DE3990972C2 - - Google Patents
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- C12N15/09—Recombinant DNA-technology
- C12N15/63—Introduction of foreign genetic material using vectors; Vectors; Use of hosts therefor; Regulation of expression
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- C12N15/09—Recombinant DNA-technology
- C12N15/10—Processes for the isolation, preparation or purification of DNA or RNA
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Biotechnologie
und betrifft insbesondere einen neuen Phagen-Vektor zur
Substitution von λSK15 zwecks Konstruktion von Bibliotheken
von kDNA-Strukturgenen gemäß Patentanspruch.
Die Konstruktion von Bibliotheken von kDNA-Strukturgenen ist
eine der wichtigsten Stufen bei der Untersuchung der Struktur
und Funktion von Genen sowohl in molekularbiologischer
als auch in biotechnologischer Hinsicht. Bisher besonders
bekannt geworden sind im Zusammenhang mit der Konstruktion
von Bibliotheken von kDNA-Strukturgenen die λ-Vektoren
λgt10 und λgt11 (Huynk T. V., Young R. A., Davis R. W., "DNA
cloning", Ed. D. M. Glover, IRL Press, Oxford, 1985, S. 49-
78).
Neben einer Reihe von Vorteilen weisen diese Vektoren jedoch
auch wesentliche Nachteile auf. Im Falle λgt11 ist es
der hohe Grad nichtrekombinierter Phagen und im Falle von
λgt10 das Fehlen der Expression. Der gemeinsame Nachteil
dieser Vektoren besteht in der Konstruktion von Bibliotheken
unter ausschließlicher Verwendung nur der Restriktase EcoRI.
Das verhindert die Konstruktion von Bibliotheken unter
Verwendung bequemerer und modernerer Techniken ohne Anwendung
von Methylasen mit gerichteter Klonung 5′→3′ kDNA
unter teilweisem Auffüllen der klebrigen Enden.
Zur Beseitigung dieser Nachteile wurden die Vektoren
λgt18/19 (Han J. H., Stratowa C., Rutter W. J., Biochemistry,
1987, v. 26, S. 1617-1625) und λgt22 konstruiert (Han J. H.,
Rutter W. J., Nucl. Acids Res., 1987, 15, S. 6304). Diese
Vektoren gehören jedoch zum klassischen, traditionellen Typ
und es ist für die weitere Arbeit unter Insertion von kDNA
(Restriktasekartierung, Sequenzierung) notwendig, diese zu
Plasmid-Vektoren oder Vektoren auf der Grundlage von M13 zu
subklonieren.
Ein neuer Typ von Vektoren, der es ermöglicht, die Vorteile
der drei Haupttypen von Vektoren zu vereinen, die in der
Gentechnik zur Anwendung kommen, und zwar der λ-Phagen, M13
und Plasmide, ist der Vektor λZAP (Werbung "Stratagene",
USA).
Der Vektor λZAP ermöglicht die Konstruktion von Bibliotheken
von kDNA-Genen unter Verwendung vieler Restriktasen,
wobei für einen Teil von ihnen die Technik des teilweisen
Auffüllens der klebrigen Enden angewandt werden kann.
Alle oben aufgezählten Vektoren weisen jedoch neben den
einzelnen Vorteilen auch eine Reihe von gemeinsamen und
äußerst wesentlichen Nachteilen auf.
Alle diese Vektoren sind Insertionsvektoren. Dies sind gut
replizierbare und lebensfähige Vektoren. Inseriert man in
sie kDNA-Inserte, führt dies zu einer Verlängerung des DNA-
Phagen, wodurch die für die Vermehrung dieses Phagen optimale
Struktur gestört wird. Dabei gilt, daß mit zunehmender
Größe des kDNA-Inserts und mit zunehmender Annäherung der
Größe der DNA eines rekombinierten Phagen an die maximal
mögliche Größe des Phagen λ dessen Replizierbarkeit und
Stabilität abnehmen. Dies hat zwei unerwünschte Erscheinungen
zur Folge. Erstens kommt es bei der Amplifikation einer
Bibliothek rasch zur Veränderung ihrer Repräsentanz, so daß
viele Gene lediglich bei der ersten Aussaat der Bibliothek
tatsächlich isoliert werden können. Dieser Umstand wirkt
sich bei der kommerziellen Herstellung repräsentativer kDNA-
Bibliotheken stark negativ aus. Zweitens kommt es bei der
Konstruktion von kDNA-Bibliotheken zu einem starken Druck
zugunsten kleinere Inserte enthaltender rekombinierter
Phagen mit allen sich daraus ergebenden negativen Folgen.
Mit diesem Umstand hängt noch das Problem der "falschen"
Rekombinanten zusammen, d. h. von Ausgangsphagen, in die
Linker-Sequenzen eingebaut wurden. Phänotypisch sehen diese
"falschen" Rekombinanten wie echte aus und erschweren dadurch
erheblich sowohl die Bewertung der Repräsentanz der
erhaltenen Bibliothek als auch die weitere Arbeit mit ihr.
Keiner der vorliegenden Vektoren ermöglicht die Lösung
dieses Problems. Die dafür verwendeten Techniken sind von
rein biochemischer Art (sorgfältigere Reinigung der kDNA,
Dephosphorylierung und teilweises Auffüllen der klebrigen
Enden), sind mit zusätzlichen Prozeduren verbunden und
weisen neben Vorteilen auch Nachteile auf. Sie ermöglichen
daher keine grundsätzliche Lösung dieses Problems.
Alle oben erwähnten Vektoren, mit Ausnahme von λgt10 verhindern
die Selektion gegenüber den Ausgangsphagen, was zu
einem niedrigen Prozentsatz an rekombinierten Phagen in der
erhaltenen Bibliothek mit den entsprechenden negativen
Folgen führt (zusätzlicher Zeit-, Arbeits- und Materialaufwand).
Andererseits ermöglicht der Phage λgt10 nicht die
Expression von kDNA, was in bestimmten Fällen von entscheidender
Bedeutung sein kann. Die in anderen Vektoren realisierbare
Expression der kDNA ist jedoch deshalb von Nachteil,
weil es dadurch in bestimmten Fällen zur Zerstörung
der Zelle kommt und daher bestimmte kDNA-Sequenzen nur in
nicht expremierbaren Vektoren geklont werden können. Dieser
Umstand führt zwangsläufig zur Konstruktion der Bibliotheken
von kDNA-Genen sowohl in exprimierbaren als auch nicht
exprimierbaren Vektoren, da die Wirkung des zu klonenden
Gens auf E. coli-Zellen nicht vorhersagbar ist. In keinem
einzigen der vorliegenden Vektoren kann eine Bibliothek von
kDNA-Genen unter Verwendung der Restriktase BamI hergestellt
werden, weshalb es auch nicht möglich ist, die feinspaltenden
Restriktasen Sau 3AI und MboI zu
verwenden, die es in vielen Fällen gestatten würden, Bibliotheken
ohne Anwendung von Linkern zu konstruieren. Außerdem
ermöglicht die Klonung am BamI-Site die Vereinigung der
Vorteile beider Methoden, und zwar unter Umgehung von Methylasen
und unter teilweisem Auffüllen der klebrigen Enden.
Außer dem genannten Vektor ermöglichen die Vektoren λgt18,
λgt19, λgt22 und λZAP nicht die Bewertung des Prozentsatzes
an rekombinierten Phagen in der erhaltenen Bibliothek
aufgrund des Phänotyps oder die Bewertbarkeit ist sehr erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen Phagen-
Vektor zu entwickeln, der die Selektion gegenüber nicht
rekombinierten Phagen sowie gegenüber "falschen" Rekombinanten
und Teilrekombinanten ermöglicht, im selben System eine
Expression des vorliegenden Gens zu erzielen, beliebige
Markierungen an den Enden des geklonten Gens einzuführen,
das zu vermehrende Gen auf einfache Weise unter Anwendung
der PCR-Technik zu amplifizieren, den Gehalt an Rekombinanten
in der Gesamtpopulation zu bestimmen, schnell und effektiv
einen Vektor aus der Phagen- in die Plasmid-Form bzw.
die einsträngige Form zu überführen.
Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß ein Phagen-Vektor zur
Substitution von λSK15 zwecks Konstruktion von Bibliotheken
von kDNA-Strukturgenen beansprucht wird, der eine Größe von
51 200 Nukleotid-Paaren aufweist und zusammengesetzt ist
aus:
- - Cos - Sal I-DNA-Fragment des Phagen λEMBL3 - linker Arm mit einer Größe von 20 300 Nukleotid-Paaren;
- - Sal I - Hind III - Fragment des Kanamyzin-Resistenzgens mit einer Größe von ca. 500 Nukleotid-Paaren;
- - Hind III - Hind III - Fragment des Phagen λ mit einer Größe von 2000 Nukleotid-Paaren;
- - Hind III - Sal I - Fragment des Kanamyzin-Resistenzgens, mit einer Größe von ca. 1000 Nukleotid-Paaren;
- - Sal I - Bgl II - Fragment eines DNA-Phasmids SK2A mit einer Größe von 3800 Nukleotid-Paaren, wobei durch Auffüllen der EcoRI-Site zerstört wird; das erwähnte Phasmid SK2A wurde aus dem Vektor SK18 konstruiert, der aus DNA- Fragmenten des Phagen λ, des Phagen M13 und dem Kosmid pH C79 gewonnen wurde;
- - Bam I - Bam I - des DNA-Fragments des Phagen λEMBL3 mit einer Größe von 13 700 Nukleotid-Paaren;
- - Bam I - Bgl II - DNA-Fragment des erwähnten Phasmids SK2A mit einer Größe von 700 Nukleotid-Paaren, wobei durch Auffüllen der Sal I-Site zerstört wird;
- - Sal I - cos - des DNA-Fragments des Phagen λEMBL3 - linker Arm mit einer Größe von 9200 Nukleotid-Paaren;
- - Stellen der möglichen Insertion einer Fremd-DNA nach den
Erkennungs-Sites für die Restriktasen EcoRI und BamI; die
Vektorengröße beträgt 200 bis 15 400 Nukleotid-Paare;
weist das Spektrum der Wirte der Stämme von Escherichia
coli auf:
LE392=F; hsd R 514 (r , m ), sup E44, sup F58, lac YI Oz (lac I ZY) 6, gal K2, gal T22, met B1, trpR55, j.M.109= recA1, ΔIac pro, end A1, gyr A96, thi-1, hsd R17, sup E44, rel AI, F′, tra D D36, pro Ab⁺, lac Iq, Z ΔM15, Q359=hsd Rk-, hsd Mk+, sup F, ⌀ 80, P2; hinterlegt am 21.07.1989 bei der all-Unionssammlung für industrielle Mikroorganismen des USSR-Forschungsinstitutes für Genetik und industrielle Mikroorganismen-Züchtung und eingetragen unter pH Nr. 688.
Der beanspruchte Vektor ermöglicht die Erzielung von Bibliotheken
von kDNA-Strukturgenen anhand der Restriktasen EcoRI
und BamI, und zwar insbesondere zur Klonung an den Erkennungssites
für die Restriktase BamI. Dies ist der einzige
unter den weitverbreiteten λ-Vektoren, die zur Konstruktion
von kDNA-Bibliotheken verwendet werden können, welcher die
Verwendung dieser Restriktase ermöglicht.
Der beanspruchte Vektor ermöglicht unter Verwendung der
biochemischen und genetischen Selektion die wirksame Eliminierung
der Ausgangsphagen und nichtrekombinierten Phagen
bei der Konstruktion von kDNA-Bibliotheken. Der vorliegende
Vektor ist der einzige unter den derzeit vorhandenen, der
eine Selektion der echten Rekombinanten gegenüber den "falschen",
die lediglich Linker-Sequenzen enthalten, ermöglicht.
Der erfindungsgemäße Vektor ermöglicht die Expression von
kDNA und Translation von mRNA in den Zellen von E. coli,
welche die Mutation von sup C und/oder sup G, sup Δ, sup B
("Ocker") tragen. In diesem Vektor kann man Bibliotheken
sowohl nach der traditionellen Methode als auch nach modifizierten
Methoden konstruieren, darunter auch unter teilweiser
Auffüllung der klebrigen Enden und ohne Anwendung von
Methylasen. Der Anteil an Rekombinanten kann bei Überimpfung
von Plaques des Phagen λ auf den Rasen der Zellen vom E. coli-
Stamm Q359 oder unter Verwendung eines Doppelrasens, der
die Zellen der Stämme K803 (LE392) und Q359 enthält, ermitteln.
Im Gegesatz zu den echten Rekombinanten vermehren
sich der Ausgangsphage und die falschen Rekombinanten in den
Zellen Q359 nicht.
Der erfindungsgemäße Vektor erlaubt es, das zu vermehrende
Gen unter Verwendung der PCR-Technik leicht zu amplifizieren.
Der beanspruchte Vektor λSK15 ermöglicht es, die "Arme" des
Phagen λ auf einfache Weise abzuwerfen und das Insert in
die Plasmid-Form überzuführen, wobei bei der Infizierung der
ein Plasmid enthaltenden E. coli-Zellen das Plasmid durch den
Hilfsphagen M13 in dessen Proteine gepackt und in die einkettige
Form übergeführt wird. Der neue Vektor ist der
längste unter den bekannten Vektoren, die für die Konstruktion
von kDNA-Bibliotheken in Fage kommen. Seine Länge (bis
zu 15 400 Nukleotid-Paaren) reicht aus für die Klonung
vollständiger mRNA-Kopien praktisch sämtlicher Gene.
Obwohl einzelne der oben aufgezählten Eigenschaften die
bekannten im Handel erhältlichen Vektoren aufweisen, ist
ihre Kombination nur dem beanspruchten Vektor eigen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand einer ausführlichen
Beschreibung der Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 (a, b) das Schema für die Konstruktion des Diphasmids
Sk18′;
Fig. 2 das Schema der Konstruktion des Diphasmids SK18;
Fig. 3 das Schema der Konstruktion des λgES7-Vektors aus
Phasmid gSR;
Fig. 4 das Schema der Konstruktion des Phagen-Vektors
λSK15;
Fig. 5 das Schema der Konstruktion einer Bibliothek von
kDNA-Genen in λSK15 unter Verwendung der Restriktase
BamI;
Fig. 6 das Schema der Konstruktion einer Bibliothek von kDNA
in λSK15 unter teilweiser Auffüllung der klebrigen
Enden;
Fig. 7 das Schema der Konstruktion einer Bibliothek von kDNA
in λSK15 unter Anwendung von speziellen Linkern.
Der beanspruchte Phagen-Vektor λSK15 wurde nach folgendem
Schema konstruiert:
Zunächst wird der Vektor SK18 konstruiert (Fig. 1a, b und
Fig. 2).
Aus der DNA des Phagen M13mp18 wird mit Hilfe der Restriktasen
Bam I und Bgl II ein Fragment mit einer Größe von 1860
Nukleotid-Paaren ausgeschnitten und mittels Elektrophorese
in leichtschmelzender Agarose gereinigt. Dieses Fragment
enthält außer dem Abschnitt ori des Phagen M13 auch einen
Operator, eine Promotor, die Gene lac i und lac z eines
Laktose-Operons, eine Polylinker-Sequenz und einen Abschnitt,
der zum standardisierten Oligonukleotid-Primer für
die Sequenz in den Phagen der Serie mp komplementär ist.
Gleichzeitig wird mit den Restriktasen EcoRI und Sal I das
Kosmid pH C79 hydrolysiert. Dann werden mit Hilfe des Klenow-
Fragments der DNA-Polymerase I aus E. coli die klebrigen
Enden des gereinigten Fragments, das einen Abschnitt ori des
Phagen M13 enthält, und der hergestellten Fragmente des
Kosmids pH C79 geglättet, wonach ligiert wird. Unter Anwendung
der üblichen Verfahren wird dann die ligierte DNA in
den E. coli-Stamm j. M. 109 eingeführt, wonach nach dem Standardverfahren
die DNA isoliert und mit den Restriktasen
EcoRI, Pst I, Hind III, Bam I, Bgl II und Sal I analysiert
wird. Das erhaltene Diphasmid SK1 wird dann für die weiteren
Operationen verwendet. Zur Verringerung der Größe von SK1
wird dann mit Hilfe der Restriktasen Hind III und Bgl I
hydrolysiert, wonach das das Ampizillin-Resistenzgen enthaltende
Fragment gereinigt wird. Gleichzeitig wird mit denselben
Restriktasen die DNA des Phagen M13mp18 behandelt und
das niedermolekulare Fragment isoliert. Dann werden beide
Fragmente ligiert, wonach mit der erhaltenen Lösung die
Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109 transformiert werden. Anschließend
beimpft man mit den transformierten Zellen ein
Nährmedium, das Ampizillin, X-gal und IPTG enthält, und
isoliert daraus die DNA, die man mit den Restriktasen EcoRI,
Pst I, Hind III, Bam I, Bgl II und Sal I spaltet und dann
analysiert. Danach isoliert man das Phasmid SK2, das dann
auf der nächsten Stufe verwendet wird.
Die DNA des Kosmids pH C79 spaltet man dann mit der Restriktase
Bgl II und isoliert das einen cos-Abschnitt enthaltendes
Fragment. Dann wird die DNA des SK2 hydrolysiert und
zusammen mit dem den cos-Abschnitt enthaltenden Fragment
ligiert. Danach werden mit der erhaltenen Lösung die Zellen
des E. coli-Stammes j. M. 109 transformiert, mit denen dann ein
Ampizillin enthaltendes Nährmedium beimpft wird. Von den
gezüchteten Kolonien macht man Abdrücke auf Nitrocellulosefilter
und hybridisiert mit dem Fragment Bgl II des Kosmids
pH C79, der den cos-Abschnitt enthält, den man durch nick-
Translation mit ³²P markiert. Zellen aus den Kolonien, die
sich mit dem cos-Fragment hybridisieren lassen, züchtet man
auf einem Ampizillin enthaltenden Nährmedium und isoliert
die DNA, die man mit den Restriktasen EcoRI, Pst I, Hind III,
Bam I, Bgl II und Sal I spaltet und analysiert. Eines
der isolierten Diphasmide, und zwar das Diphasmid SK6 wird
auf der nächsten Stufe verwendet.
