DE4000156A1 - Wasserdichter schuh und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Wasserdichter schuh und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen wasserdichten Schuh mit
einer Brandsohle, einem Schaft und einem den Schaft aus
kleidenden Verbund mit einer wasserdichten, wasserdampf
durchlässigen Funktionsschicht und einem auf der Schuh
innenseite des Verbundes befindlichen Textilmaterial,
wobei der mit dem Verbund ausgekleidete Schaft mittels
Zwickklebens an der Brandsohlenunterseite festgezwickt
ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Schuhs.
Der Begriff Schuh ist im vorliegenden Zusammenhang um
fassend zu verstehen und umfaßt beispielsweise auch
Stiefel.
In neuerer Zeit sind Schuhe hergestellt worden, deren
Schuhschaft wasserdicht und wasserdampfdurchlässig ist.
Ein solcher Schuhschaft bleibt trotz Wasserdichtigkeit
atmungsaktiv. Es bestehen Schwierigkeiten, eine wasser
dichte Verbindung zwischen dem Schuhschaft und der daran
anzubringenden Laufsohle herzustellen.
Bei dem bekannten Klebezwickverfahren wird der Schuh
schaft mit einem Randbereich auf der Unterseite der
Brandsohle verklebt und auf diese verklebte Einheit eine
Sohle aufgebracht, die eine Zwischensohle oder direkt die
Laufsohle sein kann. Schwachstelle bei dieser Lösung sind
die Zwickklebestellen zwischen Brandsohle und Schuh
schaft, da der Zwickkleber entweder von vornherein nicht
den gesamten Übergangsbereich zwischen Schuhschaft und
Brandsohle abdichtet oder durch Biegebeanspruchungen
bei der Schuhbenutzung brüchig und damit wasserdurchläs
sig werden kann.
Mit der in der DE 37 12 901 C1 beschriebenen Methode wird
diese Problem dadurch überwunden, daß an die Unterseite
des mit dem Brandsohlenbereich verbundenen Schuhschaftes
eine Spritzform angesetzt wird, die eine zum Brandsohlen
bereich hochstehende Dichtlippenanordnung aufweist, die
beidseits der abzudichtenden Verbindungszone verläuft,
und daß in den von der Dichtlippenanordnung begrenzten
Bereich eine Schicht aus verflüssigtem, im abgehärteten
Zustand wasserdichten Material gespritzt wird. Bei dem
Einspritzvorgang dringt das flüssige Material in den ab
zudichtenden Bereich zwischen Brandsohle und Schuhschaft
ein und macht diese Verbindung wasserdicht.
Diese bekannte Methode eignet sich für Schuhe mit be
liebigem Laufsohlentyp auch für Fertigsohlen. Man ist
nicht mehr darauf angewiesen, wasserdichte Schuhe mit
einer angespritzten dicken Laufsohle beispielsweise aus
Polyurethan versehen zu müssen. Die genannte Methode er
möglicht auch die Herstellung von wasserdichten Schuhen
mit dünner Laufsohle und daher mit elegantem Aussehen.
Beim Klebezwickvorgang wird der untere Schaftbereich zur
Unterseite der an einem Leisten fixierten Brandsohle
umgeschlagen und dort verklebt. Aufgrund der Rundform
von Schuhen kommt es dabei zu Faltenbildungen und zu sich
überlappenden Mehrfachlagen von Schaftmaterial. Wird das
Zwickverfahren für einen eleganten Schuh mit dünner
Laufsohle verwendet, wird der zur Brandsohlenunterseite
umgeschlagene Schaftbereich üblicherweise glatt geschlif
fen, um vor dem Aufbringen der dünnen Laufsohle Uneben
heiten aufgrund der sich überlappenden Mehrfachlagen des
Schaftmaterials zu beseitigen. Ist das Schaftmaterial mit
einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktions
schicht ausgekleidet, besteht die Gefahr, daß beim Glatt
schleifen des auf die Brandsohlenunterseite gezwickten
Schaftmaterials die Funktionsschicht beschädigt oder zer
stört wird. Tritt dies an einer Stelle auf, die außerhalb
der Dichtlippenanordnung liegt, in welche bei der bekann
ten Methode Dichtmaterial eingespritzt wird, ist die
Wasserdichtigkeit des so hergestellten Schuhes nicht mehr
gegeben. An dieser Stelle kann Wasser, das über nicht
wasserdichtes Schaftmaterial vorgedrungen ist, die
Funktionsschicht passieren und zu dem auf der Innenseite
der Funktionsschicht befindlichen Textilmaterial ge
langen. Von dort kriecht das Wasser um den Brandsohlen
rand herum in den Innenraum des Schuhs.
