DE4002786A1 - Elektromagnetischer schienenbeschleuniger fuer lange projektile - Google Patents

Elektromagnetischer schienenbeschleuniger fuer lange projektile

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    • F41B6/00Electromagnetic launchers ; Plasma-actuated launchers
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Description

Die Erfindung betrifft einen elektromagnetischen Schienenbeschleuniger für ein Projektil mit zumindest zwei parallelen Schienen, zumindest einer Stromquelle zur Stromversorgung der Schienen, und mit zumindest einer zur Anlage an die Schienen ausgebildeten Armatur aus einem elek­ trisch leitfähigem Material, welche das Projektil im Schienenbeschleu­ niger haltert.
Ein elektromagnetischer Schienenbeschleuniger ist bereits in der deutschen Patentschrift 3 76 391 vorgeschlagen worden. Wie aus der Prinzipskizze gemäß Fig. 1 hervorgeht, ist bei derartigen Schienenbe­ schleunigern zwischen zwei parallelen, elektrisch leitenden Schienen 10, 12 ein elektrisch leitendes Projektil 14 angeordnet. Wird von einer (nicht dargestellten) Stromquelle ein Strom I durch die beiden Schienen 10, 12 geschickt, so führt das sich um die Schienen ausbildende Magnet­ feld B zu einer Kraft F, welche das Projektil beschleunigt. Während pulvergetriebene Beschleuniger bei hohen Geschwindigkeiten einen stark abnehmenden Wirkungsgrad aufweisen, erreicht der Wirkungsgrad eines elektromagnetischen Schienenbeschleunigers bei hohen Geschwindigkeiten ein Maximum. Die das Projektil 14 in Fig. 1 beschleunigende Kraft F läßt sich durch folgende Gleichung
F = B I l (1)
darstellen, wobei B das Magnetfeld, I die Stromstärke und l (vgl. Fig. 1) den Abstand der Schienen 10, 12 angibt. Die Kraft F läßt sich auch ausdrücken durch
F = 0,5 L′ I² (2)
ausdrücken, wobei L′ die Änderung der Induktivität der Schienen mit der Länge in axialer Richtung ist und die Größenordnung von L′ relativ un­ abhängig vom Abstand l etwa 0,35-0,45 µH/m beträgt.
Bei elektrisch nicht leitenden Projektilen wird eine Plasma- oder Me­ tallarmatur als Strombrücke am Ende des Projektils eingesetzt. Hier­ durch wird das Projektil im Schienenbeschleuniger vorwärtsgeschoben.
Zur Erhöhung der Beschleunigung eines derartigen elektromagnetischen Schienenbeschleunigers ist bereits ein sogenannter verstärkter Schienen­ beschleuniger ("augmented railgun") vorgeschlagen worden (C. G. Homann et al, IEEE Transactions on Magnetics, MAG-22, No. 6, 1527 (1986)), der zusätzliche Stromwindungen aufweist, die von einer zusätzlichen Strom­ quelle gespeist werden und das Magnetfeld B und damit gemäß Gleichung (1) die resultierende Kraft verstärken. Allerdings ist ein derartiger verstärkter Schienenbeschleuniger aufwendiger in der Fertigung, der grö­ ßere Kraftfluß in die mechanische Halterung ist komplizierter, und die ohm′schen Leitungsverluste nehmen zu. Um die ohm′schen Leitungsverluste zu verringern ist bei üblichen Schienenbeschleunigern und verstärkten Schienenbeschleunigern bereits ein sogenannter DES-Aufbau ("distributed energy supply") vorgeschlagen worden, also eine Einleitung des Stroms an mehreren Stellen durch mehrere Stromzuführungen (C. H. Haigt, M. M. Tower, IEEE Transactions on Magnetics, MAG-22, No. 6, 1499 (1986)).
