DE397333C - Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden zwanglaeufigen Extraktion - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden zwanglaeufigen Extraktion

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DE397333C
DE397333C DEST36305D DEST036305D DE397333C DE 397333 C DE397333 C DE 397333C DE ST36305 D DEST36305 D DE ST36305D DE ST036305 D DEST036305 D DE ST036305D DE 397333 C DE397333 C DE 397333C
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MINERALOELGEWINNUNG GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/10Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting
    • C11B1/102Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting in counter-current; utilisation of an equipment wherein the material is conveyed by a screw

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden zwangläufigen Extraktion. Man hat vorgeschlagen, zwecks Extrahierens von Fetten, Ölen u. dgl. mittels flüchtiger Lösungsmittel das Extraktionsgut in hintereinandergeschalteten geneigt liegenden Behältern mittels Transportschnecken der Extraktionsflüssigkeit fortlaufend entgegenzuführen. Solche Apparate konnten wegen der Gefahr, daß das Gut durch die mahlende Wirkung der Schneckengänge im Lösungsmittel aufgeweicht und zu feinsten Teilchen zerkleinert wurde, in der Praxis nicht verwendet werden. Das feine Gut bildet im Verein mit dem Lösungsmittel und dem ausextrahierten Öl oder Bitumen einen Brei, welcher die Transportschnecken verstopft. Daher bedient man sich zum Extrahieren bituminöser und teerhaltiger Kohlen, Mineralien und öl-, wachs- oder fetthaltiger Stoffe ähnlicher Konsistenz zur Zeit allgemein in unterbrochenem Arbeitsgang laufender Vorrichtungen.
  • Die Erfindung betrifft eine Arbeitsweise nebst ihr angepaßter Vorrichtung, die ein Vorwärtsbewegen des Extraktionsgutes unter schonender Behandlung ermöglicht, derart, daß das Gut dabei für das Lösungsmittel durchlässig bleibt, damit eine fortlaufende Extraktion bituminöser, teer-, öl- sowie fetthaltiger Stoffe selbst bei zäher Beschaffenheit ermöglicht wird.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß man das Extraktionsgut durch ein das Lösungsmittel enthaltendes Gefäß mit zwei kommunizierenden Schenkeln mittels einer oberhalb der Eintrittsstelle des Extraktionsgutes angeordneten Nachschubvorrichtung hindurchdrängt.
  • Eine Extraktionsvorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens ist auf der Zeichnung in einem Beispiel dargestellt. Sie besteht in ihrem Hauptteil aus einem aufrecht stehenden Rohr, in Form eines liegenden S, mit einem Dampfmantel P. An der Einmündungsstelle des Fülltrichters oder Vorratsbunkers A oben an dem ersten Ast C des Extraktionsgefäßes wird ein langer Kolben B durch mechanischen Antrieb auf und ab bewegt, so daß er die Mündungsstelle bald freigibt und bald wieder verschließt. Zweckmäßig erfolgt die Aufwärtsbewegung schnell -und die Abwärtsbewegung langsam. Befindet sich der Kolben B in seiner oberen Lage, so rutscht das Extraktionsgut aus dem Trichter A in den ersten Teil C des Extraktionsgefäßes. Nachdem dieser Teil C gefüllt ist, wird durch Öffnen des Ventiles D der Einlauf des Lösungsmittels aus einem hochgelegenen Behälter durch das Rohr E hindurch ziemlich oben in den zweiten Ast F des Extraktionsgefäßes angestellt. Da der erste Ast C mit dem zweiten Ast F durch die untere Krümmung verbunden ist, so steigt das Lösungsmittel in beiden Teilen bis zur Höhe des vom ersten Ast C unterhalb der Einmündung des Trichters A abzweigenden Abflußrohres G.