Mit der vorliegenden Erfindung wird daher eine andere
Methode zur Abdichtung im Brandsohlenbereich verfügbar
gemacht.
Diese besteht bei einem erfindungsgemäßen Schuh darin,
daß die Brandsohle mindestens eine wasserdichte Lage auf
weist, und daß die Brandsohle wenigsten in ihrem Um
fangsrandbereich mit einem Dichtungskleber verklebt ist,
der das Textilmaterial des den Schaft auskleidenden Ver
bundes in dessen am Brandsohlenrand anliegenden Bereich
abdichtend durchdringt und sich bis zur Funktionsschicht
erstreckt.
Im Fall der Einlagigkeit besteht diese einzige Lage
der Brandsohle aus wasserdichtem Material. Die Brand
sohle kann aber auch mehrlagig sein, wobei mindestens
zwei Lagen der Brandsohle in ihrem Umfangsbereich mit
der Funktionsschicht verklebt sind.
Ein Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten Schuhes
mit einer Brandsohle, einem Schaft und einem den Schaft
auskleidenden Verbund mit einer wasserdichten, wasser
dampfdurchlässigen Funktionsschicht und einem auf der
Schuhinnenseite des Verbundes befindlichen Textilmate
rial, wobei die Brandsohle an einem Leisten befestigt und
dann der mit dem Verbund ausgekleidete Schaft mittels
Zwickklebers an der Brandsohlenunterseite festgezwickt
wird, besteht erfindungsgemäß darin, daß die Brandsohle
aus mindestens zwei miteinander verbundenen Lagen gebil
det wird, von denen eine, vorzugsweise die nicht zur
Schuhinnenseite weisende Lage aus wasserdichtem Material
besteht, daß die beiden Lagen der Brandsohle entlang
ihres Umfangsrandes mit einem unverbundenen Randbereich
ausgebildet werden, daß in den unverbundenen Randbereich
ein Dichtungskleber eingebracht wird und daß die unver
bundenen Ränder der Lagen, zwischen denen sich der Dich
tungskleber befindet, beim Festzwicken des Schaftes mit
derartigem Druck aneinander gedrückt werden, daß der zu
diesem Zeitpunkt flüssige Dichtungskleber über den Brand
sohlenrand hinausquellend den am Brandsohlenrand anlie
genden Bereich des Textilmaterials bis zur Funktions
schicht hin durchdringt.
Bei der erfindungsgemäßen Methode wird also beim Zwick
vorgang eine dichte Verklebung zwischen dem Brandsohlen
rand und dem am Brandsohlenrand anliegenden Verbund mit
der Funktionsschicht bewirkt. Da der Dichtungskleber das
auf der Schuhinnenseite der Funktionsschicht befindliche
Textilmaterial bis zur Funktionsschicht hin durchdringt,
kann Wasser, das auf der Unterseite der Brandsohle die
Funktionsschicht überwunden hat und bis zur inneren Tex
tilschicht, beispielsweise einem Innenfutter, vorge
drungen ist, nicht über den Brandsohlenrand hinaus in den
Schuhinnenraum hochkriechen. Der Schuhinnenraum bleibt
daher trocken.
