DE398405C

DE398405C - Herstellung von Schwefelwasserstoff

Info

Publication number: DE398405C
Application number: DEE29623D
Authority: DE
Original assignee: PAUL ESSELMANN DR
Current assignee: PAUL ESSELMANN DR
Priority date: 1923-07-06
Filing date: 1923-07-06
Publication date: 1924-07-07

Description

Herstellung von Schwefelwasserstoff. Es ist bekannt, daß beim Zusammenbringen von Schwefeldampf und Wasserstoff in passendem Mengenverhältnis sich Schwefelwasserstoff bildet. Diese Reaktion war jedoch technisch nicht verwertbar, weil eine Ausbeute von über 6z Prozent des verwendeten Wasserstoffes hinaus nicht zu erreichen war.
Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Schwefelwasserstoff im Großbetriebe. Das Verfahren besteht darin, daß man beim Einleiten von überhitztem Wasserstoff in geschmolzenen Schwefel den Wasserstoff mit dem Schwefel mehr oder weniger vollständig zu Schwefelwasserstoff umsetzt.
Beispiel: Wasserstoff wird auf etwa 5oo bis 6oo ° erhitzt und unter Vermeidung der Abkühlung weiter in ein Gefäß mit geschmolzenem Schwefel geleitet. Der geschmolzene Schwefel darf sich nicht mehr im dickflüssigen Zustande befinden, sondern hat zweckmäßig eine Temperatur von 25o bis 300 °. Bei genügender Isolierung kann diese Temperatur von dem durchgeleiteten überhitzten Wasserstoff aufrechterhalten werden; sie darf auf etwa q-00 bis 420' steigen. Der überhitzte Wasserstoff perlt in feinster Verteilung durch den Schwefel und setzt sich bei der genannten Temperatur vollständig zu Schwefelwasserstoff um, ohne daß ein übermäßig starkes Verdampfen des Schwefels, der sich hinreichend weit unter seinem Siedepunkt (448') befindet, stattfände.
Die etwa noch vorhandenen Anteile des nicht umgesetzten Schwefels und Wasserstoffes streichen durch eine stehende oder schräg gestellte, mit Bimssteinstücken gefüllte Ofenapparatur, deren unterer Teil auf etwa 500' erhitzt wird, während der obere Teil als Rückflußkühler wirkt. In diesem oberen Teil verflüssigt sich mitgerissener, gasförmiger Schwefel und fließt wieder herunter, wobei etwa noch nicht umgesetzter Wasserstoff sich mit diesen Resten von Schwefel umsetzt.
Das erste mit flüssigem Schwefel gefüllte Reaktionsgefäß und die -zweite, in ihrem oberen Teil als Rückflußkühler ausgebildete Apparatur können auch in einzige Apparatur zusammengefaßt sein. - In diesem Falle kann man zweckmäßig den Wasserstoff durch diese Apparatur mittels eines zentrisch verlaufenden Rohres in den in dem unteren Teil der Apparatur befindlichen flüssigen Schwefel einleiten. Auf diese Weise kann man die Überhitzung des Wasserstoffes in dem Ofen selbst vor sich gehen lassen.
Den so hergestellten Schwefelwasserstoff kann man durch eine besondere Reinigungsapparatur üblicher Art laufen lassen, um etwa mitgerissene Reste von Schwefel auszuscheiden und wiederzugewinnen.

Claims

PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung von Schwefelwasserstoff aus den Elementen, dadurch gekennzeichnet, daß man überhitzten Wasserstoff in flüssigen Schwefel einleitet.
2. Verfahren nach Anspruch i, unter Anwendung einer Apparatur, die in ihrem oberen Teil als Rückflußkühler ausgebildet ist.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überhitzung des Wasserstoffes in der Apparatur selber vorgenommen wird.