Das Diphasmid SK6 hydrolysiert man mit der Restriktase
EcoRI, füllt dann die klebrigen Enden mit dem Klenow-Fragment
in Gegenwart von dNTP auf, reinigt die lineare Form des
Diphasmids, ligiert und transformiert mit der erhaltenen
Lösung die Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109, und beimpft
damit ein Ampizillin, X-gaI und IPTG enthaltendes Nährmedium.
Aus den Kolonien züchtet man dann im Ampizillin enthaltenden
Medium Zellen und isoliert die DNA des Diphasmids.
Diese spaltet man dann mit den Restriktasen EcoRI, PstI,
Hind III, Bam I, Bgl II, Sal I und analysiert.
Aus den analysierten DNA′s isoliert man das Diphasmid SK18′,
das man mit der Restriktase Acc I hydrolysiert, wonach man
die klebrigen Enden des Abschnitts AccI, der außerhalb des
Polylinkers liegt, mit dem Klenow-Fragment in Gegenwart von
dATP und dTTP auffüllt. Dieses Präparat behandelt man dann
mit DNA-Lipase des Phagen T4 in einer Pufferlösung, wonach
man die Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109 mit der erhaltenen
Lösung transformiert und beimpft damit ein Ampizillin, X-gaI
und IPT6 enthaltendes Nährmedium. Aus den Kolonien züchtet
man Zellen auf dem Ampizillin enthaltenden Nährmedium und
isoliert die DNA. Diese spaltet man mit AccI und analysiert
sie. Dann isoliert man das Diphasmid SK18, das lediglich
einen Abschnitt AccI enthält.
Dann werden die DNA′s des Diphasmids SK18 mit der Restriktase
Bgl I hydrolysiert und autoligiert, wonach man mit der
ligierten DNA die Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109, mit
denen man ein Ampizillin enthaltendes Nährmedium beimpft,
transformiert. Aus den auf dem Ampizillin enthaltenden
Nährmedium gezüchteten Kolonien züchtet man Zellen, aus
denen man die DNA durch Alkalilyse isoliert. Danach spaltet
man die DNA mit den Restriktasen EcoRI, Bam I, Sal I, Bgl II
und analysiert. Aus den analysierten Phasmiden isoliert man
das Phasmid SK2A. Das Phasmid SK2A unterscheidet sich von
dem Phasmid SK2 durch Fehlen der Erkennungssites für die Restriktasen
EcoRI imd AccI, die außerhalb des Polylinkers
liegen. Dann entfernt man den Erkennungssite für die Restriktase
Sal I im Phasmid SK2A. Hierfür wird die DNA des
Phasmids SK2A mit der Restriktase Sal I hydrolysiert, wonach
man mit Hilfe des Klenow-Fragments DNA und Polymerase I die
klebrigen Enden glättet. Dann wird autoligiert, wonach die
ligierte DNA in die Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109 eingebaut
wird. Aus den Kolonien werden nach den üblichen Verfahren
die DNA isoliert und mit den Restriktasen EcoRI, BamI
und Sal I analysiert. Danach isoliert man das Phasmid SK2ΔS,
das EcoRI, Bam I enthält, aber keine Sal I-Erkennungssites
für die Restriktasen enthält. Danach entfernt man die
Erkennungssites für die Restriktase EcoRI im Phasmid SK2ΔS.
Hierfür wird die DNA des Phasmids SK2ΔS mit der Restriktase
EcoRI hydrolysiert, dann werden mit Hilfe des Klenow-Fragments
die klebrigen Enden geglättet. Danach erfolgt die
Autoligierung der DNA. Die ligierte DNA spaltet man mit der
Restriktase EcoR I und baut sie in die Zellen des E. coli-
Stammes j. M. 109 ein. Aus den Kolonien werden nach den üblichen
Verfahren die DNA isoliert und mit den Restriktasen
EcoRI, BamI und Sal I analysiert. Danach isoliert man das
Phasmid SK2ΔS, das BamI enthält, aber keine EcoRI- und Sal
I-Erkennungsabschnitte für die Restriktasen enthält. Danach
erfolgt die Konstruktion des rekombinierten Phasmids gSR.
Dann wird die DNA des Phagen λgt11 mit der Restriktase Bam I
hydrolysiert und das Ferment inaktiviert. Danach erfolgt
das "Annealing" der klebrigen Enden des Phagen λ, wonach
das zentrale BamI-Fragment mit einer Größe von etwa 6500
Nukleotid-Paaren gereinigt wird. Die DNA des erwähnten
SK2ΔSR hydrolysiert man mit Restriktase BamI und nach der
Inaktivierung des Ferments ligiert man mit Präparat A,
wonach die ligierte DNA in die Zellen des E. coli-Stammes
j. M. 109 eingebaut wird, wonach ein Ampizillin enthaltender
L-Agar beimpft wird.
Von den gezüchteten Kolonien macht man Abdrücke auf Nitrocellulosefilter
und hybridisiert mit dem Präparat A, dessen
DNA man mit Hilfe der nick-Translation mit ³²P markiert.
Zellen aus den Kolonien, die sich mit dem Präparat A hybridisieren
lassen, züchtet man und isoliert die DNA nach dem
üblichen Verfahren. Die Analyse der DNA mit den Restriktasen
EcoRI, Bam I und Sal I bestätigt die Klonung des Abschnitts
λgt11 im Phasmid SK2ΔSR. Das erhaltene Phasmid gSR wird dann
auf der nächsten Stufe verwendet. Danach erfolgt die Konstruktion
des Phagenvektors λgES 7 (Fig. 3). Hierfür hydrolysiert
man die DNA des Phasmids gSR mit der Restriktase Bgl II
und das Ferment wird inaktiviert. Die DNA des Phagen
λEMBL3 hydrolysiert man mit der Restriktase Bam I und das
Ferment wird inaktiviert. Beide DNA-Präparate werden in
äquimolaren Verhältnissen vermischt und ligiert. Die ligierte
DNA verpackt man in die Proteine des Phagen in vitro und
mit den angefallenen Phagenartikeln beimpft man einen 0,1%
X-gaI enthaltenden Rasen aus Zellen des E. coli-Stammes
LE392. Aus 10 blauen Plaques züchtet man einen Phagen, isoliert
die DNA und analysiert mit Hilfe der Restriktasen
EcoRI, BamI und Sal I. Man isoliert den Phagen λgES7, der
dann auf der nächsten Stufe verwendet wird.
Ferner wird das Plasmid p4KL-I hergestellt. Hierfür wird die
DNA des Plasmids pUC4K mit Restriktase Hind III hydrolysiert
und durch Erwärmung bei einer Temperatur von 65°C innerhalb
von 15 Minuten wird die Reaktion eingestellt. Dann wird mit
der DNA des Phagen λ auch Hind III gespaltet, und ein Fragment
mit einer Größe von ca. 2000 Nukleotid-Paaren wird
durch Gel-Elektrophorese in einer 0,7%igen leichtschmelzbaren
Agarose gereinigt. Das gereinigte Fragment
vermischt man in äquimolaren Konzentrationen mit pUC4K, das
mit Hind III zerschnitten wurde, wonach man ligiert. Mit der
ligierten DNA transformiert man dann die Zellen des E. coli-
Stammes j. M. 109, mit denen man dann den das Antibiotikum
Ampizillin enthaltenden L-Agar beimpft. Von den gezüchteten
Kolonien macht man Abdrücke auf Nitrocellulosefilter und
hybridisiert mit der ³²P markierten DNA des Phagen λ.
Aus 6 hybridisierbaren Kolonien züchtet man Zellen in 10 ml
L-Nährboden mit Ampizillin und isoliert die DNA durch Alkalilyse.
0,5 µg DNA spaltet man mit den Restriktasen EcoRI,
BamI, Sal I und Hind III und analysiert mittels Elektrophorese
in einem 1%igen Agarose-Gel.
Eines der Plasmide, das über eine prognostizierbare Restriktase-
Karte (Fig. 4) verfügt, die p4KL-I genannt wird, verwendet
man auf der nächsten Stufe, auf der die Konstruktion
des Phagen λgSK5 erfolgt. Die DNA des Plasmids p4KL-I
hydrolysiert man mit den Restriktasen EcoRI und Sal I und
die Reaktion wird durch Erwärmung bei einer Temperatur von
65°C innerhalb von 15 Minuten eingestellt. Die DNA des
Phagen λgES7 spaltet man mit der Restriktase Sal I und das
Ferment wird durch Erwärmung auf 65°C innerhalb von 15
Minuten inaktiviert. Beide Präparate vermischt man in äquimolaren
Verhältnissen und ligiert. Die ligierte DNA verpackt
man in Proteine des Phagen in vitro und mit den erhaltenen
Phagenpartikeln wird ein Rasen von Zellen des E. coli-Stammes
LE392 beimpft. Von der Petrischale macht man einen
Abdruck auf ein Nitrocellulosefilter und hybridisiert mit
dem mit ³²P markierten Fragment DNA pUC4K, das ein Kanamyzin-
Resistenzgen enthält und das aus dem Plasmid mit der Restriktase
Sal I ausgeschnitten wurde. Aus 6 hybridisierbaren
Plaques züchtet man dann einen Phagen, isoliert die DNA und
analysiert diese mit Hilfe der Restriktasen EcoRI, Bam I und
Sal I. Alle Phagen enthalten ein inaktiviertes Kanamyzin-
Resistenzgen und einer davon (λgSK5), der die in Fig. 4
abgebildete Struktur aufweist, wird zur Konstruktion von
λSK15 verwendet. Hierfür wird die DNA des Phagen λLEMBL3
mit der Restriktase Bam I hydrolysiert und das inserierte
Fragment mit einer Größe von 13 700 Nukleotid-Paaren wird
mittels Gel-Elektrophorese in 0,7%iger leichtschmelzender
Agarose gereinigt. Die DNA des Phagen λgSK5 hydrolysiert
man mit Restriktase Bam I und das Ferment wird durch Erwärmung
bei einer Temperatur von 65°C innerhalb von 15 Minuten
inaktiviert. Beide Präparate vermischt man in äquimolaren
Verhältnissen und ligiert. Die ligierte DNA verpackt man in
vitro und mit den erhaltenen Phagenpartikeln wird ein Rasen
von Zellen des E. coli-Stammes LE392 beimpft. Die gezüchteten
Plaques überimpft man auf einen Rasen der Zellen Q359, die
in Bezug auf den Phagen P2 lysogen sind.