Die Brandsohle des erfindungsgemäßen Schuhs kann man ent
weder zweilagig ausbilden, wobei die zur Schuhaußenseite
weisende Lage aus einem wasserdichten Material wie Gummi,
Polyurethan (PU), Polyvinylchlorid (PVC) und die zur
Schuhinnenseite weisende Lage aus Leder, gepreßtem Faser
material, wie es unter der Bezeichnung Texon bekannt ist,
oder ähnlichem Material bestehen kann. Die Brandsohle
kann aber auch aus drei Lagen bestehen, wobei die beiden
äußeren Lage aus atmungsaktivem Material wie Leder oder
gepreßtem Fasermaterial und die mittlere Lage aus einer
wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht
bestehen kann.
Der unverbundene Randbereich der Brandsohle, in den der
Dichtungskleber eingebracht wird, kann entweder dadurch
erhalten werden, daß man die beteiligten Lagen der Brand
sohle nur in dem innerhalb des unverbundenen Bereichs
liegenden Restbereich verklebt oder daß man nachträglich
einen unverbundenen Randbereich schafft, indem man die
beteiligten Lagen der Brandsohle in diesem Randbereich
aufspaltet. Es besteht auch die Möglichkeit, eine oder
auch beide beteiltigten Lagen der Brandsohle in dem un
verbundenen Randbereich mit verminderter Dicke auszu
bilden, indem man die betroffene Lage der Brandsohle in
dem Randbereich rampenförmig oder stufig auf geringere
Dicke schleift, fräst oder andersartig formt.
Der Dichtungskleber kann in flüssigem Zustand in den un
verbundenen Randbereich zwischen den beiden Lagen ge
spritzt werden, bevor der Zwickvorgang durchgeführt wird.
Der Dichtungskleber kann aber auch in Form einer Schnur
oder Raupe in den unverbundenen Bereich der beiden Lagen
eingebracht und für den Zwickvorgang durch Erhitzen akti
viert werden, beispielsweise mit Hilfe einer Hochfre
quenzheizeinrichtung.
Wird der Zwickvorgang durchgeführt, bei welchem der un
tere Schaftbereich mit relativ hoher Zugkraft um den die
Brandsohle haltenden Leisten auf die Brandsohlenunter
seite umgeschlagen wird, wird der unverbundene Randbe
reich der Brandsohlenlagen mit dem darin befindlichen
flüssigen oder verflüssigten Dichtungskleber so zusammen
gedrückt, daß der Dichtungskleber aus dem Randbereich der
Brandsohle herausquillt und dabei das auf der Funktions
schicht befindliche Textilmaterial bis zur Funktions
schicht hin durchdringt. Nach dem Aushärten des Dich
tungsklebers besteht dann eine wasserdichte Verbindung
zwischen dem Brandsohlenrand und dem am Brandsohlenrand
anliegenden Bereich der Funktionsschicht.
Wird in dem nicht-verbundenen Bereich der Brandsohlenla
gen für das Einbringen des Dichtungsklebers ein Kanal
gebildet, beispielsweise durch Vermindern der Dicke min
destens einer der Lagen in dem Randbereich, kann man auch
so vorgehen, daß zunächst das Schaftmaterial auf die
Brandsohlenunterseite gezwickt wird, so daß der Kanal auf
der Außenseite verschlossen wird, und daß man dann in
eine Stelle des Kanals, die beispielsweise im Fersenbe
reich des Schuhes liegt, flüssigen Dichtungskleber in
solcher Menge einspritzt, daß er den Kanal in seiner ge
samten Länge ausfüllt. Geschieht dies mit ausreichendem
Druck, wird das auf der Funktionsschicht befindliche Tex
tilmaterial im gesamten Brandsohlenumfang von dem Dich
tungskleber durchdrungen und besteht eine wasserdichte
Verbindung zwischen dem Brandsohlenrand und dem am Brand
sohlenrand anliegenden Bereich der Funktionsschicht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform bilden der Schaft,
die Funktionsschicht und ein auf der Innenseite der Funk
tionsschicht befindliches Textilmaterial, insbesondere
Schuhinnenfutter, einen Verbund oder ein Laminat.
