DE399635C

DE399635C - Vorrichtung zum Einfuehren von Heilmitteln in Tiere

Info

Publication number: DE399635C
Application number: DEA36243D
Authority: DE
Original assignee: Arslan & Cia
Current assignee: Arslan & Cia
Priority date: 1921-09-11
Filing date: 1921-09-11
Publication date: 1924-07-24
Also published as: NL20293C; CH101510A

Description

Vorrichtung zum Einführen von Heilmitteln in Tiere. Es sind bereits Vorrichtungen zum Behandeln von Tierkrankheiten bekannt, bei welchen das Heilmittel mittels Preßluft aus einem Vorratsbehälter an den in das erkrankte Tier einzuführenden Eingebeteil zugeleitet wird. Es ist dabei in vielen Fällen nötig, einzelne Heilmittel für sich oder abwechselnd und hintereinander oder auch gemeinsam zu gleicher Zeit in verschiedener Weise, z. B. durch Einführung in das Maul behufs Zerkauens oder Einatmens, anzuwenden. Die Eingebeteile mußten bisher zu diesem Zweck aus den Befes;txgungsteilen am Kopf des Tieres abgenommen und durch die anderen ersetzt werden, wobei auch die Heilmittelbehälter von Hand oder sonstwie gehalten werden mußten, so daß die Behandlung unbequem war. Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß das Heilmittel durch ein Paar von Leitungsschläuchen zugeführt wird, an deren freien Enden auswechselbar die Eingebeteile für das Maul und die Nasenlöcher angeschlossen werden können, wobei ein Behälter mit zwei Leitungsschläuchen oder zwei Behälter mit je einem Leitungsschlauch oder sämtliche drei Behälter sowie die Eingebeteile durch einen Zaum zusammengehalten werden. Einen Zaum zum Einführen von Heilmitteln zu benutzen, wird hierbei gleichfalls als an sich bekannt, vorausgesetzt.
Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsformen. Abb. i und 2 zeigen die Vorrichtung mit drei bzw. zwei Behältern.
Abb. 3 bis 7 zeigen Einzelheiten.
Bei der Ausführungsform nach Abb. i sind an Bändern i, welche zu einem um den Kopf des Tieres umzulegenden Zaum zusammengeordnet sind, drei Beutel e angeordnet, und zwar je einer an jeder Seite des Stirnbandes und einer an der Vorderseite, welche zur Aufnahme von Meßbehältern (Abb. 3, 4) dienen, die aus Glas usw. bestehen und das Heilmittel in flüssigem Zustande enthalten. In jeden Behälter münden zwei Rohre 4 ein, welche zum Fördern der Flüssigkeit dienen und Verbindungsstellen 5 besitzen, auf welche je ein Leitungsschlauch 7 aus Gummi aufgesetzt werden kann, welch letzterer mit den Eingebeteilen verbunden werden kann, die in das Maul bzw. die Nasenlöcher eingeführt werden sollen. Außerdem münden in den oberen Teil jedes Behälters ein oder zwei Rohre 4a ein, welche eine Verbindungsstelle 8 besitzen, auf welche der zu der bzw. den Luftpumpen 12 führende Gummischlauch 9 aufgesetzt werden kann. Die Gummischläuche 9 einzelner Behälter münden in gabelförmige Rohre io aus, welch letztere durch das Rohr i i mit der Luftpumpe 12 in Verbipdung stehen.
Die Gummischläuche 7 aus dem mittleren Behälter 2 sind an freien Enden mit kurzen Knierohren 6a in auswechselbarer Weise verbunden, die in kugelförmige Spritzdüsen 6 ausmünden, welche in die Nasenlöcher eingeführt werden können. Die Gummischläuche 7 aus den beiden seitlichen Behältern 2 sind mittels kurzer Knierohre 2o an Schraubennippel 18 angeschlossen, in welche die beiden Enden eines gebißähnlich gekrümmten mit Lochungen versehenen Spritzrohres 15 einschraubbar sind. Das Rohr 15 paßt sich der Krümmung des Gaumens an und dient zur Spülung dieses letzteren. Das Rohr 15 ist abnehmbar an zwei Seitenstangen 14 befestigt, welche einen Bestandteil des Zaumes bilden und (Abb. 7) mit Schlitzen i 4a und 14b zwecks Einlegens der Befestigungsriemen sowie mit Löchern 14c versehen sind, in welche die Enden des Rohres 15 einstellbar befestigt werden. Es ist ersichtlich, daß mittels dieser Vorrichtung der Gaumen und die Nasenlöcher getrennt oder gleichzeitig mit dem durch die Luftpumpe bzw. Luftpumpen 12 zwangläufig zugeführten Heilmittel behandelt werden können.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 2, bei welcher nur zwei seitliche Behälter 2 vorgesehen sind, können die Gummischläuche 7 abwechselnd mit den Spritzdüsen 6 (wie punktiert gezeichnet) oder mit Knierohren 6,2 verbunden werden, welche an ein in die Löcher 14c der Stangen 14 einsteckbares Gebißrolir 6o angeschlossen sind.
Der Behälter ist in Abb. 3, 4 in Vorder- und Seitenansicht dargestellt, während Abb.5, 6 den Schnitt und die Draufsicht des Behälterhalses zeigen. i9 ist der an dem Behälter befestigte Hals, auf dessen Gewindeteil eine abnehmbare Kappe 2 i aufgeschraubt ist. Die Kappe 2 i besitzt zwei Anschlüsse 4 und 4a, der letztere zwecks Verbindung mit einer Pumpe durch den Kanal 40- und der andere 4. zwecks Verbindung mittels des Rohres 40 mit den verschiedenen Eingebeteilen, wie Düsen, Kaubehälter usw.
Die Vorrichtung kann ebenfalls als Inhalator für die Atmungsorgane verwendet werden, wenn in dem oberen Teil des Rohres 40 eine Öffnung vorgesehen wird, so daß eine Zerstäubung eintritt, während beim Schließen dieser Öffnung die Flüssigkeit strahlförmig gefördert wird. Der Behälter kann auch mit Dämpfe entwickelnden Stoffen gefüllt werden.
Durch die unmittelbare Einwirkung des Heilmittels auf die Maul- und Nasenschleimhäute sowie auf die Atmungsorgane tritt eine bedeutend raschere und zuverlässigere Wirkung ein, als wenn die Heilmittel innerlich angewendet werden und erst die Verdauungsorgane durchlaufen müssen.
Der Vorteil der Vorrichtung besteht ferner in dem bequemen Ersatz der einzelnen Eingebeteile, ohne die ganze Anordnung ändern zu müssen.

Claims

PATENTANSPRUCH Vorrichtung zum Einführen von Heilmitteln in Tiere, bei welcher das Heilmittel mittels Preßluft aus einem Vorratsbehälter dem in das Tier einzuführenden Eingebeteil zugeleitet wird, gekennzeichnet durch ein Paar zum Einführen der Heilmittel dienende Leitungsschläuche, an deren freien Enden auswechselbar die Eingebeteile für das Maul und die Nasenlöcher angeschlossen werden können, und durch einen den oder die Behälter sowie die Eingebeteile zusammenhaltenden Zaum.