DE4002263C2 - Kolben-Zylindereinheit - Google Patents
Kolben-ZylindereinheitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kolben-Zylindereinheit zum
Einbringen einer Metallschmelze in ein Formwerkzeug einer
Druckgießmaschine mit den weiteren Merkmalen nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Kolben-Zylindereinheiten, die mit Dichtungselementen ausgestattet sind,
deren Dichtwirkung änderbar ist, sind im Stand der Technik an sich
bekannt.
In diesem Zusammenhang ist zunächst auf die DE-OS 30 18 215 hinzuwei
sen, die eine Kolbenstangendichtung mit temperaturabhängig veränderli
cher Anpreßkraft für die Kolbenstange eines hydraulischen, hydropneuma
tischen oder pneumatischen Aggregates, insbesondere eines Schwingungs
dämpfers, beschreibt. Dabei steht die Dichtung unter der Einwirkung
eines Andrückelementes und steht ferner mit einem zusätzlichen Bauteil
mit temperaturabhängiger Formänderung in Verbindung. Dieses Bauteil übt
bei niedrigen Temperaturen eine zusätzliche Radialkraft auf die Dich
tung aus.
Die DE-OS 27 53 336 beschreibt eine Dichtungsanordnung zur gegenseiti
gen Abdichtung von konzentrisch zueinander angeordneten und in axialer
Richtung relativ zueinander bewegbaren Teilen, wobei Dichtungsringe
vorgesehen sind, denen ein als Federelement wirkender aufblasbarer
Hohlkörper aus biegsamem, elastischem Material zugeordnet ist, dessen
Innenraum mit einer Luftdruckquelle so in Verbindung steht, daß der vom
Hohlkörper in radialer Richtung auf die Ringe ausgeübte Druck sich der
Veränderung des Druckes im betreffenden Zylinder- oder Gehäuseraum an
paßt. Auch in diesem Falle ergibt sich wiederum eine von Randbedingun
gen (Zylinderdruck) abhängige Veränderung der Dichtungswirkung.
In der DE-AS 12 32 316 ist schließlich eine gattungsgemäße
Kolben-Zylindereinheit zum Einbringen einer Metallschmelze in ein
Formwerkzeug einer Druckgießmaschine beschrieben, wobei dem Kolben ein
Dichtungselement zugeordnet ist, dessen Dichtlippen sich beim Pressen
unter dem Druck des schmelzflüssigen Metalls an die Druckkammerwandung
anlegen, so daß sich also eine von der Kolbenposition abhängige
Änderung der Dichtwirkung ergibt.
Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Kolben-Zylindereinheit bereitzustellen, bei der die
Dichtwirkung der verwendeten Dichtelemente in einer Weise beeinflußbar
ist, daß sich dadurch weitreichende Einsatzmöglichkeiten einer solchen
Kolben-Zylindereinheit ergeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand nach Patentanspruch
1 gelöst.
Die auf die erfindungsgemäße Kolben-Zylindereinheit bezogenen Unteran
sprüche bilden diese weiter und zeigen die diesbezüglich wesentlichen
Merkmale auf.
Zur Erzielung eines hochwertigen Druckgusses werden beim Druckgießen
häufig Maßnahmen getroffen, die den als konventionell bekannten Verfah
rensaufwand deutlich übertreffen. Diese sind beispielsweise
- - geringere Formfüllungsgeschwindigkeiten,
- - geringere Formfüllungsdrücke,
- - Nachdrücken (Squeezing) während des Zeitintervalls der Erstarrung,
- - Evakuieren des Formhohlraumes und der Füllbüchse vor und während der Formfüllung,
- - Dosieren des flüssigen Metalles mittels Vakuum,
- - Trennen des flüssigen Metalles von der Umgebungsluft und
- - Senkrechtstellen des Füllsystems zur besseren Entlüftung.