  • Der Kolben B drückt bei seiner Abwärtsbewegung das aus dem Schüttrumpf A ankommende Extraktionsgut in dem Ast C nach unten, so daß das im Lösungsmittel schwimmende Extraktionsgut im aufsteigenden Ast F infolge der durch weitere Hübe des Kolbens nachfolgenden Mengen nach oben gedrängt wird bis schließlich über den Lösungsmittelspiegel hinaus zur oberen Krümmung.
  • Infolge geeigneter Bemessung seiner Länge sperrt der Füllkolben B bei jedem Niedergang den Zulauf aus dem Fülltrichter A ab, während er beim U'iederaufsteigen dem Zulauf weiteren Gutes aus dem Schüttrumpf nicht mehr im Wege steht.
  • In dem Augenblick, wo das Extraktionsgut die obere Verbindungskrümmung zwischen Ast F und dem dritten Ast H erreicht hat, rutscht es nach Maßgabe seines natürlichen Bösch ungswinkels in den Ast H hinein.
  • Der Vollbetrieb setzt erst ein, wenn auf diese Weise der zunächst unten geschlossene Ast H ziemlich gefüllt ist. Dann wird die Kohle bzw. das Extraktionsgut in ununterbrochenem Gange vom Fülltrichtereinlaufe bis zum Ast H durch das Lösungsmittel hindurchgedrückt, während das Lösungsmittel vom Eintritt aus Rohr E an bis zum Austritt durch das Rohr G seinen Weg in entgegengesetzter Richtung (Gegenstrom) durch das Gut hindurch nimmt. Um den Reibungsverlust, den das Lösungsmittel beim Durchströmen durch das Extraktionsgut findet, zii überwinden, ist der Einlauf des Rohres E entsprechend höher gelegt wie die Abzweigstelle des Rohres G. Im ersten Ast C gibt das Extraktionsgut den Hauptteil des Bitumens, Wachses, Öles oder Fettes ab, während im Ast F die frisch zulaufenden Lösungsmittelmengen den Rest extrahieren. Bei dem Herausdrängen des Extraktionsgutes aus dem Lösungsmittel im oberen Teil des Astes F fließt der größte Teil der mitgehobenen Lösungsmittelmengen nach unten, während der Rest in dem Ausdämpfer H durch Beheizung mittels eingeb;iuter Heizkörper J und mittels des Dampfmantels ausgetrieben, d. h. verdampft, wird.
  • . Da in der Kohle nach dem Extrahieren nur äußerst geringe Mengen von Wasser zurückgeblieben sind, hat sie ihren backenden Charakter verloren, so daß Hängenbleiben nicht mehr eintritt.
  • Das Ausdämpfen durch Heizkörper hat weiter den Vorteil, daß entgegen dem alten Extraktionsverfahren, bei welchem direkter Dampf eingeblasen wird, hier der Extraktionsrückstand nicht wieder mit Wasser angereichert wird. Dadurch wird auch der Dampfverbrauch geringer, so daß der Kondensator, worin die entstandenen Benzoldämpfe niedergeschlagen werden, bedeutend kleiner sein kann, weil der Dampf bei Anwendung von Heizkörpern nicht mitkondensiert.
  • Einstellbare Fächerwalzen oder Schleusenschieber IL bewerkstelligen den selbsttätigen Austritt des Extraktionsrückstandei, der dann seinen weiteren Bestimmungen zugeführt wird.
  • Das durch das Abflußrohr G (Abb. z) abfließende Gemisch von. Lösungsmittel und Extrakt geht zuerst durch einen Filter L und gelangt dann in der; Destillator I1'I, worin das Lösungsmittel mittels eingebauter Heizschlangen abdestilliert wird, während der eigentliche Extrakt in bekannter Weise abgezogen wird.