Das Außenmaterial des Schaftes kann Leder oder Textil
material sein, das atmungsaktiv ist, um die Wirkung der
Funktionsschicht nicht zu blockieren. Die wasserdichte,
wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht besteht aus
einem mikroporösen polymeren Material. Dieses kann mit
tels irgendeines bekannten Verfahrens aus irgendeinem
polymeren Material hergestellt werden, das im wesentli
chen wasserundurchlässig ist, d. h., unter normalen at
mosphärischen Bedingungen nicht mehr als 5 Gew.-% Wasser
absorbiert, und sich zur Formung einer Funktionsschicht
folie eignet. Zur Formung einer mikroporösen polymeren
Matrix geeignete Polymere umfassen Polyolifine, wie
Polyethylen-Polypropylen-Copolymere, Polyethylen,
Terephthalate, Polycaprolactam, Polyvinylidenfluorid,
Polybutylenterephthalat, Polyestercopolymere und Poly
tetrafluorethylen. Für die Brandsohle kommen als zum
Schuhinnenraum weisende Lage beispielsweise Leder oder
Faserpreßmaterial (Texon) und als zur Schuhunterseite
weisende Lage Gummi oder Leder in Frage. Eventuell be
findet sich zwischen diesen beiden Lagen eine wasser
dichte Folie oder eine wasserdichte, atmungsaktive Funk
tionsschicht der Art, wie sie für den Schuhschaft ver
wendet wird.
Für die Laufsohle unterhalb der Brandsohle können be
liebige bekannte Materialien verwendet werden wie Leder,
Gummi, Polyurethan usw.
Als Dichtungskleber, unter dem hier auch beliebige,
gegebenenfalls handelsübliche Dichtmassen zu verstehen
sind, eignen sich beispielsweise Silikon,
reaktivierbare Kleber und Polyurethan.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht eines er
findungsgemäßen Schuhs ohne Laufsohle;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Quer
schnitt von Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine Brand
sohle, wie sie bei dem Aufbau nach den Fig.
1 und 2 verwendet wird;
Fig. 4 eine schematische Querschnittsdarstellung des
Randbereichs einer ersten Ausführungsform einer
erfindungsgemäß verwendbaren Brandsohle;
Fig. 5 eine schematische Schnittdarstellung des Rand
bereichs einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäß verwendbaren Brandsohle;
Fig. 6 eine schematische Querschnittsdarstellung des
Randbereichs einer dritten Ausführungsform
einer erfindungsgemäß verwendbaren Brandsohle;
Fig. 7 eine Darstellung für eine Ausführungsform mit
abgeschrägter einlagiger Brandsohle; und
Fig. 8 eine Darstellung für eine Ausführungsform mit
gespaltener einlagiger Brandsohle.
Fig. 1 zeigt einen schematischen Querschnitt eines
Schuhs 11, der nach der erfindungsgemäßen Methode herge
stellt worden ist, ohne Laufsohle. Der Schaft 13 des
Schuhs 11 umfaßt ein Obermaterial 15, beispielsweise aus
Leder oder Textilmaterial, das mit einem Verbund 17 aus
gekleidet ist. Der Schuh umfaßt außerdem eine mehrlagige
Brandsohle 19, die eine zum Innenbereich des Schuhs 11
weisende obere Lage 21 beispielsweise aus Leder oder
Faserpreßmaterial und eine zur (nicht dargestellten)
Laufsohle weisende untere Lage 23 aufweist, die bei
spielsweise aus Gummi oder einem anderen wasserdichten
Material besteht.
