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Vorrichtung zum Achsialverschieben des zu den Differentialwellen gleichachsigen
großen Kegelrades innerhalb des Achsgehäuses von Kraftfahrzeugen. Bei Kraftfahrzeugen,
bei denen die hintere Achse mittels Kegelrädergetriebes vom Verbrennungsmotor aus
angetrieben wird, ist es wichtig für einen möglichst ruhigen und geräuschlosen Gang
des Getriebes zu sorgen. In der Abb. i der Zeichnung ist der mittlere Teil des Achsgehäuses
mit dem Getriebe dargestellt, wie es bei den bekannten Anordnungen verwendet wird.
Das kleine Kegelrad ii wird vom Motor über die Welle 12
angetrieben
und treibt das große Kegelrad 13 an, das auf dem Gehäuse des Differentialgetriebes
=q. sitzt. Von dem Differentialgetriebe wird die Drehung der beiden Achsen 15 und
16 der Hinterräder des Fahrzeuges abgeleitet. Das Kegelrädergetriebe ist in ein
Achsgehäuse =g eingeschlossen, an welches sich die Förtsätze 17 und 18 des Gehäuses
anschließen. Durch das Differentialgetriebe sind die Wellen 15 und 16 in achsialer
Richtung fest miteinander gekuppelt. Die Wellen können sich aber gegeneinander verdrehen,
was beim Befahren von Kurven wichtig ist.
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Um einen ruhigen Gang des Getriebes zu erzielen, ist es zunächst wichtig,
daß die Zähne der Räder richtig geschnitten sind, daß also die Zahnformen so günstig
wie möglich sind. Diese Frage kann durch die moderne Herstellungsweise der Kegelräder
als gelöst betrachtet werden. Aber auch bei durchaus genauer Herstellung der Räder
tritt beim Betrieb ein starkes Geräusch ein, das für Kraftwasen durchaus unzulässig
ist. Versuche haben ergeben, daß das Geräusch davon herrührt, daß die Zähne der
Kegelräder nicht richtig ineinandergreifen, das heißt also, daß das große Kegelrad
auf dem Gehäuse des Differentialgetriebes nicht die richtige Stellung zur Achse
des kleinen Kegelrades hat. Man hat daher die Lage der Differentialwellen in achsialer
Richtung dadurch verändert, daß man Einlegescheiben an den Achsialdrucklagern im
mittleren' Achsgehäuse ig anbrachte. Durch Verändern der Zahl oder der Dicke der
Scheiben war es möglich, die Achsen in achsialer Richtung richtig einzustellen.
Diese Art der Einstellung hat aber wesentliche Mängel. Wenn nach dem Einlegen von
Scheiben das Achsgehäuse ig wieder geschlossen ist, und nach dem Anlauf des Motors
das Geräusch noch nicht ein Minimum geworden ist, so muß das Gehäuse wieder. vollständig
geöffnet werden, und es müssen andere oder mehr oder weniger Scheiben eingelegt
werden. Das kostet aber sehr viel Zeit und Mühe und hat insbesondere den Nachteil,
daß die Veränderung der Lage der Hinterachsen nicht während des Betriebes des Motors
vorgenommen werden kann.
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Bei einer anderen Anordnung ist eine Einrichtung getroffen, bei der
man die \@'elle des angetriebenen Kegelrades achsial durch eine Buchse verstellen
kann, die im Innern des Achsgehäuses angeordnet ist und nach Öffnen eines Handloches
im Gehäuse mittels eines Schlüssels verdreht werden kann. Auch bei dieser Anordnung
kann man die Einstellung nicht während des Betriebes unter Last und unter Öl vornehmen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Achsialverschieben
des zu den Differentialwellen gleichachsigen großen Kegelrades innerhalb des Achsgehäuses,
bei welcher diese Mängel vermieden werden. Das geschieht dadurch, daß die Einstellvorrichtung
für das angetriebene Kegelrad außerhalb des Achsgehäuses an dessen einem Ende angebracht
ist, so daß das Kegelrad während des Antriebes des Kegelradgetriebes fein eingestellt
werden kann. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die Einstellvorrichtung
die Achse des angetriebenen Kegelrades gegenüber dem Gehäusefortsatz 17 oder
i8 verstellt, der sich an das Achsgehäuse ig anschließt.
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In der Abb. 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem
die Einstellvorrichtung nur auf dem einen Ende der Hinterachse angeordnet ist, also
beispielsweise in der Welle 15 und dem Gehäusefortsatz 17. Abb. 3 zeigt dieselbe
Vorrichtung in vergrößertem Maßstab.