Das inserierte Fragment aus λEMBL3 gewährleistet den Phänotyp
spi⁺, d. h. die Unmöglichkeit, sich auf Zellen von E. coli
zu vermehren, die in Bezug auf den Phagen P2 lysogen sind.
Deshalb züchtet man aus 6 Plaques, die nicht auf Q359 gezüchtet
wurden, den Phagen, isoliert die DNA und analysiert mit
Hilfe der Restriktasen EcoRI, Bam I und Sal I. Einer der
Phagenvektoren hat die zu erwartende Struktur (Fig. 4) und
wird als λSK15 bezeichnet.
Den beanspruchten Phagenvektor λSK15 kann man für die
Herstellung von kDNA-Bibliotheken nach dem üblichen Verfahren
unter Verwendung des EcoRI-Abschnitts verwenden.
Für die Eliminierung der Nichtrekombinanten und "falschen"
Rekombinanten genügt es, einen Rasen von E. coli Q359 mit den
Phagen zu beimpfen, da weder die Ausgangsphagen noch die
Phagen, die ein mit dem Linker verbundenes Insert enthalten,
sich auf diesen Zellen vermehren lassen. Andererseits sind
die durch die Vereinigung der "Arme" von λSK15 mit dem
Linker (ami) gebildeten Phagen aufgrund der geringen Länge
der DNA auf keiner der E. coli-Stämme lebensfähig. Die minimale
DNA-Größe, die lebensfähige Partikel des Phagen λ zu
produzieren vermag, beträgt 37 700 Nukleotid-Paare und die
Größe des Arms λSK15 beträgt 37 500 Nukleotid-Paare, was um
200 Nukleotid-Paare unter der minimalen Größe liegt, wobei
klar ist, daß sogar die Insertion mehrerer Linkerkopien
nicht zu einer wesentlichen Änderung der DNA-Länge und zur
Bildung lebensfähiger "falscher" Rekombinanten führt. Dies
verhindert praktisch auch die Bildung teilweiser Rekombinanten,
d. h. von Phagen, die sowohl das Ausgangsinsert als auch
das kDNA-Insert enthalten, da die Größe von λSK15 (etwa
51 200 Nukleotid-Paare) an die maximale Größe des Phagen λ
herankommt (etwa 52 900 Nukleotid-Paare). Die Effektivität
dieser Methode kann man noch dadurch erhöhen, daß man die
"Arme" von λSK15 durch Elektrophorese oder Zentrifugieren
von Insertfragment vorgängig reinigt. Für die Konstruktion
von kDNA-Bibliotheken am EcoRI-Abschnitt ist SK15 nicht in
Form eines Phagen λ zu verwenden, sondern in Form eines
Diphasmids, das nur die "Arme" von λSK15 enthält und daher
zu einer wirksamen Verpackung in Proteine des Phagen λ
infolge der unzureichenden Länge nicht befähigt ist. Zur
Herstellung des Diphasmids genügt es, die DNA von λSK15
mit der Restriktase EcoRI zu spalten und die Autoligierung
bei einer niedrigen Konzentration an DNA durchzuführen,
welche vorwiegend die Bildung zirkulärer und nicht konkatemerer
Formen gewährleistet. Mit dieser DNA ist die Transformation
der Zellen von E. coli durchzuführen, die es verhindern,
daß der Phage λ (z.B. Stamm HB 101) den gesamten
lytischen Zyklus durchläuft. Ofensichtlich sind bei der
Konstruktion der Genbibliothek in diesem Diphasmid alle
lebensfähigen Phagen rekombinierte Phagen. In dieser Form
erinnert λSK15 an die Phasmidvektoren λpMYF131 und
λpSL51.
Es ist jedoch noch bequemer, den beanspruchten Vektor λSK15
zur Konstruktion von kDNA-Bibliotheken mit Hilfe des Bam I-
Abschnitts (Fig. 5) zu verwenden. Zweisträngige DNA′s werden
nach dem üblichen Verfahren synthetisiert, wobei jedoch
nicht mit EcoRI, sondern mit Bam I-Methylase (oder dam-
Methylase) behandelt wird. Danach heftet man die BamI-Linker
an und behandelt mit der Restriktase BamI (oder MboI). Die
DNA des Vektors λSK15 hydrolysiert man gleichzeitig mit den
Restriktasen Bam I und EcoRI. Nach der Einstellung der Reaktion
durch Erwärmung bei 65°C innerhalb von 15 Minuten führt
man die Reinigung von Oligonukleotid-Linkern BamI - EcoRI
durch Ausfällung mit Polyethylenglykol-6000 durch.
Auf diese Weise enthalten die "Arme" schließlich die klebrigen
Enden von BamI und das Insertfragment EcoRI. Die Bildung
des Ausgangsphagen bie der Ligierung ist daher nur mit den
Restlinkern BamI - EcoRI möglich, wobei diese Reaktion von
höherer Ordnung ist als die Bildung eines rekombinierten
Phagen. Deshalb kann man bei der Herstellung von kDNA-Bibliotheken
nach diesem Verfahren die Passage der Bibliothek
auf E. coli Q359 weglassen. Es ist klar, daß in diesem Fall
die "falschen" Rekombinanten nicht lebensfähig sind.
Die Verwendung des Abschnitts BamI in λSK15 zur Herstellung
der kDNA-Bibliotheken ermöglicht es, die Vorteile der beiden
Verfahren, d. h. unter Verwendung der Technik der teilweisen
Auffüllung der klebrigen Enden sowie der Konstruktion der
Bibliotheken ohne Verwendung von Methylasen miteinander zu
vereinen.
Nach diesem Schema (Fig. 6) werden ohne vorgängige Behandlung
mit Methylase die Linker Sal I (oder Xhol) an die kDNA-
Linker angeheftet. Da die Restriktase Sal I die eukaryotische
DNA nur an wenigen Stellen spaltet (ein Erkennungsabschnitt
pro ca. 50 000 Nukleotid-Paare) und das vorwiegend
in Regulatorbereichen, die in der kDNA nicht vertreten sind,
führt die anschließende Hydrolyse der kDNA mit der Restriktase
Sal I zu keiner wesentlichen Änderung der Größen der
kDNA. Nach der Inaktivierung des Ferments nimmt man in einem
entsprechenden Inkubierungsmedium die Auffüllung der klebrigen
DNA-Enden mit dem Klenow-Fragment (oder mit Revertase)
in Gegenwart von dCTP und dTTP vor. Danach hydrolysiert man
die DNA von λSK15 mit den Restriktasen EcoRI und BamI und
nimmt dann die teilweise Auffüllung der klebrigen DNA-Enden
mit dem Klenow-Fragment oder mit Revertase in Gegenwart von
dATP und dGTP vor. Beide Präparate vermischt man und ligiert
sie, wobei die Ligierung in diesem Fall nur in einer Richtung
erfolgen kann; die kDNA läßt sich mit einer Vektor-DNA
ligieren, da weder die Autoligierung der Vektor-DNA noch
der kDNA möglich ist. Unter Verwendung der üblichen Verfahren
verpackt man dann die ligierte DNA in vitro in proteine
des Phagen λ und mit den erhaltenen Phagenpartikeln
infiziert man die Zellen des E. coli-Stammes LE392. Der Vergleich
dieses Verfahrens mit der Konstruktion der kDNA-
Bibliotheken unter Verwendung der teilweisen Auffüllung der
klebrigen Enden in den anderen Vektoren λgt18/19, λgt22 und
λZAP läßt erkennen, daß λSK15 besonders geeignet ist.
Die Synthese des speziellen Linkers ermöglicht es, ohne
Methylierung der kDNA und ihre weitere Hydrolyse mit Restriktase
auszukommen, was die Konstruktion einer Bibliothek
noch weiter erleichtert.