Der Schaft 13 ist mittels des bekannten Zwickverfahrens
an der Unterseite der Brandsohle 19 befestigt. Zu diesem
Zweck ist ein Zwickumschlag 25 des Schaftes 13 um den
Rand der Brandsohle 19 herum zu deren Unterseite umge
schlagen und mittels Zwickklebstoffs 27 an der Unterseite
der Brandsohle 19 festgeklebt. Zum Festzwicken wird die
Brandsohle 19 an einem (nicht dargestellten) Leisten
fixiert und wird der Zwickumschlag 25 des Schaftes 13
stramm um den Leisten herum zum Randbereich auf der
Unterseite der Brandsohle 19 gezogen und dort festge
klebt.
Die beiden Lagen 21 und 23 der Brandsohle 19 sind mit
Ausnahme eines Randbereichs 29 vollflächig miteinander
verbunden. Im Randbereich 29, der um die gesamte Brand
sohlenkontur herumläuft, befindet sich Dichtungskleber
31, der einerseits die beiden Lagen 21 und 23 im Randbe
reich der Brandsohle 19 miteinander und andererseits den
Brandsohlenrand mit dem Verbund 17 verklebt.
Die Verklebung mit dem Dichtungskleber 31 ist in der De
taildarstellung in Fig. 2 besser zu sehen. Diese zeigt
auch deutlicher den Verbund 17, der eine wasserdichte,
wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht 33 und auf deren
zur Innenseite des Schuhs weisenden Innenseite ein tex
tiles Innenfutter 35 aufweist. Vorzugsweise befindet sich
auf der zum Obermaterial 15 weisenden Seite der Funk
tionsschicht 33 eine Textilarmierung 37 zum mechanischen
Schutz der Funktionsschicht 33.
In dem Randbereich 29 der zweilagigen Brandsohle 19 ist
ein keilförmiger Spalt 39 gezeigt, der mit Dichtungskle
ber 31 ausgefüllt ist, der das Textilmaterial des Innen
futters 35 durchdringt und bis zur Funktionsschicht 33
reicht. Damit ist der am Umfangsrand der Brandsohle 19
anliegende Bereich der Funktionsschicht 33 mit der Brand
sohle wasserdicht verbunden.
Nimmt man einmal an, daß die Funktionsschicht 17 im Be
reich des Zwickumschlages 25 verletzt worden ist, bei
spielsweise beim Ebenschleifen des faltenwerfenden
Zwickumschlages 25, könnte Wasser, das entweder durch die
Laufsohle oder über das Obermaterial 15 des Schaftes 13
in den Bereich des Zwickumschlages 25 gelangt ist, dort
die Funktionsschicht 33 durchdringen und zum Innenfutter
35 gelangen. Da das Innenfutter 35 normalerweise aus Tex
tilmaterial besteht, das eine hohe Saugfähigkeit und
damit Wasserleitfähigkeit besitzt, könnte das einge
drungende Wasser über das Innenfutter 35 hinweg um den
Rand der Brandsohle 19 herum hochsteigen und in den im
Innenschuh befindlichen Bereich des Innenfutters 35 ge
langen, wenn der Dichtungskleber 31 nicht vorhanden wäre.
Der Benutzer des Schuhes bekäme nasse Füße.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Abdichtung mit dem Dich
tungskleber 31 ist aber das Textilmaterial des Innenfut
ters 35 im Umfangsbereich der Brandsohle 19 derart von
Dichtungskleber 31 durchdrungen, daß es kein Wasser mehr
leiten kann. Im Zwickbereich 25 zum Innenfutter 35 ge
langtes Wasser wird daher im Bereich des Umfangrandes der
Brandsohle 19 gestoppt und der Innenschuh bleibt trocken.
Da die Laufsohle nicht mehr dichtend wirken muß, kann sie
aus dünnem Material wie einer dünnen Ledersohle bestehen,
so daß sich mit der erfindungsgemäßen Methode auch ele
gante Schuhe wasserdicht und atmungsaktiv machen lassen.
