DE4004038A1 - Strassenfahrzeug mit einer einrichtung zur erhoehung der radhaftung - Google Patents
Strassenfahrzeug mit einer einrichtung zur erhoehung der radhaftungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Straßenfahrzeug mit
einer elektronisch betätigbaren Einrichtung zur Zufuhr
von einem die Radhaftung erhöhenden Mittel vor die
Räder.
Solche Fahrzeuge sind bekannt. So geht beispielsweise
aus EP 00 78 392 B1 ein Fahrzeug mit einem
Antiblockiersystem hervor, wodurch der in die
Bremszylinder der Räder eingesteuerte Bremsdruck über
Regelventile moduliert wird. Dabei ist vor und hinter
jedem Regelventil eine Druckmeßeinrichtung vorgesehen,
wobei bei einer bestimmten Differenz des Drucks vor und
hinter dem Regelventil die Streueinrichtung betätigt
wird.
Diese Druckdifferenz hängt davon ab, wie weit der Fahrer
das Bremspedal durchdrückt, also letztlich von
psychischen Faktoren, also der Ängstlichkeit des
Fahrers, und davon, wie gefährlich der Fahrer eine
Situation abschätzt.
So wird ein routinierter und damit panikresistenter
Fahrer auch auf Eis weniger dazu neigen, das Bremspedal
ganz durchzudrücken, so daß bei dem bekannten Fahrzeug
in diesem Fall nur die ABS-Einrichtung, nicht jedoch die
Streueinrichtung betätigt wird, so daß es sich bei einem
routinierten Fahrer als weitgehend ungeeignet erweist.
Darüberhinaus wird die Radhaftung nicht nur durch Eis,
sondern häufig auch durch Wasser (Aquaplaning), Schmutz,
beispielsweise eine Ölspur, u. dgl. Material auf der
Fahrbahn herabgesetzt. In diesen Fällen ist bei dem
bekannten Fahrzeug nur die ABS-Einrichtung wirksam.
Hinzu kommt, daß sich, z. B. bei Sand oder Split, die
Druckdifferenz, bei der bei dem bekannten
Straßenfahrzeug die Streueinrichtung betätigt wird,
einstellen kann, so daß der Bremsweg sogar noch langer
wird. Auch ist z. B. durch die beiden
Druckmeßeinrichtungen vor und hinter jedem Regelventil
das bekannte Fahrzeug relativ aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Straßenfahrzeug
bereitzustellen, bei dem die Einrichtung zur Zufuhr von
einem die Radhaftung erhöhenden Mittel vor die Räder
automatisch betätigt wird, wenn das Fahrzeug durch
Straßenglätte in eine Gefahrensituation gerät.
Dies wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1
gekennzeichneten Straßenfahrzeug erreicht. In den
Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung angegeben.
Das erfindungsgemäße Straßenfahrzeug weist also für
wenigstens ein, vorzugsweise für jedes Rad eine
Einrichtung zur Messung der Raddrehzahl (Radsensor)
sowie eine Bremsdruckmeßeinrichtung (Bremsdrucksensor)
auf, die den Druck in der Bremsleitung mißt.
Die Meßdaten der Radsensoren und des Bremsdrucksensors
werden einem Rechner zugeführt, der anhand dieser Daten
ermittelt, ob sich das Fahrzeug beim Bremsen auf glatter
oder trockener Fahrbahn befindet. Wenn der Rechner eine
glatte Fahrbahn ermittelt, wird die Einrichtung zur
Erhöhung der Radhaftung betätigt. Durch die Einrichtung
zur Erhöhung der Radhaftung kann ein die Radhaftung
erhöhendes Mittel vor die Räder gestreut werden. Das
heißt, dieses Mittel wird ausgelöst durch den Rechner,
sofort und genau dosiert vor den Rädern verteilt.
Das die Radhaftung erhöhende Mittel kann ein körniges
Streumittel sein, beispielsweise Sand, Split oder
Granulat, ggf. auch ein Klebstoff oder eine Flüssigkeit.