Längliche Projektile (Stabprojektile), deren Länge etwa das 30-50-fache ihres Durchmessers beträgt, führen zu besonderen Problemen. Dies ist schematisch in Fig. 2 dargestellt. Ein Schienenbeschleuniger weist zwei parallele Schienen 16, 18 auf, und ein Stabprojektil 22 ist über eine elektrisch leitende Armatur 20 zwischen den beiden Schienen 16, 18 ge­ haltert. Der Weg des Stroms I durch den in Fig. 2 dargestellten Schie­ nenbeschleuniger ist durch entsprechende Pfeile dargestellt. Hierbei hat sich herausgestellt, daß sich der Strom I vorzugsweise auf der Seite des starken Magnetfelds B konzentriert. Eine derartige Strom­ verteilung ist nicht wünschenswert. Darüberhinaus ist zur sicheren Führung des Stabprojektils eine gleichmäßig am Umfang des Stabprojektils verteilte Krafteinteilung anzustreben, die sich allerdings nur durch auf­ wendige konstruktive und werkstoffspezifische Maßnahmen erreichen läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektromagnetischen Schienenbeschleuniger für ein langes Projektil bereit zu stellen, welcher eine verbesserte Strom- und Krafteinleitung in das Projektil aufweist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch einen eingangs angegebenen elektromagnetischen Schienenbeschleuniger gelöst, welcher zwei oder mehrere Stufen aufweist, die voneinander getrennt und in Axialrichtung des Schienenbeschleunigers hintereinander angeordnet sind, wobei die Schienen jeder Stufe zur Erzielung eines parallelen Stromflusses durch die Schienen miteinander verbunden sind, die Polarität der Stromquelle von einer Stufe zur nächsten wechselt, die Länge des Projektils an die Länge der Stufen angepaßt ist, das Projektil zumindest von einer Stufe bis zur nächsten Stufe reicht, zumindest zwei Armaturen vorgesehen sind, die voneinander in Axialrichtung so weit beabstandet sind, daß eine Ar­ matur die eine Stufe und die andere Armatur die nächste Stufe berührt, und das Projektil zumindest an seiner Außenseite aus einem elektrisch leitfähigen Material besteht.
Durch die zwei Armaturen eines Projektils wird eine besonders gleich­ mäßige Krafteinleitung in das Projektil erreicht. Weiterhin sind bei dem elektromagnetischen Schienenbeschleuniger gemäß der Erfindung die ohm­ schen Verluste wesentlich verringert. Die Kontaktfläche zwischen den Schienen und den Armaturen ist relativ groß, so daß auch hierdurch die Verluste verringert werden und die Führung des Projektils verbessert wird.
Zur Verbindung der Schienen einer Stufe ist vorteilhafterweise zumindest ein Kurzschlußring vorgesehen. Vorteilhafterweise weist jede Stufe zwei jeweils an ihren axialen Enden angeordnete Kurzschlußringe auf. Hier­ durch wird die Parallelschaltung der Schienen und damit ein paralleler Stromfluß durch die Schienen erreicht, wobei ein Kurzschlußring den zu­ sätzlichen Vorteil aufweist, daß mit ihm auf einfache Weise eine prin­ zipiell beliebige Anzahl von Schienen einer Stufe parallel geschaltet werden kann.
Der elektromagnetische Schienenbeschleuniger kann zwei Schienen pro Stufe aufweisen; vorzugsweise sind jedoch mehr als zwei, insbesondere etwa 4 oder 6, symmetrisch über den Umfang einer Stufe verteilte Schie­ nen vorgesehen. Mit zunehmender Anzahl der Schienen steigt die radiale Abnahme des Magnetfelds der Stufe von außen nach innen oder, mit anderen Worten, eine steigende Anzahl von Schienen einer Stufe führt zu einer wachsenden Konzentration des Magnetfelds in der Nähe der Schienen. Damit läßt sich eine vorteilhafte Anpassung des Projektildurchmessers an den Innendurchmesser (das Kaliber) des Schienenbeschleunigers erreichen.
Gemäß der Erfindung erfolgt der Stromfluß von den Schienen einer Stufe über die eine Armatur, setzt sich durch das Projektil fort und geht weiter über die zweite Armatur und von dort in die Schienen der nächsten Stufe. Aus diesem Grunde ist es - wie angegeben - erforderlich, daß das Projektil zumindest an seiner Außenseite elektrisch leitfähig ist. Dies mag zunächst als nachteilig erscheinen, insbesondere in Hinblick auf die freie Wahl des Projektilmaterials, ist es aber bei genauerer Betrachtung nicht. Bei einem elektromagnetischen Schienenbeschleuniger erfolgt näm­ lich typischerweise der Anstieg des Stroms auf seinen Maximalwert in einem Zeitraum der Größenordnung 0,1 bis 1 msec. Bei guten elektrischen Leitern liegt dann die Stromeindringtiefe in einer Größenordnung von 1-2 mm. Es ist daher bei Projektilen, die im wesentlichen (im Kern) aus einem nicht oder nicht gut leitenden Material bestehen, ausreichend, daß der Kern außen mit einem elektrisch leitenden Material in einer Dicke von etwa 1-2 mm ummantelt ist. Allerdings kann selbstverständlich auch das Projektil im wesentlichen vollständig aus einem elektrisch leiten­ den Material bestehen.