Bringt man zwischen den beiden Lagen 21 und 23 der Brand
sohle 19 eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funk
tionsschicht an und stellt man beide Lagen 21 und 23 der
Brandsohle 19 sowie die Laufsohle aus wasserdampfdurch
lässigem Material her, erhält man einen Schuh, der nicht
nur im Schaftbereich sondern auch im Sohlenbereich at
mungsaktiv und trotzdem rundum wasserdicht ist.
Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäß geeignete mehrlagige
Brandsohle 19 in Draufsicht. In gestrichelter Form ist
eine Grenzlinie 41 gezeigt. Im Bereich innerhalb der
Grenzlinie 41 sind die beiden Lagen 21 und 23 der Brand
sohle 19 von vornherein miteinander verbunden. In dem
außerhalb der Grenzlinie 41 befindlichen Randbereich 49
sind die beiden Lagen 21 und 23 der Brandsohle 19 zu
nächst unverbunden. Im gesamten Umfangsbereich der Brand
sohle 19 ist in den Randbereich 29 Dichtungskleber 31
eingebracht.
Anhand der Fig. 4 bis 6 werden nun einige Beispiele
hierfür näher erläutert.
In Fig. 4 weisen beide Lagen 21 und 23 der Brandsohle 19
sowohl in ihrem von vornherein verbundenen Bereich 13
als auch in dem zunächst unverbundenen Randbereich 29
gleiche Dicke auf. Im Randbereich 29 sind die beiden La
gen 21 und 23 voneinander gespalten und in den Spalt 39
ist Dichtungskleber 31 eingebracht. Dies kann dadurch ge
schehen, daß man ein Spalt- oder Öffnungswerkzeug um den
Umfang der Brandsohle 19 herum führt und mit dem gleichen
Werkzeug oder einem in Bewegungsrichtung des Werkzeugs
nachfolgenden zweiten Werkzeug Dichtungskleber 31 in den
geöffneten Spalt 39 einspritzt oder eine raupen- oder
schnurförmige Dichtungskleberschnur einlegt.
In Fig. 5 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei welcher
die untere Lage 23 der Brandsohle 19 im Randbereich 29
abgeschrägt ist, um den Spalt 39 im Randbereich 29 zu
schaffen. Es kann auch die obere Lage 21 im Randbereich
29 abgeschrägt sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
beide Lagen 21 und 23 im Randbereich 29 abzuschrägen.
Ein Beispiel einer Brandsohle, deren beide Lage 21 und 23
im Randbereich 29 in ihrer Dicke vermindert worden sind,
ist in Fig. 6 gezeigt. Hier ist eine stufenförmig ver
minderte Dicke gezeigt. Die Dickenverminderung kann aber
auch keilförmig wie bei 45 in Fig. 5 sein. Ein solcher
von vornherein geöffneter Spalt 39 empfiehlt sich bei
spielsweise, wenn zunächst das Schaftmaterial um die
Brandsohle 19 herum gezwickt wird und man dann in den
Kanal, der durch den vom Schaftmaterial begrenzten Spalt
39 gebildet wird, von einer Stelle aus, die sich bei
spielsweise im Fersenbereich des Schuhs befindet, Dich
tungskleber 31 einspritzt, um den Kanal im gesamten Um
fangsbereich der Brandsohle 19 mit Dichtungskleber 31 zu
füllen.
Die Brandsohle kann auch aus einlagigem wasserdichten
Material bestehen. In diesem Fall wird die Brandsohle 19
in dem umlaufenden Randbereich 29 gespalten für die Auf
nahme des Dichtungsklebers. Oder sie wird in dem Randbe
reich 29 auf geringere Dicke gebracht. Diese Ausführungs
arten sind in den Fig. 8 bzw. 7 skizzenhaft darge
stellt.
