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des An­ spruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei der berührungslosen Zeigerstandserfassungseinrichtung nach DE 33 17 463 müssen elektrisch leitende Zeiger verwen­ det werden. Auf dem Zifferblatt müssen metallische Elektro­ den angebracht werden. Dies führt zu Einschränkungen beim Design der Uhr. Diese Einschränkungen sind bei der vorlie­ genden Erfindung nicht gegeben.

Bei der vorliegenden Erfindung ist die Zeigerposition so­ fort nach Anlegen der Betriebsspannung bekannt, während nach DE 35 10 861 in einem Suchlauf der durchsichtige Zu­ stand gefunden werden muß. Hierzu ist im schlechtesten Fall ein ganzer Zeigerumlauf erforderlich. Wenn mit einem Motor zwei Zeiger z. B. Minuten- und Stundenzeiger angetrieben werden, sind im schlechtesten Fall 12 Umläufe des Minuten­ zeigers erforderlich, bis die Zeigerposition erkannt ist. Bei DE 35 13 961 muß die Breite einer undurchsichtigen Mar­ kierung in einem Suchlauf erfaßt werden. Mit der vorliegen­ den Erfindung kann die Einstellzeit der Uhr gegenüber DE 35 10 861 und DE 35 13 961 erheblich verkürzt werden.

Bei einer optoelektronischen Zeigerstandserfassung wie in DE 35 10 861 und DE 35 13 961 müssen die Löcher bzw. die undurchsichtigen Markierungen in den Rädern insbesondere bei kleinen Uhren extrem präzise angefertigt werden. Die Räder können nicht beliebig angeordnet werden. Die optoe­ lektronischen Bauteile und evtl. erforderliche Spiegel oder Lichtleiter vergrößern den erforderlichen Bauraum und kön­ nen Justierungen erforderlich machen. Es müssen sehr kleine mechanische Toleranzen eingehalten werden.

Da bei der vorliegenden Erfindung die Zeigerstandsspeiche­ rung rein elektronisch erfolgt, sind keine derartigen Ein­ schränkungen zu beachten und die Möglichkeit zur Verklein­ erung des Systems wird nicht beeinträchtigt.

Im Blockschaltbild Fig. 1 wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Die Betriebsspannungsüberwachung (7) stellt fest, ob die Betriebsspannung niedriger ist als eine untere Grenzspannung, ob eine obere Grenzspannung überschritten ist oder ob die Betriebsspannung zwischen beiden Grenzspan­ nungen liegt.

Beim Anlegen der Versorgungsspannung (z. B. Einlegen der Batterie) liest der elektronische Rechner (4) nach Über­ schreiten der oberen Grenzspannung die im nichtflüchtigen elektronischen Datenspeicher (6) gespeicherte Zeigerpositi­ on aus und kopiert sie in den flüchtigen elektronischen Da­ tenspeicher (5). Er vergleicht die tatsächliche Zeigerstel­ lung mit der vom Funkzeitzeichendekoder (8) geforderten Zeigerstellung und führt die erforderlichen Schritte aus. Nach jedem ausgeführten Schritt wird der Zeigerstand im flüchtigen elektronischen Datenspeicher aktualisiert.

Nach Unterschreiten der oberen Grenzspannung kann das Ende der Lebensdauer der Batterie angezeigt werden.

Nach Unterschreiten der unteren Grenzspannung werden die Zeiger nicht mehr bewegt. Die im flüchtigen elektronischen Datenspeicher (5) gespeicherte aktuelle Zeigerposition wird im nichtflüchtigen elektronischen Datenspeicher (6) abge­ legt. Ein eventuell in Ausführung befindlicher Schrittim­ puls wird zuvor korrekt beendet. Wenn die Betriebsspannung unter der unteren Schwellspannung liegt, werden keine Schritte ausgeführt und der Inhalt des nichtflüchtigen elektronischen Datenspeichers (6) bleibt unverändert.