Besondere Vorteile lassen sich mit einem Material wie etwa einer Kupfer- Wolfram-Pseudolegierung erzielen. Wenn diese Pseudolegierung etwa 80% der Leitfähigkeit von reinem Kupfer aufweist, läßt sie sich als Um­ mantelung des Projektils in einer Dicke von etwa 1-2 mm einsetzen. ln Ansehung der Tatsache, daß bei den mit dem elektromagnetischen Schienen­ beschleuniger gemäß der vorliegenden Erfindung erzielbaren Projektilge­ schwindigkeiten (Endgeschwindigkeiten) von 2000-4000 m/sec das Projektil in der Freiflugphase einer starken Wärmebelastung ausgesetzt ist, führt eine derartige Ummantelung des Projektils mit einer Kupfer-Wolfram- Pseudolegierung zu dem weiteren Vorteil, daß in der Freiflugphase das Kupfer außen aufgrund der Wärmebelastung verdampft und dadurch das Projektil unter Erhalt seiner Form kühlt.
Andererseits läßt sich ein derartiges Material auch so einsetzen, daß das Projektil im wesentlichen aus diesem Material besteht, da die Dichte dieses Materials bei etwa 16 000 kg/m3 liegt, also in der Größenord­ nung von Schwermetallpenetratoren.
Insbesondere bei besonders langen Projektilen sind dem Projektil vor­ zugsweise mehr als zwei Armaturen derart zugeordnet, daß zumindest zwei Armaturen eine Stufe berühren. Hierdurch lassen sich kurze Wege des Stroms in den Stufen und im Stab erzielen. Darüberhinaus läßt sich durch diese Maßnahme der Widerstand in den Armaturen und in dem Projektil ver­ ringern, der sonst zu einer entsprechenden Aufheizung durch den hohen Strom führen würde.
Besonders lange Projektile werden vorzugsweise durch einen mehrstufigen Schienenbeschleuniger beschleunigt, welcher drei oder mehr Stufen auf­ weist.
Zumindest in einer, vorzugsweise der ersten, Stufe des Schienenbeschleu­ nigers ist vorteilhafterweise eine Zusatzstromquelle zur Bereitstellung eines zusätzlichen Stroms vorgesehen. Während bei dem eingangs erwähnten verstärkten Schienenbeschleuniger neben einer Zusatzstromquelle auch noch die Bereitstellung einer zusätzlichen Magnetwicklung erforderlich ist, erfolgt bei dem Schienenbeschleuniger gemäß der vorliegenden Er­ findung der durch die Zusatzstromquelle verursachte Stromfluß durch die Schiene oder Schienen selbst; hierdurch ergibt sich ein besonders ein­ facher Aufbau. Eine Zusatzstromquelle kann nicht nur an einer, sondern auch an mehreren oder sogar sämtlichen Stufen des elektromagnetischen Schienenbeschleunigers vorgesehen werden.
Vorzugsweise sind jeweils zwei aufeinander folgende Stufen des Schienen­ beschleunigers um die gemeinsame Längsachse gegeneinader verdreht ange­ ordnet, so daß die Schienen der einen Stufe nicht zu den Schienen der nächsten Stufe fluchtend ausgerichtet sind. Die vorteilhafterweise als Kreisringe, die das Projektil leitend umgeben, ausgebildeten Armaturen werden dann nämlich in aufeinanderfolgenden Stufen nicht mehr an der selben Stelle ihres Außenumfangs mit den Schienen in Berührung gebracht, sondern an verschiedenen Stellen, wodurch die Wärmebelastung der Arma­ turen verringert und die Kontaktgabe zwischen den Schienen und den Arma­ turen verbessert wird.
