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Stromsetzapparat mit vollem Niveau und mit schwenkbaren Schützen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung von Mineralien-Wäscheanlagen, die
mit Stromapparaten mit schwenkbaren Schützen versehen sind. Diese Verbesserung basiert
auf dem Prinzip, welches in der Beschreibung des Hauptpatentes 33g7'4 vom 6. Juni
i 9 i 6 und des Zusatzpatentes 35o685 vom 15. November igig erläutert und beansprucht
ist und hat den Zweck, unter Verwendung dieser Type von Stromsetzapparaten
mit
schwenkbaren Schützen die Trennung der dichten Produkte oder Berge von den leichten
Produkten mit Hilfe eines aufsteigenden Stromes zu bewirken, dessen Geschwindigkeit
so schwach wie möglich gehalten wird, ganz gleich, welches die Größe der zu trennenden
Körner sei. Das Mineral selbst ist vorher einer Klassierung gemäß der Dichte in
einer geneigten Stromrinne von geeignetem Querschnitt mit Hilfe eines sogenannten
horizontalen, mitreißenden Wasserstromes unterworfen, um es für den aufsteigenden
Strom im Stromsetzapparat besonders gut geeignet zu machen.
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Die Korngröße der Berge, welche mit dieser Anlage abzuschneiden möglich
ist, hängt von der Geschwindigkeit dieses Stromes ab, und man kann beobachten, daß
die Möglichkeit der Herabminderung dieser Geschwindigkeit im Gefolge hat, die Verwendung
der Stromsetzapparate mit vollem Niveau für die Behandlung von Korngrößen zu ermöglichen,
deren Abmessungen um so kleiner sein können, je weitgehender die Herabminderung
dieser Geschwindigkeit vorgenommen werden kann.
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Da nun bei diesem Wäscheverfahren die Gleichwer:igkeitserscheinungen
nur in sehr schwachem Maße in ungleichen Momenten auftreten, wobei unter Verwendung
zweier Ströme der aufsteigende Strom die Hauptrolle spielt, während derjenige der
Stromrinne sekundär wird, so kann man, wenn es möglich ist, diese Ungleichheiten
praktisch zu unterdrücken, höchstwahrscheinlich in einer einzigen Stromrinne alle
Mineralien von 1/:j,. mm Durchmesser an aufwärts, bis zu einer Größe von 8o mm,
die allgemein im Falle der Behandlung von Kohlen als Maximum betrachtet wird, in
vollendeter Weise behandeln.
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Nun ist es aber nicht zweifelhaft, wie noch weiter unten erklärt wird,
daß die Tiefe der Abscheidungskammer . der vorerwähnten Stromsetzapparate eine Hauptrolle
spielen kann, um zu diesem Ergebnis zu kommen.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine Veränderung der Tiefe der
Abscheidekammer. Zu diesem Zwecke wird in den Stromsetzapparaten eine schwenkbare
Schütze vorgesehen, welche nach Belieben in geeignetem Sinne verstellt werden kann;
ferner sind Mittel vorgesehen, um die Stellung der besagten Schütze zu regeln und
sie in jeder beliebigen Lage festzustellen, in Verbindung mit Mitteln, welche eine
Anpassung der geneigten Wand der Abscheidekammer gestatten, welche Wand mit ihrer
unteren Hälfte vori#;der besagten Schütze in den verschiedenen Stellungen der letzteren
mitgeführt wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Schnitt in Längsrichtung der Stromrinne,
und Abb. 2 einen solchen in Querrichtung derselben durch einen Stromsetzapparat
mit schwenkbarer Schütze, die mit einer Vorrichtung zur Veränderung der Tiefe der
Abscheidekammer versehen ist, gemäß einer der Ausführungsformen der Erfindung.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist die Achse i' des schwenkbaren
Schützens i an ihren Enden in Gleitstücken 6 gelagert. Die Achse i' wird mittels
Handhebels 2 bewegt, um dem Schütz die gewünschte Stellung zu geben. Die Gleitstücke
6 sind am oberen Ende durch eine Zahnstange 6' verlängert. mit deren Hilfe sie mit
dem in ihnen gelagerten Schütz verstellt werden können. Zu dem Zweck zahnen die
Zahnstangen mit-Ritzeln io, die auf einer gemeinsamen, mit Handkurbel 4 versehenen
Welle befestigt sind. Auf letztere ist ferner eine Lochscheibe 5. außerhalb des
Apparates gelegen, gekeilt. Diese dient zur Feststellung des Schützes in einer beliebigen
Höhenlage, indem man durch eines der Löcher der Scheiben 5, das sich in der gewünschten
Stellung mit einem in der Apparatseitenwand vorgesehenen Loch gerade deckt, einen
Splintbolzen steckt. Das untere Teil ; der geneigten Apparatewand ist an dem Gleitstück
6 befestigt und verstellt sich mithin gleichzeitig mit diesem in senkrechter Richtung,
während eine mit Stellschraube und Spannfeder versehene Vorrichtung 9 gestattet,
das obere Teil 8 der geeigneten Apparatewand, dessen oberes Ende auf dem Laufrinnenboden
ruht, den verschiedenen Höhenstellungen des unteren Teiles 7 bei Verstellung des
Schützes anzupassen.