Wie nachstehend im Zusammenhang mit dem Aquaplaning
beschrieben, kann die Radhaftung jedoch auch durch
Druckluft, die das Wasser vor den Rädern wegbläst,
erhöht werden.
Das heißt, wenn, von den Radsensoren gemessen, die
Raddrehzahl deutlich abnimmt, d. h. in Richtung Null
geht, also einen bestimmten Wert unterschreitet, und
dabei der von dem Bremsdrucksensor gemessene Bremsdruck
gering ist, also einen vorgegebenen Wert nicht
überschreitet, liegt eine glatte Fahrbahn vor, also
insbesondere Eis- oder Schneeglätte oder beispielsweise
eine mit Öl verschmutzte Fahrbahn.
In diesem Fall wird die Streueinrichtung betätigt, wobei
der Rechner anhand der Höhe des Bremsdrucks bei der in
Richtung Null gehenden Raddrehzahl auch den Grad der
Glattheit ermitteln kann, also ob Eisglätte,
Schneeglätte oder eine durch Öl oder Laub verschmutzte
Fahrbahn vorliegt, so daß das Streumittel für den
jeweiligen Fahrbahnzustand optimal zudosiert werden
kann, und bei einer durch Sand verschmutzten Fahrbahn,
beispielsweise gar nicht.
Dabei kann auch zwischen den einzelnen Rädern
differenziert werden, d. h. dem einen oder anderen Rad
mehr Streumittel zugeführt werden als den anderen, so
daß ein seitliches Ausbrechen des Fahrzeugs verhindert
wird und damit das Fahrzeug beim Bremsen lenkbar bleibt.
Um zu verhindern, daß gestreut wird, wenn das Fahrzeug
mit geringem Bremsdruck lediglich zum Stillstand
gebracht werden soll, wobei die Raddrehzahl bei geringem
Bremsdruck ebenfalls in Richtung Null geht, können dem
Rechner noch die Daten des
Fahrzeuggeschwindigkeitsmessers als weiteres
Entscheidungskriterium für den Streubefehl zugeführt
werden. D. h., wenn die Fahrgeschwindigkeit einen
bestimmten Wert unterschreitet, wird in diesem Fall
nicht gestreut.
Wenn dagegen die von den Radsensoren gemessene
Raddrehzahl in Richtung Null geht, der von dem
Bremsdrucksensor festgestellte Bremsdruck jedoch einen
vorgegebenen Wert überschreitet, liegt eine trockene
Fahrbahn vor, so daß die Streueinrichtung durch den
Rechner nicht betätigt wird.
Das heißt, mit der Erfindung wird ein System zur
Verfügung gestellt, bei dem die Entscheidungskriterien
für das Streuen intelligent miteinander verknüpft werden.
Das erfindungsgemäße Straßenfahrzeug weist vorzugsweise
eine Einrichtung zur Messung der Beschleunigung des
Fahrzeugs (Beschleunigungssensor) auf, dessen Meßdaten
dem Rechner ebenfalls zugeführt werden. Der
Beschleunigungssensor kann dabei eine negative
Beschleunigung, also eine Herabsetzung der
Fahrzeuggeschwindigkeit, wie eine positive
Beschleunigung, also eine Erhöhung der
Fahrzeuggeschwindigkeit, ermitteln.
Dadurch kann das erfindungsgemäße Fahrzeug auch mit
einer Anfahrhilfe versehen werden. Das heißt, wenn der
Rechner anhand der Daten der Radsensoren der
Antriebsräder einerseits feststellt, daß deren
Raddrehzahl zunimmt, die Raddrehzahl der nicht
angetriebenen Räder jedoch gleich bleibt oder
andererseits aufgrund der Daten des
Beschleunigungssensors keine Beschleunigung des
Fahrzeugs ermittelt wird, zeigt dies an, daß die
Antriebsräder durchdrehen. Der Rechner betätigt dann die
Streueinrichtung. Damit nicht zu viel Streumittel
verbraucht wird, insbesondere, wenn das Fahrzeug
beispielsweise durch zu tief eingegrabene Räder auch bei
Streumittelzufuhr nicht frei kommt, ist vorzugsweise ein
Zeitglied vorgesehen, das die Streumittelzufuhr zeitlich
begrenzt.