Insbesondere die Anwendung des Vakuums zur Reinigung der Füllbüchse und
des Formhohlraumes von Luft und den Verkrackungsprodukten des Kolben
schmiermittels und des Formtrennmittels haben sich zur Verbesserung
der Druckgußqualität als sehr wirkungsvoll erwiesen. Hierbei sind aber
die Verunreinigungen durch das Kolbenschmiermittel bisher nur sehr un
vollkommen zu beseitigen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß aus Ver
schleißgründen auf der einen Seite auf preiswerte organische Kolben
schmiermittel bei Metall/Metall-, Metall/Kunststoff- und Metall/Kera
mik-Paarungen nicht verzichtet werden kann und sich zum anderen die
Krackprodukte der Schmiermittel gasförmig dem schmelzflüssigen Metall
(z. B. Aluminium) während der Füllphase und während des größten Teiles
der Kolbenbewegung beimischen.
Eine geeignete Möglichkeit, hochwertigen Druckguß mittels Vakuumbeauf
schlagung von Füllbüchse und Formhohlraum bei geringem Aufwand zu er
zielen, ist die Reduzierung der Schmiermittelmengen, die aus dem Kol
benbereich in die Metallschmelze eindringen können sowie die Reduzie
rung bzw. Vermeidung von Undichtigkeiten zwischen Kolben und Füll
büchse.
Zur Verwirklichung dieser Maßnahmen eignet sich die erfindungsgemäße
Kolben-Zylindereinheit in besonderer Weise.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen nachstehend näher erläutert und in der Zeichnung dargestellt. Diese zeigt in
Fig. 1 eine Kolben-Zylindereinheit mit zwei das Dichtungselement bil
denden Dichtringen, die gemeinsam beaufschlagt werden,
Fig. 2 eine alternative Ausführungsform mit separat beaufschlagten
Dichtringen und
Fig. 3 eine letzte Gestaltungsvariante für das Dichtungselement.
Fig. 1 zeigt eine einer Gießkammer einer Kaltkammer-Druckgießmaschine
vorgeschaltete Füllbuchse 1, in der axialbeweglich ein Kolben 2 geführt
ist, um eine in die Füllbüchse 1 dosiert eingebrachte Metallschmelze 3
in die Gießkammer zu drücken.
Zum Zwecke der Druck- oder Schwerkraftbefüllung bzw. zur Vakuumdosie
rung der Metallschmelze 3 ist die Füllbüchse 1 mit einer Einfüllöffnung
4 bzw. einem Saugloch 5 ausgestattet. Um mit letzterem entgegen der
Schwerkraft Metallschmelze in die Füllbüchse 1 fördern zu können, ist
in der Regel im Bereich der Gießkammer ein Saugrohranschluß vorhanden,
über den sowohl Gießkammer als auch Füllbüchse 1 evakuierbar sind.
Eine sich an das rückwärtige Ende des Kolbens 2 anschließende Kolben
stange 6 greift in eine geeignete Ausnehmung 7 einer Kolbenstangenhal
terung 8 ein und ist mit dieser über ein Verbindungselement (z. B.
Keil) 9 formschlüssig zur Übertragung von Axialkräften verbunden. Die
Kolbenbewegung wird somit über die Kolbenstangenhalterung 8 eingelei
tet.
In Fortführung der Kolbenstangenhalterung 8 geht diese in einen im
Querschnitt erweiterten Bereich über, wobei ein diese Querschnittser
weiterung bestimmender Absatz 10 eine Anlageschulter für einen aus zwei
Elementen 11, 12 sich zusammensetzenden, hydraulisch beaufschlagbaren
Druckkörper 13 bildet. Das äußere Element 11 ist stirnseitig mit
einer ringförmigen Ausnehmung 14 ausgestattet, in die das innere
Element 12 einsetzbar ist. Dadurch entsteht aus der Ausnehmung 14 ein
geschlossener Ringraum, in den eine in das Element 11 einge
arbeitete Bohrung 15 mit aufgesetztem Druckmedium - Versorgungsanschluß
27 mündet. In beiden Elementen 11, 12 an geeigneter Stelle jeweils
eingesetzte Dichtungsringe 16, 17 verhindern ein Austreten des
Druckmediums (z. B. Hydraulikflüssigkeit).