  • Die Wärme, die in den aus dem Destillator M sowie in den aus dem Ausdämpfer H kommenden Lösungsmitteldämpfen aufgespeichert ist, wird zum Beheizen der Extraktionsvorrichtung verwendet. Die Lösungsmitteldämpfe aus dem Destillator M treten durch das Rohr N und diejenigen aus dem Ausdämpfer H treten durch das Rohr C hindurch in den Heizmantel P. In diesem strömen diese Dämpfe nach unten und vereinigen sich, nachdem sie durch ihre Heizwirkung die Extraktion unterstützt haben, im unteren Verbindungskrümmer, um dann durch Rohr Q nach dem Kondensator zu gelangen, wm sie niedergeschlagen werden, worauf ihr Kondensat durch Rohr E dem Betriebe wieder zufließt.
  • Da beim Ausdämpfen höhere Temperaturen erforderlich sind als beim Extrahieren, so werden der Heizkörper J und der Dampfmantel R, der im oberen Verbindungskrümmer durch eine Scheidewand Z vom Dampfmantel P getrennt ist, mit Frischdampf gespeist, und zwar durch die Rohre 7-. Das sich im Mantel R des Ausdämpfers aus dem Heizdampf bildende Kondensat fließt durch Rohr U ab. Das sich im Heizmantel P des Extraktors Uldende Lösungsmittelkondensat wird durch das Rohr S abgelassen.
  • Um die Vorrichtung bei Stillständen ganz entleeren zu können, sind am unteren Verbindungskrümmer ein Abflußrohr Y für das Lösungsmittel und ein Flansch W für das Extraktionsgut vorgesehen.
  • Abgesehen von den Vorzügen, die durch Vermeidung der Mängel der bisherigen Verfahren und Apparaturen entstehen, hat das neue Verfahren und die- beschriebene Vorrichtung folgende weitere wesentliche Vorteile z. Durch die Anwendung eines Füllkolbens zur Fortbewegung d< s Extraktionsgutes wird ein Zerreiben des Gutes vermieden und damit auch die Bildung von Schlämm und Staub, die sonst vom Lösungsmittel zum Teil durch das Filter und den Dest.llator hindurch mitgerissen und den Extrakt verunreinigen würden.
  • 2. Der ganze .Betrieb kann einreguliert werden und läuft dann bei geringster Wartung selbsttätig.
  • 3. Die Leistung wird gegenüber derjenigen der bekannten Vorrichtungen wesentlich erhöht, während die Selbstkosten und auch die Anlagekosten bedeutend geringer sind, so daß die Wirtschaftlichkeit außerordentlich gesteigert wird.
  • Ein außerordentlicher Vorzug der beschriebenen Anlage besteht darin, daß sie sich ohne irgendwelche Änderung ihres Charakters oder auch nur ihrer Bauart zu einer Vorrichtung a,:sgestalten läßt, die in einem einzigen .ununterbrochenen Arbeitsgang außer der Extraktion auch eine Entgasung des Gutes bewirkt. Solche kombinierte Vorrichtung ergibt, wie Versuche in der Praxis gezeigt haben, eine bedeutende Steigerung der Gesamtausbeute an Bitumen und Teer. Hieraus wurde auf dem Wege der Erfahrung die Erkenntnis gewonnen, daß es sehr vorteilhaft ist, bituminöse Stoffe in ein und demselben Arbeitsgang zu extrahieren und zu verschwe'.en oder entgasen. Bisher hatte man lediglich in wenigen Fällen Versuche gemacht, Kohle, die in einer Extraktion entbituminiert worden war, mittels Eisenbahnwagen oder anderer Transportmittel nach Schwel- oder Generatoranlagen zu fahren, um sie dort dem Entgasungsprozeß zu unterwerfen. Wegen der hohen Transport-und Betriebskosten konnte man diese Betriebsart nicht beibehalten.