Zwar können sämtliche Stufen des Schienenbeschleunigers jeweils die gleiche Anzahl von Schienen aufweisen. Gemäß einer weiteren vorteil­ haften Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest eine Stufe eine Anzahl von Schienen auf, die von der Anzahl der Schienen der anderen Stufen verschieden ist, und es können sogar sämtliche Stufen eine von­ einander verschiedene Anzahl von Schienen aufweisen. Hierdurch läßt sich die Führung und Beschleunigung des Projektils weiter optimieren.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zeichnerisch dargestellter Aus­ führungsbeispiele weiter erläutert, aus welchen weitere Vorteile und Merkmale hervorgehen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Schienenbeschleunigers nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 einen weiteren Schienenbeschleuniger nach dem Stand der Technik für ein längliches Projektil;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform eines zweistufigen Schienenbeschleunigers gemäß der Erfindung;
Fig. 4 drei Ausführungsformen einer Stufe eines Schienenbeschleunigers gemäß der Erfindung mit 2, 4 bzw. 6 Schienen;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines fünfstufigen Schienenbe­ schleunigers gemäß der Erfindung; und
Fig. 6 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines zwei­ stufigen Schienenbeschleunigers gemäß der Erfindung mit mehr als zwei Armaturen für ein Projektil.
Die Fig. 1 und 2 wurden zur Erläuterung des Stands der Technik bereits voranstehend erläutert.
Fig. 3 zeigt in einer zur Erleichterung des Verständnisses der vor­ liegenden Erfindung stark schematisch vereinfachten Darstellung einen zweistufigen elektromagnetischen Schienenbeschleuniger gemäß der vor­ liegenden Erfindung, welcher eine erste Stufe 30 und eine zweite Stufe 50 aufweist; die beiden Stufen 30, 50 sind voneinander getrennt.
Die erste Stufe 30 des Schienenbeschleunigers weist eine Schiene 32 und eine Schiene 34 auf, und diese beiden Schienen sind über an den axialen Enden der Stufe 30 angeordnete Kurzschlußringe 36, 38 miteinander ver­ bunden und hierdurch parallel geschaltet.
Die zweite Stufe 50 ist entsprechend aufgebaut und weist daher zwei Schienen 52, 54 auf, die durch Kurzschlußringe 56, 58 miteinander ver­ bunden sind.
Ein längliches Projektil 42 ist an seinem hinteren Ende mit einer kreis­ ringförmigen Armatur 40 und an seinem vorderen Ende mit einer ebenso ausgebildeten kreisringförmigen Armatur 60 versehen. Eine schematisch dargestellte Stromquelle 44 (Kondensatorbatterie) ist mit ihrem einen Pol an die erste Stufe 30 und mit ihrem anderen Pol an die Stufe 50 an­ geschlossen.
Nach Einschalten des Stromes I fließt dieser durch den zweistufigen Schienenbeschleuniger 30, 50 auf die durch entsprechende Pfeile ange­ deutete Weise. Der Strom gelangt daher zunächst in die Schiene 54 und über den Kurzschlußring 56 in die andere Schiene 52 und tritt dann über die Armatur 60 in das Projektil 56 ein. Der Strom pflanzt sich weiter durch das Projektil 42 (nach links in Fig. 3) fort, gelangt in die hintere Armatur 40 und von hier aus in die Schienen 32, 34 und den Kurz­ schlußring 36 und kehrt dann zur Stromquelle 44 zurück. Der in dem Pro­ jektil 42 fließende Strom und die starke azimutale Komponente des Mag­ netfelds führen zu auf die Längsachse des Projektils 42 gerichteten Kräften, welche das Projektil zentrieren. Durch die beiden Armaturen 40, 60 erfolgt eine definierte Krafteinleitung in das Projektil 42, wodurch sich eine besonders gute Führung ergibt.
In Fig. 4 sind drei unterschiedliche Ausführungsformen jeweils einer Stufe des erfindungsgemäßen Schienenbeschleunigers dargestellt. Eine Stufe 70, die mit zwei Schienen 76, 78 und zwei Kurzschlußringen 72, 74 versehen ist, entspricht der in Fig. 3 dargestellten ersten Stufe 30 bzw. zweiten Stufe 50.
Eine Stufe 80 ist mit 4 gleichmäßig über den Außenumfang der Stufe ver­ teilten Schienen 86, 88, 90 und 92 versehen. Zur Parallelschaltung dieser 4 Schienen dienen zwei an den Enden der Stufe angeordnete Kurz­ schlußringe 82, 84.
Bei einer Stufe 100 sind 6 gleichmäßig über den Umfang der Stufe ver­ teilte Schienen 106, 108, 110, 112, 114 und 116 vorgesehen. Wiederum erfolgt die Parallelschaltung der Schienen über zwei an den Enden der Stufe 100 angeordnete Kurzschlußringe 102, 104.