Um das Streuen beim Anfahren auf trockner Straße mit
Vollgas (sog. Kavalierstart) zu verhindern, könnte ein
Zeitglied vorgesehen sein, das den Streuvorgang zunächst
kurzzeitig blockiert.
Vorzugsweise wird die Streueinrichtung des
erfindungsgemäßen Fahrzeugs auch bei Aquaplaning, also
bei einer Wasseransammlung auf der Fahrbahn, betätigt.
Bei Aquaplaning baut sich ab einer bestimmten
Fahrgeschwindigkeit vor den Rädern ein hydraulischer
Druck auf, der einen Wasserkeil zwischen die Räder und
der Fahrbahn eindringen läßt, wodurch der Kraftschluß
weitgehend aufgehoben wird. Die Folge davon ist, daß die
Antriebsräder durchdrehen, also deren Raddrehzahl
plötzlich zunimmt und damit eine positive Differenz
zwischen Raddrehzahl der Antriebsräder und der der nicht
angetriebenen Räder entsteht, ohne daß sich die
Fahrzeuggeschwindigkeit und damit die
Fahrzeugbeschleunigung entsprechend erhöht, vielmehr
kann sogar eine geringfügige Herabsetzung der
Fahrzeuggeschwindigkeit und damit eine negative
Beschleunigung des Fahrzeugs in Fahrtrichtung auftreten.
Demgemäß erkennt der Rechner des erfindungsgemäßen
Straßenfahrzeuges ein Aquaplaning an einer plötzlichen
wesentlichen Erhöhung der positiven Differenz zwischen
der Raddrehzahl der Antriebsräder und der nicht
angetriebenen Räder bei keiner oder nur einer
geringfügigen Änderung der vom Beschleunigungssensor
gemessenen Beschleunigung ab einer vom
Fahrzeuggeschwindigkeitsmesser gemessenen
Mindestgeschwindigkeit.
In diesem Fall kann eine zusätzliche Verkürzung der
Rechenschleife und damit der Rechenzeit dann
durchgeführt werden, wenn bei den dem Rechner
zugeführten Daten (Zunahme der Raddrehzahldifferenz bei
unveränderter oder nur geringfügig veränderter
Fahrzeugbeschleunigung bei bestimmter
Fahrzeuggeschwindigkeit) der Rechner vom
Bremsdrucksensor keinen oder nur einen geringen
Bremsdruck mitgeteilt erhält.
Die Rechenschleife, mit der der Rechner entscheidet, ob
ein Aquaplaning vorliegt oder nicht, kann weiterhin
dadurch verkürzt werden, daß ein Thermometer zur Messung
der Außentemperatur vorgesehen ist, dessen Meßdaten dem
Rechner ebenfalls zugeführt werden. Bei einer
Außentemperatur, die so weit über dem Gefrierpunkt
liegt, daß Eis oder Schnee auf der Fahrbahn
ausgeschlossen werden kann, kann auf diese Weise eine
weitere Verkürzung der Rechenzeit und damit eine
entsprechend frühere Betätigung der Streueinrichtung
erreicht werden. Dabei ist zu bedenken, daß die
Entscheidung über das Streuen vom Rechner in einer
Gefahrensituation in Sekundenbruchteilen getroffen
werden muß.
Eine Erhöhung der Raddrehzahl bei nicht oder nur wenig
veränderter Fahrzeugbeschleunigung ab einer bestimmten
Fahrzeuggeschwindigkeit tritt freilich nicht nur bei
Aquaplaning, sondern auch bei anderer Glätte auf,
beispielsweise bei Eis- oder Schneeglätte oder eine
beispielsweise durch eine Ölspur verschmutzte Fahrbahn.
