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Holzwand aus Derbholzstangen. Die Herstellung der Umfassungswände
der sogenannten Blockhäuser erfolgt bekanntlich in der Weise, daß starke, mehr oder
weniger bearbeitete Langnutzhölzer iibereinandergeschichtet und die freien Enden
durch irgendwelche Konstruktionsmittel miteinander verbunden werden. Die heutige
wirtschaftliche T=age hat es mit sich gebracht, daß die hierfür erforderlichen starken
Langnutzhölzer 0rart im Preise gez;tiegeit sind, daß: sie als Baustoffe für Holzhäuser
eine rationelle Vertvendung nicht mehr finden können.
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Bei der Holzwand nach der vorliegenden Erfindung kommen an Stelle
starker Langnutzhölzer Derbholzstangen zur Verwendung, worunter man Stangen versteht,
welche einen Durchmesser von 7 bis i.4 cm haben, gemessen t ni oberhalb des Hiebes.
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Die Verwendung von Derbholzstangen für die Herstellung kleiner Holzbauten
bietet allerdings an und für sich nichts Neues mehr. Diese bekannten Holzbauten
konnten aber nicht als ein vollwertiger Ersatz für die benannten Blockhäuser angesehen
werden. Zunächst war es infolge der geringen Stärke und der dämit verbundenen geringen
Widerstandsfähigkeit der Stangen gegen Durchbiegung ausgeschlossen, durchlaufend
glatte und tragfähige Umfassungsw nde von gro-. ßerer Länge, wie dies bei der Verwendung
von Langnutzhölzern möglich ist, durch einfaches übereinandersch .fichten herzustellen,
weil die nur an den Enden eingelagerten schiwachen ,Stangen sich nach außen oder
innen dürchbogen oder sich ganz aus ihren Lagerungen herauszogen. Man half sich
dadurch, d'aß man die Stangenhölzer zwischen starken Doppelständern, welche im Erdboden
in kurze-i Zwischenräumen verankert wurden, übereinander einlagerte. Weiter gelang
es nicht, bei den bekannten Stan:genholzwänden eine einwandfreie Fugendichtung,
welche bei Holzhäusern für Wohnzwecke unbedingt vorhanden sein muß, zu erreichen,
trotz der Zwischenlagen von Moos oder sonstigem Dichtungsstoff zwischen den einzelnen
Stangen. Schließlich war auch die Ableitung von Schlagwasser sehr mangelhaft.
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Diese Übelstände bei Stangenholzwänden werden nun bei der Holztvand,
aus Derbholzstangen nach der vorliegenden Erfindung dadurch beseitigt, daß erfindungsgemäß
die benachbarten, durch Besäumen mit A.uflagerflächen versehenen, übereinandergeschichteF-ten
Derbholzstangen
auf ihrer gesamten Länge durch durchlaufendes Bandeisen oder ein gleichwertiges
Glied miteinander verbunden sind, welches in vorbereitete, einander gegenüber und
zur Auflagerfläche senkrecht stehende Sägeschlitze eingepreßt ist.
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Durch einen solchen Aufbau der Holzwand aus Derbholzstangen wird erreicht,
daß die verhältnismäßig kleinen Widerstandsmomente gegen Durchbiegung der einzelnen,
die Wand bildenden Derbolzstangen zu einem Gesamtwiderstands,moment zusammengefaßt
werden, welches so groß ist, daß die nur an den freien Enden durch Einlagerung eingespannte
Wand eine gehörige Standfestigkeit aufweist, um als tragfähige Wand zu dienen, also
bei Belastung weder nach außen noch nach innen durchbiegt. Außerdem wird noch nebenher
der Vorteil einer einwandfreien Fugendlichtung erreicht. Die Einschnitte tragen
auch dazu bei, das Arbeiten des Holzes und somit eine Riissebildung und ein Werfen
des Holzes erheblich herabzumindern.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i die Verbindung der übereinandergeschichteten
Derbholzstangen gezeigt, während Abb.2 die Eckverbindung einer Umfassungswand veranschaulicht.
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Für die Herstellung einer Holzwand nach der Erfindung werden die Derbholzstangen
a. in der Weise vorbereitet, d'aß durch Besäumen zwei einander gegenüberliegende
Auflagerflächen b geschaffen werden, die möglichst parallel laufen, so daß sich
annähernd ein gleichmäßig durchlaufender Querschnitt ergibt. Hierauf werden zwei
einander gegenüber und zu den Auflagerflächen b senkrecht stehende Sägeschlitze
c auf der gesaniten Stangenlänge gezogen. Dies geschieht in der Weise, daß die Derbholzstangen
zunächst auf dem Schlitten einer Kreissäge durch Anschläge, Klammern, Keile o. dgl.
gerade gerichtet und festgespannt wird und alsdann mit der Kreissäge der durchlaufende
Schlitz eingeschnitten wird. Dieses Arbeitsverfahren ermöglicht es, selbst etwas
krumme Stangen mit einem durchlaufenden, bei gerichteter Stange geraden Sägeschlitz
zu versehen. Beim Einziehen der Sägeschlitze ist darauf Bedacht zu nehmen, daß der
Schlitz den Splint des Holzes nicht berührt.
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Beim Übereinanderschichten zur Bildung einer Wand werden die Stangen
'auf der ganzen Länge durch durchlaufendies Bandeisen miteinander verbunden, und
zwar in der Weise, (111.i ztin:icli#,t iii den ()hei liegenden Einschnitt c das
Bandeisen d eingepreßt und die darüber kommende Stange mit ihrem unteren Einschnitt
in das Bandeisen, welches aus dem Einschnitt der unteren Stange herausragt, hineingedrückt
wird. Das Einziehen des Bandeisens in den Sägeschlitz bietet keinerlei Schwierigkeiten.
Beim Eindrücken der oberen Stange mit ihrem unteren Schlitz in das bereits verlegte
Bandeisen wird am zweckmäßigsten an dem einen Stangenende begonnen; nach und nach
wird dann die Stange bis zum anderen Ende eingedrückt. Hierdurch wird erreicht,
das selbst etwas krumme Stangen, die in der oben beschriebenen Weise mit einem durchlaufenden
Sägeschlitz versehen worden sind, beim Auflagern leicht wieder gerade gerichtet
werden.
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Die freien Enden der Stangen werden durch Überblatten oder in sonstiger
bekannter Weise mit den im Winkel dazu liegenden Stangen verbunden.
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Es ist zweckmäßig, die Einschnitte für das verbindende Bandeisen möglichst
nahe dein äußeren Rande der Stange vorzusehen; wird außerdem die eine Kante mit
einer Abfassung versehen, welche möglichst dicht an den Einschnitt heranreicht,
so wird nebenher der Vorteil geschaffen, d'aß das Regenwasser nicht in die Fugen
eindringen kann, sondern durch das Bandeisen, welches fest in den Einschnitten liegt,
am Eindringen gehindert und durch die Abfassung abgeleitet wird, und zwar von Holz
zu Holz bis auf das Erdreich, wodurch eine Fäulnishildung verhindert und dadurch
die Dauerhaftigkeit des Holzes erhöht wird. Zweckentsprechend ist es auch. das unterste
Holz in bekannter Weise mit einem Wasserablaufblech zu versehen, uni das Fundament
vor eindringender Feticlitigkeit zu schützen. Weiter kann die Wand in an sich bekannter
Weise innen, nachdem sie mit einem Drahtgeflecht bespannt ist, finit Strohlehm o.
dgl. beworfen und dann abgeputzt werden.