Selbstverständlich ist die Anzahl der Schienen nicht auf die in Fig. 4 gezeigten Beispiele mit zwei Schienen, 4 oder 6 Schienen beschränkt, sondern grundsätzlich kann jede beliebige Anzahl von Schienen bei einer Stufe vorgesehen werden.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines elektromagnetischen Schienenbeschleunigers gemäß der vorliegenden Erfindung, welcher 5 Stufen aufweist. Hierbei ist jede Stufe mit zwei Schienen versehen, wo­ bei anzumerken ist, daß statt dessen auch in einer Stufe oder in mehreren oder sämtlichen Stufen eine andere Schienenanzahl vorgesehen werden könnte, beispielsweise entsprechend den Stufen 80 oder 100 gemäß Fig. 4.
Die 5 getrennten Stufen des in Fig. 5 dargestellten elektromagnetischen Schienenbeschleunigers sind durch die Bezugsziffern 120, 140, 160, 180 und 200 bezeichnet. Die erste Stufe 120 weist zwei Kurzschlußringe 122, 124 und zwei Schienen 126, 128 auf. Zur Verstärkung des Magnetfelds dieser Stufe ist eine Zusatzstromquelle 132 vorgesehen, die durch einen Schalter 134 an die Stufe 120 angelegt werden kann. Eine zusätzliche Magnetwicklung ist, wie eingangs bereits erwähnt, nicht erforderlich. Zwischen der ersten Stufe 120 und der zweiten Stufe 140 ist eine Strom­ quelle 130 vorgesehen.
Die zweite Stufe 140 ist entsprechend aufgebaut und umfaßt zwei Kurz­ schlußringe 142, 144, zwei Schienen 146, 148, eine Zusatzstromquelle 152 und einen Schalter 154 für diese Zusatzstromquelle. Zwischen der zweiten Stufe 140 und der dritten Stufe 160 ist eine Stromquelle 150 angeordnet.
Die dritte Stufe 160 ist analog aufgebaut und weist zwei Kurzschlußringe 162, 164, zwei Schienen 166, 168, eine Zusatzstromquelle 172 und einen Schalter 174 auf. Eine Stromquelle 170 ist zwischen der dritten Stufe 160 und der vierten Stufe 180 vorgesehen.
Die vierte Stufe 180 entspricht den anderen Stufen und weist zwei Kurz­ schlußringe 182, 184, zwei Schienen 186, 188, eine Zusatzstromquelle 192 und einen Schalter 194 auf. Eine Stromquelle 190 ist zwischen die vierte Stufe 180 und die fünfte Stufe 200 geschaltet.
Die fünfte Stufe 200 ist mit zwei Kurzschlußringen 202, 204, zwei Schienen 206, 208, einer Zusatzstromquelle 212 und einem Schalter 214 versehen.
Durch die Widerstände R1 und R2 in Fig. 5 ist angedeutet, wie der Schienenbeschleuniger mit seiner Stromversorgung gegenüber Masse ge­ schaltet ist.
In Fig. 6 sind zwei Stufen eines elektromagnetischen Schienenbe­ schleunigers gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei ein Projektil mehr als zwei Armaturen aufweist.
Die erste Stufe 220 in Fig. 6 weist zwei Schienen 226, 228 auf, die an ihren Enden durch Kurzschlußringe 222, 224 parallel geschaltet sind. Die zweite Stufe 250 ist entsprechend aufgebaut und daher mit zwei über Kurzschlußringe 252, 254 verbundenen Schienen 256, 258 versehen.
Eine Stromquelle 230 ist mit ihrem einen Pol an die erste Stufe 220 und mit ihrem anderen Pol an die zweite Stufe 250 angeschlossen. Darüber­ hinaus ist die erste Stufe 220 noch mit einer Zusatzstromquelle 232 ver­ sehen, die an die Schiene 226 angeschlossen ist.