Das heißt, auch in diesen Fällen wird die
Streueinrichtung betätigt.
Nach den jeweils zugeführten Daten von
Raddrehzahländerung und -differenz,
Fahrzeugbeschleunigung, Bremsdruck, Außentemperatur,
Fahrzeuggeschwindigkeit usw. entscheidet der Rechner,
welcher Fahrbahnzustand vorliegt, und damit ob und ggf.
in welcher Menge Streumittel zudosiert wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug wird die
Streueinrichtung also nicht nur beim Bremsen, sondern
auch bei ungebremster Fahrt betätigt, um ein seitliches
Ausbrechen und damit Schleudern des Fahrzeugs zu
verhindern. D. h., das erfindungsgemäße Fahrzeug stellt
nicht nur beim Bremsen einen kurzen Bremsweg, sondern
auch bei ungebremster Fahrt eine einwandfreie
Lenkbarkeit des Fahrzeugs sicher.
Das die Radhaftung erhöhende Streumittel wird
vorzugsweise mit Druckluft, also pneumatisch zugeführt.
Durch die Druckluft wird bei Aquaplaning das Wasser
zugleich auf der Fahrbahn vor den Reifen weggeblasen.
Falls das Streumittel den Vorgang beeinträchtigen
sollte, kann vorgesehen sein, bei Aquaplaning kein
Streumittel zuzuführen. D. h., in diesem Fall bildet nur
Druckluft das die Radhaftung erhöhende Mittel. Auch
können zur Beseitigung des Aquaplanings separate, mit
Druckluft beaufschlagbare Düsen vorgesehen sein, die in
Fahrzeugrichtung auf eine gegenüber den Düsen zur
Streumittelzufuhr weiter vorne liegende Stelle vor den
Rädern ausgerichtet sind, um das Wasser auf der Fahrbahn
vor den Rädern optimal wegzublasen. Die Druckluftquelle
kann z. B. durch einen Kompressor und/oder Druckbehälter
gebildet sein. Als Druckluftquelle kann aber auch ein
den Fahrtwind sammelnder Luftschacht vorgesehen sein,
der durch den Rechner des erfindungsgemäßen Fahrzeuges
freigegeben oder in anderer Weise aktiviert wird.
Damit die Streueinrichtung nur betätigt wird, wenn die
Glätte eine bestimmte Zeit anhält, also beispielsweise
nicht bei einem ungefährlichen kurzen glatten
Fahrbahnstück, ist der Rechner mit einem Zeitglied
versehen.
Das erfindungsgemäße Straßenfahrzeug ist vorzugsweise
mit einem Antiblockiersystem (ABS-Einrichtung)
ausgerüstet, wobei die Daten des ABS-Rechners dem
Rechner des erfindungsgemäßen Fahrzeugs zugeführt
werden. Das heißt, wenn der Rechner der ABS-Einrichtung
dem Rechner des erfindungsgemäßen Fahrzeugs mitteilt,
daß die ABS-Einrichtung nicht eingeschaltet ist oder der
Rechner des erfindungsgemäßen Fahrzeuges die
Fahrzustände selbständig erkennt, entscheidet der
Rechner des erfindungsgemäßen Fahrzeuges, daß eine
Betätigung der Streueinrichtung beim Bremsen nicht
erforderlich ist, weil das Fahrzeug sogar ohne
Betätigung der ABS-Einrichtung hinreichend schnell
abgebremst wird. Dadurch wird die Rechenzeit ebenfalls
verkürzt.
Wenn das Fahrzeug eine ABS-Einrichtung aufweist, werden
die Radsensoren zweckmäßigerweise von den Radsensoren
der ABS-Einrichtung gebildet.
