DE399313C

DE399313C - Verfahren zur Herstellung desinfizierender Kaumassen

Info

Publication number: DE399313C
Application number: DET27742D
Authority: DE
Original assignee: CARL THIEME DR
Current assignee: CARL THIEME DR
Priority date: 1923-05-18
Filing date: 1923-05-18
Publication date: 1924-07-22

Description

Verfahren zur Herstellung desinfizierender Kaumassen. Nach vorliegender Erfindung werden aus Kautschuk desinfizierende Kaumassen in der Weise gewonnen, daß Kautschuk mit Hilfe von Mentholestern in eine halbfeste Lösung übergeführt wird, die sich auswalzen läßt. Aus der ausgewalzten Masse lassen sich Stücke herstellen, die eine für Kaupastillen geeignete Größe besitzen.
Es sind bereits Kaumassen aus Kautschuk mit den üblichen weichmachenden Zusätzen und Menthol als Aromaticum oder Desinfiziens bekannt. Verwendet man das Menthol in Mengen; die einen sicheren therapeutischen Effekt herbeiführen, so zeigt sich, daß das Menthol aus viereckigen oder runden Pastillen heraussublimiert. Schon nach kurzer Lagerung sind solche Pastillen mit einer Schicht von Menthol überzogen, die ein starkes Bxennen auf den Schleimhäuten erzeugt und ganz bitter schmeckt.
Man hat bisher hoch nie soviel Menthol angewandt, daß dies allein genügt hätte, den festen, zähen Kautschuk in eine kaubare Masse überzuführen. Die Leichtflüchtigkeit und der scharfe Geschmack des Menthols verbieten auch ohne weiteres eine solche Anwendung, ganz abgesehen davon, daß nach Maßgabe der Verdunstung des Menthols die Konsistenz der ursprünglich halbfesten Mischung sich verändert.
Im Gegensatz dazu zeigen die Mischungen des Kautschuks mit Mentholestern auch bei Verwendung recht bedeutender Estermengen einen milden Geschmack, entmischen sich nicht und erzeugen beim Durchkauen weder Brennen noch unangenehme Reizerscheinungen auf den Schleimhäuten. Es empfiehlt sich, diesen halbfesten Mischungen zwecks Erleichterung des Auswalzens und Vermeidung des Aneinanderhaftens in bekannter Weise indifferente Dispersionsmittel, z. B. kohlensauren Kalk, beizugeben. Da eine solche Masse während des Kauens infolge der allmählichen Herauslösung des Mentholesters durch den Speichel klebrig wird, gibt man der Kaumasse zweckmäßig in bekannter Weise noch etwas im Speichel unlösliches Wachs hinzu. Beispiel. i Teil Kautschuk wird mit i Teil Milchsäurementhylester auf dem Wasserbade erwärmt, bis homogene Lösung eingetreten ist. In diese Mischung wird ein Teil kohlensaurer Kalk und bis zu einem Teile Wachs eingerührt. Nach dem Erkalten wird die Masse ausgewalzt und in Stücke von geeigneter Größe zerlegt.
Es können den Kaupastillen, die eine langwährende Inhalation von Mentholester garantieren, auch noch andere pharmazeutisch wirksame Stoffe, wie Emser Salz, Formaldehydverbindungen usw. beigemischt werden,

Claims

PATENT-ANSPRUCFI; Verfahren zur Herstellung desinfizierender Kaumassen, dadurch gekennzeichnet, daß Kautschuk mit Hilfe von Mentholestern in eine halbfeste auswalzbare Masse übergeführt und diese in Stücke von für Kaupastillen, geeigneter Größe zerlegt wird.