Eine manuelle Verstellung der Zeiger (2) z. B. beim Verlas­ sen des Gültigkeitsbereichs des empfangenen Zeitzeichensen­ ders ist über die Stellschalter (9) möglich.

Der Anwender kann eine Zeigerstandskontrolle durchführen, um zu prüfen, ob der elektronisch gespeicherte Zeigerstand mit dem tatsächlichen Zeigerstand übereinstimmt. Falls kei­ ne Übereinstimmung gegeben ist kann eine Zeigerstandskor­ rektur manuell durchgeführt werden.

Bei Aktivierung der Funktion Zeigerstandskontrolle über ei­ nen Stellschalter (9) werden dazu die Zeiger in eine defi­ nierte Position (z. B. 12 Uhr) bewegt. Der im flüchtigen elektronischen Datenspeicher (5) gespeicherte aktuelle Zei­ gerstand wird jeweils aktualisiert. Wenn sich die Zeiger (2) danach nicht in der definierte Position befinden, muß der gespeicherte Zeigerstand korrigiert werden. Durch Betä­ tigen der Stellschalter (9) werden die Zeiger unter Kon­ trolle des Anwenders in die definierte Position bewegt. Hierbei wird der im flüchtigen elektronischen Datenspeicher (5) gespeicherte Zeigerstand nicht verändert. Danach wird die Funktion Zeigerstandskorrektur beendet.

In der Produktion kann, wenn nach dem erstmaligen Anlegen der Betriebsspannung der Motor (1) mindestens einen Schritt ausgeführt hat und danach die Funktion Zeiger­ standskontrolle aktiviert wurde, die Montage der Zeiger (2) erfolgen. Danach wird die Funktion Zeigerstandskorrektur beendet.

Claims (5)

1. Elektronische Zeigerstandsspeichereinrichtung bei einer elektronischen Uhr, insbesondere funkgesteuerten Uhr, mit einem oder mehreren Stellmotoren (1) für den Antrieb einer oder mehrerer Zeiger (2) und/oder Kalenderanzeige, einer Motoransteuerung mit Überwachungsschaltung (3), einem elek­ tronischen Rechner (4), einem flüchtigen elektronischen Da­ tenspeicher (5), einem nichtflüchtigen elektronischen Da­ tenspeicher (6), einer Betriebsspannungsüberwachung (7), einem Funkzeitzeichendekoder (8) und mindestens einem Stellschalter (9), dadurch gekennzeichnet, daß bei jeder Fortschaltung der Zeiger (2) eine dem Zeigerstand entspre­ chende Zahl im flüchtigen elektronischen Datenspeicher (5) festgehalten wird und bei einem durch die Betriebsspan­ nungsüberwachung (7) erkanntem Betriebsspannungsabfall bzw. -ausfall die dem Zeigerstand entsprechende Zahl im nicht­ flüchtigen Datenspeicher (6) abgelegt wird und diese Zahl bei Betriebsspannungsanstieg bzw. -einsatz aus dem nicht­ flüchtigen Datenspeicher (6) ausgelesen wird und durch Ver­ gleich mit dem vom Funkzeitzeichendekoder (8) vorgegebenen Zeiger- und/oder Kalenderstand die erforderliche Anzahl von Schritten vom elektronischen Rechner (4) errechnet und von den Stellmotoren (1) ausgeführt wird.

2. Nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der elektro­ nische Rechner (4) den Funkzeitzeichendekoder (8) beinhal­ tet.

3. Nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der elektro­ nische Rechner (4) den flüchtigen Datenspeicher (5) einhal­ tet.

4. Nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der elektro­ nische Rechner (4) den nichtflüchtigen Datenspeicher (6) beinhaltet.

5. Nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Motoran­ steuerung (3) die Ausführung der Schritte überwacht und nur bei tatsächlich ausgeführten Schritten der flüchtige elek­ tronische Datenspeicher (5) aktualisiert wird.