Das auf der Längsachse des Schienenbeschleunigers angeordnete Projektil 234 ist mit 5 kreisringförmigen Armaturen 236, 238, 240, 242 und 244 versehen. Der sich aufgrund des von der Stromquelle 230 gelieferten Stroms in der in Fig. 6 dargestellten Anordnung ausbildende Stromfluß ist durch Pfeile angedeutet. Der zusätzliche Stromfluß, der von der Zusatzstromquelle 232 in der ersten Stufe 220 erzeugt wird, ist durch gestrichelte Pfeile angegeben.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere lassen sich bestimmte in den einzelnen Ausführungsbeispielen dargestellte Merkmale in vielfäl­ tiger Weise kombinieren, etwa in bezug auf die Anzahl der Stufen, die Anzahl von Armaturen eines Projektils, die Anzahl von Schienen einer Stufe, und dergleichen.

Claims (16)

1. Elektromagnetischer Schienenbeschleuniger für ein Projektil, mit
  • - zumindest zwei parallelen Schienen,
  • - zumindest einer Stromquelle zur Stromversorgung der Schienen,
  • - zumindest einer zur Anlage an die Schienen ausgebildeten Armatur aus einem elektrisch leitfähigen Material, welche das Projektil im Schienenbeschleuniger haltert,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
  • - der Schienenbeschleuniger weist zwei oder mehrere Stufen (30, 50) auf,
  • - die Stufen (30, 50) sind voneinander getrennt,
  • - die Stufen (30, 50) sind in Axialrichtung des Schienenbeschleunigers hintereinander angeordnet,
  • - die Schienen (32, 34; 52, 54) jeder Stufe (30, 50) sind zur Erzielung eines parallelen Stromflusses durch die Schienen miteinander verbun­ den,
  • - die Polarität der Stromquelle (44) wechselt von einer Stufe zur nächsten Stufe,
  • - die Länge des Projektils (42) ist so an die Länge der Stufen (30, 50) angepaßt, daß das Projektil (42) zumindest von einer Stufe (30) bis zur nächsten (50) reicht,
  • - es sind zumindest zwei Armaturen (40, 60) vorgesehen, die voneinander in Axialrichtung soweit beabstandet sind, daß eine (40) die eine Stufe (30) und die andere (60) die nächste Stufe (50) berührt, und
  • - das Projektil (42) besteht zumindest an seiner Außenseite aus einem elektrisch leitfähigen Material.
2. Schienenbeschleuniger nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur Verbindung der Schienen (32, 34) einer Stufe (30) zumindest ein Kurzschlußring (36) vorgesehen ist.
3. Schienenbeschleuniger nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stufe (30) zwei an ihren axialen Enden angeord­ nete Kurzschlußringe (36, 38) aufweist.
4. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Stufe (80, 100) mehr als zwei, vorzugsweise 4 oder 6, symmetrisch über den Umfang der Stufe verteilte Schienen (86-92; 106-116) aufweist.
5. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Projektil einen elektrisch nicht­ leitenden Kern aufweist, der außen mit einem elektrisch leitenden Material mit einer Dicke von etwa 1 bis 2 mm ummantelt ist.
6. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Projektil im wesentlichen voll­ ständig aus einem elektrisch leitenden Material besteht.
7. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Material eine Kupfer-Wolfram- Pseudolegierung ist.
8. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Projektil (234) mehr als zwei Ar­ maturen (236-244) derart zugeordnet sind, daß zumindest zwei Armaturen (236, 238; 242, 244) eine Stufe (220; 250) berühren.
9. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß n Stufen (120, 140, 160, 180, 200) vorgesehen sind, wobei n eine ganze Zahl größer oder gleich drei ist.
10. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest für die erste Stufe (220) eine Zusatzstromquelle (232) zur Bereitstellung eines zusätzlichen Stroms vorgesehen ist.
11. Schienenbeschleuniger nach Anspruch 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß jeder Stufe (120, 140, 160, 180, 200) eine Zusatz­ stromquelle (132, 152, 172, 192, 212) zugeordnet ist.
12. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei aufeinanderfolgende Stufen um die gemeinsame Längsachse gegeneinander verdreht angeordnet sind, so daß die Schienen der einen Stufe nicht zu den Schienen der anderen Stufe fluchtend ausgerichtet sind.
13. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Stufe eine Anzahl von Schienen aufweist, die von der Anzahl der Schienen der anderen Stufe bzw. Stufen abweicht.
14. Schienenbeschleuniger nach Anspruch 13, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sämtliche Stufen eine voneinander verschiedene An­ zahl von Schienen aufweisen.
15. Schienenbeschleuniger nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Armaturen (40, 60) jeweils als ein das Projektil (42) umgebender Kreisring ausgebildet sind.
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