An eine Stirnfläche 18 des sich bei Beaufschlagung mit einem Druckme
dium koaxial zur Kolbenstangenhalterung 8 bewegenden inneren Elementes 12
schließt sich eine die Kolbenstangenhalterung 8 umgebende Distanz
hülse 19 an, der sich wiederum eine weitere Hülse 20 anschließt. Zwi
schen einer abgeschrägten Stirnfläche 21 der Hülse 20 und einer rück
wärtigen Stirnfläche 22 des Kolbens 2 ist somit ein Ringraum geschaf
fen, in den ein Dichtungspaket 23 eingesetzt ist. Dieses besteht aus
zwei Dichtringen 24, 25, zwischen die ein auf der Kolbenstange 6 längs
beweglich geführter formstabiler Zwischenring 26 eingelegt ist.
Die Dichtringe 24, 25 selbst können aus gleichen oder unterschiedlichen
Werkstoffen beschaffen sein. Es können solche von unterschiedlicher
Elastizität und Verformbarkeit verwendet werden. Der der Metallschmelze
3 zugewandte Dichtring 25 weist eine geringere Elastizität auf und ist
aus warmfesten Gewebe gestreckt gewickelt. Der der Metallschmelze 3 ab
gewandte Dichtring 24 ist zwecks Erreichen einer größeren Elastizität
und Verformbarkeit aus enggefaltetem Gewebe gewickelt.
Die Dichtringe 24, 25 und der Zwischenring 26 sind an ihren Kontaktflä
chen ebenfalls abgeschrägt, so daß bei einer Druckkraft-Beaufschlagung
durch die Hülse 20 die radiale Aufweitung der Dichtringe 24, 25 be
günstigt wird. Zur Einleitung der Druckkraft über den Druckkörper 13
mündet der Versorgungsanschluß 27 in eine geeignete Druckmittelversor
gung mit zugehöriger Steuereinheit, über die die Druckhöhe in Abhängig
keit vom Kolbenweg bestimmbar ist. Der steuerungstechnische Aufbau be
darf keiner näheren Erläuterung, da kolbenwegabhängige Drucksteuerungen
im Stand der Technik prinzipiell bekannt sind. Beispiele hierfür finden
sich bei Ziehpressensteuerungen (DE-OS′en 35 30 204, 36 40 507, 37 44 177,
DE-PS 37 35 582). Weitere Lösungsvorschläge zur Abfrage von Kol
benpositionen zeigen die DE-OS′ 31 49 600, 31 39 638, 34 30 045 sowie
die europäische Patentanmeldung 0 093 859.
Zur Druckbeaufschlagung des Dichtungspaketes 23 könnten selbstverständ
lich auch andere Mechanismen (z. B. elektromagnetisch wirkender Druck
körper oder elektrische bzw. hydraulische Schrittmotoren) zum Einsatz
kommen.
Auf die Füllbüchse 1 ist endseitig ein mit Schmiermittel-Zuführkanälen
28 ausgestattetes Endstück 29 aufgeschraubt. Die Zuführkanäle 28 münden
in eine Abschrägung 30 der zylindrischen inneren Wandung des Endstückes
29, dem eine gleichgestaltete Abschrägung 31 in der Füllbüchse 1 gegen
übersteht, so daß dadurch eine mit Schmiermittel füllbare Nut gebildet
wird. Um eine ausreichende Schmiermittelversorgung sicherzustellen,
sollte die Breite der Nut mindestens der Breite der Dichtungspaktes 23
entsprechen.