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Selbstverständlich kann an Stelle der senkrechten Verstellung der
Achse i' des Schütze auch ebensogut eine Schrägverstellung vorgesehen werden.
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Wie aus Vorstehendem und den Zeichnungen ersichtlich, kann man je
nach Höher-oder Tieferstellung des Schützes eine Verkleinerung oder Vergrößerung
der Tiefe der Abscheidekammer vornehmen. Es wurde bereits eingangs erwähnt, daß
diese Tiefe eine Hauptrolle spielen kann. In der Tat kann die Wichtigkeit der Dicke
der Bergemasse in der Abscheidekammer, welche Masse den aufsteigenden Strom durchschreiten
muß, die Unregelmäßigkeiten der Stromgeschwindigkeit derart abschwächen, daß an
der oberen Fläche der Bergeschicht eine ideale Trennungszone geschaffen wird, bei
einem aufsteigenden Strom, der fast gleich Null ist. jedoch immerhin genügt, um
im Falle der Behandlung vön Kohlen die größten Kohlenstücke mit den Bergen abzulagern
und andernteils den feinsten Bergen zu ermöglichen,
sich abzuscheiden.
Die Anhäufung der Berge in der Abscheidekämmer bildet übrigens eine Art Regulator,
dessen Wichtigkeit wachsen kann durch das Vorrichtungsmittel, das Gegenstand vorliegender
Erfindung bildet. Tatsächlich gestattet dieser Regulator eine unterbrechbare Abführung
der Berge mit Hilfe der schwenkbaren Schütze zu verwirklichen, während in dem oberen
Teil der Abscheidekammer die Oberfläche der abgelagerten Berge beinahe einheitlich
in der Verlängerung des Niveaus bleiben kann, das in der Stromrinne stromaufwärts
und stromabwärts des interessierten Stromsetzapparates durch das abgelagerte Bergebett
gebildet wird.
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Da jede mögliche Niveauänderung in diesem Bergebett an der Stelle
des Apparates berichtigt werden muß durch eine Zunahme der Geschwindigkeit des aufsteigenden
Stromes, ist es selbstverständlich, daß, wenn diese Niveauänderung vermieden wird,
man auch gleichfalls dieses Anwachsen der Geschwindigkeit unterdrückt, die vorgesehen
war, um die Folgen der besagten Niveauänderung zu vermeiden.
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Auf diese Weise ist es möglich, in einem Arbeitsgange die gesamte
Menge des Rohmaterials (Rohmineralien) zu behandeln, ohne vorher eine Klassierung
nach Volumengröße vorzunehmen, was einen wichtigen technischen Fortschritt bedeutet
in a11 denjenigen Fällen, in welchen nicht aus Sonderrücksichten die vorangehende
Klassierung nach Volumengrößen gewünscht wird.
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Es sei noch besonders hervorgehoben, daß die Erfindung keinesfalls
auf die dargestellten Ausführungsformen begrenzt ist und daß besonders die Mittel
zur Erlangung der Schützenverstellung je nach den Erfordernissen jedes einzelnen
besonderen Falles verschieden sein können, desgleichen die Sonderheiten der Konstruktion,
die Anordnung und Verwendung der Apparate, und zwar ohne daß das Prinzip der Erfindung,
wie es in den folgenden Patentansprüchen gekennzeichnet ist, dadurch beeinflußt
wird.