Damit, insbesondere bei Fahrzeugen mit Heckantrieb, die
Streueinrichtung auch dann betätigt wird, wenn das
Fahrzeug seitlich ausbricht, kann das erfindungsgemäße
Fahrzeug auch mit einer Einrichtung zur Messung der
Beschleunigung des Fahrzeugs quer zur Fahrtrichtung
versehen sein. Um festzustellen, ob die seitliche
Beschleunigung beispielsweise auf die Zentrifugalkraft
bei einer normalen Kurvenfahrt zurückzuführen ist, oder
durch seitliches Ausbrechen, kann am Fahrzeug vorne und
hinten ein seitlicher Beschleunigungssensor angebracht
sein. Wenn die Differenz der von den seitlichen
Beschleunigungssensoren gemessenen Beschleunigung einen
bestimmten Wert überschreitet, erkennt dies der Rechner
als Ausbrechen des Fahrzeugs mit der Folge, daß die
Streueinrichtung betätigt wird.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Straßenfahrzeuges
mit einer Streueinrichtung;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine
Streueinrichtung;
Fig. 3 ein Logik-Schema des erfindungsgemäßen
Fahrzeuges; und
Fig. 4 ein Kennfeld
Gemäß Fig. 1 weist ein Straßenfahrzeug mit zwei Reifen
oder Rädern, 1, 2 an der Vorderachse und zwei Reifen oder
Rädern 3, 4 an der Hinterachse vor jedem Rad 1 bis 4 eine
Streueinrichtung 5 bis 8 auf.
Jede Streueinrichtung 5 bis 8 wird pneumatisch betätigt.
Dazu wird jeder Streueinrichtung 5 bis 8 über eine
Leitung 9 bis 12 Druckluft zugeführt werden, die von
einem Kompressor 15 erzeugt und in einem
Druckluftbehälter 16 enthalten ist. An den
Druckluftbehälter 16 sind die Druckluftleitungen 9 bis
12 über jeweils ein Magnetventil 17, 17′, 17′′ bzw.
17′′′ angeschlossen. Bei Nutzfahrzeugen, wie
Lastkraftwagen oder Bussen, können die
Luftdruckleitungen 9 bis 12 auch von der serienmäßigen
Luftdruckanlage versorgt werden.
An jede Streueinrichtung 5 bis 8 ist über eine Leitung
18 bis 21 ein Streumittelvorratsbehälter 22 bis 25
angeschlossen. Die Streueinrichtungen 5 bis 8 sind
gleich aufgebaut, so daß es ausreicht, die in Fig. 2
näher dargestellte Streueinrichtung 5 zu erläutern.
Die Streueinrichtung 5 weist gemäß Fig. 2 einen
rohrförmigen Körper 26 mit einer konzentrischen
Mischkammer 27 auf, der am einen Ende, also in
Längsrichtung aus der Luftdruckleitung 10 über die
Druckluftdüse 28 Druckluft und über die quer dazu
einmündende Leitung 18 Streumittel zugeführt wird. Der
Druckluftdüse 28 gegenüber ist eine Austrittsdüse 29 an
der Mischkammer 27 angeordnet. Die Leitung 18 mündet
unmittelbar nach der Druckluftdüse 28 in die Mischkammer
27, so daß in der Leitung 18 im Bereich ihrer Mündung in
die Mischkammer 27 ein Unterdruck entsteht, durch den
das Streumittel aus dem Streumittelbehälter 22 durch die
Leitung 18 angesaugt wird.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Streueinrichtung 5, mit
der das Streumittel angesaugt wird, kann also der
Streumittelbehälter 22 auch an einer tiefer liegenden
Stelle des Fahrzeugs, beispielsweise unter der hinteren
Sitzbank eines Pkw, eingebaut werden. Statt mehrerer
Streumittelbehälter 22 bis 25 kann auch ein einziger
Streumittelbehälter vorgesehen sein, an den sämtliche
Streueinrichtungen 5 bis 8 angeschlossen sind.