Die in Fig. 1 gezeigte Position des Kolbens 2 entspricht der Metall
schmelzen-Füllposition. Während des Füllvorganges ist insbesondere
dann, wenn dies über die Vakuum-Dosierung geschieht, eine hohe Anpreß
kraft der Dichtringe 24, 25 zu wählen. Dies gilt auch während des sich
daran anschließenden Arbeitshubes des Kolbens, bei dem die Metall
schmelze 3 in die Gießkammer eingetrieben wird. Insbesondere aber in
den Einmündungsbereichen der Metalleinfüllöffnung 4 bzw. des Saugloches
5 sollte, um einem erhöhten Verschleiß vorzubeugen, die Anpreßkraft der
Dichtringe 24, 25 im notwendigen Umfang reduziert werden. Dies gilt auch
dann, wenn das Dichtungspaket 23 in den Bereich der Schmiermittelver
sorgung gelangt, um dadurch die Aufnahmefähigkeit von Schmiermittel zu
erhöhen. Zur Aufnahme des Schmiermittels kann der Kolben 2 bzw. das
Dichtungspaket 23 aus der Füllposition heraus in einer Rückhubbewegung
diesen Bereich mit verminderter Geschwindigkeit überfahren bzw. dort
kurzzeitig zum Halten gebracht werden.
Eine weitere geeignete Verfahrensweise ist es, wenn der Kolben 2, nach
dem das Dichtungspaket 23 in einer ersten Kolbenposition mit Schmier
mittel versorgt wurde, zunächst eine Leerhub zum Aufbringen eines
Schmiermittelfilmes in der Füllbüchse 1 ausführt und danach in die in
Fig. 1 gezeigte Füllposition zurückkehrt, um nach Einfüllen der Metall
schmelze 3 den Arbeitshub ausführen zu können.
Der Grad der Anpreßkraft der Dichtringe 24, 25 während des Leerhubes
bestimmt auch den Grad der Benetzung bzw. der Aufplattierung der Füll
büchse 1 mit Schmiermittel. Auch diesbezüglich sind somit mit der er
findungsgemäßen Kolben-Zylindereinheit Variationsmöglichkeiten gegeben.
Erfolgt die Rückführung in die Füllposition bei vollkommen entlastetem
Dichtungspaket 23, so ist dadurch gewährleistet, daß der einmal aufge
tragene Schmierfilm für den nachfolgenden Arbeitshub erhalten bleibt.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinderein
heit ist in Fig. 2 gezeigt. Der grundsätzliche Aufbau entspricht im we
sentlichen dem gemäß Ausführungsform nach Fig. 1, so daß hinsichtlich
der identischen Bauteile, soweit diese nachstehend bzw. in den zugehö
rigen Patentansprüchen nicht erwähnt sind, auf Bezugszeichen verzichtet
werden kann.
Eine konstruktiv abgewandelte Kolbenstangenhalterung 32 setzt sich bis
nahe des Kolbens 2 fort und beaufschlagt unmittelbar den Zwischenring
26 und somit den an den Kolben 2 angrenzenden Dichtring 25. Ein auf der
gegenüberliegenden Seite des Zwischenringes 26 angrenzender, mit glei
chem Außen- aber größerem Innendurchmesser als der erstgenannte Dicht
ring 25 ausgestatteter weiterer Dichtring 33 ist auf der Kolbenstangen
halterung 32 längsverschieblich gelagert und wird über eine ebenfalls
längsverschieblich gelagerte Hülse 34 sowie über die bereits aus dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bekannte Distanzhülse 19 vom Druckkör
per 13 beaufschlagt.
Das in die Kolbenstangenhalterung 32 eingesetzte und ihre die Kolben
stange 6 aufnehmende Ausnehmung 7 durchdringende Verbindungselement
(Keil 9) korrespondiert mit einer Längsnut 35 in der Kolbenstange, so
daß zwischen Kolben 2 bzw. Kolbenstange 6 und der Kolbenstangenhalte
rung 32 in axialer Richtung eine Relativbewegung möglich ist.
Die Funktionsweise dieser Kolben-Zylindereinheit mit dem konstruktiv
angepaßten Dichtungselement 36 ist nun dergestalt, daß bei deren Ar
beitshub (im gezeigten Verwendungsbeispiel: Eintreiben der Metall
schmelze in die Gießkammer) der auf die Kolbenstangenhalterung 32 wir
kende Arbeitdruck über den Zwischenring 26 und den Dichtring 25 auf den
Kolben 2 übertragen wird, so daß die somit auf den Dichtring 25 wirken
de Anpreßkraft dessen radiale Aufweitung und somit auch dessen Dicht
wirkung bestimmt.