Andere Varianten der Verwendung spezielle Linker sind in
Fig. 7 abgebildet. Darin zeigen:
- A′, A′′, B, C - die Verwendung verschiedener Linker für kDNA;
- A - die Klonierung in λSK15 am BamI-Abschnitt ohne Auffüllung;
- A′ - mit einem Kodon ATG;
- A′′ - mit drei Kodonen ATG in unterschiedlichem Rahmen;
- B - die Klonierung in λSK15 am BamI-Abschnitt unter Auffüllung von 2 Nukleotiden;
- C - die Klonierung in λSK15 am BamI-Abschnitt unter Auffüllung von einem Nukleotid.
Besonders günstig sind die Varianten B und C, da dadurch die
Notwendigkeit der teilweisen Auffüllung der klebrigen kDNA-
Enden entfällt und die Möglichkeit der Autoligierung sowohl
der kDNA als auch des Vektors ausgeschlossen ist.
In den erfindungsgemäßen Vektor λSK15 kann man auch die
"gerichteten" kDNA-Bibliotheken unter Verwendung von zwei
Restriktasen einbauen (Paare EcoRI-XbaI, SacI-BamI u. a.).
Die Expression der kDNA in λSK15 erfolgt wie auch bei
anderen Vektoren unter Verwendung eines lac-Promotors
(λgt11, λZAP usw.), eine effektive Translation dieser mRNA
kann jedoch nur unter streng kontrollierten Bedingungen bei
Anwesenheit (oder Einführung eines Plasmids, das ein entsprechendes
Gen trägt) in den Zellen E. coli der Mutation
sup C und/oder sup G, sup B und sup V erfolgen. Das hängt
damit zusammen, daß 6 Tripletts nach dem Initiierungskodon
AYG der Anmelder ein Terminierungskodon YAA ("Ocker") eingebaut
hat, dessen Wirkung durch die Mutationen sup C, sup G,
sup V und sup B supprimiert wird.
Die Konstruktion der kDNA-Bibliothek in λSK15 verhindert
somit eine unkontrollierte Expression der kDNA, was zur
Steigerung der Repräsentanz dieser Bibliothek führt. Folglich
stellt λSK15 in dieser Hinsicht einen neuen Typ von
Vektoren für die Herstellung von Bibliotheken der kDNA-
Strukturgene dar, da je nach dem verwendeten E. coli-Stamm
dieser Vektor sowohl exprimierende als auch nichtexprimierende
Funktion aufweisen kann und deshalb die Vorteile
beider Arten von Vektoren in sich vereinigt.
Bei der Konstruktion der kDNA-Bibliotheken in λSK15 kann
man wie auch in anderen Espressionsvektoren eine unkontrollierte
Expression durchführen. Hierfür genügt es, in den an
die kDNA angefügten Linker das Kodon ATG einzubauen
(Fig. 7). Dabei wird das zu translierende Protein praktisch
keine zusätzlichen fremden Aminosäuren enthalten.
Das kDNA-Insert in λSK15 läßt sich leicht in die Plasmidform
überführen. Dabei wird ein anderes Prinzip als bei
λZAP angewendet. Die DNA des rekombinierten Vektors λSK15
wird teilweise mit der Restriktase Sal I hydrolysiert (man
kann auch Cla I verwenden), wonach man das Enzym durch einen
dreifachen Einfrier-Auftau-Zyklus inaktiviert. Beide Restriktasen
spalten nur an relativ wenigen Stellen die eukaryotische
DNA, wobei diese Abschnitte hauptsächlich in
Regulatorbereichen konzentriert sind, die in der kDNA fehlen.
Danach wird die DNA verdünnt und autoligiert. Die
ligierte DNA wird dann in kompetente E. coli-Zellen eingebaut,
mit denen man Ampizillin enthaltendes L-Agar beimpft.
Die gezüchteten Kolonien enthalten das kDNA-Insert in Plasmidform,
wobei das Plasmid entweder überhaupt keine Nukleotid-Sequenzen
des Phagen (im Falle Sal I) enthält oder nur
einen geringen Teil davon (im Falle Cla I). Die Überführung
in die Plasmidform läßt sich rasch durchführen (3 bis 4
Stunden) und ist effektiv. 0,1 µg der rekombinierten DNA
ergeben mehrere hundert bzw. tausend Kolonien. Gegebenenfalls
können für spezielle Experimente sowohl der Phage
λSK15 als auch seine Rekombinanten auch nach einer anderen
Methode in die Plasmidform überführt werden. In diesem Fall
braucht man nur einen Phagen an E. coli-Zellen zu adsorbieren,
die gegenüber der Vermehrung des Phagen λ (beispielsweise
HBIOI, j. M. 109) innerhalb von 5 bis 10 Minuten bei
einer Temperatur von 0 bis 37°C resistent sind, und mit den
Zellen einen Ampizillin enthaltenden Rasen zu beimpfen. In
diesem Fall wird jedoch das Plasmid auch alle Nukleotid-Sequenzen
des Phagen λ enthalten, die in λSK15 vorhanden
sind. Andererseits läßt sich ein derartiges Plasmid leicht
in die Form des Phagen λ überführen, was für spezielle Ziele
von Nutzen sein kann.
Bei der Superinfektion der E. coli-Zellen, die das Plasmid
enthalten, mit dem Phagen M13 lassen sich die DNA-Plasmide
in Proteine des Phagen in einsträngiger Form verpacken, wie
sie für die Sequenzierung nach der bekannten Sanger-Methode
geeignet ist. Ein weiterer, damit in Zusammenhang stehender
Vorteil von λSK15 besteht darin, daß bei der Konstruktion
von kDNA-Bibliotheken in diesem Substitutionsvektor der Selektionsdruck
auf die Klonung größerer kDNA-Inserte gerichtet
ist (2000 bis 8000 Nukleotid-Paare) und nicht auf die
kleineren wie bei allen übrigen Insertionsvektoren darstellenden
Vektoren dieser Klasse. Die Länge von λSK15 beträgt
15 400 Nukleotid-Paare, was für die Klonung vollständiger
mRNA-Kopien praktisch sämtlicher Gene ausreicht.
Der Prozentsatz an Rekombinanten in einer Bibliothek, die in
λSK15 hergestellt wird, läßt sich leicht aufgrund des
Phänotyps durch Überimpfen von Plaques auf den Rasen Q359
oder durch Verwendung eines Doppelrasens LE392/Q359 ermitteln.
Bei der Überimpfung auf den Rasen Q359 werden sich
nämlich dann im Gegensatz zu den rekombinierten Phagen die
nichtrekombinierten nicht vermehren. Das Überimpfen ist
jedoch ein arbeitsaufwendiger Vorgang und die direkte Beimpfung
des Rasens Q359 kann zu Artefakten führen.
Die erfindungsgemäße Technik des Doppelrasens ermöglicht die
Beseitigung dieser Nachteile. In diesem Fall werden die zu
analysierenden Phagen mit Zellen vom E. coli-Stamm LE392
inkubiert und nach dem Zusatz eines 0,6%igen L-Agars in
Petri-Schalen überimpft. Über diesem Rasen impft man einen
Rasen der Zellen Q359 ebenfalls in 0,6%igem L-Agar. Dabei
ergeben die rekombinierten Phagen durchsichtige Plaques und
die nichtrekombinierten trübe, was sich visuell leicht
nachweisen läßt.
Der beanspruchte Phagenvektor λSK15 stellt somit den einzigen
Substitutionsvektor dar, der sich für die Konstruktion
von kDNA-Bibliotheken verwenden läßt.
Der beanspruchte Vektor ermöglicht:
- - die Herstellung von Bibliotheken sowohl nach den allgemein üblichen als auch nach neuen Verfahren, darunter auch unter teilweiser Auffüllung der klebrigen Enden, ohne die Verwendung von Methylasen;
- - die Verwendung der Restriktase Bam I für die Klonung;
- - die Vereinigung der Vorteile von Expressions- und Nichtexpressionsvektoren und ihre Verwendung, je nach dem E. coli-Stamm als Expressions- oder Nichtexpressionsvektoren;
- - Bestimmung des Anteils an rekombinierten Phagen aufgrund des phänotypischen Merkmals, was die Qualitätskontrolle der Bibiothek ermöglicht;
- - biochemische genetische Selektion gegenüber den Ausgangs- und nichtrekombinierten Phagen;
- - Selektion gegenüber "falschen" und teilweisen Rekombinaten;
- - die rasche und wirksame Überführung eines Inerts in die Plasmidform, die frei von den "Armen" des Phagen ist;
- - Überführung des Inserts in die einsträngige Form zur Ermittlung der Primärstruktur nach der Sanger-Methode;
- - garantierte Verhinderung einer unkontrollierten Überführung des kDNA-Inserts im Phagen λSK15 in die einstängige Form;
- - die spezifische Markierung sowohl der 5′- als auch der 3′-Enden des kDNA-Inserts unter Verwendung der üblichen im Handel erhältlichen Primer-Präparate.
Zum besseren Verständnis der Erfindung werden nachfolgend
Beispiele für die Konstruktion des beanspruchten Vektors und
seine Verwendung angeführt.
Zunächst wird das Diphasmid SK18 konstruiert.
Die Konstruktion ist in Fig. 1 und 2 schematisch dargestellt.