Die Betätigung der Magnetventile 17, 17′, 17′′, 17′′′
und damit der Streueinrichtungen 5 bis 8 erfolgt durch
einen Rechner 30, der dazu über eine elektrische Leitung
31, 31′, 31′′, 31′′′ an die Magnetventile 17, 17′, 17′′,
17′′′ angeschlossen ist. Ferner ist an jedem Rad 1 bis 4
jeweils ein die Raddrehzahl des betreffenden Rades 1 bis
4 messender Radsensor 32 bis 35 vorgesehen. Das Fahrzeug
weist weiterhin einen Bremsdrucksensor 36 zur Messung
des von dem Bremspedal 37 erzeugten Bremsdrucks, einen
Beschleunigungssensor 38 zur Messung der Beschleunigung
des Fahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung, einen
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 39 und ein Thermometer 40
zur Messung der Außentemperatur auf. Statt des einen
Bremsdrucksensors 36 kann dem Bremszylinder jedes Rades
1 bis 4 ein separater Bremsdrucksensor zugeordnet sein.
Die Meßdaten der Radsensoren 32 bis 35 werden dem
Rechner 30 über elektrische Leitungen 41 bis 46
zugeführt, die Meßdaten des Bremsdrucksensors 36 über
die elektrische Leitung 47, die Meßdaten des
Beschleunigungssensors 38 über die elektrische Leitung
48, die Meßdaten des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors 39
über die elektrische Leitung 49 und die Meßdaten des
Thermometers 40 über die elektrische Leitung 50. Die
zugeführten Meßdaten werden von dem Rechner 30
ausgewertet, der dann entscheidet, ob die
Streueinrichtungen 5 bis 8 betätigt werden oder nicht.
Gemäß Fig. 3 ist der Rechner 30, also die Hardware, mit
einer Selbstkontroll-Einrichtung 51 versehen, mit der
seine Software überprüft wird, ferner mit einer
Überwachungseinrichtung 52 für die einzelnen Komponenten
des Systems und eine Einrichtung 53 zur Auswertung eines
Kennfeldes 54, das aus den gemessenen Daten der
Radsensoren 32 bis 35, des Bremsdrucksensors 36, des
Beschleunigungssensors 38, des
Fahrzeuggeschwindigkeitssensors 39 und des Thermometers
40 gebildet wird.
Anhand des Kennfeldes 54 trifft der Rechner 30 die
Entscheidung über die Zufuhr von Streumittel über die
Streueinrichtungen 5 bis 8 durch Betätigung des oder der
Magnetventile 17, 17′, 17′′, 17′′′.
Ferner ist an den Rechner 30 der Rechner 55 der in der
Zeichnung nicht dargestellten ABS-Einrichtung des
Fahrzeugs angeschlossen.
Die Überwachung durch die Einrichtung 52 erstreckt sich
auf die Überwachung 56 der Druckluftanlagen, die
Überwachung 57 des Füllstandes in den
Streumittelbehältern 22 bis 25 und die Überwachung 58
der elektrischen Komponenten, wie der Magnetventile 17,
17′, 17′′, 17′′′. Durch die Überwachungseinrichtung 52
können ferner entsprechende Signalleuchten 59 an dem
Armaturenbrett des Fahrzeugs angesteuert werden.
In Fig. 4 ist beispielhaft das Kennfeld 54, nachdem der
Rechner 30 die Entscheidung trifft, ob gestreut werden
soll oder nicht, schematisch dargestellt. Es besteht aus
einem dreidimensionalen Koordinatenkreuz, wobei der
Bremsdruck die Abszisse, die Außentemperatur die
Ordinate und die ABS-Auslösung die Z-Achse bildet.