Unabhängig davon kann der weitere Dichtring 33 über Hülse 34 und
Distanzhülse 19 vom Druckkörper 13 beaufschlagt werden. Die von diesem
ausgeübte Anpreßkraft wirkt zwar zusätzlich auf den Dichtring 25, wobei
aber die damit möglicherweise einhergehende zusätzliche radiale Aufwei
tung durch eine entsprechende Abstimmung hinsichtlich der Werkstoffaus
wahl der einzelnen Dichtringe 25, 33 bzw. der unterschiedlichen Höhe der
Anpreßkräfte durch die Kolben-Zylindereinheit bzw. durch den Druck
körper 13 auf einfache Weise begrenzbar bzw. nahezu unterdrückbar ist.
Selbstverständlich wäre es bei entsprechender konstruktiver Abwandlung
ohne weiteres verifizierbar, eine absolut voneinander unabhängige und
ohne jegliche Rückwirkungen arbeitende Beaufschlagung beider Dichtringe
25, 33 herbeizuführen.
Als weitere, konstruktiv allerdings aufwendigere Alternative wäre dar
über hinaus denkbar, jeden Dichtring 25, 33 des Dichtungspaketes 36
durch einen gesonderten, jeweils über eine Steuereinheit ansteuerbaren
Druckkörper zu beaufschlagen, um eine vom Kolbenweg der Kolben-Zylin
dereinheit abhängige Änderung der Dichtwirkung zu erzielen.
Durch hier nicht näher gezeigte Mittel wäre darüber hinaus denkbar,
über eine jeweilige Abfrage der Position des inneren bewegbaren
Elementes 12 des Druckkörpers 13 Rückschlüsse auf den Verschleiß der ein
zelnen Dichtringe 24, 25, 33 zu erhalten.
Alle diese Möglichkeiten eröffnen sich auch bei Verwendung eines noch
mals modifizierten Dichtungselementes 37, wie es in einer Teildarstel
lung der erfindungsgemäßen Kolben-Zylindereinheit gemäß Fig. 3 gezeigt
ist. Dabei ist lediglich die aus der Ausführungsform nach Fig. 2 be
kannte, auf der Kolbenstangenhalterung 32 längsverschieblich gelagerte
und den Dichtring 33 unmittelbar beaufschlagende Hülse 34 durch eine
federnde Dichthülse 38 mit relativ geringer Wandstärke ersetzt. Diese
weist stirnseitige, abgekröpfte Stege 39, 40 auf, wobei der in Kraft
flußrichtung erste Steg 39 von der Distanzhülse 19 beaufschlagt wird
und der weitere Steg 40 sich an den aus Fig. 2 bekannten Dichtring 33
anlehnt.
Wird über die Distanzhülse 19 eine Axialkraft auf die federnde Dicht
hülse 38 eingeleitet, so hat deren zylinderförmiger Teil die Neigung,
sich tonnenförmig zu wölben, mit der Folge, daß er mit mehr oder minder
starker Anpreßkraft an der Füllbüchse 1 zur Anlage kommt. Dies hat eine
zusätzliche Dichtwirkung zur Folge. Der in Richtung Kolben 2 nachfol
gende Dichtring 33, auf den selbstverständlich auch die eingeleitete
Axialkraft einwirkt und der sich demzufolge ebenfalls verformt, hat
insbesondere nun die Funktion, die an der zylindrischen inneren Wandung
der Füllbüchse 1 sich ablagernden Verschmutzungen usw. (z. B. Flitter)
von der federnden Dichthülse 38 fernzuhalten.
Deren wesentliche Vorteile sind extrem geringer Verschleiß, gute Dicht
wirkung und zusätzliche Reinigung der Füllbüchse 1 durch die entstehen
de Kantenanlage. Als geeigneter Werkstoff könnte beispielsweise ober
flächenbehandelter (nitriert, hartmetall-plattiert) Federstahl Verwen
dung finden. Der geringe Verschleiß zeigt sich insbesondere beim Über
fahren von Einfüllöffnungen (Saugloch 5) der Füllbüchse 1.