Claims (16)
1. Wasserdichter Schuh mit einer Brandsohle (19), einem
Schaft (13) und einem den Schaft auskleidenden Verbund
(17) mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht (33) und einem auf der Schuhinnenseite
des Verbundes (17) befindlichen Textilmaterial (35), wo
bei der mit dem Verbund (17) ausgekleidete Schaft (13)
mittels eines Zwickklebstoffs (27) an der Brandsohlen
unterseite festgezwickt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle (19) mindestens eine wasserdichte Lage
(23) aufweist und daß die Brandsohle (19) mindestens in
ihrem Umfangsrandbereich (29) mit einem Dichtungskleber
(31) verklebt ist, der das Textilmaterial (35) in dessen
am Brandsohlenrand anliegendem Bereich abdichtend durch
dringt und sich bis zur Funktionsschicht (33) erstreckt.
2. Schuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle (19) mindestens zweilagig ist und
daß mindestens zwei Lagen (21, 23) der Brandsohle (19)
mit der Funktionsschicht (33) verklebt sind.
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle (19), im Fall einer mehrlagigen
Brandsohle (19)
mindestens eine der beiden Lagen (21, 23) der Brand
sohle (19), die in ihrem Umfangsrandbereich (29) mittels
des Dichtungsklebers (31) miteinander und mit dem Schaft
(13) verklebt sind, in dem Umfangsrandbereich (29) eine
verminderte Dicke (45) aufweist.
4. Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten
Schuhs (11) mit einer Brandsohle (19), einem Schaft (13)
und einem den Schaft (13) auskleidenden Verbund (17) mit
einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktions
schicht (33) und einem auf der Schuhinnenseite des Ver
bundes (17) befindlichen Textilmaterial (35), wobei die
Brandsohle (19) an einem Leisten befestigt und dann der
mit dem Verbund (17) ausgekleidete Schaft mittels Zwick
klebstoffs (27) festgezwickt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle (19) aus wasserdichtem Material be steht, daß die Brandsohle (19) entlang ihres Umfangs randes mit einem Randbereich (29) mit verminderter Dicke oder mit einem umlaufenden Spalt ausgebildet wird,
daß in den umlaufenden Spalt oder den Randbereich (29) verminderter Dicke ein Dichtungskleber (31) eingebracht wird,
und daß auf den mit dem Dichtungskleber (31) versehenen Randbereich (29) beim Festzwicken des Schaftes (13) ein derartiger Druck ausgeübt wird, daß der zu diesem Zeit punkt flüssige Dichtungskleber (31) über den Brand sohlenrand hinausquellend den am Brandsohlenrand an liegenden Bereich des Textilmaterials (35) bis zur Funktionsschicht (33) hin durchdringt.
daß die Brandsohle (19) aus wasserdichtem Material be steht, daß die Brandsohle (19) entlang ihres Umfangs randes mit einem Randbereich (29) mit verminderter Dicke oder mit einem umlaufenden Spalt ausgebildet wird,
daß in den umlaufenden Spalt oder den Randbereich (29) verminderter Dicke ein Dichtungskleber (31) eingebracht wird,
und daß auf den mit dem Dichtungskleber (31) versehenen Randbereich (29) beim Festzwicken des Schaftes (13) ein derartiger Druck ausgeübt wird, daß der zu diesem Zeit punkt flüssige Dichtungskleber (31) über den Brand sohlenrand hinausquellend den am Brandsohlenrand an liegenden Bereich des Textilmaterials (35) bis zur Funktionsschicht (33) hin durchdringt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Brandsohle (19) mit mindestens zwei miteinander verbundenen Lagen (21, 23) verwendet wird, von denen eine aus wasserdichtem Material besteht,
daß die beiden Lagen (21, 23) entlag des Umfangrandes mit einem unverbundenen Randbereich (29) ausgebildet werden,
daß der Dichtungskleber (31) in dem unverbundenen Rand bereich (29) eingebracht wird,
und daß die unverbundenen Ränder der Lagen (21, 23) zwischen denen sich der Dichtungskleber (31) befindet, beim Festzwicken des Schafts (13) bis zum Hervorquellen des Dichtungsklebers (31) aus dem Randbereich (29) an einander gedrückt werden.