  • Eine beispielsweise Ausführungsform (Abb. 2) der kombinierten Extraktions- und Schwel-bzw. Entgasungsvorrichtung besteht darin, daß in der Extraktionsvorrichtung nach Abb. r der Ausdämpfer H als Schweler oder Generator zur Gewinnung von Grudekoks oder als Vergaser ausgebildet wird. Ihre Arbeitsweise ist folgende: Nachdem das Extraktionsgut den Extraktionsprozeß durchgemacht hat, fällt es aus dem oberen Verbindungskrümmer in den Schwelapparat oder Entgasungsgenerator X, gegebenenfalls auch einen Vergaser, um. durch Zuführung größerer Wärmemengen oder höherer Temperatur die Teerbestandteile oder die gesamten Kohlenstoffteile zu vergasen. Die in dem Extraktionsgute noch vorhandenen Benzol- oder sonstigen Lösungsmittelteile vereinigen sich in Gasform mit den Teergasen und kondensieren mit ihnen im Teerkondensator. Bei der weiteren Verarbeitung des Teeres können diese Lösungsmittelmengen in der ersten Fraktion wiedergewonnen und in den Extraktionsprozeß zurückgebracht werden.
  • Soll vermieden werden, daß die ausgedämpften Benzol- oder sonstigen Lösungsmittelmengen mit in den Teer gelangen, so ist der Extraktionsapparat nach Abb. i in allen seinen Teilen einschließlich des Ausdämpfers beizubehalten, so daß der Schwelapparat oder der Ent- oder Vergaser Y unmittelbar unter der Fächerwalze oder dem Schleusenschieber K anzuordnen sein würde (Abb. 3). In diesem Falle bekommt der Schwelapparat oder der Ent- oder Vergaser vorgewärmte, vollständig wasser- und benzolfreie Kohle.
  • Auch bei dieser Anordnung nach Abb. 3 ist die skizzenhafte Darstellung nur ein Beispiel.
  • Die unmittelbare Verbindung des Extraktionsprozesses mit dem Entgasungs- oder Vergasungsprozeß ergibt große Vorteile u. a. bezüglich guterAusbeutung der Kohle, günstigster Wärmewirtschaft, Fortfall der Bildung von Schlammschichten im Entgaser, Erzeugung erstklassigen Grudekokses, falls keine vollkommene Vergasung vorgenommen wird.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Extrahieren bituminöser, teer-, öl- oder fetthaltiger Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß das Extraktionsgut durch ein das Lösungsmittel enthaltendes Gefäß mit zwei kommunizierenden Schenkeln mittels einer oberhalb der Eintrittsstelle des Extraktionsgutes angeordneten Nachschubvorrichtung gedrängt wind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachschubvorrichtung aus einem hin und her gehenden und dabei die Einmündungsstelle der Extraktionsgutzuleitung überstreichenden Kolben besteht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisung der Vorrichtung in fortlaufendem Arbeitsgange dadurch erreicht wird, daß dem Kolben eine schnelle Aufwärts- und langsame Abwärtsbewegung gegeben wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in unmittelbarem Anschluß an die Extraktion in derselben geschlossenen Vorrichtung die Ent- oder Vergasung des Extraktionsrückstandes vorgenommen wird.
  5. 5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des einen zweier kommunizierender stehender Schenkel eines mit einem Lösungsmittelzufluß versehenen Gefäßes die Einfüllstelle für das Extraktionsgut und darunter der Lösungsmittelabfluß angeordnet ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösungsmitteleintritt an dem anderen der beiden kommunizierenden Schenkel höher als der Lösungsmittelabfluß des ersten Schenkels liegt.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar an das Extraktionsgefäß ein Ausdämpfer (H) angeschlossen ist. B.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schenkel (F) des Exträktionsgefäßes mittels eines oberen Krümmers oben in den Ausdämpfer (11) mündet.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beheizung des Ausdämpfers durch einen Heizkörper (J) erfolgt. io.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausdämpfer unten durch eine selbsttätige Entleerungsvorrichtung abgeschlossen ist. ii.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizkörper (1) und der Heizmantel des Aus-. dämpfers mit Frischdampf gespeist werden.
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadnrch gekennzeichnet, daß der Aus-'dämpfer (H) als Ent- oder Vergaser ausgebildet ist.
  13. 13. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Extraktionsgefäß nebst Ausdämpfer unmittelbar in einen Ent- oder Vergaser mündet.
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