Aus 5 µg DNA des Phagen M13mp18 schneidet man mit Hilfe der
Restriktasen Bal I und Bgl II (je 10 E Aktivität) ein Fragment
mit einer Größe von 1800 Nukleotid-Paaren aus und
reinigt dasselbe mittels Elektrophorese in leichtschmelzbarer
Agarose. Dieses Fragment enthält außer dem
Abschnitt ori des Phagen M13 auch einen Operator, einen
Promotor, die Gene lac i und lac z des Laktose-Operons, eine
Polylinker-Sequenz und einen Abschnitt, der zum Standard-Oligonukleotid-Primer
für die Sequenz in den Phagen der
Serie mp komplementär ist. Parallel dazu wird das Kosmid
pH C79 (2 µg) unter Standardbedingungen mit den Restriktasen
EcoRI und Sal I (je 20 E Aktivität) hydrolysiert.
In der zweiten Stufe werden mit Hilfe des Klenow-Fragments
DNA-Polymeriase I aus E. coli (5 E Aktivität) in 50 µ einer
Pufferlösung, die 20 mMol tris-HCl (pH 7,4), 5 mMol MgCl₂,
10 mMol 2-Mercaptoethanol, 50 mMol NaCl, 50 µg/ml DNA in
Gegenwart aller 4 Desoxynukleotidtriphosphate (15 M) die
klebrigen Enden sowohl des gereinigten Fragments, das den
Abschnitt ori des Phagen M13 enthält, als auch der Fragmente
des Kosmids pH C79, das mit den Restriktasen EcoRI und Sal I
gespaltet wurde, geglättet. Die Ligierung erfolgt bei äquimolarem
Verhältnis der Fragmente, die ori M13 und einen cos-Abschnitt
des Phagen λ in einem Volumen von 100 µl aufweisen,
das 50 mMol tris-HCl (pH 7,5), 10 mMol MgCl₂, 10 mMol
Dithiothreit, 3 mMol Adenosintriphosphat, 25 E Aktivität der
DNA-Ligase des Phagen T4 und 50 µg/ml Gesamt-DNA enthält.
Unter Anwendung der üblichen Verfahren wird die ligierte DNA
in E. coli Stamm j. M. 109 eingeführt. Die Beimpfung mit Bakterien
erfolgt in Petrischalen mit 2%igem L-Agar, der 25 µg/ml
Ampizillin, 0,1% IPTG und 0,1% eines Farbstoffes X-gal
enthält. Aus 10 blauen Kolonien wird nach den üblichen
Methoden die DNA (∼10 µg) isoliert und mit den Restriktasen
EcoRI, Pst I, Hind III, Bam I, Bgl II und Sal I analysiert.
Die Konstruktion, die über die prognostizierte Restriktasenkarte
(Fig. 1) verfügt und die als Diphasmid SK1 bezeichnet
wird, wird für die weiteren Operationen verwendet.
Zur Verringerung der Größe werden 5 µg SK1 mit den Restriktasen
Hind III und Bgl II (je 5 E Aktivität) hydrolysiert,
wonach das das Ampizillin-Resistenzgen enthaltende Fragment
durch Elektrophorese in leichtschmelzbarer Agarose gereinigt
wird. Parallel dazu werden 5 µg DNA des Phagen M13mp18 mit
den gleichen Restriktasen behandelt, wonach ebenfalls durch
Elektrophorese ein niedermolekulares Fragment aus leichtschmelzbarer
Agarose isoliert wird. Beide Fragmente werden
in 0,1 ml einer Lösung ligiert, die 50 mMol tris-HCl (pH
7,5), 10 mMol MgCl₂, 10 mMol Dithiothreit, 3 mMol Adenosintriphosphat,
5 E Aktivität der DNA-Ligase des Phagen T4 bei
einer Gesamtkonzentration an DNA-Fragmenten von 50 µg/ml
enthält. Mit 10 µl dieser Lösung werden dann die Zellen des
E. coli Stammes j. M. 109 transformiert, mit denen man dann
25 µg/ml Ampizillin sowie 0,1% X-gal und IPTG enthaltenden
L-Agar beimpft. Aus den blauen Kolonien züchtet man dann
Zellen auf 10 ml 100 µg/ml Ampizillin enthaltendem L-Nährmedium
und isoliert mit Alkali-Lysat die DNA (∼10 µg).
0,5 µg DNA spaltet man dann mit den Restriktasen EcoRI, Pst
I, Hind III, Bam I, Bgl II und Sal I und analysiert mittels
Elektrophorese im Agarose-Gel. Die Konstruktion, die über
die prognostizierte Restriktasenkarte (Fig. 1) verfügt und
die als SK2 bezeichnet wird, verwendet man dann auf der
nächsten Stufe. 5,0 µg DNA des Kosmids pH C79 spaltet man
mit der Restriktase Bgl II und das Fragment, das einen cos-Abschnitt
aufweist, eluiert man nach der Elektrophorese aus
der leichtschmelzbaren Agarose. 2 µg DNA von SK2 hydrolysiert
man auch mit Bgl II. Dieses Präparat wird dann mit
einem Fragment ligiert, das einen cos-Abschnitt enthält, in
einer Pufferlösung, die 50 mMol tris-HCl (pH 7,5) 10 mMol
MgCl₂, 10 mMol Dithiothreit, 3 mMol Adenosintriphosphat,
5 E. Aktivität der DNA-Ligase der Phagen T4 bei zweifachem
molarem Überschuß des Fragments und bei einer Gesamtkonzentration
an DNA von ∼50 µg/ml aufweist. Mit 10 µl dieser
Lösung transformiert man die Zellen des E. coli-Stammes
j. M. 109, mit denen man dann 25 µg/ml Ampizillin enthaltenden
L-Agar beimpft. Von den gezüchteten Kolonien macht man
Abdrücke auf Nitrocellulose-Filter und hybridisiert mit dem
Fragment Bgl II des Kosmids pH C79, der den cos-Abschnitt
enthält, den man durch nick-Translation mit ³²P markiert. Die
Zellen aus 5 Kolonien, die sich mit dem cos-Fragment hybridisieren
lassen, züchtet man in 10 ml eines ca. 100 µg < 7 ml
Ampizillin L-Nährmediums und isoliert die DNA mit Alkalilysat
(∼10 µg). 0,5 µg DNA spaltet man mit den Restriktasen
EcoRI, PstI, Hind III, Bam I, Bgl I und Sal I und analysiert
mittels Elektrophorese im Agarose-Gel. Alle 5 Phasmide
verfügen über die prognostizierte Restriktasenkarte (Fig. 1),
von denen eine (SK6) auf der nächsten Stufe verwendet
wird.
5 µg DNA von SK6 werden teilweise mit der Restriktase EcoRI
hydrolysiert, wonach man die lineare Form des Diphasmids
elektrophoretisch in leichtschmelzbarer Agarose reinigt.
Das erhaltene Präparat behandelt man dann in 45 µl einer
Lösung, die 20 mMol tris-HCl (pH 7,4), 5,0 mMol MgCl₂,
10 mMol 2-Mercaptoethanol, 50 mMol NaCl, je 15 µMol aller
4 Desoxynukleosid-Triphosphate und 5 E Aktivität des Klenow-Fragments
der DNA-Polymerase I enthält, innerhalb von 20
Minuten bei einer Temperatur von 20°C. Dann setzt man der
Lösung 5 µl einer Pufferlösung aus 500 mMol tris-HCl (pH
7,5), 100 mMol MgCl₂, 100 mMol Dithiothreit, 30 mMol Adenosintriphosphat
und 20 E Aktivität der DNA-Ligase des Phagen
T4 zu. Die Ligierung führt man bei einer Temperatur von 16°C
innerhalb von 14 Stunden durch. Mit 10 µl dieser Lösung
werden die Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109 transformiert,
mit denen man dann einen 25 µg/ml Ampizillin sowie 0,1% X-gal
und 0,1% IPTG enthaltenden L-Agar beimpft. Aus 5 blauen
Kolonien züchtet man dann Zellen auf 10 ml 100 µl/ml Ampizillin
enthaltendem L-Nährmedium und isoliert die DNA des
Diphasmids (10 µg). Die DNA spaltet man dann mit den Restriktasen
EcoRI, Pst I, Hind III, Bam I, Bgl II, Sal I und
analysiert mittels Elektrophorese im Agarose-Gel. Von den 5
analysierten DNA erwiesen sich zwei als identisch mit der
Ausgangs-DNA von SK6 und drei enthielten keinen EcoRI-Abschnitt
vor dem Tetracyclin-Promotor und verfügten deshalb
über eine prognostizierte Restriktasenkarte (Fig. 1).
Dieses Diphasmid erhielt die Bezeichnung SK18′. 0,5 µg DNA
von SK18′ wird vollständig mit der Restriktase AccI hydrolysiert,
wonach man die klebrigen Enden des AccI-Abschnitts,
der außerhalb des Polylinkers liegt, mit dem Klenow-Fragment
in Gegenwart von dATP und dTTP auffüllt. Dieses Präparat
behandelt man dann über Nacht mit DNA-Ligase des Phagen T4
(5 E Aktivität) in 50 µl einer Lösung, die 50 mMol tris-HCl
(pH 7,5), 10 mMol MgCl₂, 10 mMol Dithiothreit und 3 mMol ATP
enthält, bei einer Temperatur von 16°C. Mit 10 µl dieser
Lösung werden die Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109 transformiert,
mit denen man dann einen 25 µg/ml Ampizillin sowie
0,1% X-gal und 0,1% IPTG enthaltenden L-Agar beimpft. Aus
6 blauen Kolonien züchtet man dann Zellen auf 10 ml eines
100 µg/ml Ampizillin enthaltenden L-Nährmediums und isoliert
die DNA (∼10 µg) durch Alkalilyse. 0,5 µg DNA spaltet man
mit der Restriktase AccI und analysiert mittels Elektrophorese
in Agarose-Gel. 4 Plasmide erwiesen sich mit SK18′
identisch, zwei enthielten nur einen AccI-Abschnitt. Dieses
Diphasmid, das als SK18 (Fig. 2) bezeichnet wurde, verwendet
man auf der nächsten Stufe.
Die DNA des Diphasmids SK18 hydrolysiert man mit der Restriktase
Bgl II und stellt die Reaktion durch Erwärmung bei
einer Temperatur von 65°C innerhalb von 15 Minuten ein. Dann
verdünnt man die DNA dreimal und führt die Autoligierung
durch.
Mit der ligierten DNA werden dann die Zahlen des E. coli-Stammes
j. M. 109 transformiert, mit denen man den Ampizillin
enthaltenden L-Agar beimpft. Aus 10 gezüchteten Kolonien
züchtet man dann Zellen auf 10 ml eines Ampizillin enthaltenden
L-Nährmediums und isoliert die DNA durch Alkalilyse.
0,5 µg DNA spaltet man dann mit den Restriktasen EcoRI, Bam I,
Sal I und Bgl II und analysiert mittels Elektrophorese in
einem 1%igen Agarose-Gel. 6 Phasmide verfügen über die
prognostizierte Restriktasenkarte. Eine davon, die als SK2A
bezeichnet wird, verwendet man auf der nächsten Stufe. Das
Phasmid SK2A unterscheidet sich vom Phasmid SK2 durch das
Fehlen von Erkennungs-Sites für die Restriktasen EcoRI und
AccI, die außerhalb des Polylinkers liegen. Deshalb enthält
das Phasmid SK2A ein Fragment des Plasmids pBR322 mit einem
Abschnitt des Replikationsbeginns und mit einem Ampizillin-Resistenzgen,
ein Fragment des Phagen M13mp18 mit einem
Polylinker, einem Gen lac z und einem Abschnitt, der für die
Verpackung der einsträngigen DNA in Proteine des Phagen M13
verantwortlich ist. Die Größe von SK2A beträgt etwa 4500
Nukleotid-Paare.
Dann wird der Erkennungs-Site für die Restriktase Sal I im
Phasmid SK2A entfernt. Die DNA des Phasmids SK2A wird mit
der Restriktase Sal I hydrolysiert und die Reaktion wird
durch Erwärmung bei einer Temperatur von 65°C innerhalb von
15 Minuten eingestellt. Mit Hilfe des Klenow-Fragments der
DNA-Polymerase I aus E. coli in Gegenwart aller 4 Desoxynukleosidtriphosphate
werden die klebrigen Enden geglättet.
Dann wird die DNA-Lösung dreimal verdünnt und man führt die
Autoligierung durch. Die ligierte DNA führt man in die
Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109 ein. Die Beimpfung mit den
Bakterien erfolgt in Petrischalen mit einem 25 µg/l Ampizillin,
0,1% IPTG und 0,1% X-gal enthaltenden 2%igen L-Agar.
Aus 10 weißen Kolonien wird nach der üblichen Methode
die DNA isoliert und mit den Restriktasen EcoRI, Bam I und
Sal I analysiert. Das Phasmid, das EcoRI und Bam I enthält,
jedoch kein Sal I, d. h. keine Erkennungs-Sites für die
Restriktasen aufweist, das als SK2ΔS bezeichnet wird,
verwendet man auf der nächsten Stufe, auf der man die Erkennungs-Sites
für die Restriktase EcoRI im Phasmid SK2ΔS entfernt.
Hierfür wird die DNA des Phasmids SK2ΔS mit der
Restriktase EcoRI hydrolysiert, wonach man die Reaktion
durch Erwärmung bei einer Temperatur von 65°C innerhalb von
15 Minuten einstellt. Mit Hilfe des Klenow-Fragments werden
in Gegenwart aller 4 Desoxynukleosidtriphosphate die klebrigen
Enden geglättet. Dann wird die DNA dreimal verdünnt und
man führt die Autoligierung durch. Die ligierte DNA spaltet
man mit der Restriktase EcoRI und führt sie in die Zellen
des E. coli-Stammes j. M. 109 ein. Die Beimpfung mit den Bakterien
erfolgt auf einem 25 µg/ml Ampizillin enthaltenden L-Agar.
Aus 10 Kolonien wird nach den üblichen Methoden die
DNA isoliert und mit den Restriktasen EcoRI, Bam I, Sal I
analysiert. Das Phasmid, das Bam I enthält, jedoch keine
EcoRI- und Sal I-Abschnitte aufweist (als SK2ΔSR bezeichnet),
verwendet man zur Konstruktion des rekombinanten
Phasmids λgSR. Die DNA des Phagen λgt11 hydrolysiert man
mit der Restriktase Bam I, wonach das Ferment durch Erwärmung
inaktiviert wird. Dann erfolgt das Annealing der klebrigen
Enden des Phagen λ durch Halten der DNA-Lösung bei
einer Temperatur von 42°C innerhalb 1 Stunde, wonach das
zentrale Bam I-Ferment mit einer Größe von etwa 6500 Nukleotid-Paaren
mittels Gel-Elektrophorese in 0,7%iger
leichtschmelzbarer Agarose (Präparat A) gereinigt wird. Die
DNA des Phasmids SK2ΔSR hydrolisiert man mit der Restriktase
Bam I und nach Inaktivierung des Ferments durch Erwärmung
ligiert man mit dem Präparat A. Die ligierte DNA führt man
in die Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109 ein und beimpft
einen 25 µg/ml Ampizillin enthaltenden L-Agar. Von den
gezüchteten Kolonien macht man Abdrücke auf Nitrocellulosefilter
und hybridisiert mit dem Präparat A, dessen DNA durch
nick-Translation mit ³²P markiert wird.
Die Zellen aus 5 mit dem Präparat A hybridisierten Kolonien
züchtet man auf 10 ml eines 100 µg/ml Ampizillin enthaltenden
L-Nährmediums und isoliert die Plasmid-DNA nach einer
der üblichen Methoden. Die Analyse der erhaltenen DNA mit
den Restriktasen EcoRI, Bam I und Sal I bestätigt die Klonung
des Abschnitts λgt11 im Phasmid SK2ΔSR. Dieses Phasmid,
das als gSR bezeichnet wird, verwendet man zur Konstruktion
des Phagenvektors λgES7 (Fig. 3). 0,5 µg DNA des Phasmids
gSR hydrolysiert man mit der Restriktase Bgl II, wonach man
das Ferment durch Erwärmung inaktiviert. 3 µg DNA des Phagen
λEMBL3 hydrolysiert man mit der Restriktase Bam I, wonach
man das Ferment inaktiviert. Beide DNA-Präparate werden in
äquimolaren Verhältnissen vermischt und ligiert. Die ligierte
DNA verpackt man in Proteine des Phagen λ in vitro und
mit 1/100 der angefallenen Phagenpartikel beimpft man einen
0,1% X-gal enthaltenden Rasen der Zellen des E. coli-Stammes
LE392. Aus 10 blauen Plaques züchtet man den Phagen, isoliert
die DNA und analysiert sie mit Hilfe der Restriktasen
EcoRI, Bam I, Sal I. Einer der Phagen, der als λgES7 bezeichnet
wird, hat die zu erwartende Struktur (Fig. 3).
Dieser wird auf der nächsten Sufe verwendet.
0,5 µg DNA des Plasmids pUC4K hydrolysiert man mit der
Restriktase Hind III und stellt dann die Reaktion durch
Erwärmung bei einer Temperatur von 65°C innerhalb von 15
Minuten wieder ein. Dann spaltet man 4 µg DNA des Phagen λ
mit Hind III und das Fragment mit einer Größe von etwa
2000 Nukleotid-Paaren und reinigt mittels Gel-Elektrophorese
in 0,7%iger leichtschmelzbarer Agarose. Das
gereinigte Fragment vermischt man in äquimolarer Konzentrationen
mit pUC4K, das mit Hind III geschnitten wurde, und
ligiert. Mit der ligierten DNA werden dann die Zellen des
E. coli-Stammes j. M. 109 transformiert, mit denen man einen
∼25 µg/ml Ampizillin enthaltenden L-Agar beimpft. Von den
gezüchteten Kolonien macht man Abdrücke auf Nitrocellulosefilter
und hybridisiert mit der mit ³²P markierten DNA des
Phagen λ. Aus 6 hybridisierten Kolonien züchtet man auf
10 ml eines Ampizillen enthaltenden L-Nährmediums Zellen und
isoliert die DNA durch Alkalilyse (∼10 µg). 0,5 µg der DNA
spaltet man mit den Restriktasen EcoRI, Bam I, Sal I, Hind III
und analysiert durch Elektrophorese in 1%igem Agarose-Gel.
Eines der Plasmide, das über prognostizierte Restriktasenkarte
verfügt und als p4KL-I bezeichnet wird, wird auf
der nächsten Stufe verwendet.
0,5 µg der DNA des Plasmids p4KL-I hydrolisiert man mit den
Restriktasen EcoRI und Sal I und stellt dann die Reaktion
durch Erwärmung bei einer Temperatur von 65°C innerhalb von
15 Minuten wieder ein. Dann spaltet man 2 µg DNA des Phagen
λgES7 mit der Restriktase Sal I und inaktiviert durch
Erwärmung auf 65°C innerhalb von 15 Minuten. Beide Präparate
vermischt man in äquimolaren Verhältnissen und ligiert. Die
ligierte DNA verpackt man in Proteine des Phagen in vitro
und mit 1/500 der angefallenen Phagenpartikel beimpft man
einen Rasen der Zellen des E. coli-Stammes LE392.
Von der Petrischale macht man einen Abdruck auf ein Nitrocellulosefilter
und hybridisiert mit dem mit ³²P markierten
Fragment DNA pUC4K, das ein Kanamyzin-Resistenzgen
aufweist und aus dem Plasmid mit der Restriktase Sal I
ausgeschnitten wird. Aus 6 hybridisierten Plaques züchtet
man in 10 ml des L-Nährmediums mit Zellen des E. coli-Stammes
LE392 die Phagen, isoliert die DNA und analysiert sie mit
Hilfe der Restriktasen EcoRI, Bam I und Sal I. Alle Phagen
enthalten ein inaktiviertes Kanamyzin-Resistenzgen und eines
davon (λgSK5) verwendet man zur Konstruktion von λSK15.
10 µg des Phagen λEMBL3 hydrolysiert man mit der Restriktase
BAM I, wonach man das Insertionsfragment mit einer Größe
von etwa 13 700 Nukleotid-Paaren mittels Gel-Elektrophorese in
0,7%iger leichtschmelzbarer Agarose reinigt. 2 µg DNA des
Phagen λgSK5 hydrolysiert man mit der Restriktase Bam I und
inaktiviert durch Erwärmung bei einer Temperatur von 65°C
innerhalb von 15 Minuten.
Beide Präparate vermischt man in äquimolaren Verhältnissen
und ligiert. Die ligierte DNA verpackt man in vitro in
Proteine des Phagen und mit 1/100 der angefallenen Phagenpartikel
beimpft man einen Rasen der Zellen des E. coli
Stammes LE392. Die gezüchteten Plaques überimpft man auf
einen Rasen der Zellen Q359, die für den Phagen P2 lysogen
sind. Das Insertionsfragment aus λEMBL3 gewährleistet den
spi⁺-Phänotyp, d. h. die Unmöglichkeit, sich auf Zellen von
E. coli zu vermehren, die für den Phagen P2 lysogen sind.
Deshalb züchtet man aus 6 Plaques, die nicht auf Q359 gewachsen
sind, einen Phagen, isoliert die DNA und analysiert
sie mit Hilfe der Restriktasen EcoRI, Bam I und Sal I. Einer
der Phagen weist die zu erwartende Struktur auf und wird als
λSK15 bezeichnet.
3 µg DNA des Menschen spaltet man mit der Restriktase Bam I
unter üblichen Bedingungen und inaktiviert das Ferment durch
Erwärmung bei einer Temperatur von 65°C während 15 Minuten.
3 µg DNA von λSK9 werden mit den Restriktasen Bam I und
EcoRI hydrolysiert und die Fermente durch Erwärmung inaktiviert
und von Oligonukleotid-Linkern durch Fällung mit
Polyethylenglykol-6000 gereinigt.
Beide Präparate vermischt man (das Gewichtsverhältnis DNA
des Vektors zur Genom-DNA beträgt 2 : 1) und nimmt die Ligierung
bei einer Gesamtkonzentration an DNA von 250 µg/ml vor.
1.10-2 µg ligierter DNA verpackt man in Proteine in vitro und
mit 1/500 der erhaltenen Phagenpartikel beimpft man einen
Rasen des E. coli-Stammes LE392. Bei der Überimpfung von
Plaques auf den Rasen Q359 wächst nur eines nicht, weshalb
die rekombinanten Phagen über 95% betragen. Von den 6
zufällig ausgewählten Plaques vom Rasen LE 392 züchtete man
in 10 ml des L-Nährmediums mit LE392 Phagen und isolierte
die DNA. Die elektrophoretische Analyse der DNA zeigte, daß
sie alle Rekombinanten darstellen und ein DNA-Insert von
4000 bis 7000 Nukleotid-Paaren enthalten. 0,5 µg DNA davon
(Phagen Nr. 1) werden innerhalb von 30 Minuten mit einer
Einheit der Restriktase Sal I hydrolysiert. Das Ferment
inaktiviert man durch dreimaliges Einfrieren und Auftauen.
Die DNA verdünnt und ligiert man bei Raumtemperatur während
einer Stunde. 0,1 µg ligierter DNA setzt man den kompetenten
Zellen des E. coli-Stammes j. M. 109 zu, inkubiert innerhalb
von 10 Minuten bei 0°C, wonach man innerhalb von 3 Minuten
bei einer Temperatur von 38°C und nach Zusatz von 1 ml des
L-Nährmediums noch weitere 45 Minuten bei einer Temperatur
von 37°C inkubiert. Dann wird ein 25 µg/ml Ampizillin enthaltender
L-Agar mit 0,2 ml Zellen beimpft. Aus 3 Kolonien
züchtet man in 10 ml des 50 µg/ml Ampizillin enthaltenden
L-Nährmediums Zellen und isoliert die DNA durch Alkalilyse.
Die elektrophoretische Analyse der DNA zeigt, daß die Plasmide
das gleiche DNA-Insert enthalten wie auch der Ausgangsphage
Nr. 1.
Der Vektor λSK15 findet Anwendung bei der Konstruktion von
Bibliotheken der kDNA-Strukturgene und bei der Klonung
interessierender Gene aus diesen Bibliotheken.
Claims (2)
- Phagen-Vektor zur Substitution von λSK15 zwecks Konstruktion von Bibliotheken von kDNA-Strukturgenen, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Größe von 51 200 Nukleotid-Paaren aufweist und zusammengesetzt ist aus:
- - Cos-Sal I-DNA-Fragment des Phagen λEMBL3 - linker Arm mit einer Größe von 20 300 Nukleotid-Paaren;
- - Sal I-Hind III-Fragment des Kanamyzin-Resistenzgens mit einer Größe von ca. 500 Nukleotid-Paaren;
- - Hind III-Hind III-Fragment des Phagen λ mit einer Größe von 2000 Nukleotid-Paaren;
- - Hind III-Sal I-Fragement des Kanamyzin-Resistenzgens mit einer Größe von ca. 1000 Nukleotid-Paaren;
- - Sal I-Bgl II-DNA-Fragment des Phasmids SK2A mit einer Größe von 3800 Nukleotid-Paaren, wobei durch Auffüllen der EcoRI-Site zerstört wird; das erwähnte Phasmid SK2A wurde aus dem Vektor SK18 konstruiert, der aus DNA-Fragmenten des Phagen λ, des Phagen M13 und dem Kosmid pH C79 gewonnen wurde;
- - Bam I-Bam I-DNA-Fragment des Phagen λEMBL3 mit einer Größe von 13 700 Nukleotid-Paaren;
- - Bam I-Bgl II-DNA-Fragment des erwähnten Phasmids SK2A mit einer Größe von 700 Nukleotid-Paaren, wobei durch Auffüllen der Sal I-Site zerstört wird;
- - Sal I-Cos-DNA-Fragment des Phagen λEMBL3 - linker Arm mit einer Größe von 9200 Nukleotid-Paaren;
- - Stellen der möglichen Insertion einer Fremd-DNA an den
Erkennungs-Sites für die Restriktasen EcoRI und Bam I;
die Vektorengröße beträgt 200 bis 15 400 Nukleotid-Paare;
er weist das Spektrum der Wirte der Stämme von Escherichia coli auf:
LE392=F′, hsd R 514 (r , m ), supE44, supF58, lac Y10Z (lacIZY)6, galK2, galT22, metB1, trpR55, j.M.109=recΔ1, ΔIac pro, end A1, gyr A96, thi-1, hds R17, sup E44, rel A1, F′, tra D36, pro AB⁺, lac IqZΔM15, Q359=hsdRk -, hsdMk⁺, sup F, ⌀ 80, P2;
- hinterlegt am 21. 07. 1989 bei der all-Unionssammlung für industrielle Mikroorganismen des USSR-Forschungsinstituts für Genetik und industrielle Mikroorganismen-Züchtung und eingetragen unter PH Nr. 688.
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Non-Patent Citations (1)
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NICHTS ERMITTELT * |
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WO1990002188A1 (en) | 1990-03-08 |
JPH03505402A (ja) | 1991-11-28 |
SE465577B (sv) | 1991-09-30 |
GB9009525D0 (en) | 1990-07-25 |
GB2230012A (en) | 1990-10-10 |
SE9001560L (sv) | 1990-04-30 |
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