daß eine Brandsohle (19) mit mindestens zwei miteinander verbundenen Lagen (21, 23) verwendet wird, von denen eine aus wasserdichtem Material besteht,
daß die beiden Lagen (21, 23) entlag des Umfangrandes mit einem unverbundenen Randbereich (29) ausgebildet werden,
daß der Dichtungskleber (31) in dem unverbundenen Rand bereich (29) eingebracht wird,
und daß die unverbundenen Ränder der Lagen (21, 23) zwischen denen sich der Dichtungskleber (31) befindet, beim Festzwicken des Schafts (13) bis zum Hervorquellen des Dichtungsklebers (31) aus dem Randbereich (29) an einander gedrückt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Lagen (21, 23) der Brandsohle (19) zu
nächst unter Freilassung des unverbundenen Randbereichs
(29) miteinander verklebt werden und vor dem Zwickvorgang
der Dichtungskleber (31) in den unverbundenen Randbe
reich (29) eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle oder gegebenenfalls die beiden Lagen
(21, 23) der Brandsohle (19) zunächst in ihrem Rand
bereich (29) in einen unverbundenen Zustand gespalten
wird bzw. werden, bevor der Dichtungskleber (31) in den
Randbereich (29) eingebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle (19) in dem Randbereich (29) bzw.
von den beiden Lagen (21, 23) der Brandsohle (19)
mindestens eine in dem Randbereich (29) auf eine ver
ringerte Dicke (45) gebracht wird, so daß bei
Mehrlagigkeit im Randbereich (29) zwischen den beiden
Lagen (21, 23) ein Spalt (39) bleibt.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 4
bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Randbereich (29) verminderter Dicke der
Brandsohle (19) bzw. in den unverbundenen Randbereich
(29) zwischen den beiden Lagen (21, 23) der Brandsohle
(19) flüssiger Dichtungskleber (31) auf- bzw. eingebracht
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaft (13) vor dem Einbringen von Dichtungskle
ber (31) um die Brandsohlenunterseite herum gezwickt und
dann in den Kanal, der durch den vom Schaftmaterial ge
schlossenen Spalt (39) gebildet wird, flüssiger Dich
tungskleber (31) eingespritzt wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis
8,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Randbereich (29) verminderter Dicke der
Brandsohle (19) bzw. in den unverbundenen Randbereich
(29) zwischen den beiden Lagen (21, 23) der Brandsohle
(19) ein schnurförmiger Dichtungskleber (31) eingelegt
und für den Verklebevorgang klebeaktiviert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der schnurförmige Dichtungskleber zur Klebeaktivie
rung mittels Hochfrequenzenergie erhitzt wird.
13. Schuh oder Verfahren nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Textilschicht (35) ein Innenfutter des Schuhes
(11) bildet.
14. Schuh oder Verfahren nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle (19) auf der Schuhaußenseite eine
gummiartige Außenlage (23) und auf der Schuhinnenseite
eine Lage (21) aus Leder oder Preßfasermaterial aufweist.
15. Schuh oder Verfahren nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle auf der Schuhaußenseite und auf der
Schuhinnenseite je eine Lage (21, 23) aus wasserdampf
durchlässigem Material und dazwischen eine Funktions
schicht aus wasserdichtem, wasserdampfdurchlässigem
Material aufweist.
16. Schuh oder Verfahren nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Obermaterial (15) des Schaftes (13), die Funk
tionsschicht (33) und die auf der Innenseite der Funk
tionsschicht (33) befindliche Textilschicht (35) einen
Verbund bilden.
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