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An dem äußeren Ende der Welle 15 ist der Mitteldruckring 2o eines
doppelseitig wirkenden Achsialdrucklagers befestigt, indem er mittels der Mutter
21 gegen den Bund 22 der Welle i5 gepreßt wird. Die Gegendruckringe 23 und 2q. sind
an einer Hülse 25 mittels der Mutter 26 befestigt. Diese Hülse ist auf beliebige
Weise an dem Fortsatz 17 des Achsgehäuses i g verschiebbar, beispielsweise dadurch,
daß Foitsatz und Hülse mit Schraubengewinde versehen sind, wie dies in Abb. 3 darge:.tellt
ist. Die Hülse ist durch das Traglager 27 gegen die Welle 15 abgestützt. Der Fortsatz
17 ist an dem äußeren Ende geschlitzt und s#2ine Lappen 28 können durch eine Schraube
29 fest zusammengezogen werden.
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Zum Einstellen der W<Ile i5 ia achsialer Richtung wird die Schraube
29 gelockert und die Hülse 25 etwa mittels eines in die Ausschnitte 3o eingreifenden
Schlüssels gedreht. Die Hülse nimmt dann über die Druckringe 23 und 2q. den Mitteldruclcring
20 und mit ihm die Welle 15 mit. Diese Anordnung erlaubt eine feine Einstellung
der Welle 15 in achsialer Richtung vorzunehmen, während der Antriebsmotor
in Betrieb i:IP und also die Welle 15 sich dreht. Es kann also genau festgestellt
werden, wenn da,: Geräusch des Getriebes ein Minimum ist, ohne daß an dem Achsgehäuse
irgend etwas geändert werden muß. Nach der Einstellung der Welle i5 wird die Schraube
29 wieder fest angezogen, so daß sich die Hülse 25 nicht mehr in dem Fortsatz
17 drehen läßt.
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Bei den Fahrzeugantrieben, bei denen man bisher durch Einlegescheiben
die Hinterachsen verstellte, waren, wie oben ausgeführt, Achsialdrucklager im Getriebeachsgehäuse
angeordnet. Bei Antrieben mit der oben beschriebenen, von außen leicht zugänglichen
Einstellvorrichtung sind, im Gegensatz zu Abb. i nur einfache Traglager im Getriebeachsgehäuse
angeordnet.
An Stelle der Kugellager können natürlich auch andere
Lager, z. B. Bundlager, verwendet werden.
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Wenn ein doppelseitiges Achsialdrucklager 20, 23, 2q.' gemäß Abb.
3 verwendet wird, so ist die Einstellvorrichtung nur auf der einen Seite des mittleren
Achsgehäuses bzw. nur an einer Welle erforderlich, weil die Wellen 15 und 16 durch
das Differentialgetriebe in achsialer Richtung unbeweglich miteinander verbunden
sind. Man kann aber auch einseitig wirkende Achsialdrucklager anordnen, ist dann
aber genötigt, an beiden Wellen 15 und 16 ein solches Lager anzubringen. Im letztgenannten
Fall sind dann die beiden Achsen 15 und 16 vollständig symmetrisch.
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Es ist nicht erforderlich, getrennte Achsialdrucklager und Traglager
zu verwenden, wie dies in Abb.3 dargestellt ist. Es kann auch ein einziges Lager
verwendet werden, das in bekannter Weise so ausgebildet ist, daß es Drücke in achsialer
und radialer Richtung aufzunehmen vermag.
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In Abb. 4 ist eine Ausführungsform einer solchen Anordnung dargestellt.
Auf der Welle 15 ist mittels Mutter 21 und Bund 22 das innere Auflager 31 eines
Rollen- und Tonnenlagers befestigt. Das äußere Auflager 3-2 ist mittels der Mutter
26 an der Hülse 25 befestigt. Durch Drehen der Hülse 25 kann in der gleichen Weise,
wie oben beschrieben, die Welle 15 gegenüber dem Gehäusefortsatz 17 verstellt werden.
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Eine andere Ausführungsform der Vorrichtung zum Einstellen der Welle
15 gegenüber dem Fortsatz 17 ist in Abb. 5 dargestellt. Auf der Welle 15 ist zwischen
zwei Bunden 34 und 35 eine Gabel 33 angeordnet. Die Welle 15 und die Gabel 33 sind
gegenseitig unverschiebbar. An der Gabel ist eine Verlängerung 36 angeordnet, die
mittels der an dem Fortsatz 17 gelagerten Schraube 37 gegen diesen verstellt werden
kann.
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Man kann auch anstatt der Gabel zwischen den Bunden einen Ring mit
zwei seitlichen Zapfen anordnen und an diesen Zapfen eine I Gabel bekannter Art
angreifen lassen, die i einerseits am Fortsatz 17 gelagert ist und andererseits
mittels Schraube, wie in Abb. 5 dargestellt, in achsialer Richtung verstellt werden
kann.