Dadurch entsteht ein schraffiert dargestellter
Kennlinienbereich 60, der eine Ebene oberhalb der
Zeichenebene bildet. Im Kennbereich 60 ist die
ABS-Anlage nicht ausgelöst, so daß keine Betätigung der
Streueinrichtungen 5 bis 8 erfolgt, da kein Blockieren
der Räder 1 bis 4 zu erwarten ist. Demgegenüber ist im
Kennbereich, der in der Zeichenebene liegt, die
ABS-Anlage ausgelöst. In diesem Bereich erkennt der
Rechner 30 im Feld 61 Eis- oder Schneeglätte, so daß die
Streueinrichtungen 5 bis 8 betätigt werden, im Feld 62
eine, z. B. durch Öl, verunreinigte Fahrbahn und im Feld
63 Wasserglätte, wobei eine Betätigung der
Streueinrichtungen 5 bis 8 möglich ist, und in Feld 64
eine trockene Fahrbahn, so daß keine Betätigung der
Streueinrichtungen 5 bis 8 erfolgt.
Im Falle des Durchdrehens der Antriebsräder 3, 4 kann im
Kennbereich 60 (ABS nicht aktiv) durch Vergleich der
Drehzahlen von angetriebenen und nicht angetriebenen
Rädern 3, 4 bzw. 1, 2 die Streueinrichtung elektronisch
betätigt werden (Anfahrhilfe und Aquaplaning).
Claims (11)
1. Straßenfahrzeug mit einer elektronisch betätigbaren
Einrichtung zur Erhöhung der Radhaftung,
gekennzeichnet durch einen Rechner (30), dem die
Meßdaten einer Einrichtung (32-35) zur Messung der
Raddrehzahl und einer Einrichtung (36) zur Messung
des Bremsdrucks zugeführt werden und der die
Einrichtung (5-8) zur Erhöhung der Radhaftung
betätigt.
2. Straßenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (38) zur
Messung der Beschleunigung des Fahrzeugs vorgesehen
ist, deren Meßdaten dem Rechner (30) zugeführt
werden.
3. Straßenfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (39) zur
Messung der Fahrzeuggeschwindigkeit vorgesehen ist,
deren Meßdaten dem Rechner (30) zugeführt werden.
4. Straßenfahrzeug nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Thermometer (40) zur Messung der Außentemperatur
vorgesehen ist, dessen Meßdaten dem Rechner (30)
zugeführt werden.
5. Straßenfahrzeug nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner
(30) ein Zeitglied aufweist.
6. Straßenfahrzeug nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem
Antiblockiersystem ausgerüstet ist und die Daten des
Rechners (55) des Antiblockiersystems dem Rechner
(30) zugeführt werden.
7. Straßenfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (32-35) zur
Messung der Raddrehzahl durch die Einrichtung zur
Messung der Raddrehzahl des Antiblockiersystems
gebildet wird.
8. Straßenfahrzeug nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Einrichtung zur Erhöhung der Radhaftung ein die
Radhaftung erhöhendes Mittel vor die Räder gestreut
wird.
9. Straßenfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als die Radhaftung erhöhendes
Mittel ein körniges Streumittel verwendet wird.
10. Straßenfahrzeug nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Streumittel pneumatisch
zugeführt wird.
11. Straßenfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die pneumatische Einrichtung zur
Zufuhr des Streumittels vor die Räder eine Düse (28)
aufweist, aus der Preßluft in eine Mischkammer (27)
strömt, in die die Leitung (18-21) mündet, an die
der zugehörige Streumittelvorratsbehälter (22-25)
angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904004038 DE4004038C2 (de) | 1990-02-10 | 1990-02-10 | Straßenfahrzeug mit einer Einrichtung zur Erhöhung der Radhaftung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904004038 DE4004038C2 (de) | 1990-02-10 | 1990-02-10 | Straßenfahrzeug mit einer Einrichtung zur Erhöhung der Radhaftung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4004038A1 true DE4004038A1 (de) | 1991-08-14 |
DE4004038C2 DE4004038C2 (de) | 1993-12-23 |
Family
ID=6399829
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904004038 Expired - Fee Related DE4004038C2 (de) | 1990-02-10 | 1990-02-10 | Straßenfahrzeug mit einer Einrichtung zur Erhöhung der Radhaftung |
Country Status (1)
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AG, 8000 MUENCHEN, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: TEMIC TELEFUNKEN MICROELECTRONIC GMBH, 74072 HEILB |
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8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |