DE396952C - Verfahren zum Schutze von durch Wasserlaeufe mit der Erde in leitender Verbindung stehenden Metallteilen von Maschinenanlagen vor den schaedlichen Einfluessen vagabondierender Stroeme - Google Patents

Verfahren zum Schutze von durch Wasserlaeufe mit der Erde in leitender Verbindung stehenden Metallteilen von Maschinenanlagen vor den schaedlichen Einfluessen vagabondierender Stroeme

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DE396952C
DE396952C DEW63903D DEW0063903D DE396952C DE 396952 C DE396952 C DE 396952C DE W63903 D DEW63903 D DE W63903D DE W0063903 D DEW0063903 D DE W0063903D DE 396952 C DE396952 C DE 396952C
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  • Verfahren zum Schutze von durch Wasserläufe mit der Erde in leitender Verbindung stehenden Ifetallteilen von Maschinenanlagen vor den schädlichen Einflüssen vagabondierender Ströme. Es ist bekannt, daß vagabondierende Ströme an Rohrleitungen und Maschinenteilen in elektrischen Zentralen verheerende Korrosionswirkungen hervorrufen können. Solche Ströme stammen meist aus Stromverteilnetzen, bei denen die Rückflußlinien (der Natur des Verwendungszweckes des Netzes entsprechend) in oder an'der Erde liegen. Solche Netze sind beispielsweise diejenigen von Bahnen und Hafenkrananlagen. Schädlich sind vagabondierende Ströme nur dann, wenn sie gewisse, leicht zerstörbare Metallteile irr solcher Richtung durchfließen, daß diese Teile in den Wasserläufen, mit denen sie in Berührung stehen, anodisch angegriffen werden. Besonders sind z. B. Kühlrohrsysteme von Oberflächenkondensatoren, Saugleitungen, Saugkörbe von Pumpenanlagen elektrischer Zentralen gefährdet.
  • Da die Erdung des Rückflußpoles von Netzen der erwähnten Art meist lediglich durch die Fahrschienen erfolgt, und zwar in gewisser Entfernung von der Zentrale, und da anderseits Kabelmäntel, Gas- und Wasserleitungen gewisse Rückströme zur Zentrale führen, stellt sich das Potential der gesamten Metallmasse der Zentrale meistens auf einen g=ewissen Betrag über den Potential des Rückflußpoles der das Netz speisenden Stromquelle .ein. Diese Potentialdifferenz zwischen Metallmasse der Zentrale und Rückflußpol kann 5 bis ro und mehr Volt betragen.
  • Erfolgt nun durch Zufälligkeiten oder durch Schutzmaßnahmen irgendwelcher Art an einem anderen Orte in der Nähe der Zentrale eine gute Erdung des Rückflußpoles, so kann infolge der erwähnten vorhandenen Potentialdifferenz zwischen der Metallmasse der Zentrale und dem Rückflußpol ein Strom von erheblicher Stärke entstehen, welcher von jener Metallmasse nach dem Rückflußpol fließt und Kühlrohre sowie Saugleitungen als Anode benutzen kann, wodurch deren Zerstörung verursacht wird.
  • Die einfachste und durchgreifendste Abhilfe dagegen wäre, wenigstens bei Gleichstromnetzen mit an der Erde liegenden Rückflußschienen, das an sich bekannte Verbinden sämtlicher Metallteile der Zentrale unter sich mit der Erde und mit dem Rückflußpol. Es wäre damit vermieden, daß diese Teile je anodisch werden können.
  • Damit würde aber die Zentrale zu einer groß angelegten Erdung des Netzes. Ihr Potential würde wohl um den vorher vorhandenen Betrag herabgesetzt, es könnten aber dadurch unter Umständen sehr beträchtliche elektrische Ströme in allen Teilen des Verteilnetzes in Bewegung gesetzt werden und der Zentrale auf dem Wege der Kabelarmierungen, Gas- und Wasserleitungen zuströmen, die dann auf ihrem Wege gefährliche elektro-IytischeZerstörungserscheinungen hervorbringen könnten.
  • In Zentralen mit hohem Potential ist es deshalb meist nicht ohne weiteres zulässig, dieses Potential in der erwähnten Weise auf Null herabzusetzen., im Gegenteil kann die Aufrechterhaltung eines gewissen über dem Potential des Rückflußpoles der Stromquelle des Netzes liegenden erhöhten Potentials sogar geboten sein.
  • Auch im Gleichstromzweileiternetz mit geerdetem Mittelleiter ist ein direkter Anschluß der zu schützenden Teile an den --Pol nicht zulässig.
  • Das ebenfalls bekannte Schutzverfahren, bei welchem durch Einführung eines Hilfsgegenstromes von einer besonderen Stromquelle aus die zu schützenden :Metallteile kathodisch gemacht werden, hat den Nachteil, daß es schwierig ist, einen entsprechend den Betriebsverhältnissen stets an Intensität wechselnden anodischenAngriff der vagabondierenden Ströme durch einen konstanten Gegenstrom unwirksam zu machen.
  • Der nötige Schutz von durch Wasserläufe mit der Erde leitend verbundenen Metallteilen von Anlagen der angeführten Art vor den schädlichen Einflüssen vagabondierender Ströme kann nun aber in einfacher Weise erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß ein zu schützender einzelner Metallteil oder eine Anzahl unter -sich metallisch gut verbundener Metallteile durch Lenkung der vagabondierenden Ströme selbst in solchem Maße kathodisch gemacht wird, daß das Potential jenes Metallteiles bzw. jener Metallteile sich auf einen Betrag etwas unterhalb desjenigen der benachbarten Metallteile der Anlage und des Wasserlaufes einstellt, ohne aber das Potential des Rückflußpoles der Stromquelle des Netzes, aus welchem die vagabondierenden Ströme stammen, zu erreichen, wodurch eine Ablenkung der anodischen Korrosionen auf andere Teile der Gesamtmetallmasse der Anlage bewirkt wird. Bei einer Einrichtung zur Ausführung dieses `'erfahrens ist der zu schützende einzelne Metallteil oder eine Anzahl unter sich gut metallisch verbundener -Metallteile durch Isolierungen aus der Gesamtheit der elektrisch leitend verbundenen Metallteile der Anlage. wenigstens bis zu einem gewissen Grad, ausgeschaltet, und es bewirkt anderseits eine Verbindungsleitung unter Zwischenschaltung eines Widerstandes einen Anschluß jenes Teiles bzw. jener Teile an den Rückflußpol der Stromquelle des die vagabondierenden Ströme abgebenden Netzes.
  • Als Isolierungen können bei den geringen in Frage kommenden Spannungen, und da es überhaupt nicht auf vollkommene Isolierung ankommt, schon Vorkehrungen von ganz geringem Isoliervermögen, beispielsweise ein Ölfarbanstrich der Anschlußflächen, Zwischenlagen ölfarbgestrichener Unterlagscheiben u. dgl., genügen. Da nur äußerst geringe Ströme in Bewegung gesetzt werden, so wird das Gesamtpotential der Zentrale nicht merklich verändert. Das Verfahren darf also angewendet werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß anderseitig im Netz Störungen hervorgerufen werden. In ein und derselben Zentrale können auch mehrere Einzelteile unabhängig voneinander auf diese Weise geschütztwerden, indem jeder einzelne derselben als Teilkathode einreguliert wird.
  • Unter Umständen kann es auch dienlich sein, den ;modischen Strom aus der Metallmasse einer Anlage an willkürlich gewählten Stellen durch besondere Elektroden in den Wasserlauf zu leiten, wodurch die in jedem Falle unvermeidlich anodischen Korrosionen irgendeines Teiles der Gesamtanlage nicht nur von dem zu schützenden Metallteil abgehalten, sondern auf bestimmte, nur dem Abbrauch dienende Anoden beschränkt werden.
  • Werden solche Anoden in die Nähe der zu schützenden Teile in denWasserlauf gebracht, so verstärken sie bei gegebenem Potential de_-letzteren deren kathodnsches Verhalten, indem der Widerstand der als Elektrolyt dienenden Wassersäule durch Verringerung des Elektrodenabstandes verkleinert wird.
  • Die :beiliegenden Abbildungen erläutern diese Verhältnisse.
  • Abb. i zeigt schematisch eine Zentrale mit Verteilungsnetz für einen Straßenbahnbetrieb.
  • Abb. a zeigt die Wirkung der Anwendung des neuen Verfahrens an diesem Beispiel, und Abb.. 3 zeigt eine Zentrale mit Zusatzanode. 1?in Straßenbahnnetz mit Fahrschiene i und Fahrdraht 2 wird von einem Gleichstromgenerator 3 gespeist. Eine Rückleitung ist in 4. dargestellt. Von den Rädern des Wagens 5 geht außer dem Schienenstrom 6 ein Streustrom 7 über eine Wasserleitung 8 zum Kesselhaus 9 der Zentrale und von da zu einem Kondensator io, also einem Teil der Gesamtmetallmasse 111, M. Der Kondensator io wird anodisch gegenüber dem Wasserlauf i i, seine Rohre sind gefährdet. Der vagabondierende Strom findet seinen Weg längs der in gestrichelten Linien angegebenen Bahn nach Punkt E, wo eine zufällige gute Erdung des Rückflußpoles angenommen ist. Würde nun das Potential der 1letallmasse :1 T, :11 durch Verbindung 2o auf -Null h.erab;gesetzt, so würde natürlich die Korrosionsgefahr für den Kondensator io beseitigt,. es würde aber auch der Streustrom 7 ganz bedeutend verstärkt und könnte auf seinem Wege Schade anrichten.
  • In Abb. -2 ist nun der Kondensator io durch Isolierungen 3o aus der Gesamtheit der übrigen Metallmassen ibf, M ausgeschaltet und über den Widerstand 31 mit dem Rückflußpol des Generators 3 verbunden. Infolgedessen wird sein Potential unter das der Saugleitung 32 und des Wasserlaufes 33 herabgesetzt. Der Kondensator ro und das darin liegende Rohrbündel wird katholisch gegenüber dem Wasserlauf 33 und wird dadurch geschützt. Das Potential der Gesamtinetallmas,se 11I, 111 wird nur unmerklich verändert, und damit bleiben auch die Gesamtpotentialverhältnisse der Zentrale bestehen; nur der zu schützende Maschinenteil 'ist kathodisch gemacht worden.
  • Abb. 3 zeigt die Anwendung des Verfahrens mit Ableitung des anodischen Stromes aus der Gesamtmasse M, 11r1 an eine im Wasserlauf angeordnete, nur dem Abbruch dienende besondere Anode 4o, wodurch die übrigen Stromwege von vagabondierenden Strömen, von denen 41 schematisch einen darstellt, entlastet werden und die anodischen Angriffe auf diese besondere Elektrode ,4o abgelenkt werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRLCIIE: i. Verfahren zum Schutze von durch Wasserläufe mit der Erde in leitender Verbindung stehenden Metallteilen von Maschinenanlagen vor den schädlichen Einflüssen vagabondierender Ströme, dadurch gekennzeichnet, daß der zu schützende Metallteil aus der Gesamtheit der Metallmassen der Anlage, wenigstens bis zu einem gewissen Grade, elektrisch isoliert und unter Zwischenschaltung eines Widerstandes mit dem Rückflußpol der Stromquelle verbunden wird, so daß der zu schützende Metallteil ohne Zuhilfenahme einer besonderen Stromquelte nur durch Lenkung der vagabondierenden Ströme sel 'bst in solchem Maße kathodisch gemacht wird, daß dessen Potential sich auf einen Betrag etwas unterhalb desjenigen der benachbarten Metallteile der Anläge und des Wasserlaufes einstellt, ohne aber das Potential des Rückflußpoles der Stromquelle des Netzes zu erreichen. z. Einrichtung nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen Metallteil und Rückflußpol eingeschaltete Widerstand veränderlich ist. 3. Einrichtung nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß besondere Elektroden im Wasserlauf angeordnet sind, auf welche die schädlichen Ströme abgelenkt werden.
DEW63903D 1923-05-14 1923-05-26 Verfahren zum Schutze von durch Wasserlaeufe mit der Erde in leitender Verbindung stehenden Metallteilen von Maschinenanlagen vor den schaedlichen Einfluessen vagabondierender Stroeme Expired DE396952C (de)

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