Claims (7)
1. Kolben-Zylindereinheit zum Einbringen einer Metall
schmelze in ein Formwerkzeug einer Druckgießmaschi
ne, insbesondere einer nach dem Kaltkammerverfahren
mit evakuiertem Formhohlraum arbeitenden Druck
gießmaschine, wobei dem Kolben ein Dichtungselement
zugeordnet ist, dessen Dichtwirkung änderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungselement aus
einer Anzahl von ein Dichtungspaket (23; 36; 37) bil
denden Dichtringen (24, 25; 25, 33; 25, 33, 38) mit einem
zwischengelegten formstabilen Zwischenring (26)
besteht, daß auf einer Kolbenstangenhalterung (8; 32)
ein einen druckmittelbeaufschlagbaren Ringraum (14)
aufweisenden Druckkörper (13) angeordnet ist, der
über Hülsen (19; 19, 20; 19, 34) in die Dichtringe
(24, 25; 25, 33; 25, 33, 38) eine Axialkraft einleitet,
wobei die jeweiligen Kontaktflächen abgeschrägt
sind, um durch die Axialkraft eine radiale Aufwei
tung der Dichtringe (24, 25; 25, 33; 25, 33, 38) zu be
wirken.
2. Kolben-Zylindereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtungspaket (23; 36) aus
zwei Dichtringen (24, 25; 25, 33) besteht, zwischen die
der formstabile Zwischenring (26) eingelegt ist.
3. Kolben-Zylindereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtungspaket (37) aus drei
Dichtringen (25, 33, 38) besteht, wobei zwischen zwei
aus gewickeltem Gewebe bestehenden Dichtringen
(25, 33) der formstabile Zwischenring (26) eingelegt
ist, während an einen (33) dieser Dichtringe (25, 33)
eine metallische federnde Dichthülse (38) als weite
rer Dichtring angrenzt.
4. Kolben-Zylindereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckköper (13) aus zwei
ringförmigen Elementen (11, 12) gebildet ist, wobei
ein äußeres Element (11) stirnseitig mit einer ring
förmigen Ausnehmung (14) ausgestattet ist, in die
ein inneres, koaxial zur Kolbenstangenhalterung
(8; 32) bewegbares Element (12) einsetzbar ist, so
daß die Ausnehmung (14) einen geschlossenen Ringraum
bildet.
5. Kolben-Zylindereinheit nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sich an eine Stirnfläche (18)
des Druckkörpers (13) eine die Kolbenstangen
halterung (8) umgebende Distanzhülse (19) an
schließt, der wiederum eine auf der Kolbenstange (6)
längsbeweglich geführte Hülse (20) nachgeordnet ist,
die das dem Kolben (2) zugeordnete Dichtungspaket
(23) beaufschlagt.
6. Kolben-Zylindereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sich an eine Stirnfläche (18)
des Druckkörpers (13) eine die Kolbenstangenhal
terung (32) umgebende Distanzhülse (19) anschließt,
der wiederum eine die Kolbenstangenhalterung (32)
ebenfalls umgebende weitere Hülse (34) nachgeordnet
ist, die lediglich einen (33) der Dichtringe (25, 33)
des Dichtunspaketes (36) unmittelbar beaufschlagt,
wobei dieser Dichtring (33) ebenfalls auf der Kol
benstangenhalterung (32) gelagert ist, während die
Kolbenstangenhalterung (32) selbst unmittelbar über
den Zwischenring (26) den dem Kolben (2) benachbar
ten Dichtring (25) beaufschlagt.
7. Kolben-Zylindereinheit nach einem der
Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der dem
Kolben (2) zugewandte Dichtring (25) aus warmfestem,
gestreckt gewickeltem Gewebe besteht und daß der der
Hülse (20; 34) zugewandte Dichtring (24, 33) aus eng
gefaltetem gewickeltem Gewebe besteht.
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